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Full text of "Jüdisches Jahrbuch für Gross-Berlin"

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JÜDISCHES 

JAHRBUCH 

1931 


VERLAG JÜDISCHES JAHRBUC 

BERLIN S 42 



















1 


iS 

135 

QA 

B4 

OT4 

031 


JÜDISCHE 

RUNDSCHAU 

Zentralorgan der 
Zionistischen 
Vereinigung 
für Deutschland 



das führende 

zionistische Organ 

des europäischen Kontinents, 

Tribüne zur Diskussion aller 
Probleme der zionistischen 
Politik, Ideologie und Praxis 

Chefredakteur: DR, ROBERT WELTSCH 


Abonnementsgebühren vierteljährlich RM. 5,75 

Einzusenden auf Postscheckkonto Berlin 17392 
oder auf Bankkonto bei der Darmstädter und 
National bank, Depositenkasse Kurfürstendamm 32 


Redaktion 

und 

Expedition 
Berlin W 15 
Meine be¬ 
strafte 10 


b nn 









34270 


{Reiseführer 

Sanatorien . XVIII 

Kurhäuser . . XVIII 
Kinderheime . . XXIX 
tyensionale . . XXIX 

9£oielführer 


Kranchenteil . . . . 231 
















iReiseführer 



VERZEICHNIS 


Reiseführer: 

Arosa (Schweiz): Kurverwaltung 
Bozen-Gries: Reisebüro Schenker 
Davos (Schweiz): Verkehrs verein 
Alp. Pädagogium Frideridanum 
Bad Dürrenberg a. d. Saale: Bade¬ 
verwaltung 

Bad Dürrheim (Sdisvarzwald): 

Kurverwaltung. 

Bad Flinsbcrg: Bade Verwaltung . 
Freudenstadt (Schwarzwald): 

Kurverwaltung p , „ . , 

Ilmenau (Thüringen): Kur- und 
Verkehrsverein , * . . „ 

Kolberg (Ostsee): Badcverwakung 
Konigsborn: Bade Verwaltung 

Unna-Königsborn . . . . 

Bad Kosen: Stadt,Badeverwaltung 
Langeoog (Nordsee): Bade Verwal¬ 
tung . ........ 

Lenk u S.: Bad und Kurhaus . , 

Bad Liebenstein (Thür, Wald): 

Badedirektion . . . . * . 

Linz: Fremdenverkehrsbüro . . 

Bad Mergentheim: Bad Mergent¬ 
heim A.-G. * . , . . . 

Malen te-G remsmüh len: K u r vc r- 
waltung 

Bad Nauheim: Verkehrsamt der 
Hess. Bad- u. Kurverwaltung 
Norderney: Bade Verwaltung , . 

Bad Reichen hall: Kurverein e. V, 
San Christoforo al lago (Dolo¬ 
miten): Grand-Hotel Lago . 
Bad Salzuflen: Badtverwaltung , 
Bad Schmiede berg: Stadt, Bade¬ 
verwaltung 

Thusis (Graubünden): Verkehrs¬ 
büro , ,. . 

Varese: Azienda Autonoma di 

Cura.. 

Wiesbaden: Stätk. Verkehrsamt . 

Hotels - .. 

W i Id bad (Sch w ar z wa 1 d): Ba d v e r- 
waltung und Kur verein , . 


IV 

XVII 

V 

V 

VI 

VI 

VI 

VI 

VIII 

VII 

VIII 

vm 

vm 

ix 

ix 

ix 

x 

X 

X 

XI 
XII 

XII 

XII 

X 

XIII 

XIII 

XIV 

XV 

XVI 


Ostseebad Wisby m. Kneipp-Bvn: 

Badearzt Dr, Kallenberg XXVIII 
Nordseebad Wittdün: Badcver- 

waltimg .xvrr 

Wyk auf Föhr: Städc. Badcver- 

waltung.XVII 

Südstrand-Föhr: Dr. mcd. Gmcfin 

Nordseesanatorium . . . * XVII 


Sanatorien und Kurhäuser: 

Amden (Schweiz): Diätetisches 

Kurhaus Villa des Alpes .. . XVIII 

BerlinW62: Orthopädische Anstalt 

Dr. Muskat ...... XVIIT 

Bernau hei Berlin: Sanatorium 

Dr. Wieners.XVIII 

Bad Blankenburg: Thüringer 

Waldsanatorium Schwarzeck XIX 
Bad Brückenau: Kuranstalt von 

San,-Rat Dr, Peter Vallender XX 
Os tsee bad Bru n s ha up ten: Kur 

haus SehloÄhotel.XVIII 

Buh Iba eh. Post Obertal: Kurh aus 

Buhlbadi.XX 

Dresden: Sanatorium Dr Stein - 

kühler — Weißer Hirsch . XX 
Eberbach a. N.: Sanatorium Eber 

badt . XX 

Bad Elster: Dr. Köhlers Sana¬ 
torium . XX 

Frankfurt a. M.: C. v. Noorden- 

Klinik ........ XXT 

Freudenstad t (Sdi warzwald): 

Kindersanatorium Dr. med. 

Karl Eichhorn . . . , . XXI 

Friedrichsbrunn (Harz): 

Dr. Strokorbs Sanatorium - XXI 
Fürsten berg L MedtL: Sanatorium 

Schloß Fürstenberg .... XXT 

Garmisch-Partenkirchen: Kinder 

kurheim Dr. Neu .... XXI 

Görbersdorf-Sdimid tsdorf: 

Dr. WeickerX Lungen-Heil¬ 
anstalten . XXII 


I I 


























. . XXII 


Grasse: Villa „La Brise“ 
Höchenschwand: Kurhaus 

Höchenschwand G. m. b. H. XXII 
Bad Homburg v. d. H.: 

Sanatorium Dr. Rosenthal . XXII 
Hornegg am Neckar: Schloß 

Hornegg am Neckar . XXIII 

Sanatorium Jannowitz Rsgb. 

Spezial-Kuranstalt für Nervcn- 
u. innerlich Kranke. Dr. F. Gehr¬ 
mann u. Dr. C. Dietsch . . . XX1I1 

Kennenburg bei Eßlingen: 

Privatklinik Sanitätsrat 

Dr. R. Krauß.XXIII 

Konstanz: Dr. Bündingens Kur¬ 
anstalt .XXIII 

Lehmradc bei Mölln: Sanatorium 

Diätreform .XXIII 

Leysin: Sanatorien . . 3. Deckelscitc 

Loschwitz b. Dresden: Dr. Eugen 
Weidners* Sanatorium am 

Königspark .XXIV 

Neudiätel (Schweiz): Maison de 

sant£ de Prcfargicr .... XXIV 
Neuwittelsbach: Kuranstalt Neu¬ 
wittelsbach .XXIV 

Nyon (Schweiz): La Metairie . . XXIV 

Obcrnigk bei Breslau: Nervcn- 

sanatorium Dr. Carl Sprengel XXV 
Partenkirchen: Dr. Wiggers Kur¬ 


heim ......... XXV 

Saarow: Sanatorium Haus Eiben¬ 
hof .XXV 

St. Moritz-Dorf: Haus Beimunt . XXV 


Privatklinik Dr. Bernhard XXVII 
Schömberg: Neue Heilanstalt für 

Lungenkranke . ... XXVI 

Semmering bei Wien: Sanatorien 

Dr. Hecht.XXVII 

Stuttgart: Prof. Dr. B. Lange 

Klinik.XXVII 

Südstrand-Föhr: Dr. med. Gmelin 

Nordsee-Sanatorium . . . XVII 

Todtmoos: Kurhaus Todtmoos XXVII 
Wald-Sieversdorf: 

Märkische r Sanatorium XXVII 


Wiesbaden: Kurparksanatorium XXVII 
Wilhelmshöhc b. Kassel: Kinder¬ 
sanatorium Dr. Rohr . . XXVIII 

Kurhaus Dr. Rohrbach . XXVIII 
Wölfeisgrund: 

Sanatorium Wölfeisgrund XXVIII 
Zittau i. Sachsen: Sanatorium u. 
Privatklinik für Herzkrank¬ 
heiten .XXVIII 

Ostseebad Wisby m. Kneipp-Byn: 

Badearzt Dr. Kallenberg XXVIII 


Kinderheime und Pcnsionatc: 


Adclbodcn: Hochalpincs Kur- u. 

Erziehungsheim Zimmerli. . XXIX 
Bcatcnbcrg: Kinderheim „Berg- 

rösli“ ....... .XXIX 

Bevers: Hochalpincs Kinderheim XXX 
Chalet am Wald, Davos-Platz: 
Kindersanatorium Pro Ju- 

ventute.XXIX 

Davos (Schweiz): Alpines Päda¬ 
gogium Fridericianum ... V 
Eisenach: Säuglings- und Kinder¬ 
klinik .XXIX 

Harzburg: Erholungsheim Frau 

San.-Rat A. Cohn .... XXX 

Seebad Hcringsdorf: Kinder- und 
Jugenderholungsheim Weißes 
Schloß ....... .XXIX 

Lausanne (Schweiz): Villa Sevigne XXX 
Leuenberg: Kindererholungsheim XXX 
Marauartstein: Landerziehungs¬ 

heim Schloß Marquartstein . XXX 
Montana: Kinder-Kur- und Er¬ 
ziehungsheim Mon Loisir . . XXX 

Norderney: Isr. Privat-Kindcr- 

Erholungsheim.XXX 

Bad Rothenfelde: Dr. Röcke- 

mann’s Kinderheim .... XXXI 
St. Moritz: Kinderheim u. Hoch¬ 
alpine Schule Dr. med. P. Gut XXXI 
Wyk auf Föhr: Kinderheim Jewe XXXI 


Die vorstehenden Bäder, Sanatorien und Kurhäuser, sowie Kinderheime 
und Pensionate empfehlen sich den Lesern des Jüdischen Jahrbuches und 
sichern beste Aufnahme und aufmerksame Bedienung zu. 


I* 


III 






















AROSA 


Arosa, klimatischer Jahreskurort, 1720 bis 1860 m, liege in dem von Nordost nadh Siidwest 
verlaufenden Hodirale der Ptessur, das parallel den Hochtälern vou Dam und des Ober¬ 
engadins verläuft und den obersten Teil des Schanfiggertales bildet, 4000 Betten. Elektrische 
Bahn Chur—Arosa l l j Stunden. 

Das Klinu von Arosa ist hodialpln* Der mittlere Barometerstand beträgt 610 mm. 
Exzessive Temperaturgrade, im Sommer über 2Q« C, im Winter unter JO«, gehören zu den 
Seltenheiten, Der Sommer ist mäßig warm, der Winter gleichmäßig kalt. Die Lage xn einem 
treten Abhange und die Nähe des Waldes haben einen mäßigenden Einfluß auf die Temperatur. 
Die relative Feuchtigkeit beträgt im Winter durchschnittlich 62*/#, im Sommer durchschnittlich 
64*y*. Vor Winden ist Arosa nahezu vollständig geschützt* Die Bewölkung ist geringer als in der 
Ebene, namentlich im Winter, wo die Sonnensdhcindauer nach den Aufzeichnungen des Sonnen- 
autographen großer ist als in anderen Höhenkurorten, von denen diese Beobachtungen vorliegen. 
Die große Intensität der Sonnenstrahlen und die relativ hohe Bodenwärme entsprechen der Hohe 
von Arosa, in der man fast die halbe Wasserdampfmenge der Atmosphäre unter sich hat, da 
die dünnere atmosphärische Hülle nicht so viel Sonnen wärme absorbieren kann. 

Mannigfaltige Spaziergänge, lohnende Bergtouren ziehen die Touristen im Sommer an; 
es bietet sich da auch Gelegenheit zu Kahnfahrten auf zwei sdton gelegenen Seen. Ferner besitzt 
Arosa ein neues, prachtvoll gelegenes Bergstrandbad, adu Türmertennisplätze, einen Fußball¬ 
platz und eine Leichtathlcttkanlagc. Im Winter erfreuen sich die Gesunden an den prächtigen 
Skifeldern* Fis- und Schlittenbahnen, an der Bobsleigh-Bahn und am Reitsport. 

Für Unterricht 1« allen Lehrfächern ist durch Anwesenheit genügender und entsprechender 
Lehrkräfte gesorgt, 

indikationtn : Sdiwachezustände der {Constitution, Anämie* Erkrankungen der Atmungsorgane, 
Malaria* Neurasthenie, nervöses Asthma, Rekonvaleszenz nach akuten Krankheiten. 

Kontraimlikaiiottcn: Atheromatose, nicht kompensierte Herzläsionen, Nephritis* Leukämie* 
perniziöse Anämie, vorgeschrittene Lungenerkrankung mit starker Beeinträchtigung der Atmungs- 
fähigkeit. 

Nähere Auskunft, Prospekte und Gesehäftsanzeigcr kostenlos durch die K/trierwaiiMng 
Arosa und das Schweizer Yerkchrsbüro, Berlin* Unter den Linden 57—58. K KM 



Alpines Pädagogium Fritleridanum Davos (Siehe Inserat Seite V) 


IV 











R 1324 


DAVOS 



Berlin-Davos 

Hamburg-Davos 

Prag-Davos 

Wien-Davos 


D-Züge: 

20 Stunden 
2 V/* Stunden 
24 1 »Stunden 
19 Stunden 


Davos, der altbekannte klimatische Höhenluftkurort und weltberühmte 
Wintersportplatz, liegt 1600 Meter über Meer, in einem windgeschützten 
nebelfreien Hochtal, über dem während des ganzen Winters der tiefblaue 
Himmel wie eine leuchtende Kuppel liegt. Von Davos-Platz nach Davos-Dorf 
führt eine städtisch angelegte Straße mit Hotels, Verkaufsläden, Restaurants 
und Cafes. Die Sanatorien liegen am besonnten Südhang, zu dessen schönstem 
Aussichtspunkt, der Schatzalp, die Schatzalp-Drahtseilbahn führt. Die Sana¬ 
torien sind durchwegs hygienisch vorbildlich eingerichtet. An wissenschaftlichen 
Instituten besitzt Davos das Schweizerische Forschungsinstitut für Hochgebirgs¬ 
klima und Tuberkulose und das Physikalisch-Meteorologische Observatorium. 
Es bietet auch eine grosse Zahl sportlicher und geistiger Veranstaltungen; 
während der Wintersaison finden auf der Davoser Eisbahn, der größten und 
best gepflegten des Kontinents, internationale Eishockey-Wettkämpfe statt, 
ebenso werden der Eiskunst- und Schnellauf, sowie Curling und andere Eis¬ 
spiele gepflegt. Der Start der Bob- und Schlittenbahn auf der Schatzalp wird 
in wenigen Minuten mit der Drahtseilbahn erreicht undParsenn, das 
schönste Skigebiet der Alpen, mit einer Abfahrt von 12 km nach Küblis, wird 
in 90 Minuten von Davos aus mühelos erstiegen. Das geistige Leben hat in 
den letzten Jahren durch die alljährlich stattfindenden Hochschulkurse einen 
großen Auftrieb erhalten. Daneben werden Theateraufführungen, Vorträge 
aus allen Wissensgebieten und Kurgästekurse durchgeführt. Eingehendes 
Material stellt der Verkehrsverein in Davos gerne zur Verfügung. 

Alpines Pädagogium Friaericianum Dauos 

Gymnasium, Realgymnasium,Oberrealschule mit Vorschule, für 
Knaben und Mädchen. Einzige deutsche höhere Lehranstalt in 
der Schweiz mit deutschen und holländischen Reifeprüfungen. 

Rasche körperliche Kräftigung und geistige Entwicklung; wesentliche Zeit¬ 
ersparnis gegenüber Mittelgebirge u. Tiefland. Nach modernsten hygienischen 
Grundsätzen umgestaltet u. erweitert. Liebevolle Betreuung kleiner Zöglinge. 
Spiel- u. Sportplätze. Keine Berührung mit Kranken. Prospekte, Jahresberichte. 


V 
















BAD FLINSBERG 

K l*m> im schlesischen Isergebirge 

Gebirgs-Stahlquellen-Kurort 

Natürliche Arsen-, radioakt. Kohlensäure- und Moorbäder, Fichtenrindenbäder, 
Inhalatorium. Heilt Herz- und Nervenleiden, Frauenkrankheiten, Gicht, 
Ganzjähriger Kurbetrieb, Wintersport. Prospekte frei durch die Badeverwaltung. 

Kurhaus: Führendes Hotel, Pension 


FREUDENSTADT 

Schwarzwald 740 m ü* d. M. 

Höhen- und Nervenkurort 

Ab Pfingsten beginnen die regelmäßigen 

Konzerte der KurkapeNe kiioi 

Weltberühmter, etwa 120 ha großer Tannenhochwaidpark 
Golf — Autogesellschaftsfahrten Tennis 
Prospekte durch die Reisebüros und Kurverwaltung Freudenstadt 


















Kolberg 

Kolberg ist mit den durchlaufenden D-Zügen von Berlin in sechs Stunden 
zu erreichen. Nach der Zusammenstellung des Statistischen Landesamtes hat es 
die größte Zahl Sonnenstunden in Norddeutschland. Die Niederschläge sind 
geringer, die Temperatur, besonders abends, ist höher als an der Nordsee. Ein 
ausgedehnter Gürtel parkartiger Strandwaldungen schützt gegen Hitze und 
Winde Kolberg ist vollkommen mückenfrei, und da es unmittelbar an der 
offenen Sec liegt, hat cs den kräftigsten Wellenschlag aller größeren Ostseebäder 
sowie einen langgestreckten, reinen Sandstrand. 



Kolberg: Landungsbrücke. 

R IIOTt 

Seinen besonderen Heilwert verdankt es dem gleichzeitigen Vorhandensein 
von Sole, Moor und Sec. Mehr als zwanzig Solquellen stehen zur Verfügung, 
deren Salzgehalt zwischen 2,3 und 5,1 Prozent schwankt, so daß einerseits für 
zarte, blasse und appetitlose Kinder und andererseits für widerstandsfähige 
Naturen richtig dosierte Solen zur Verfügung stehen. Ganz besonders bei l allen 
von englischer Krankheit und ihren Folgczuständcn ist ein Kurgebrauch von 
überraschender Wirkung, überhaupt in allen Fällen, w r o eine Anregung des Stoff¬ 
wechsels erforderlich wird, leistet die gleichzeitige Einwirkung von Seeluft, Sol- 
und Moorbädern Hervorragendes. 

Auch in künstlerischer und sportlicher Beziehung wird außerordentlich 
viel geboten. Besonders erwähnt sei die f'reilichtbühne. Das städtische Kur- 
theatcr steht auf beachtenswerter künstlerischer Höhe. Die Sportwoche bringt 
Rennen, Reit- und Fahrturnicrc, Tenniswettkämpfe, Regatten, Motorradrennen, 
Gcschicklichkcitsfahrten usw. 

Die Aufcnthaltskostcn in Kolberg sind verhältnismäßig gering, was am 
besten die steigenden Besuchsziffern der Nachkriegszeit beweisen. 


VII 





















Bad Jlmenau i.Thü“ 


(500 900 m) Höhenfuftkurort, Winterspartplatz, Goethestadt. 
Seit 1838 Bade- u. Kurort mit meilenweiten herrlichen Wald¬ 
wegen; altbewährt wegen seiner radioaktiven Quellwasser 
u. ozonreichen Luft, Eisenbahn: Erfurt-Arnstadt-Bad Jlmenau. 
Goethe feierte 1831 in Jlmenau seinen letzten Geburtstag. 
Großes Freibad mit Ruder-, Schwimm- und Segelsport. 
Tennisanlagen, Rodelbahn, Bobbahn, Sprunghügel, Eis¬ 
bahn. Auskünfte durch die Kurverwaltung. 


—Sol- und Thermalbad— 
Königsborn 

Eisenbahnstationen: Unna und Unna-Königsborn. Badezeit vom 1. Mai bis 
15, Oktober. Beste Heilerfolge bei Gidit, Rheumatismus, Ischias, Skrofeln, 
Drüsen, Rachitis, Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz-, Nerven- und 
Frauenkrankheiten, Neuzeitliches Sole-Inhalatorium. Mäßige Preise für Unter¬ 
kunft und Bäder. Badeschrift und Auskunft unentgeltlich durch die 
R H02 Bade Verwaltung Unna-Königsborn 


SOLBAD BAD KOSEN 

5 Solquellen. Moderne* Kyrmitielhaus mit Inhalatorien. Neue medizinische Badeonslali 
tQr alle ßader. PnevmalIsche Kammern. 320 m. Gradierwerke. Hervorragende Heil- 
erfolge bei: Leiden der oberen Luftwege, Asthma, Skrofulöse, Frauenleiden, Gicht und 
Rheumatismus, Nervenkrankheit. 

D-Zug-Haltestelle. Klimatischer Luftkurort, waldreiche Umgebung. Rudelsburg. Saaledc. 

Arzte: Dr. Btenkle, Dr. Budce, Dr. Klemm, Samtälsrat Dr. Lehmann, Geheimer Samtotsraf 
Dr. Löffler, Dr, Mciade, Sanitatsrat Dr. Rremonn, Dr. Senger. K 1048 


NORDSEEINSEL LANGEOOG 

Hochseeklima. 14 km langer, feinsandiger Na t umrand, Kr ich bewachsene, hohe Dünen. 
Größte Vogdkolnnie der Nordsee, Wasserleitung, Kanalisation, elektrisches Lieht, Steinpfad« im 
Ort und £urfl Strand, Krankenhaus. Herren-, Damen-, Familienbad, Luftbad, medizinische 
Bader. Inhalation, Massage, Gymnastik, Unterhaltung; Tanzveranstaltungen Kinderfeste, Aus¬ 
flüge zu Boot und Wagen, RundfJüge, Tennis, Kurzeit; 20, 5. hh 30.9. Ständiger Badearzt. 
Für Inhaber van Kurkarten Seebäder frei, Raden vom Strandkorb gestattet:. Reisewege: 

a) Oldenburg—Jever—Esens—Benscrstel, b) Oldenburg—Leer—Emden—Norddeich; ab Bremen 
" direkte Kurswagen bis Esens. Von Rensersiel bzw. Norddeith tägliche Verbindung mir Dampfer 
nach Langeoog. Fahrkarten durdilöscn bis Langeoog. Anflug während der Saison nach festem 
Fahrplan der Deutschen Luft-Hansa, außerdem ständige Flugverbindung zwischen Langeo>g und 
dem Festland« (Wilhelmshaven— Rüst rin gen), Auskunft: Badevcrw T altung Langeoog; sämtliche 

Reise- und Vcrkchrsbüros und Verband Deutscher Nordseeblder E. V., Berlin W £, Wilhelm- 
acraße 45 (Fernsprecher 258). 1931 gewahren wir auf die Kurtaxe eine Ermäßigung von äff’ „. R 114U 


VIJl 




















Schwefelbad und Luftkurort Lenk i. S. 

Obersimmenthal (Kanton Bern, Schweiz) 

(nicht zu verwechseln mit Lcuk im Wallis), 1105 m (36P3 m ü. d. M.). 

Großer Kurpark. Schattige Waldpromciudcn (Tannenwald) in nächster Nähe des Kur¬ 
hauses. Vorzüglicher Sommerauf enthalt für Rekonvaleszenten. Lohnende kleinere und größere 
Ausflüge zu Fuß, Wagen, Pferd und Auto. Forellcnfischcrci, Tennis, Hochgcbirgs- und Kletter¬ 
touren: Wild Strubel, Wildhorn, Spielgcrten usw. 

Klimatisches: Windgeschüt/te Lage des Kurhauses mit Front nach Süden. Mittlere Temperatur 
Juni bis September 15° C. Das Klima ist sedativ und beruhigend. Auch Herzkranke ertragen diese Höhen¬ 
lage vorzüglich. Qucllwasserversorgung und Kanalisation. Staubfreie Lage. Kein Durchgangsverkehr für Autos. 

Saison: Juni bis Mitte September. 

Badearzt: Dr. Hermann Kaaflaub, von Bern (Laupenstraße 10). 

Das Grandhotel und Kurhaus ist auch im Winter geöffnet. 

Zufahrtslinien: Bern — Spiez — Zweisimmen. Lenk i. S. Genf — Lausanne — Montreux — Zweisimmen. 
Automobil am Bahnhof. Prospekt durch die Direktion des Kurhauses. 

Pensionspreis von Fr. 13.— an, ie nach Zimmer. R 1001 


Sßad Xiebenslem 

bei l'isentuh (Thiivimjer 'IVald) 

Natürliche Stahl-, Kochsalzsprudel- und Moorbäder / Trinkkuren / Luftkurort 


Spezialkuren hei Herz- und Nervenleiden, Blutarmut, Bleidssucht, Frauen¬ 
leiden, Rheumatismus, Gicht, Krankheiten der Verdauungsorgane, Fettleibig¬ 
keit und anderen Stoßwednelkrankheiten Stärkste kohlensaure Eisen- 
Mangan-Arsen-Quclle Deutschlands. Kohlensaurer Kochsalztprudel. Prospekt 
und Wohnungsnachucis durch die Badedirektton R 1*205 


.Kurhaus Jfolel 

Uiaiserhnf“ 

Alle technischen Neue¬ 
rungen. Größte Be- 
haglidskcit. 100 Zim¬ 
mer, zum Teil mit 
direktemAnschluß der 
Heilquellen an die 
Privatbäder. Prospekt 
und Preise durch die 
Hoteldirektion 


Besuchet LINZ 

die schöne Donaustadt! Kraftwagen-Rundfahrten 

durch das städtische Fremdenverkehrsbüro 
Platz des 12. November 10. Telefon 6400. 

Linz, die Öberösterreichische Landeshauptstadt ist mit rund 115 000 Ein¬ 
wohnern die drittgrößte Stadt Oesterreichs. In unvergleichlicher Lage am 
Donaustrand gelegen (264 Meter ü. M.) mit berühmter, waldreicher Umgebung 
und wundervollen Fernblicken, ist Linz ein ideales Zentrum für schone Wande¬ 
rungen. Die Stadt ist der Ausgangspunkt in die herrlichsten Gebiete Oester¬ 
reichs: So in das weltbekannte Salzkammcrgut, das gigantische Tote Gebirge 
und in die südlichen Ausläufer des Böhmerwaldes (Plöckcnstcin). Auf der 
einzigartigen Donaufahrt Passau—Linz—Wachau—Wien, die niemand, der 
Oesterreich besucht, versäumen sollte, ist Linz Haltepunkt und Umstcigestation. 
Unweit von Linz die berühmte Chorhcrrnabtei St. Florian, eine Monumental¬ 
schöpfung des österreichischen Barocks, die Wirkungs- und Grabstätte des großen 
Symphonikers Anton Bruckner. (Straßenbahnlinie Linz—St. Florian). 

Die Synagoge befindet sich in der Bcthlchemstraße, 6 Minuten vom Platz 
des 12. November. 

Juli und August tägliche Autoverbindung in das Salzkammergut und nach 
Salzburg! Bergbahn auf den Pöstlingberg. (537 m ü. M.) Stadtrundfahrten! 


IX 






















CALLE LEBER . FETTSUCHT . ZUCKER MAGEN DARM 



KURORT MALENTE-GREMSMÜHLEN 


Norddeutsch lands bedeür*nditer Luftkurort 
Mittelpunkt der schönen holsteinischen Schweiz 

O-Zug-Stotion Berlin - Lübeck ■ Kiei / Sommer- und 
Winterbetrieb / 3 Badeanstalten / Fomilianbad 
Eigenes Kurhaus / Tennisplätze / Fischerei 

Wassersport / Kurveranstoltungen: Konzerte / Tonzfesie / Kinderfeste 

Regatten / Schwimm Fes re / Wagen- 
Btumenkor *0 / Boot * Lampion ko rso 
ffeit- und Fohrturnier t Prospekte 
K 1194 und Auskunft durch die Kurverwaltung, 


Bad-Nauheim 

Das Herzheilbad der Welt. 

Auch unübertroffene Erfolge bei Arterienkrankheiten, Rheuma. Gidit, Bronchitis, Rücken mark % 
Nerven-und Frauen leiden. Hier findet der Genesung; Lichen de und Erholungsbedürftige den wunder¬ 
baren Reichtum naturwsrmcr kohteimurcrekher Kodisalzqucllcn, Alle modernen Rurmiuel und 
je nach Wunsch die Vielseitigkeit t on Unterhaltungen und sportlicher Betätigung oder die Wohltat 
der absoluten Ruhe in dem einzigartigen Park und der reizvollen Umgebung Die Unterkünfte 
Verhältnisse befriedigen verwöhnteste wie einfachste Ansprüche, / Bequeme Verkehrs! agc, 45 Minuten 
von Frankfurt a. M, Auskünfte erteilt das Verkehrsamt der He«. Bad- u. Kurverwaltung, sowie 
Reise- u. Vcrkchrsbüros* In Berlin: Auskunftstelfe Bid-Nauhcim. KantsiraBc 1kl (Elite 
Joadiimithaler Str.) Bismark 5099. K 1166 


EISEN MOORBAD 
UND LUFTKURORT 

STÄDTISCHES EISENMOORBAD 

BAD SCHMIEDEBERG 

BEZIRK HALLE TELEFON 106 
GICHT, RHEUMA, FRAUENLEIDEN KURZEIT: MARZ BIS NOVEMBER 


X 




























NORDERNEY 

das führende Nordseebad 



1927 ist das Kurhaus und das frühere Schloß (jetzt Großes Logierhaus) 
völlig umgebaut und neu eingerichtet. Beide Häuser gehören heute zu den 
komfortabelsten audi der ausländischen Nordsee. Pfingsten 1931 soll das 
neue Seewasser-Wcllenschwimmbad in Betrieb genommen werden. 

Norderney (rund 38000 Gäste jährlich) bietet nicht nur jeden Komfort 
und Abwechslung eines mondänen Seebades, sondern ist mit seinen 50 ha 
umfassenden völligen Windschutz bietenden Kurparks und Wäldchen, sowie 
den eigens geschaffenen Einrichtungen ein für Herbst-, Winter- und Früh¬ 
jahrskuren bevorzugt geeignetes Nordseeheilbad. 

Verbindungen: Ganzjährige Bahnverbindungen über Münster 
oder Bremen nach Norddeich, von dort im An¬ 
schluß an die Züge — also unabhängig von Ebbe und Flut — 
45 Min. Ucberfahrt (im Sommer bis zu 10 mal täglich).— 
Garagen an der Anlegestelle der Dampfer. 

Außerdem im Sommer Seebäderdampfer von Bremen 
und Hamburg über Helgoland und direkte Luft¬ 
verbindung von Hamburg, Bremen, Hannover, Münster, 
Dortmund, Essen. Ständige Flugverbindung Norden — 
Norderney. 

Weitere Auskunft erteilen gern alle Reisebüros, insbesondere die Aus¬ 
kunftsstelle der Preußischen Staatsbäder, Berlin W 9, Stresemannstr. 128, der 
Verband Deutscher Nordseebäder, Berlin W 8, Wilhelmstraßc 45 und die 
Badeverwaltung Norderney. 


XI 





















BAD REICHENHALL 


Lage: Bad Rechten hall Hegt 470 m ü. d. M. in den südöstlichen bayerischen Hochalpcn 
naehx Berchtesgaden und Salzburg. Es ist Station der elektrisch betriebenen Bahn Salzburg— 
Freilassing—Bad Rcichcnhall—Berchtesgaden, mit direktem, Anschluß an die Linie Paris— 
München—Wien—Konstant inopel, sowie an die Tauern bahn Berlin—Triest. Es hat eine jährliche 
Frequenz: von über aQ MO Besuchern. Flughafen, 

Klima: Das heilkräftige Klima Bad Reichen ha 13* hl bedingt einerseits durch die Lage in 
einer ebenen Talbucht, umgeben von Bergen bis zu 2000 m Höhe, welche den Kurort gegen 
Winde, besonders gegen Nord- und Ost winde schützen, andererseits durch die ausgedehnten 
herrlichen Wälder, welche der milden, reinen, völlig staubfreien Bergluft neben dem, aromatisch 
wurstigen Charakter einen günstigen Feuchtigkeitsgehalt geben und gleichmäßige Tempcratur- 
verhättmssc gewährleisten. 


Kur mit Ich 


1- Die ReichenKatler radioaktiven Soluqucilcn sind die stärksten des Kontinents; 
die Edelqueile und Hcrzog-Karl-Theodor-Quelle mit 24 Prozent Salzgehalt finden Verwendung 
nur zu Kur- und Siedezwecken, während die Quellen mit geringerem Salzgehalt zur Berieselung 
des großen Gradierwerkes dienen, in welchem 4M QM Liter täglich zur Gradierung kommen, 

2. Die p n e u m a i i s c h c it Kammern, die größten der Welt, erbaut nach den 
wissenschaftlichen Untersuchungen des Hof rat* Dr. v, Licbig und neuzeitlich verbessert, sind das 
souveräne Kurmiuel für‘.-Asthma und Emphysem. 

3. Moderne Inhalation$systeine (Saal-, Raum-, Apparaiinhalation) zur Einatmung von Sole 
mit und ohne Latschen kiefern), Latschendämjifen, Lipiosulfit und sämtlichen gebräuchlichen 
Medikamenten. Großes Gradierwerk mit gedeckter Wandel bahn, anschließend an die 
W andclha] le, 

4. Solebäder, evtl, mit Latschenextrakt, knhlensaurc Sölebadcr, Sauerstoff, Loh- 
tannin- und elektrische Bäder, Dampfbäder, MuiurUugcnbäder, Moorbäder (aus Jeu Hoch¬ 
moorlagern des Untcrsbergs), Fango- und Moorschlamnipackungen. Neuzeitliche Kaltwasserkuren. 

5. Terrainkur nach Professor Oertel; herrliche Promenaden- und Waldwege von 
25Q km Ausdehnung, 

6. Die Kaiser- K a r 1 - Q u e 1 I e , eine isotonische KocHsalzquellc, fließt in der 
Wandelhalle in eigenem Brunnen, aus der Quellhohle zugeleitei: schleimlösend, leicht abführend, 
den Stoffwechsel anregend. Trinkhalle für sämilkhr Mineral Wasserkuren. Kräftigungsknrcn 
durch Aljjcnmilch, Kefir und Yoghurt; lösende MoEkekuren. 




Der Lido in den Dolomiten — 500 mö. d.M. 


Schönstes und wärmstes Alpensecst randbad am Caldonarzor« Im Valsugana (Sugancrtalj 
an der Linie Bolzano—Trema—Venezia. Eilzugsstation der kürzesten Bahnstrecke mit direktem 

Wagen von Müi.chen nach Venedig. p !f . et 

Saison: Ende April bis Ende Oktober. 

Ausgedehnte Parkanlagen nnd Waldungen, Ruder- und Segelsport. Strand- und Sannen- 
bäder, Tennis, Rollschuh bahn, freie Angel fischerd für Hotelgäste. S. Cristofpro al tago ist 
14 km von Trenro und 120 km von Venedig entfernt, 

Gra»J-Hvttl /.ugo (Est-ScchöfJ. Neu aufgebautes und mit allem Komfort der Neuzeit 
ausgesiatietc* Haus ersten Ranges mit fließendem warmen und kalten Wasser, Zentralheizung, 
Hallen, Tanzbar, Scctcrrasscn, großer Bade an sah mit Sandstrand, Autoboxen, Benzinstation. 
Zimmer- und Pensionspreis verhältnismäßig billig, Telegrammadresse; Lagotel San Cristoforo 


Trento. 


M. u K- Honcd. 


BAD SALZUFLEN 


(Teutoburger Wald} 


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Herz, Rheuma, Nerven, Luftwege, Frauenleiden 
Prospekte in den Klubräumen 

5 l k Stunden Bahnfahrtvon Berlin (Strecke Berlin-Hannover-Köin] 


Xir 








Da wo der Rhein, am Fuße der auf hohem Bergvorsprunge thronenden 
Ruine Hohenrätien, aus der Schlucht der Viamala hervorbricht, liegt: 

T IUI II I K II S (GRAUBONDEN) 

Jl Jl J 750 Meter über Meer 

Graubündens schönste Frühjahrs- und H e r b s t s t a t i o n 

subalpines mildes Klima, nebelfrei und windgeschützt 
Prächtige Ausflüge mit Post- und Privatautos nach den Bergpässen Splügen- 
Bernhardin — Avers-Cresta Heinzenberg — Domleschg —Schynstraße usw. 
Schöne Waldspaziergänge Touristenpaß nach Lenzerheide und Safiental 
Pensionspreis von Fr. 7.— bis 15. . Prospekte durch die Hotels oder 

OFFIZIELLES V E R K E H R S B U R E A U THUSIS R117S 



VA R E S E 

Zentrum der nach dem l.ago Maggiore, Lugancr und Comcrsct führenden Täler (Ent 
ternungen von 5 bi* 29 km, 45 OOC Einw., 4C0 m ü. M.), liegt zwischen dem See gleichen Namen. 
(238 m ü. M.) und den sonnigen Hügeln und Bergen, von alpinem Charakter, welche den Höhe 
punkt auf Campo dei Fiori (1200 m ü. M.) erreichen. Die Saison der sehr besuchten Sommer 
frische fängt im April an und dauert bis in den Oktober hinein. Das Klima ist mild, stärkend, 
abwechselnd mit angenehmen, frischen, Sauerstoff reichen Lüften, unter einer wolkenlosen, azur 
blauen, reinen, nebelfreien Atmosphäre. 

Die Milano-Varcse ist die erste gebaute Kraftwagenstraße in Italien. Die Verbindungen 
mit Mailand, Umgebung und nahen Seen steigen bis über 100 pro Tag. Die drei Drahtseil¬ 
bahnen führen zum Sacro-Montc (berühmtes monumentales Sanctuarium) und nach Campo dei 
Tiori, wohin man auch mit der neuen Automobilstraßc gelangt. Varcse erfreut sich einer per¬ 
fekten öffentlidien Ordnung, was Gesundheitszustand und Sanität anbclangt, wie auch einer aus¬ 
gezeichneten Straßenpflasterung. Varcse besitzt stattliche Baulichkeiten für Hotels mit Park- und 
Gartenanlagcn (man verlange Prospekt), und im ganzen Umkreis gibt cs 6000 elegante und schöne 
Villen. Es gibt einige historische Villen, welche kostbare Kunstschätzc auf weisen. Varese ist 
eine echte Gartenstadt. Unter der Gärtenmengc und dem sanften, stillen, überall verbreiteten 
Grün, überragt in seinem Glanze der prächtige und öffentliche Garten hinter dem Gemeinde- und 
Staatspalaste (vormalige Villa Este, von Franz III. mitsamt den Gärten gewidmet, beide im 
Stile des historischen, kaiserlichen Schönbrunn von Wien). Es gibt ebenfalls zwei Kurhäuser. 
Der Varcscr See, äußerst interessant für den Tourist, besitzt einen Hafen für die Wasserflug¬ 
zeuge ,,Macchi“, sowie einen Matrosenruderklub. Varcse ist ein Modekurort für Vergnügungen 
und Zerstreuungen, um den Gästen den Aufenthalt auf das Angenehmste zu gestalten; mit seinem 
wunderbaren, das ganze Jahr offenen Theater für dramatische Aufführungen, Operetten, Kino¬ 
vorstellungen eingerichtet, gekrönt durch einen großen Opernzyklus, ferner Schauspiel, Konzerte, 
Pferderennen in der Rennbahn von Bettoie, Motor- und Automobilrennen, Tcnnis-Tournainent 
(später noch Golf und Polo). Die Kurtaxe beträgt 10*/# vom Zimmerpreis. 

Auskunft über die Hotels, Pensionen, Villen, Wohnungen und Zimmer zum Vermieten, 
und alles was Touristik anbelangt, erteilt: 

„Azienda Autonoma di Cura, Soggiorno e Turismo-Varcse." Telcgr.-Adresse: „Aziendt 
Turismo-Varcse.“ 


XIII 














Wiesbaden " u "' 1 

Lage und Klima: Wiesbaden Hegt 117 Meter über dem Meeresspiegel in einem 
nach Süden offenen Tale des Taunusgebirges und ist durch diese Lage gegen kalte 
Winde geschützt. Wiesbaden hat wahrend des ganzen Jahres vollen Kurbetrieb; 
sämtliche Kureinrithningen, Hotels usw. sind ohne Unterbrechung geötfnct. Von allen 
Hauptstädten und Landungsplätzen Europas ist Wiesbaden mit direkten Schnellzügen 
zu erreichen. Anlegestelle für die Rheindampfet: Wiesbaden Biebrich, Wiesbaden 
besitzt einen eigenen Flughafen. 

Kurmittel: Wiesbaden besitzt 27 Thermalquellen von 47 bis 65,7 Grad Celsius, 
welche täglich etwa 2 Millionen Liter Wasser liefern. Im Städtischen Kaiser Friedrich 
Bad besitzt Wiesbaden das modernste, vollkommenste, mit den neuesten Errungen¬ 
schaften der Hygiene und Badhaustcchnik ausgestattete Musterbad und Inhalatorium. 



Wiesbaden: Das Kurhaus. 

Insbesondere bietet es: Thermal-, Süßwasser-, Kohlensäure-, Sauerstoff-, Moorbäder, 
Fangobehandlimg, Sandbäder, elektr* Wasser- oder Vierzellenbäder, Heißluft-, Dampf- 
und elektr. Lichtbäder, Wasserkuren, besondere römisch-irische Abteilung, Einzel- und 
Rauminhalationen, Pneumatische Behandlung. 

Thermalbäder im Kaiser Friedrich Bad und in vielen Hotels (Liste durch das 
Stadt isch e V er kehr s am t). 

Heilanzeigen : Gicht und Rheumatismus, besonders Muskel- und Gelenkrheumatis¬ 
mus und Gelenkleiden all er Art, Lähmungen und Neuralgien, namentlich Ischias, Anschwel¬ 
lungen derGelenke nach Verletzungen, Entzündungen, Knochenleiden nach Verletzungen, 
Krankheiten des Nervensystems, der Atmungs- und Verdauungsorgane. 

Trinkkur: Tn der Trinkhalle am Kodibrunnen und in vielen Badehäusern. 
Wiesbadener Kurdiät, 

Traubenkur: Im September und Oktober, 

Terrainkuren im herrlich bewaldeten Taunusgebirge. 

Prospekte und Auskünfte durch das Städtische Verkehrsamt und sämtl. Reisebüros- 


XIV 








WIESBADEN 



Eden-Hotel 


Direktion Hubert Hassert 


ge. gegenüber dem Kurhaus und Kurpark. 120 Zimmer. 40 Bäder, gro 
RM. 6.-, Pension von RM. 13. , mit Thermalbad von RM. 14. . Zimmer mit Privatbad von 

RM. 18,— an Wiesbadener Kurdiit 


m ■ ■ J| Direktion: Eugen Schlagenhauff 

KaiSGVnOT Hotel und Badhaus 

im eigenen Park, absolut ruhige Lage. 200 Zimmer. 60 Bäder. 12 Autoboxen. Zimmer von RM. 7.— . 
Pension von RM. 14. . mit Thermalbad von RM. IV , Zimmer mit Pension und Privatbad von 

RM. 20.— an. Wiesbadener Kurdiät 


Metropole 


Besitzer: Dietzsch & Ketterer 
Hotel und Kochbrunnenbadhaus 


ln zentraler Lage an der Wilhclmstraßc. Bekanntes Restaurant. 160 Zimmer. 50 Bäder. Zimmer von 
RM. 6.—. Pension von RM. 12. . mit Thermalbad von RM. 13. — . Zimmer mit Pension und Privat¬ 
bad von RM. 16 an. Wiesbadener Kurdiät 


Hotel Quisisana Besitzer Gebrüder Roser 

Abseits vom Verkehr gegenüber Kurhaus, Anlagen und Staarsthcatcr gelegen. 120 Zimmer, 40 Bäder, 
7 Autoboxen. Zimmer von RiV>. 6. , Pension von RM. 13. , mit Thermalbad von RM. 14.—, 

Zimmer mit Pension und Privatbad von RM. 20. an. Wiesbadener Kurdiät 


Palast-Hotel 


mit eigenem Kochbrunnenbadhaus 

Besitzer und Leitung: Otto Schick 


In bester Kurlage am Kochbrunnen park gelegen. Bar-Dancing. Konditorei. Weinrestaurant. 200 Zimmer. 
60 Bäder. 7 Autoboxen. Zimmer von RM. 7.—, Pension von RM. 14. . mit Thermalbad von 

RM. 15. , Zimmer mit Pension und Privatbad von RM. 20. an. W iesbadener Kurdiät 


Viktoria-Hotel 


und Badhaus 

Besitzer: Franz Xaver Hirster 


In zentraler Lage an der Wilheimstraße, Alleeseite gelegen. 8f> Zimmer, 20 Bäder, 6 Autoboxen- 
Zimmer von RM. 5.—, mit Pension von RM. 12. , mit Thermalbad von RM. 13. . Zimmer mit 
Pension und Privatbad von RM. 16.- an. Wiesbadener Kurdiät 


Hervorragende 
Veranstaltungen 
im Kurhaus und in den 
beiden Staatstheatern. 
Golf, Tennis und andere 
Sportarten. Brunnen- 
und Pastillen-Versand. 
Bevorzugt als Wohnort. 
Töchterpensionat e. 

H 1306 


XV 
























nnidbad 


im Sdiroarzmald 

430 m ö d,M, ■ So mm erbe rg 75Qmü,dM. 


verdankt^seinen Weltruf den unübertroffenen, seit mehr als 600 Jahren besuchten 
warmen Heilquellen, die in einer der menschlichen Blutwärme gleich kommen den 
Temperatur' (34 bis 37 Grad Celsius) unmittelbar aus dem Granit ohne Abkühlung 
oder künstliche Erwärmung in die Badkabinen fließen, so daß man hier tatsächlich 
in der Quelle selbst badet. Dies hat den großen Vorteil, daß sich weder das Wasser 
während des Bades abkühlt, noch die im Wasser enthaltenen für die Heilkraft der 
Thermen besonders wichtigen Gase und Stoffe sich vorher verflüchtigen können. Die 
Wildbader Quellen bewähren sich in erster Linie gegen Rheumatismus, Gicht, Ischias 
und andere Nervenleiden, Lähmungen, Folgen von Verletzungen, Frauenkrankheiten, 
Alterserscheinungen u. a. Außer den Thermalquellen stehen den Gästen in Wildbad 
sonstige moderne Kurmiitci aller Art zur Verfügung. 



WILDBAD im Schwarzwaid KURPLATZ 

Wäldbad liegt romantisch zwischen bew aldeten Bergen im lieblichen Enztal am 
Ende einer 23 Kilometer langen, in Pforzheim von der Häuptlinge Paris-Wien ab¬ 
zweigenden Bahn. Im Sommer führt die Eisenbahn nach Wildbad einen direkten 
Wagen von Berlin und einen direkten Zug von Frankfurt a.M. Aus der Mitte der 
Stadt führt eine Drahtseilbahn auf die Sommcrberghochcbene mit stundenweiten 
Waldspazi ergangen. Hierdurch und durch die Hotels am und auf dem Sommerberg 
(530 und 750 Meter) ist Wildbad auch hervorragender Höhenluftkurort geworden. 
Der Unterhaltung der Kurgäste dienen neben einer ausgezeichneten Kurkapelle ein 
Kur-Theater, künstlerische und gesellschaftliche Veranstaltungen aller Art, vier neue 
moderne Tennisplätze, Schießstände für Gewehre und Bogen und ein sehr forellen¬ 
reiches Fischwasser von 20 Kilometer Länge. 

In Wildbad sind 10 Kurärzte ansässig. Die Fremdenbetten (vom Luxushotel bis 
zum bescheidenen Privatzimmer) zählen nach Tausenden. Nicht unerwähnt sei, daß 
in Wildbad jüdische Gäste willkommen sind, und daß ein für die Kurgäste bestimmter 
jüdischer Betsaal vorhanden ist Verlangen Sie nähere Auskunft oder Schriften von 
der Badverwaltung oder dem Kurverein Wildbad im Schwarzwald, Wo. 


XVI 















•MOBDSEEBAO ’WITTDÜ'N 

AUF AMRUM R 1,81 



WITTDÜNS SONNENSTRAND. Einziges Nordseebad 


dessen schöner, stein- und muschelfreier Strand direkt nach Süden ge¬ 
legen und gegen rauhe Nordwinde durch hohe Dünenketten geschützt ist. 



Nordsee bad 


Sonne und Gesundung 
Sport und Erholung. 


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Freundlicher Badeort mit mildem Klima am heilkräftigen Nordseestrand. 
Badeführer , Wohnungsanzeiger und Pharusplan et halten Sie in allen 
Reisebüros und bei der Städtisdien Badeverwaltung Wyk auf Föhr. 


S ü d s t r a n d / F ö h r 

I Dr. med. Gmelin Nordsee-Sanatorium 


mit Jugendabteilung mit und ohne Unterricht. 


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BOZEN-GRIES (Bolzano) Dolomitenland - Italien 

Reisebureau Schenker & Co. R 

Besorgung von Hotelunterkunft. Pauschalreisen in jeder Ausdehnung 
für Einzelreisende und für Gruppen. Autofahrten nach allen Richtungen. 
Auskünfte in allen Reiseangelcgenheiten. Fahrscheine, Schlafwagcnkarten usw. 


II 


XVIt 

















Sanatorien 



Amden, ob Weesen am Wallensee, Schweiz 

Diätetisches Kurhaus Villa des Alpes 


Lage: Amden liegt m einem Hoditalc, 1100 bis 1500 m ü. M,, inmitten der 
Alpen weit, Tannenwälder, herrliches Skigclände. Ausgangspunkt für Hodigcbirgstouren. 

Zufahrt: Sdmcllzugslime Zürich —Chur. Postauto nach Amden auf Station Weesen. 

Klima: Sehr mild, sonnig, windgeSchüut, kräftigende Alpenluft. Ausgezeichnet 
geeignet für Ruhe- und Erholungskuren. 

Leitender Arzt; Dr, med. Max Edwin Bireher, Zürich 11. 

Das Kurhaus des Alpes, Haus L Ranges, ist mit allem Komfort versehen, Lufi- 
und Sonnenbad, diätetische Küche nach Dr, Bircher-Benner (Rohkost), auch gemischte 
Kost. Das ganze Jahr geöffnet. Volle Verpflegung von Frs. 14.— an. Telefon 


Amden 31, Prospekte durch die Direktion 


F. Gentner. 


ORTHOPÄDISCHE ANSTALT 

Röntgen - Knochen - Gelenk - Fussleiden 

Eigene Werkstoff für Plottfußeinlogen-Apporate j$ 1240 J 


DR. MUSKAT 

Berlin W 62, Kurfürsten sltoße 124 Tel.: B 5 Barbarossa 1648 


Sanatorium Bernau bei Berlin 


Fern- und Vorortzüge vom Stettiner Bahnhof. 


Telefon; Bernau 19 


1. Wa!dsanaEonurn für Nervenkranke beiderlei Gtschftdus. 4 * 

2. Nervenheilanstalt für Gernüiskrankt; in Bernau, Kaiserstraße 50-56 


45 Morgen Waid und Gärten 
50-56 


Besondere Abteilungen für Alkohol- und Morphium kranke. 


jMäfiige Tagessätze. 3 A r z I e. 

Leitender Arzt: Dr. Wieners. 


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OSTSEEBAD BRUNSHAUPTEN i. Mecklb. 


KURHAUS SCHLOSSHOTEL 


Tel. 177. Besle Lage an Strand u, Wald, Komfort Zimmer mit ul ohne fließend warmen u. kalten 
Wasser, Zentralheizung u. liditryf Moderne Badezimmer für warme Seebäder u andere Arten von 
Bädern laut Prospekt Pension Vor- 0 . Nachsaison von 5 — M., Hochsaison von 7 M an. Garagen 


XVIII 












THÜRINGER WALD SANATORIUM 
SCHWARZECK 

BAD BLANKENBURG, THÜRINGER WALD, F. 427 

BESITZER UND LEITER: 

SANITÄTSRAT DR. MED. PAUL WIEDEBURG 
LEITENDE ARZTE: DR. WEISS-REVAL 
S 1191 DR. GEBHARDT, DR. P. H. WIEDEBURG II 


Das Sanatorium, welches unter Berücksichtigung der neuzeitlichen 
Wohnungseinrichtungen und Wohnungsbequemlichkeiten erbaut ist, 
eignet sich für Überarbeitete, Erholungsbedürftige, Blutarme, Nervöse, 
Rheumatische, Frauenkrankheiten, Herz-, Magen- und Stoffwechsel¬ 
krankheiten Leidende. Es liegt in eigenem, großen Park und Bergwald 
mit prachtvoller Aussicht, am Eingang des bekannten Schwarzatales. 
Neben den verschiedensten Diätformen hat das Sanatorium eine weitere 
Abteilung für Rohkost und vegetarische Diät für geeignete Fälle eingerichtet, 
ebenso eine klinische Abteilung zur Behandlung mit Saalfelder Arsen-, 
Eisen-, Phosphor-Sullatquellen. 

Außer den vorhandenen natürlichen Kurnntteln ist das Sanatorium mit 
allen wissenschaftlich erprobten physikalischen Kurmitteln und medizinischen 
Apparaten einschließlich Röntgendiagnostik ausgestattet. Sämtliche Arten 
von Wasseranwendungen, ferner Kohlensäurebäder, Sauerstoffbäder, Vier¬ 
zellenbäder, Sandor-Schaumbäder, Subaquale Darmbäder, elektr. Lichtbäder, 
Duschen, Teilbäder, galvanische, faradische, Wechselstrombäder, Luftperlbäder, 
Bäder mit Zusätzen (Fichten, Sole, Schwefel usw.) kommen in den beiden 
geräumigen Herren- und Damenbadehallen in Einzelkabinen zur Anwendung. 
Ebenso alle Arten von Elektromedizinischen Anwendungen, Thermoflux, 
Diathermie, Arsonvalisation, Grisonator, Kondensatorbett, Entfettungsstuhl, 
Höhensonne, Blaulichtbestrahlungen, Inhalationen, Vibrationsmassage, Hand¬ 
massage usw. Tägliche Heilgymnastik-Übungsstunden nach den verschie¬ 
densten Methoden unter Aufsicht und Anleitung. 

Das Sanatorium ist auch für Winterbetrieb eingerichtet und das ganze 
Jahr besucht. Umfangreiche Gesellschaftsräume, Fahrstuhl, Zentralheizung, 
^ asserspülung, elektr. Licht. Eine eigene Gebirgsqucllenwasserleitung ver¬ 
sorgt das Sanatorium mit einem tadellosen, kalkfreien, erfrischenden Trink¬ 
wasser. Kleine Rodelbahn im Park, größere in der Nähe. 

Nähere Auskunft erteilt die Verwaltung; illustrierte Prospekte stehen 
zur Verfügung. 

Sanitätsrat Dr. med. Paul Wiedeburg. 


n* 


XIX 





















BAD BRÜCKENAU 

Aerztl. geleitete dlotet, Kuranstalt von San.-Rat Dr. Peter Vollender. 

5 y — l.X. Pension von 8 bis 1Ö M- Behandlung noch örtlich festgelegter Taxe., 



Kurhaus Buhlbach m 

W Buhlbach, Post Obertal, bei Freudensfadt Sdiwirzwatd). 

Leitender Arzt Dr\ med. Wilhelm Seit*- Früher Sthloß Spetzgan. Überlingen 
fl IIII am 5«. Herrlidi und. ruhig gelegene physik. - diät«. Kuranstalt. Auskunft und 

Sg* 11— Prospekt durch, Dr, W. Scitz, ^ 1 


DRESDEN 

Sanatorium Dr. Steinkühler — Weißer Hirsch 

s iio6 Stoffwechsel - Magen - Darm - Darmbäder 


Sanatorium Eberbach a.N. 

bei Heidelberg S 12G9 

Klinisch geleitete, modern eingerichtete Heilanstalt für alle 
Formen der Tuberkulose. * Alle erprobten neueren Heil¬ 
methoden, einschL der operativen und Kehlkopfbehandlung 

Ärztlicher Leiter; Dr. Sdilapper 

früher Chefarzt der Dr* Brehmersehen Lungenheilanstalten in Görbersdorf {Schlesien)* 



Innere, Nerven- und I Frauenleiden, Gelenk- 
Stoffwechselleiden | leiden, Lähmungen 


Dr.KDhler's 
Sanatorium 
Bad Eisler 

Somit physik -diof. 
Heil mittel und die 
KurmiKel des &odes 
(Moorbäder imHausej 
Hochs rer Komfort 
Prospekte ouf Wunsch 

Rheuma i 


xx 



















FRANKFURT A. MAIN, SCHIFFERSTR. 80 


C. V. NOORDEN-KLINIK 


CHEFARZT: PROF. DR. L. R. GROTE 


Privatklinik für Erkrankungen des Stoffwechsels (vornehmlich Diabetes, 
Gicht, Fettsucht), des Magens und Darms, wie auch für alle anderen nicht 
ansteckenden inneren Krankheiten. Durchführung aller diätetischen Kuren. 



REUDENSTADT (Schwarzwald) 

Kindersanatorium Dr. med. Karl Eichhorn 

Persönlich in Pflege und Verpflegung. Gegründet 1913. Neu¬ 
bau 1928. Ausschluß anst. Krankheiten. Berechnung mäßig, 
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Friedrichsbrunn (Harz) 

Dr. Strokorb’s Sanatorium 


Getrennte Abteilungen für Erwachsene und Kinder. Winterkuren 


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Sanatorium Schloß Fürstenberg 
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Hydro- u.Elektrotherapie.*. Diätkuren .‘.Entziehungskuren.‘.Gymnastik 

Leitender Arzt: Dr. von Gebsattel, Nervenarzt 


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Innere Krankheiten.- Dr. Luchsinger. 


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Garmisch-Partenkirchen, Kinderkurheim Dr.Neu 


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des Sanatoriums Übertragbare Krankheiten strengstens ausgeschlossen. Dauernde 
Unterrichtsmöglichkeit Ferienaufenthalt Ausgezeichnete Küche. Referenzen. Prospekte. 


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für alle Formen der Tuberkulose. 



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Ändidie Leitung: Dr. Steinmeyer, Dr. Wirnctke. 
Aufzeichnung: Gröler Preis. Intern»tiorulc Hygienc-AuutdlünE I^H 


Kurhaus Höchenschwand G.m.b.H. 


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Abteilung für Innere, Stoffwechsel- und Nerven¬ 
erkrankungen, Keine offene Tuberkulose, Jahres- 
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eingestellt Herrl, Höhenlage, prachtvolle Wälder, 
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die Direktion. 



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arme, Müde, Üeberarbeitete, Rekonvaleszenten, Nervenkranke. 
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Bad Homburg v. d. H. 

Sanatorium Dr. Rosenthal 


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Württemberg 

Klinisch geleitetes Sanatorium zur Behandlung von Inneren und von Nervenkrankheiten. Leitender 
Arzt: Geh. Hofrat Dr. Roemheld. Bleibt dos ganze Jahr Ober offenI Man verlange Prospekt 

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Besitzer und leitende Ärzte Dr. F. Gehrmann und Dr. C. Dietsch 

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Art. Psychopathen, Süchtige und I rholungsbedürftige.) Die Klinik ist nach mo¬ 
dernen psychiatrischen und Hygienischen Gesichtspunkten eingerichtet. Geschlossene 
Wachabieilungen für Kranke verschiedener Art. Offene Abteilungen für Rekon¬ 
valeszenten und frholungsbedürttige. Große Garten. Unterhaltung durch Spiel 
und gemeinsame Hausmusik bei starker Anlehnung an die Arztfamilien. Spazier¬ 
gänge in schöner Umgebung. Psychotherapeutischc Behandlung mit eingehender 
Individualisierung. Entziehungskuren. Moderne Paralyscbchandlung. 2 Vcrptlcgungsklasscn. Post, T elegraph. 
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Leitender Arzt: 

Dr, Gerhard Lehmann 
Klinische HeiljnstaJt für innere und 
Nervenkrank beiten. Das ganze Jahr 
offen, Pausdulpreis v. M, 26.— an 
{einscfdicßlich ärztlicher Behandlung 
und sämtlicher Kutan 1 wendüngen). 


Maison de sante de Prefargier 

bei Neuchätel (Schweiz). sms 

Private Stiftung zur Behandlung und Pflege von Nerven- u. Geisteskrankheiten, 
Alkohoihmus, Giflsudnen. 

Djt Anstalt befindet sich in herrlicher ruhiger Lage im noniöstltdicn Ende drs Ncucnbureer Sets, inmitten 
rines ausgedehnten Parkes, mit prächtiger Aussidit auf die Alpen. Die Stadt Neuenbürg mit Universität sind 
Handelsschulen, 7 km wett entfernt, ist leicht mit der Eisenbahn von der nahen Station Marin a(j> zu cr - 
reidtL’n, oder per Tram von dem 20 Minuten entfernten Dorfe St, Btaise aus, 

Aul der Priyaubteilung werden Kranke in erster YVplJegtingsklasse zu einer Tagestaxe von 15 Fß. an auf- 
genommen, m zweiter Klasse zu 12 Fr$. “ ln der offenen Villa stehen aulfcr geräumigen Einzelzimmern 
^ragestaxe von 20 Frs. an) Appartements zu 1 und 3 Zimmern zur Verfügung, wo Kranke mit der ihnen 
zugcteiltcn Pflegerin, gegebenenfalls mit ihren Angehörigen, wohnen können — Amtliche Behandlung, 
Medikamente und Hader sind im Pensionspreise inbegriffen. 

Zwei Aerzte, Sorgfältig individualisierende Psychotherapie, Redukation, Bader und Besthadigung det 
Kranken ie na cf ihren Neigungen und Fähigkeiten. Illustrierter IWpekr, Leitender Arzt; Dr. A. Koller. 


Kuranstalt 

Neuwittelsbach 

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und Nervenkrankheiten 
60 Zimmer, Fließen des Wasser, Privafbade- 
zimrner und üegebalkons, Ränlgen-Ableilung. 
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3 Arzte. Sch Western pflege, Prospeklauf Wunsch. 

Leitender Arzt: 

Geh. Sanitätsrat 
Dr. R. von Hoesslin 

Tel. 60665 S122S 


Die IW57 gegründet« Heilanstalt .La MitaJne", 20km 
von Genf entfernt, liegt anmuten eines grollen Parkes. 
Die Ruhe der Gegend, die weite Aussicht auf den Sec 
und die Savoyer Alpen, die Nähe der juraketie und 
das milde Küma haben der Gegend ihren Ruf gesichert. 
-La Metairie* verfüge über mehrere Villen, so daß die 
verschiedenen Kranken: Neurotiker, Tüxikom.tne, Ge¬ 
mütskranke und Erholungsbedürftige getrennt behandelt 
werden können. Die beschränkte Zahl der Kranken 
ermögEichr eine streng individuelle Behandlung von 
seitrn der Spezia!äntte. die in der Klinik wohnen. Der 
Verwaliungsrat besteht aus 7 Mitgliedern, worunter 
mehrere Arzte, zwei Professoren der medizinischen 
Fakultät an den Universitäten Lausanne und Genf, 

Im Pensionspreis sind ärztliche Behandlung und vier 
Mahlzeiten inbegriffen. Komplette Wohnung nach Ver¬ 
einbarung. Prospekte durch die Verwaltung erhältlich. 

Leitender Arzt: Dr. P. Di/ard. Dr. Guiihrey. 


La Metairie 

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XXIV 
























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Jahr geöffnet. — Eigene Milchkuranstalt. — Mäßige Preise. 


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XXV 





























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auf das modernste eingerichtete ärztliche Räume, ein größeres Wissenschaft- 
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handlung und andere künstliche Bestrahlungsarten untergebracht sind* Glüh¬ 
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adresse : Dr. Schröder, Schömberg-Neuenbürg. Es ist notig, die genaue 
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XXVI 



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XXVII 

































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XXVIII 



















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Bestrenommiertes Heim. / Prospekte. / Inhaber: G. Zimmerli, Lehrer. 

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unterricht Zentralheizung. Jahresbetrieb. Prospekt und Referenzen. 

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Kindersanatorium Pro Juventute. 

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Jahren mit Volksheilstättenpreis für ln- und Ausländer. 

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Davos, Alpines Pädagogium Fridericiamun siehe Reiseführer Seite V 

EISENACH Säuglings- u. Kinderklinik 

KaisetJ^ilhelrT^traß^6 k 1 SIB Chefarzt: Dr. S. WOLFF 

Behandlung sch wer krank er Kinder jeden Alters mit Ausnahme von Infektionskrankheiten. 

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Besondere Abteilung für zuckerkranke Kinder 

Kinder und Jugendernoiungsheim 

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eigene Badeanstalt, 

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nützige Preise. Prospekte bitte antordern. 

K 1339 Die Heimleitung 



XXIX 
































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Familie Biveroni-Badrutt 



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Lausanne - Schweiz — Villa Sevigne 

Israelitisches Mädchen-Pensionat Altbekanntes Institut. SpraAen. K >*» 
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Juli u. August Ferienheim. — Näheres d> Schriften d. Leiters Hermann Harless 


MON LOISIR 

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XXX 


























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Besitzer und leitender Arzt: DR. RÖCKEMANN, Kinderarzt 


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Vollständiger Schulunterricht im Hause. Dte den cinze nen Schülern von zu Hause mitgegebenen Lehr¬ 
pläne werden gewissenhaft befolgt, so daß sie später daheim c hne Lücken mit ihrer Schulklasse weiterfahren 
können. D r individuelle Unterricht crl richte t auch solchen Kindern, denen ein klassenweiser Schulbetrico 
nicht zungt, die Erledigung ihres Pensums. Diplomierte Lehrerin, diplomierte Kinde« Schwester, modern aus- 
gcbildctc Kindergärtnerin, vollständige ärztliche Einrichtung, Röntgen, Quarzlampe. 

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Quellwasser der Heilquellen von Sl Moritz-Bad . Manifestationen der exsudativen und sposmopbilen Diathesc, 
Lymphatismus. Skrofulöse, Bronchialcirusenatfcktionen. alte Rachitis, Rekonvaleszenz, Appetitlosigkeit, Unter¬ 
em wühl mg, Konstirutionsschwächc, Nervosität, Schwcrerziehbarkcit, Schulmüdigkcit, Einkinderschädcn. 

ln ganz Sc. Moritz werden keine Lungentuberkulosen aufgenommen, auch aus diesem Grunde ist der Kur¬ 
ort für Kinder ganz besonders geeignet. 

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Leiter: Frau H. Gut-Tobler und Dr. med. P. Gut. 


Wyk auf Föhr KINDERHEIM JEWE 

St. Grossestraße c „ , ....... 

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3 bis 12 Jahren freundliche Aufnahme. Unterricht 
im Hause. Ärztliche Aufsicht. Tagespreis 5 7 Mk. 
K 1299 20 Betten. Martha Jewe 


XXXI 

















































JÜDISCHES JAHRBUCH 

1931 


1. Teil 

Die Berliner Jüdische Gemeinde im Jahre 1930 
Die Berliner jüdische Bevölkerung 
Die Juden im deutschen Geistesleben der Gegenwart 
Der jüdische Kultbau 

Die jüdische Wohlfahrtspflege in Deutschland 
Jüdische Siedlung in Deutschland 
Wert und Wirken der jüdischen Kreditgenossenschaft 
Krankheiten der Juden mit Berücksichtigung der 
einschlägigen Badekuren 

Die Schallplatte im Dienste des jüdischen Gottesdienstes 

Nekrologe 

Abbildungen 

2. Teil 


Organisationen und Vereine 



3. Teil 

Berliner Gemeinde-Verwaltungen und 

4. Teil 

Die Jüdischen Gemeinden in Deutschland 

5. Teil 


Tätigkeitsberichte 


VERLAG JÜDISCHES JAHRBUCH 

BERLIN S 42, LUISENUFER 34 

g jn« i<|3 

M M H 

LEO BAECK 
INSTITUTE 

NEW YORK 

















Allgemeines Inhalts-Verzeichnis 
Sachregister. 


. . Seite 191 
. . Seite 238 


Nachdruck, auch auszugsweise, verboten) 
Copyright 1931 by Verlag Jüdisches Jahrbuch, 
Berlin S 42 


I [ ; 

Verantwortlich für die redaktionelle Bearbeitung der Teile 1 und 5 
Herbert Philippsthal, der Telle % 3 und 4 dte Redaktion. 

Kludk & Schneemann, Druck- und Verlags-Gesellschaft m. b. H ( , Berlin S 42* 








VORBEMERKUNG 


Die vorliegende Ausgabe des Jüdischen Jahrbuches wird in 
einer Zeit schwerster Wirtschaftsdepression, großer Not weitester 
Kreise zum sechsten Male der Oeffentlichkeit unterbreitet. Trotz¬ 
dem hat sich der Verlag unter Zurückstellung jedweder Bedenken 
zur Herausgabe entschlossen, in der bestimmten Erwartung, daß 
nicht allein die alten Leser dem Jahrbuch die bewiesene Treue 
halten, sondern auch viele neue Fremde sich ihnen zugesellen. 

Es war das Bestreben des Verlages, den Inhalt nicht allein 
aktuell, sondern auch gleichzeitig über den Tag hinaus wertvoll zu 
gestalten. Es werden die wichtigsten jüdischen Zeitprobleme durch 
Aufsätze aus fachmännischer Feder von allen Seiten eingehend 
beleuchtet. Wir erinnern an das Siedlungsproblem, Darlehns¬ 
kassenwesen, Wohlfahrtsfragen. Daneben sind Tätigkeits¬ 
berichte fast sämtlicher Organisationen und Vereine, soweit sic 
den lokalen Rahmen an Bedeutung überragen, erstmalig zu¬ 
sammengestellt worden. Auf den B i 1 d e r t e i 1 wurde besondere 
Sorgfalt gelegt. Neben den großen Toten des Jahres fanden 
lebende markante Persönlichkeiten mehr als bisher Berücksichti¬ 
gung. Der Nachschlageteil wurde in Anbetracht seiner 
Wichtigkeit für jeden, der sich über die Aufgaben der Gemeinde¬ 
verwaltung und über das umfangreiche Organisation- und 
Vereinswesen unterrichten will, einer sehr genauen Durchsicht 
unterzogen. Zahlreiche Persönlichkeiten, Gemeinden und Institute 
unterstützen wiederum durch weitgehende Information das Jahr¬ 
buch. Allen sei an dieser Stelle aufs wärmste gedankt. 

REDAKTION DES JÜDISCHEN JAHRBUCHES. 


r 


3 











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4 















1. TEIL 


Die Berliner Jüdische Gemeinde 
im Jahre 1930 — 


VON LEO KREINDIER 
Redakteur der Berliner Chronik des Israelitischen Familienblattes. 

Ein Ereignis, das an sich erst in die letzten Wochen des Be¬ 
richtsjahres fällt, muß doch an die Spitze dieser Betrachtungen 
gesetzt werden, weil es für die künftige Entwicklung der Gemeinde 
von hervorragender Bedeutung ist, aber auch dem vergangenen 
Jahre den Stempel aufsetzt. Die Wahlen zur Repräsentanten¬ 
versammlung, die am 30. November des Jahres 1930 stattgefunden 
haben, haben eine völlige Veränderung in der Zusammensetzung 
der Repräsentantenversammlung ergeben. Zunächst einmal waren 
in diesen Wahlen fast doppelt soviel Mitglieder für die Repräsen- 
tntenversammlung zu wählen als bisher (41 satt 21) und sodann 
war von vornherein zu erwarten, daß die Wahlhandlung sich zu 
einem Entscheidungskampfe zwischen den beiden großen Gemeinde¬ 
parteien, der Jüdischen Volkspartei und den Liberalen entwickeln 
würde. Es war anzunehmen, daß dieser Wahlkampf des Jahres 
1930, auf breiter Front geführt, die grundsätzlichen und richtung¬ 
gebenden Linien des Gemeindelebens in stärkster Weise in den 
Vordergrund rücken würde. Schon vorher war abzusehen, daß 
noch umfangreicher als bei den letzten Wahlen im Jahre 1926 die 
Wahlvorbereitungen getroffen werden müßten und daß der Auf¬ 
marsch der Parteien jedes einzelne Gemeindemitglied vor die letzte 
Entscheidung stellen würde. 

An anderer Stelle hat der Schreiber dieser Zeilen in einer am 
16. Ianuar 1930, also 10 Monate vor den Wahlen, veröffentlichten 
Darlegung, darauf hingewiesen, daß es darauf ankommt, die große 
Schicht der Nichtwähler zu erfassen. Etwa sechzig Prozent der 
Wahlberechtigten, sagte ich damals, haben im Jahre 1926 von 
ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht und von der Ent¬ 
scheidung dieser größten Partei, der Partei der Nichtwähler, hängt 
die Gestaltung der Gemeinde für die nächste Zeit ab. Diese Vor¬ 
aussage ist in vollem Maße eingetroffen. Es hat sich ergeben, daß, 
während im Jahre 1926 — 50 499 Gemeindemitglieder ihre Stimme 
abgegeben haben, bei der Wahl am 30. November 1930 — 77 962 
Berliner Juden gewählt haben. Es ist also demnach die Wahl- 


5 









Beteiligung um fast 28 ÖOÖ Stimmen gestiegen (von etwa 40 Prozent 
auf 60 Prozent). Nach dem amtlichen Wahlergebnis sind davon 
entfallen auf die Liberalen 41 797, auf die Jüdische Volkspartei 
25 836, auf die Religiöse Mittelpartei 1788, auf die Konservative 
Partei 1411, auf die Poale Zion 1931, auf die Ueberparteiliehe Ver¬ 
einigung 2339, während der Rest der Stimmen sich auf die kleinen 
Gruppen verteilt. In Mandate umgerechnet entfallen nach diesem 
Wahlergebnis auf die Liberalen 24 Mandate, auf die Volkspartei 14, 
je 1 Mandat erhalten die Mittelpartei, die Ueberpartei und die 
Poale Zion-Partei. Im Jahre 1926 haben die Liberalen etwa 23 000, 
die Volkspartei etwa 16 000 Stimmen erhalten* Den größten 
Anteil an den von den bisherigen Nichtwählern abgegebenen 
Stimmen haben die Liberalen, die ihre Stimmenzahl um 18 500 
Stimmen steigern konnten, während die Jüdische Volkspartei mit 
einer Zunahme von etwa 9000 Stimmen sich begnügen mußte. 
Entsprechend diesem Wahlergebnis wird auch die Zusammen¬ 
setzung des Gemeindevorstandes eine Aenderung erfahren, in dem 
die Liberalen bisher mit 3 Sitzen, die Volkspartei mit 2 Sitzen, die 
Mittelpartei und die Konservativen mit je einem Mitgliede ver¬ 
treten waren. Da auch durch Statutenänderung die Zahl der Sitze 
im Vorstande von 7 auf 11 erhöht worden ist, während die Ein¬ 
richtung der Stellvertreter in Fortfall kommt, wird der Gemeinde¬ 
vorstand aus 11 Mitgliedern bestehen müssen. In diesem Kollegium, 
in welchem sich bisher die Liberalen in der Minderheit befanden, 
wird also für die nächsten vier Jahre eine liberale Mehrheit vor¬ 
handen sein, und es könnten an und für sich nach den Madit- 
verhältnissen in der Repräsentantenversammlung die Liberalen 
sogar alle elf Sitze ein nehmen. Ob sie das tun werden, hängt von 
ihrer politischen Entscheidung ab. In dem Augenblicke, in dem 
diese Zeilen geschrieben werden, befteht Anlaß zu der Annahme, 
daß die liberale Fraktion der Repräsentantenversammlung die Ab¬ 
sicht hat, auch der Minderheit eine Vertretung im Gemeinde- 
vomande zu gewähren. Die Zusammensetzung, die der Vorstand 
voraussichtlich aufweisen wird, steht noch nicht fest, weil zur Zeit 
noch Einsprüche bei der Aufsichtsbehörde gegen die Wahl schweben 
und diese Proteste ihre Erledigung noch nicht gefunden haben. 

Auch im Berichtsjahre haben sich in der Gemeinde eine Reihe 
wichtiger Veränderungen vollzogen. Am 26. Januar 1930 ist das 
neue Röntgeninstitut am Jüdischen Krankenhause eröffnet worden, 


6 







das mit einem Kostenaufwande von mehr als 70 000 M. errichtet, 
dem Krankenhause wertvolle Dienste leistet. Bei der Eröffnungs¬ 
feier konnte der Vorsitzende des Krankenhausvorstandes, Professor 
Dr. Seligmann, seiner Freude Ausdruck geben über dieses neu¬ 
geschaffene Werk der Nächstenliebe. 

Eine sehr wichtige Institution hat im Jahre 1930 ihre Be¬ 
währung gefunden, die Einrichtung der Gemeindeabende. In vielen 
Stadtteilen veranstaltet, haben sie dazu beigetragen, eine Brücke zu 
bilden zwischen der Masse der Gemeindemitglieder und der Ver¬ 
waltung. Viele Anregungen haben von diesen Gemeindeabenden 
ihren Ausgang genommen und das Gemeindeleben hat durch sie 
eine Bereidierung erfahren. Es ist zu hoffen, daß die Einrichtung 
beibehalten und ausgestaltet wird. 

Einen sehr breiten Raum sowohl in den Debatten innerhalb 
der jüdischen Organisationen, aber auch in den Erörterungen der 
Oeffentlichkeit hat im Jahre 1930 die Wirtschaftsnot der Berliner 
Juden eingenommen. Immer verhängnisvoller gestalten sich die 
sozialen Verhältnisse der Berliner Juden, immer gefahrdrohender 
wird das Anwachsen der Arbeitslosigkeit, katastrophal ist die Not 
des jüdischen Mittelstandes. In den Aufsätzen des Jüdischen Jahr¬ 
buches wurde rechtzeitig auf diese Entwicklung hingewiesen und 
gebieterisch sind Abhilfemaßnahmen verlangt worden. Wesent¬ 
liches ist von den dazu berufenen Stellen nicht geschehen, eben¬ 
sowenig wie entscheidende Schritte gegen den Wirtschaftsanti¬ 
semitismus unternommen worden sind. Mehr als sechstausend 
jüdische Arbeitslose registriert allein der Jüdische Arbeitsnachweis, 
wobei zu beachten ist, daß dieser Arbeitsnachweis nicht von allen 
Arbeitslosen jüdischen Glaubens in Anspruch genommen wird. 
Der wirtschaftliche Antisemitismus trägt weiter dazu bei, die 
jüdische Not zu verschärfen, weil insbesondere Unternehmungen 
der Großindustrie sich sehr häufig gegen Juden abschließen. Der 
jüdische Mittelstand leidet unter der das Wirtschaftsleben be¬ 
herrschenden Konzentrationsbildung, die in schärfster Weise die 
kleinen selbständigen Existenzen bedroht. Wenn auch unter diesen 
Erscheinungen nicht nur Juden leiden, so wirkt sich die Lage für 
die Juden deswegen bedenklidier aus, weil diese gerade zu den 
Mittelstandsexistenzen ein größeres Kontingent gestellt haben. 
Jede Hilfe, die auf diesem Gebiete Erfolg haben soll, muß natur¬ 
gemäß in Maßnahmen wirtschaftlicher Art bestehen und sehr 


7 






segensreich wirkt hier die jüdische Darlehnskasse durch Gewährung 
von Darlehen* Die Beschränktheit der Mittel dieser Kasse erlaubt 
ihr nicht, die Hilfsmaßnahmen so weit auszudehnen, wie es an sich 
notwendig wäre* Die Aufgabe der Gemeinde und aller anderen 
dazu berufenen Stellen muß demzufolge darin bestehen, der Dar¬ 
lehnskasse Mittel in einem Umfange zuzuführen, die sie in den 
Stand setzen, die notwendige Versorgung des Mittelstandes mit 
Kredit durdizuführen. 

Durch die Errichtung des Altersheims in Schmargendorf hat 
die Gemeinde ihre sozialen Institutionen sehr wesentlich vermehren 
können. Die Wichtigkeit der Altersversorgung in einer Zeit be¬ 
sonderer Not wird ohne weiteres einleuchten, Kreise, die früher 
bis in das hohe Alter einen eigenen Hausstand aufrecht erhalten 
konnten, sind jetzt gezwungen, an die Fürsorge der Gemeinde zu 
appellieren. Die neue Anstalt wird etwa 200 Personen Aufnahme 
gewähren können, und wenn auch damit das Problem der Alters¬ 
versorgung nicht völlig gelöst ist, so ist doch jedenfalls eine wesent¬ 
liche Erleichterung eingetreten. Die feierliche Einweihung des 
Heims fand am 3. März 1931 statt* 

Am 22* Mai 1930 ist im 48* Lebensjahre einer der Führer der 
Liberalen in der Repräsentantenversammlung und im Preußischen 
Landesverbände, Hugo Ostberg, verstorben, Hugo Ostberg 
war ein Mann, der um klare Erkenntnisse sich mühte und bei aller 
Treue zu seiner eigenen Gesinnung, bei aller Energie in der Ver¬ 
fechtung der von ihm als richtig erkannten Grundsätze auch dem 
politischen Gegner Gerechtigkeit widerfahren ließ* Sein Ableben 
in einer Zeit, in der er seine Gaben noch nicht ganz hatte entfalten 
können, bedeutet einen schmerzlichen Verlust nicht nur für seine 
Partei, sondern auch für die ganze Gemeinde* 

Unter den 98 Synagogenschändungen, die bisher im deutschen 
Reiche verübt worden sind, ist auch Berlin nicht unvertreten. Die 
Synagoge Kottbuser Ufer ist von Personen, die der national¬ 
sozialistischen Bewegung nahestehen, durch Anbringung von auf¬ 
reizenden Anschriften beschmutzt worden und auf den von der 
Gemeinde gestellten Strafantrag sind die Täter empfindlich be¬ 
straft worden* Diese Strafe hat allerdings nicht bewirken können, 
daß in anderen Teilen des Reiches nicht neue Attentate gegen 
jüdische Gotteshäuser verübt worden sind, gegen die alle Ma߬ 
nahmen der Polizeibehörden sich als nutzlos erwiesen haben. 


S 




Einen empfindlichen Verlust hat das jüdische Berlin durch den 
Anfang Juli erfolgten Tod von Maurice G 1 o g a u erlitten, der 
sich um die Organisation der Altershilfe und des Hilfsvereins der 
deutschen Juden sehr viele Verdienste erworben hat. Glogau 
spielte als Leiter einer der größten Berliner Möbelfabriken im wirt¬ 
schaftlichen Leben eine bedeutende Rolle. Nicht minder schmerz¬ 
lich ist die Lücke, die der bald darauf erfolgte Tod des Professors 
Dr. Ludwig Stein hinterläßt. Ludwig Stein wurde 1859 in 
Ungarn geboren, besuchte dort eine Jeschiwah und studierte dann 
an der Universität zu Berlin, wo er gleichzeitig das Rabbiner- 
Seminar bezog. Im Jahre 1888 erhielt er eine Berufung als 
Ordinarius an die Universität Bern. 1914 verlegte Professor Stein 
seinen Wohnsitz nach Berlin, wo er sehr bald eine hervorragende 
publizistische und politische Wirksamkeit entfaltete. Er war der 
diplomatische Mitarbeiter der Ullstein-Blätter, Herausgeber der 
Zeitschrift „Nord und Süd“ und Leiter der politischen Mitwoch- 
Gesellschaft. — Mit dem am 15. Juli erfolgten Ableben des 
Kammergerichtsrats Jaques Stern hat eine der führenden jüdi¬ 
schen Organisationen, der Central-Verein, einen für sein Arbeits¬ 
gebiet in großem Umfange tätigen Mann verloren. Stern, der nur 
ein Alter von 54 Jahren erreicht hat, war ein Rechtsphilosoph von 
anerkanntem Ruf, dessen Interesse auch von Rechtsfragen außer¬ 
halb Europas sehr lebhaft in Anspruch genommen wurde. — Im 
selben Lebensjahre verstarb, auch im Juli 1930, der Leiter der 
Inneren Abteilung der neuen Poliklinik der Berliner Jüdischen 
Gemeinde, Professor Carl L e w i n. Er gehörte zu den leitenden 
Männern der Jüdischen Volkspartei und hat in der wissenschaft¬ 
lichen Welt einen bedeutenden Ruf genossen. 

Am 29. Juli wurde der Präsident des Preußischen Landesver¬ 
bandes und stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, 
Kammergerichtsrat Leo Wolff, 60 Jahre alt. 1918 in den 
Gemeindevorstand gewählt, wurde er schon im September 1920 
zweiter stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes, später dessen 
Vorsitzender und nach den Maiwahlen von 1926 wieder erster 
stellvertretender Präsident der Gemeinde. Als Präsident des 
preußischen Landesverbandes ist Kammergerichtsrat Wolff als der 
Führer der preußischen Judenheit anzusehen. — Der allen Berliner 
Rundfunkhörern bekannte Geheimrat Eduard H e i 1 f r o n , 
Dozent an der Universität und an der Handelshochschule, wurde 


9 









am 30* Juli 70 Jahre ait. — 50 Jahre alt wurde auch um fast die 
gleiche Zeit der Berliner Polizeivizepräsident Dr. Weiß, während 
der Oberkantor Aron Friedmann seinen 75. Geburtstag be¬ 
gehen konnte* 

Am 7. August, zwei Tage vor seinem 75. Geburtstage, ver¬ 
schied Professor Dr. Eduard Bancth, hauptamtlicher Dozent an 
der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Die jüdische 
Wissenschaft verliert in ihm einen ihrer markantesten Vertreter, 
das Judentum einen seiner großen Lehrer. 

Anfang September 1930 konnte die Gemeinde die neu erbaute 
Mädchen-Volksschule in der Auguststraße eröffnen. Hier hat die 
erste jüdische Volksschule für Mädchen in Berlin ein würdiges 
Heim gefunden und die Gemeinde hat mit der Errichtung dieser 
Anstalt zu erkennen gegeben, wie außerordentlich wichtig die 
Schaffung von Sdiuleinrichtungen ist. Daß die Schulfrage eine 
der wichtigsten in jeder Gemeinde ist, ist schon am Schlüsse des 
Leitaufsatzes des vorigen Jahrganges des Jüdischen Jahrbuches zum 
Ausdruck gebracht worden. Das Schulproblem hat im vergangenen 
Wahlkampfe eine bedeutende Rolle gespielt, die Gegner und 
Freunde der jüdischen Schule haben um dieses Problem gerungen 
und wenn auch im Wahlkampfe mit dem Sieg der liberalen Partei 
allem Anscheine nach die Abstimmung sich jedenfalls gegen die 
Errichtung höherer jüdischer Anstalten durch die Gemeinde ge¬ 
wendet hat, so ist damit in bezug auf die jüdischen Volksschulen 
eine Entscheidung noch nicht erfolgt. 

Die am 14. September stattgefundenen Reichstagswahleil haben 
auch für die Berliner Juden durch das Anwachsen der national¬ 
sozialistischen Stimmen in Berlin eine Enttäuschung gebracht. Die 
von verschiedenen Parteien aufgestellten Kandidatenlisten ent¬ 
hielten auch jüdische Namen. Einen jüdischen Kandidaten hat die 
Deutsche Staatspartei in der Person von Dr. Bruno Weil auf¬ 
gestellt gehabt und auch das Berliner Zentrum kandidierte zum 
ersten Male in seiner Geschichte einen Juden als Reichstagsabgeord¬ 
neten. Hier war es der Vorsitzende der Gemeinde K a r e s k i, 
den das Zentrum aufgesteüt hat, und wenn er selbstverständlich 
auch in den Reichstag nicht gewählt worden ist, so hat doch seine 
Kandidatur in jüdischen und nicht jüdischen Kreisen starkes Auf- 


JO 



sehen, vielfache Zustimmung und Kritik erfahren. Die Deutsche 
Volkspartei hatte auf ihrer Berliner Kandidatenliste den Gro߬ 
kaufmann Arthur Lehmann. 

Am 16. September fand die feierliche Einweihung der Synagoge 
Prinzregentenstraße ftatt. Diese 14. Gemeindesynagoge gehört zu 
den schönsten Synagogenbauten Berlins, aber auch zu den größten 
und es verdient hervorgehoben zu werden, daß in ihr zum Teil 
beim Gottesdienst Männer und Frauen zusammensitzen können. 
Diese Neueinrichtung, die in einer Gemeindesynagoge zum ersten 
Male geschaffen wurde, hat eine Fülle von Beifall und Widerspruch 
gefunden, wobei es allerdings scheint, daß sich das Berliner 
Publikum allmählich an sie gewöhnt. 

Am 24. September wurde der repräsentative jüdische Histo¬ 
riker der Neuzeit, Professor Simon D u b n o w , 70 Jahre alt. Die 
Feier dieses Tages hat in Berlin Vertreter der jüdischen Wissen¬ 
schaft und vieler jüdischer Organisationen zu einer eindrucksvollen 
Kundgebung vereinigt. 

Die von der Hauptgemeinde befolgte Politik der Eingemein¬ 
dung der an den Grenzen Berlins gelegenen Vororte ist mit der 
Eingemeindung von Oranienburg und Cöpenick auch im Jahre 1930 
fortgesetzt worden. Diese kleinen Vorortgemeinden, die für sich 
allein ihren Aufgaben nicht gerecht werden konnten, gewinnen 
erst durch den Anschluß an die große Berliner Gemeinde die Mög¬ 
lichkeit, jüdisches Leben in ihrer Mitte zu erwecken und dort, wo 
es bereits bestand, fortzusetzen. Daß die Berliner Gemeinde aller 
Not zum Trotz auch an die Bedürfnisse derer denkt, die vor ihren 
Toren wohnen, stellt ihrem Gemeinsinn ein ehrendes Zeugnis aus. 
Der Fortsetzung dieser Eingemeindungspolitik wird sich die Ge¬ 
meinde auch sicherlich in der Zukunft nicht versagen. 

In diesem an dunklen Stellen gewiß nicht armen Bilde des 
Jahres 1930 ist wohl eine der dunkelsten das, was sich im Zentrum 
Berlins an dem Tage ereignet hat, an dem der deutsche Reichstag 
zum ersten Male nach den Wahlen eröffnet wurde. Da haben 
ganze Scharen aufgehetzter und radaulustiger Menschen in der 
Leipziger Straße und an anderen Stellen der Innenstadt Geschäfts¬ 
läden attackiert, deren Inhaber dem Judentum angehören oder 
ihm zugezählt werden, und diese Zwischenfälle, die zuweilen 
pogromartigen Charakter trugen, haben im Auslande noch mehr 
als bei uns das peinlichste Aufsehen erregt. Die nationalsozialistische 


11 









Partei hat zwar jeden Zusammenhang mit den Ausschreitungen 
abgeleugnet, das hindert aber nicht, daß die öffentliche Meinung 
die Hitler-Partei für die Szenen verantwortlich macht, die sich in 
Berlin ereignet haben und die in der deutschen Geschichte ohne 
Beispiel sind. Nur wenige der Täter konnten vor Gericht gestellt 
werden, weil bei solchen Massenausschreitungen es selten möglich 
ist, die Veranstalter der Unruhen in die Hand zu bekommen. 

ln den ersten Wochen des Jahres 1931 hat die Verwaltung 
der Berliner Jüdischen Gemeinde zwei Männer durch den Tod 
verloren, die, jeder auf seinem Gebiete, der Gemeinde und dem 
Judentum wertvolle Dienste geleistet haben* Kommerzienrat 
Gerson Simon, der stellvertretende Vorsitzende der Gemeinde 
und Vorsitzender der Religiösen Mittelpartei, starb im Alter von 
73 Jahren* Er war ein Mann des Friedens und des Ausgleichs, der 
auch außerhalb der jüdischen Kreise durch seine Tätigkeit als 
Wirtschaftsführer bekannt war. Einen Tag nach Gerson Simon 
verschied der Leiter des Wohlfahrtsamtes Eugen Caspary, den 
Lesern dieses Buches auch als Mitbegründer des Jüdischen Jahr¬ 
buches bekannt, Eugen Caspary hat nur ein Alter von 67 Jahren 
erreicht und hat sich in der sozialen Arbeit der Gegenwart einen 
großen Namen gemacht. Er hat in der schwersten Zeit der In0a- 
tion die Leitung des Wohlfahrtsamtes übernommen, es neu organi¬ 
siert und mit neuem Geiste erfüllt* 

Die Berliner Jüdische Gemeinde geht in das Jahr 1931 nicht 
ohne Sorgen* Die wirtschaftlichen Note lasten schwer nicht nur 
auf den Berliner Juden, sondern beengen auch die Gemeinde in 
ihrem Wirken* Andererseits stellt diese Not insbesondere das 
Wohlfahrtsamt der Gemeinde vor täglich neue Aufgaben. Diese 
Probleme so zu lösen wie sie zum Heile der Gemeinde und ihrer 
Mitglieder notwendig sind, wird es der Anstrengung und des Zu¬ 
sammenwirkens aller Kräfte in der Gemeinde bedürfen* Daß die 
Gemeinde stets die Männer finden möge, die unter Zurückstellung 
der Sonderinteressen von Parteien und Gruppen, das Wohl der 
Gemeinde im Auge haben, daß jeder, der an den Aufgaben der 
Gemeinde mitwirken will, die Möglichkeit dazu finde, das sei die 
Hoffnung, die wir für das Jahr 1931 aussprechen* 

* 


12 




Die Berliner jüdische Bevölkerung _ 

VON HERBERT PHIlIPPSTHAl 


Nachdem die Juden im Jahre 1573 „auf ewige Zeiten“ aus 
der Mark Brandenburg vertrieben waren, wurde ihnen am 21. Mai 
1672 durch das Edikt des Großen Kurfürsten der Wiedereintritt 
gestattet. Die Erlaubnis galt zuerst 50 aus Wien vertriebenen 
Familien, welche in verschiedenen Orten der Mark Aufnahme 
fanden. Zu diesen Einwanderern gehören auch die ersten 
jüdischen Ansiedler in Berlin; das spezielle Nieder¬ 
lassungsprivileg für sie datiert jedoch erst vom 10. September 1671. 
Die jüdische Gemeinde betrachtet diesen Tag als ihren Grün¬ 
dungstag. 


Gesamtbevölkerung und Juden 1811—1925 I. 









Unter 

Jahr 

Gcsamtbe völkeru ng 

Zu- 

Juden 

Zu¬ 

100 

Personen 



sammen 



sammen 

waren 


m. | 

w. 


m. | 

w. 


Juden 

1811 



169 763 

__ 

___ 

3 292 

1,94 

1813 

_ 

_ 

166 711 

— 

— 

2825 

1,69 

1816 

_ 

— 

197 745 

— 

— 

3 373 

1,20 

181» 

_ 

— 

201 138 

— 

— 

3610 

1,79 

1822 

_ 


206 309 

— 

— 

3 795 

1.84 

1825 

_ 

_ 

219 968 

— 

—» 

4 079 

1.85 

1828 


— 

236 494 

— 

— 

4 427 

1.87 

1831 

_ 

— 

248 682 

— 

— 

4 959 

1.99 

1834 

. ~ 


265122 

— 

i— 

5 428 

2.04 

1837 

_ 


283 722 

— 

— 

5 648 

1.98 

1840 

_ 

_ 

328692 

— 

— 

6 456 

1,96 

1843 

— 

_ 

349808 

— 

— 

8351 

2,38 

1846 

_ 

— 

397 767 

— 

—• 

8 243 

207 

1849 

_ 

— 

410726 

_ 

— 

9 595 

233 

1852 

_ 

— 

42t 175 

— 


11840 

2.81 

1855 

— 

— 

432685 

_ 

— 

12 675 

2,93 

1858 

— 

— 

458 637 

— 

— 

15 491 

3.38 

Neu« 

Weichbild 

— 

— 

488 588 

— 

— 

15 653 

3,20 

1861 

_ 

— 

547 571 

— 

— 

18953 

3,46 

1864 

_ 

_ 

632 789 

— 

— 

24 280 

3,83 

1867 

_ 

_ 

702 041 

— 

— 

27 607 

3,93 

1871 

417 432 

408909 

826 341 

19 457 

16 563 

36020 

4 36 

1875 

485 655 

481203 

966 858 

24 422 

21 042 

45 464 

4,70 

1880 

542 829 

579 501 

1 122 330 

28088 

25 828 

53 916 

4,80 

1885 

631 851 

683 380 

1315 231 

33 225 

31 130 

64 355 

4.89 

1895 

797 868 

881 056 

1678 924 

43 859 

42293 

86152 

5,14 

1900 

903 041 

985 807 

1 888 848 

46 985 

45 22t 

92 206 

4.88 

1905 

984 804 

1 055 344 

2 040 148 

50793 

48100 

98 893 

4,85 

1910 

Groß-Berlin 

994 206 

1077 051 

2071257 

46 234 

43 779 

90 013 

4,35 

1910 

1777 962 

1956 296 

3 734 258 

-— 

—- 

144 007 

3,85 

1925 

1848 859 

2 175 306 

4 024 165 

84 216 

88 456 

172672 

4,29 


13 






















Wir könnten nun in dieser Abhandlung die Berliner jüdische 
Bevölkerung historisch weiterhin verfolgen. Dies soll aber hier 
nicht geschehen. Dagegen wollen wir auf statistischer Grundlage 
uns über das Kommen und Gehen der Juden in Berlin informieren. 
Es vergehen seit der Gründung der Gemeinde mehr als 100 Jahre, 
bis wir auf festem statistischen Boden stehen. Den 

Stand der Berliner Bevölkerung jüdischen 
Glaubens 

zeigt in einer Spanne von 120 Jahren Tabelle I. 

In Berlin wohnen 30,6 Prozent sämtlicher deutscher Juden. 
In absoluten Zahlen ist sie die größte Gemeinde Deutschlands. 
Verhältnismäßig am zahlreichsten sind die Juden in 
Frankfurt-Main, wo sie 6,29 Prozent der Bevölkerung ausmachen. 
Es folgen Berlin mit 4,29 und Breslau mit 4,17 Prozent. Die zahlen¬ 
mäßige Entwicklung der Juden Berlins geht aus obiger Auf¬ 
stellung hervor. Absolut nehmen sie bis zum Jahre 1905 ständig 
zu, relativ bis zum Jahre 1895. Wie in allen Städten Deutsch¬ 
lands, ist der Wachstum überwiegend auf eine Einwanderung 
zurückzuführen. Da aber keine Binnenwanderungsstatistik nach 
konfessioneller Auswertung in Berlin geführt wird, können wir 
kein diesbezügliches Material anführen. (Siehe des Verfassers 
Artikel im „Deutschen statistischen Zentralblatt", Jahrgang 1930 
Heft 1.) Daß die Zunahme nicht auf natürlichem Wege, d. h. durch 
Geburtenüberschuß eingetreten ist, werden wir später feststellen. 

Berlin hat aber nicht nur eine Zuwanderung, sondern 
auch eine Umwanderung seiner jüdischen Bevölkerung auf¬ 
zuweisen, derart, daß die jüdischen Massen immer mehr aus dem 
Zentrum in die Peripherie strömen. 


Die jüdische Umwanderung 1871 —1925 II. 


Stadtkreis 

c 

£ -a 

1871 SA 
D 8 

e 

fe-o 

1885 SA 

D g 
'1— ■ 

c 

1895 SA 
3 8 

£ 

O 

Unter 

100 Juden 

C 

fern 

1925 SA 
*8 

Berlin 

Charlottenburg 

Schöneberg 

Wilmersdorf 

Neukölln 

Lichtenberg 

36015 99,14 
142 0,39 
3i> 0,09 
8 — 
— 0,02 
6 0,02 

64383 98,13 
478 0,73 
159 0,24 
14 (1,02 
82 0,12 
41 0,06 

86 t 52 91,27 
4678 4,96 
1399 1,48 
354 0,37 
220 0,23 
185 0,19 

90013 63,26 
22580 15,87 
11641 8,18 
9698 6,82 
2980 209 
685 0,47 

87262 50,53 
50553 17,60 
17785 10 r 2N 
22704 13,14 
2832 1,06 
1918 1,11 


14 














Bis zum Jahre 1885 waren fast alle Juden Groß-Berlins im 
sogenannten Alt-Berlin wohnhaft, zehn Jahre später wohnten 
91 Prozent aller Juden, im Jahre 1910 63 Prozent und im Jahre 
1925 stellte man 50 Prozent sämtlicher Juden Groß-Berlins 
in Alt-Berlin fest. Der Zug in die Vororte geht aus Tabelle II 
deutlich hervor. In Steglitz lebten im Jahre 1910 670, 1925 
1318 Juden, in Zehlendorf 291 und 543, in Wannsee 8 und 156, 
Nikolassee 54 und 179, Treptow 188 und 327, Spandau 316 
und 491, Weißensee 618 und 855, Köpenick 141 und 224 usw. 
Wenn nicht die große Wohnungsnot der Nachkriegszeit ihren 
Stempel aufgedrückt hätte, dürfte sich der Stadtkreis Berlin noch 
stärker von Juden entblößt haben, als obige Aufstellung zeigt. 

Die Berliner jüdische Gemeinde ist in den vergangenen 
40 Jahren, — in der Zeit, in der wir einwandfreies Material über 
Geburten und Sterbefälle auf konfessioneller Basis besitzen — 
überwiegend durch Zuwanderung groß geworden. Aus einer 
Gegenüberstellung der 

Geburten - und Sterbefälle 
und der Volkszählungsergebnisse wird das Gesagte bewiesen. 

In der Zeit von 1880 bis 1*885 betrug die jüdische Bevölke¬ 
rungszunahme 11 467, die Geburtenzahl 8267 und die Sterblich¬ 
keit 5144 Seelen. Fügen wir die sämtliche 1013 Geburten aus 
Mischehen und alle 480 unehelichen Geburten von jüdischen 
Müttern ohne jeden Abzug der jüdischen Bilanz hinzu, fehlen 
dennoch ca. 7000 Köpfe, die allein durch Zuzug nach Berlin sich 
erklären lassen. Aehnlich ist die Situation bis zum Jahre 1909. 
Seitdem sterben mehr Juden in Berlin als das Licht der Welt er¬ 
blicken. Dennoch ist die Zahl der Juden von 1910 bis 1925 um 
28 665 Köpfe angestiegen. Dem Nachwuchs entspricht diese Zahl 
auf keinem Fall, da wir nach Tabelle III eine Unterbilanz 
wahrnehmen. Wir stellen überhaupt eine ständige Abnahme der 
Natalität fest. Im Jahre 1880 trafen auf 1000 Juden 26, im Jahre 
1910 16 und im letzten Volkszählungsjahr 1925 nur noch 9 Ge¬ 
burten. In den jüdischen Ehen überwiegt immer mehr das Ein¬ 
kind. Das Kind ist keine Lust mehr, sondern nur eine Last. „Auf 
daß es Dir wohlergehe auf Erden“ wird in die Nachkommenschaft 
projiziert. „Sie sollen es besser haben als die Eltern es hatten. So 
wird ein Ewigkeitsbegriff geschaffen, der eine irdische Unsterblich¬ 
keit höchst persönlicher Art verkörpert, ein Fortleben in den 


15 


















Jüdische Geburten und Sterbefälle 1880—1929 


in 


Jahr 

G 

am jüdischen 
Ehen 

cburtci 
aus Mis 

i 

chehen 

Fr.j. 

Zu* 

sammeu 

Uneheliche 

Geburten 

von 

jütL Mutier 

Jüdische 

SterUcfällc 

1880 

1387 

79 

64 

143 

75 

785 

1 

1359 

79 

85 

164 

83 

808 

2 

1352 

84 

90 

174 

85 

870 

3 

1334 

95 

91 

186 

93 

924 

4 

1414 

84 

88 

172 

74 

892 

5 

1421 

90 

84 

174 

70 

865 

6 

1337 

117 

78 

195 

71 

943 

7 

142! 

109 

92 

201 

82 

900 

S 1 

1412 

138 

87 

225 

68 

900 

9 

1526 

123 

97 

220 

79 

1079 

1890 

1569 

132 

89 

221 

90 

1009 

1 

1540 

153 

100 

253 

74 

1054 

2 

1587 

114 

98 

212 

79 

1076 

3 

1576 

104 

HO 

214 

62 

1234 

4 

1572 

118 

102 

220 

78 

1061 

5 

1519 

106 

86 

192 

79 

1138 

6 

1438 

112 

92 

204 

90 

1087 

7 

1463 

124 

95 

219 

101 

1037 

8 

1476 

102 

99 

2Ü1 

90 

1014 

9 

1470 

102 

97 

I9y 

90 

1169 

1900 

1455 

135 

102 

237 

76 

1224 

1 

1452 

117 

101 

218 

97 

1207 

2 

1548 

122 

93 

215 

101 

1132 

3 

1409 

113 

94 

207 

85 

1225 

4 

1458 

133 

85 

218 

85 

1228 

6 

1407 

144 

102 

246 

100 

1310 

6 

1502 

132 

108 

240 

122 

1302 

7 

1341 

115 

lUO 

215 

111 

1313 

8 

1270 

137 

94 

231 

125 

1232 

9 

1193 

128 

86 

214 

104 

1257 

1910 

1108 

119 

79 

198 

99 

1180 

1 

1106 

106 

88 

194 

123 

1244 

2 

1056 

118 

87 

205 

156 

1244 

3 

1041 

124 

93 

217 

170 

1180 

4 

1030 

107 

97 

204 

119 

1235 


Neues Stadtbild 


1922 

3 

2177 

2019 

204 

141 

345 

187 

4 

1047 

203 

143 

346 

160 

5 

1714 

221 

119 

340 

174 

6 

1581 

186 

112 

298 

134 

7 

1371 

191 

125 

316 

128 

8 

1332 

188 

102 

290 

— 

9 

1222 

153 

98 

251 

— 


2542 

2493 

2450 

2401 

2489 

2446 

2574 

2714 
































S. Fischer 

Verleger moderner Autoren, wurde 70 Jahre alt. 











Carl Neuberg 

Professor an der Universität Berlin und Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts 
für Biochemie in Berlin-Dahlem, 

erhielt für seine Verdienste um die Erforschung der GärungserscheEnungen die große goldene 

Delbrück-Medaille. 









Kindern, so gedacht, daß der Abglanz der Lebenshöhe und des 
Lebenscrfolges auch das Andenken der Eltern und Vorväter um¬ 
schließen soll. Eine neue Art des „Kadisch“, dessen, der das An¬ 
denken an die Eltern aufrecht erhält, und zwar eine Art, die man 
nicht ohne Ergriffenheit anschauen kann. Aber sie enthält in sich 
die große Gefahr, daß man im Eifer der Zielsetzung und Ziel¬ 
strebigkeit den Blick für die Beurteilung der besten Wege zu 
diesem Ziele verliert und verhängnisvolle Irrwege einschlägt. 
Gerade die Zeit, in der wir uns befinden, muß uns ein Memento 
sein und uns von einem Weg zurückrufen, der für das Judentum 
als Stammesgemeinschaft unfehlbar bei der Vernichtung enden 
muß, wenn er nicht rechtzeitig verlassen wird.“ 


Ehelich Geborene nach der Geburtenfolge und der jüdischen 
Konfession des Vaters IV. 


Jahr 

1 . 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7 

8. 

9. und 
mehr 

Unbck. 

Zusammen 

Geborene 

1928 

799 

469 

154 

63 

29 

12 

5 

1 

7 

15 

1554 

1927 

759 

523 

171 

81 

33 | 

1 6 

7 

3 | 

4 

18 

1605 

1926 

858 

633 

166 

66 

31 1 

1 16 

8 

3 I 

6 

17 

1804 


In Berlin gab es im Jahre 1928 in 51 Prozent der Ehen mit 
jüdischem Vater ein Kind, in 30 Prozent zwei Kinder, im Jahre 
1927 belief sich das Prozentverhältnis auf 47 und 32, im Jahre 
1926 auf 47 und 35. Da kein Umschwung bisher irgendwie in 
Erscheinung tritt, wird cs nicht mehr lange dauern und die kinder¬ 
losen Ehen werden überwiegen. 

Der abnehmenden Geburtenrate steht die zu¬ 
nehmende Sterblichkeitsziffer gegenüber. Vor dem 
Kriege wurde von allen Schriftstellern, die sich mit dem Problem 
der jüdischen Mortalität beschäftigten, die außerordentlich gün¬ 
stige Gestaltung lobend erwähnt. So heißt es beispielsweise bei 
rheilhaber: „Es läßt sich kaum bestreiten, daß die günstige Sterb¬ 
lichkeit der Juden ein spezifischer Charakterzug ist, daß nicht die 
gelegentlich von außen her dazu kommenden Einflüsse diese 
günstige Lage geschaffen haben, daß die jüdische Sterblichkeit 
jenseits der Frage der Geburtenquote, des hygienischen Standes des 
Landes, ihrer wirtschaftlichen Lage steht. Wobei selbstredend ein 
gewisser, aber nicht entscheidender Einfluß auch von diesen Fak¬ 
toren ausgelöst werden kann.“ Es hängt nun unmittelbar mit 
dem jüdischen Altersaufbau zusammen, daß die Sterblichkeit, die 


2 


17 










































Ehen und Ehescheidungen_V. 


Jahr 

Jüdische 

Ehen 

Mischehen 
m. j. [ i' 

Zu¬ 

sammen 

El 

jüdische 
Ehe ci 

Bescheidungen 
Mischehen 1 

M. j. | Fr. j, | samincn 

1875 

292 1 

67 

64 

13 t 

_ 


— 

— 

0 

282 

52 

42 

94 

— 

— 

- — 

— 

7 

317 

44 

42 

86 

— 

— 

— 

— 

8 

250 

52 

38 

90 

— 

— 

— 

— 

9 

259 

58 

46 

104 

— 

— 

— 

— 

1880 

311 

59 

40 

99 

— • 

_ 

— 

— 

1 

329 

64 

41 

105 

— 

— | 

— 

— 

2 

343 

80 

52 

132 

— - 

— 

■— 

■— 

8 

m 

57 

50 

107 

— 

— 

— 

— 

4 

379 

63 

54 

117 

— 

— 

— 

— 

5 

4Qu 

67 

49 

116 

23 

4 

1 

5 

0 

424 

93 

53 

146 

29 

10 

7 

17 

7 

400 

95 

73 

168 

22 

4 

2 

6 

8 

464 

97 

71 

168 

21 

5 

4 

9 

9 

534 

80 

62 

142 

28 

9 

4 

13 

1800 

544 

97 

69 

166 

19 

4 

2 

6 

t 

523 

79 

65 

144 

46 

10 

8 

18 

2 

578 

91 

66 

157 

22 

8 | 

6 

14 

3 

573 

90 

68 

164 

33 

6 

4 

10 

4 

525 

91 

59 

150 

33 

5 

5 

10 

5 

555 

118 

54 

172 

38 

10 ! 

4 

14 

G 

539 

118 

83 

201 

49 

7 

11 

18 

7 

644 

122 

78 

200 

49 

9 

11 

20 

8 

585 

113 

91 

204 

58 

8 

8 

16 

9 

621 

149 

80 

229 

58 

19 

16 

35 

1900 

594 

118 

103 

22 t 

36 

10 

4 

14 

1 

620 

117 

84 

201 

34 

7 

3 

10 

2 

615 

122 

80 

202 

47 

11 

8 

19 

3 

597 

141 

71 

212 

42 

19 

11 

30 

4 

629 

151 

95 

246 

49 

8 

11 

19 

5 

624 

172 

106 

278 

55 

9 

7 

16 

6 

627 

144 

127 

271 

44 

13 

8 

21 

7 

638 

186 

110 

296 

47 

19 

14 

33 

8 

585 

167 

114 

281 

68 

H 

11 

25 

9 

505 

183 

120 

303 

47 

18 

16 

34 

1910 

577 

173 

102 

275 

55 

17 

14 

3! 

1 

570 

196 

97 

293 

68 

17 

15 

32 

2 

529 

184 

114 

298 

52 

21 

23 

44 

3 

489 

170 

103 

273 

58 

19 

9 

i ^ j 

2b 

4 

420 

183 

112 

295 

42 

13 

14 

27 

5 

279 

210 

98 

308 

47 

8 

i 5 

13 

(i 

283 

136 

94 

230 

35 

14 

10 

24 

7 

293 

154 

79 

233 

32 

10 

7 

17 

1875-1917 

20 558 

5 009 

3 299 

8 308 

— 

— 

—* 


Neues Stadtbild 








1922 

1422 

574 

298 

872 

159 

74 

57 

131 

3 

1 545 

585 

27t 

&56 

159 

60 

54 

114 

4 

1040 

471 

200 

671 

162 

57 

51 

108 

5 

853 

375 

186 

561 

148 

61 

44 

105 

6 

861 

355 

198 

553 

133 

50 

38 

88 

7 

910 

439 

249 

688 

166 

71 

46 

117 

8 

051 

470 

251 

721 

170 

57 

35 

92 

9 

896 

489 

252 

741 

— 

■ — 

— 

■—■ 

1922—1929 

8 478 

3 758 

1905 

! 5 663 

— 

— 

—- 



18 






























vor dem Kriege in Groß-Berlin in der Tat als äußerst günstig be¬ 
zeichnet werden muß, eine ungünstigere Wendung eingeschlagen 
hat. Im Jahre 1880 kamen auf 1000 Juden 13.4, 1900 13.3 
und 1910 13.0 Todesfälle, im Jahre 1925 dagegen 13.4 und die 
neueren Zahlen offenbaren bereits ein weiteres Wachstum. Aus der 
Altersgliederung 

der Berliner Juden, die in dem Werk „Die Bevölkerungs- und 
Berufsverhältnisse der Juden im Deutschen Reich“ zusammen¬ 
gestellt ist, können wir die Ueberalterung der jüdischen Bevölke¬ 
rung feststellen. 

Von je 100 Personen jeden Geschlechts der gesamten und der 
jüdischen Bevölkerung Berlins entfielen auf die drei Hauptalters¬ 
gruppen am 16. Juni 1925: 

VI. 



0-15 15—65 über 65 

Jihren 

beim männlichen Geschlecht 

0—15 15 65 über 65 
Jahren 

beim weiblichen Geschlecht 

0—15 15-65 Über 65 
Jahren zusammen 

üesamtbevölherung 

Juden 

18.3 

16.3 

77.3 4.4 

77.4 | 6,3 

15 2 
15,1 

78,2 

76,1 

66 

8,8 

16.6 ‘ 77.8 

15.7 | 76.7 

56 

7,6 


Es ist also feststehende Tatsache, daß zur Zeit der abnehmen¬ 
den Geburdichkcit eine zunehmende Sterblichkeit konform geht, 
und dies wird in dem nächsten Volkszählungsergebnis in bezug auf 
die jüdische Bevölkerungszahl zum Ausdruck kommen. 

Die Fruchtbarkeit der jüdischen Ehen kann man auch mit 
ziemlicher Genauigkeit aus einem Vergleich der geschlossenen 
Ehen und der ihnen entsprossenen Kinder ziehen. Zu diesem 
Zweck wollen wir die 

Entwicklung der Ehen 

unter Hinzufügung der Mischehen und Scheidungen tabellarisch 
aufzeichnen. (Siehe Tabelle V.) 

In der Zeit von 1922 bis 1929 wurden in Berlin 13 363 
jüdische Kinder geboren. (Gleichzeitig starben 20 009 Personen 
jüdischen Glaubens.) In demselben Zeitraum wurden 8478 jüdische 
Ehen geschlossen. Unter Berücksichtigung obiger Kinderzahl ent¬ 
fallen 1922 bis 1929 auf 100 Eheschließungen 157 ehe¬ 
lich geborene jüdische Kinder. Die Kinderzahl muß 
noch geringer sein, wenn man erwägt, daß in ihr auch Geburten 
aus Ehen aus dem Jahre 1922 enthalten sind. (Siehe hierzu des 
Verfassers Aufsatz im „Allgemeinen statistischen Archiv“ 20. Band, 
Jahrgang 1930, Seite 270 ff.) Bei den Mischehen ist die Situation 


2 " 


19 















noch trostloser: Den 4791 Mischehen in der Zeit von 1923 bis 
1929 entsprangen 2186 Kinder, 2 Mischehen in Berlin 
entspringt höchstens ein Kind! Diese auffallend 
geringe Fruchtbarkeit der jüdisch-nichtjüdischen Mischehen ist 
auch von anderer Seite untersucht worden* „Die Subvertilität der 
jüdisch-christlichen Mischehen beruht nicht auf biologischen 
Gründen, nicht auf Rassefeindschaft, sondern ist in erster Linie 
eine freiwillig gewollte, entsprechend der höheren sozialen Schicht, 
welcher die eine jüdische Mischehe Eingehenden angehören, 
namentlich soweit der jüdische Mann in Betracht kommt. Da¬ 
neben dürften psychologische Momente wirksam sein, um die 
Kinderproduktion in diesen Mischehen noch weiter cinzu- 
schränken. Das Interesse an Kindern ist in ihnen von vornherein 
ein geringeres wie bei reinen Ehen, daher ist auch die Kinderzahl 
bei christlichen Mischehen geringer wie bei reinen Ehen. Bei den 
jüdisch-christlichen Mischehen sind bei der Schließung im beson¬ 
deren Maße egoistische Motive maßgebend; sie werden daher nicht 
zur Erhaltung der Art geschlossen/* (Prof* Dr. W, Hanauer, 
Frankfurt-Main, im „Allgemeinen statistischen Archiv“ 17. Band, 
Heft 4, 1928, Seite 526.) 

So bilden die Mischehen eine starke Gefährdung für den Be¬ 
stand der Juden überhaupt. Nicht allein wegen ihrer geringen 
Fruchtbarkeit, wie dargelegt, sondern auch weil die wenigen 
Kinder, die ihnen entsprießen, der herrschenden Religion zugeführt 
werden. Für die Kinder selbst ist die Mischehe an sich auch kein 
großes Glück, Sie erreichen nur in den seltensten Fällen das 
Niveau rein-rassiger Kinder. Sie wissen nicht, wohin sie gehören, 
und die Zwiespältigkeit vergällt ihr Dasein bis ans Lebensende. 
Beispielsweise meint Ruppin: „Was aber als sicher anzunehmen ist, 
daß die Mischehe die Rassencharaktere auslöscht und der Bildung 
besonders hochbegabter Nachkommen abträglich ist. Ein hoch- 
bcanlagtes jüdisches Ehepaar kann mit großer Wahrscheinlichkeit 
erwarten, daß es seine Anlagen in den Kindern, sogar in noch 
höherem Maße, wiederfinden wird. Bei einer Mischehe besteht 
diese Wahrscheinlichkeit nicht, denn die Rassenveranlagung des 
Vaters und der Mutter ist verschieden* Das Kind wird natürlich 
auch seine Anlagen vom Vater und der Mutter haben, aber diese 
Anlagen werden dem Kinde nicht potenziert, sondern abgeblaßt 


20 





erscheinen. Das Kind wird in der Regel nicht „rassig“ sein und 
nicht über eine „mittelmäßige Begabung“ herauskommen.“ Som- 
bart führt folgendes aus: „Zunächst erscheint es nur immer ein 
Gewinn, wenn irgendwelche Art auch immer auf dieser Erde vor 
der Vernichtung bewahrt bleibt, weil mir ein ganz großer Wert 
in dem Reichtum an Arten überhaupt zu liegen scheint. Es mag 
sich um Pflanzen- oder Tier- oder Menschenarten handeln. Bunt 
soll die Welt sein . . . Jede Art zu erhalten ist ein Gewinn! Aber 
natürlich ein um so größerer Gewinn ist die Erhaltung einer Art, 
je wertvoller sie ist. Brauche ich zu sagen, daß wir im Judenvolke, 
wenn wir es als Ganzes betrachten, eine der wertvollsten Arten 
vor uns sehen, die das Menschengeschlecht hervorgebracht hat.. .** 
(Siehe auch des Verfassers Artikel in der „Jüdischen Zeitung für 
Ost-Deutschland“ über „Der zersetzende Einfluß der Mischehen“, 
Breslau, 27. Januar 1928.) Czellitzer meint schließlich in der 
„Medizinischen Welt“ vom 22. September 1928 „Die Mischehe ist 
für die beiden Menschen, die sie eingehen, mindestens in der Gro߬ 
stadt keine geringere Chance, aber sie ist fast immer ein Unglück 
für die Kinder!“ 

Bei der Betrachtung der Tabellen über die Mischehen fällt 
weiterhin auf, daß bedeutend mehr jüdische Männer eine Mischehe 
eingehen, als jüdische Frauen. In den Jahren 1875 bis 1917 
schlossen in Alt-Berlin 25 563 jüdische Männer und nur 23 853 
jüdische Frauen, in den Jahren 1922 bis 1929 in Groß-Berlin 
12 236 jüdische Männer und 10 386 jüdische Frauen eine Ehe. 
Dieses Mehr an Männern resultiert aus der größeren Anzahl 
jüdischer Männer, die Nichtjüdinnen zu Frauen nehmen. Der 
Grund dürfte unserer Meinung darin zu liegen scheinen, daß auch 
heutigen Tages noch jüdische Männer särker im Wirtschaftsleben 
wirken, und so haben sie eher und leichter die Möglichkeit, Frauen 
christlicher Konfessionen kennenzulernen, als jüdischen Glaubens. 


Zum Schluß wollen wir noch einen Blick auf die 
Austrittsbewegung 

in Berlin werfen. Sie ist, verglichen mit sonstigen sozialen Vor¬ 
gängen, die das jüdische Gemeindeleben beeinflussen, in Anbetracht 
der 175 000 Berliner Juden verhältnismäßig gering. 


21 




Zahl der Austritte VII. 



Austritte aus dem 
Judentum 

Uebcrtritte zum 
Judentum 

Verluste durch 
Austritte 

1921 

240 

14? 

93 

1922 

261 

129 

132 

1923 

310 

119 

191 

1924 

150 

84 

66 

1925 

219 

67 

152 

1926 

270 

95 

185 

1927 

283 

79 

204 

1928 

294 

103 

191 

1929 

170 

83 

87 


Solange Juden in der Diaspora leben, haben jüdische Glaubens¬ 
genossen ihre angestammte Religion gewechselt* In Deutschland 
war es besonders der Rationalismus der Aufklärungszeit, die zwar 
die schweren Fesseln der Juden lockerte, gleichzeitig aber das 
Renegatentum stark begünstigte* Zahlreich verließen die Juden, 
besonders in Berlin, ihren Glauben und traten zum Christentum 
über. Mit der Taufe wurde, wie in unseren Tagen, sehr häufig 
eine Namensänderung vorgenommen. Die Familie Liebmann 
nahm beispielsweise den Namen Liebert an. Aus Moses Meier 
Ephraim wurde Georg Moritz Ebers usw. Man berechnet die 
Zahl der Austritte aus dem Judentum in Deutschland um die 
Jahrhundertwende auf mindestens 1000 Seelen jährlich* In den 
Jahren 1911 bis 1922 dürften in Berlin durchschnittlich 210 Täuf¬ 
linge aus dem Judentum ausgeschieden sein* Für die Jahre 1921 ff, 
liegen die Zahlen obiger Tabelle vor. Es ist bedauerlich, daß das 
Austrittsbüro der jüdischen Gemeinde Berlin uns nur die obigen 
rohen Zahlen übermittelt* Aus Angaben über das Geschlecht, 
den Beruf und die Höhe der Steuerzahlung des Austretenden 
könnten interessante und wertvolle Anhaltspunkte für die Be¬ 
kämpfung der Austrittsbewegung gewonnen werden* 


* 


22 













Die Juden im deutschen Geistesleben 
der Gegenwart-^^M^HMM 


Erschöpfende und tiefschürfende Gedanken über das Thema 
„Die Juden im deutschen Geistesleben der Gegenwart“ können im 
Rahmen dieses Jahrbuches nicht gegeben werden und sollen dem 
Forscher überlassen bleiben, der dazu in einem umfangreichen 
Werke Untersuchungen anstellen, Ideen darlegen und Stellung 
nehmen kann. Unsere Aufgabe ist in einer orientierenden Ucber- 
sicht und hinweisenden Anregung kurz begrenzt. 

Der Entwurf zu einem solchen umfassenden Werke, das die 
Wurzeln des deutschen Geistes, seine Verbindung mit dem Juden¬ 
tum, die gegenseitige Beeinflussung und schließlichc Einheit und 
das Aufgehen des jüdischen im deutschen Wesen philosophisch, 
literar-, kunst- und kulturhistorisch darstellen müßte, dürfte seinen 
•Anfang bereits in jenen Epochen nehmen, wo sich die Juden 
noch im Ghetto befanden und ihre Lage ihre besonderen Aus¬ 
wirkungen auf den Deutschen und seine spezifische Einstellung 
ergab. Ob gar der Ausgangspunkt zu diesem Thema historisch 
noch weiter zurück und gedanklich noch höher gelegt werden 
muß, ist den methodologischen und kritischen Fähigkeiten eines 
jeweiligen Gelehrten zu überlassen. Jedenfalls ist festzustellen, 
womit der deutsche Jude, der in und für Deutschland geistige 
Werte geschaffen hat, dem Wesen des Deutschen nahe gekommen 
ist, es verstanden hat, oder besser gesagt, seit Jahrhunderten mit 
ihm verschmolzen, die deutsche Seele in seinen Werken wider¬ 
spiegelt. Hierbei kann der Maßstab von einer einwandfreien 
Definition des Begriffes »deutsch* und von konkreten Vertretern 
des Deutschtums ausgehen, was wir an dieser Stelle keineswegs 
unternehmen wollen. Wir begnügen uns damit, unser Empfinden 
sprechen zu lassen und intuitiv — vielleicht verfehlt, vielleicht 
auch annähernd richtig — Gestalten wie etwa Dürer, Wagner, 
Eichendorff, Hans Thoma, um einige wahllos herauszugreifen, 
typisch deutsch zu nennen. Da wir aber keine Forschungen an¬ 
stellen und uns an die Aufgaben dieses Jahrbuchs halten, so sei 
es erlaubt und gewagt, auf die jüngste Zeit überzugreifen und 
zunächst einen Blick auf die schöne Literatur zu werfen. 


23 









_ 

fl 






Der Dichter ist abhängig von der Zeit, in der er lebt, wenn 
er auch nicht immer ihr Milieu, ihre Ereignisse als sein Material 
betrachtet; ihrer Probleme kann und will er nicht entraten, soweit 
er Deuter und Führer, Exponent und Künder eines Volkes und 
seiner Seele ist* Er muß eine moralische Natur besitzen, wenn 
er die Herzen der Menschen mit fortreißen will, und er steht und 
fällt mit seinem Bekenntnis, im Kampf um die Wahrheit. 

Das typische Beispiel eines um die Wahrheit ringenden 
Menschen und Dichters bildet Jakob Wassermann* Er 
schrieb „Die Juden von Zirndorf", „Mein Weg als Deutscher und 
Jude", ,,Der Fall Mauritius". In diesen Werken streitet und be¬ 
kennt er, hier offenbart sich sein Charakter. Er kämpft um sein 
Recht als Deutscher. „Ich habe midi mein ganzes Leben lang mit 
dem Problem lieru ungeschlagen, es von allen Seiten betraditet, es 
von allen Seiten beleuchtet..Und der Erfolg? „Das eine steht 
jedenfalls fest, daß ich mich als zugehörig und solidarisch betrachten 
muß, solange die Schmach des gegenwärtigen Antisemitismus 
dauert.“ Er schrieb aber auch „Kaspar Hauser“ und „Das Gänse-’ 
männdien“; in diesen Werken zeigt er seine Seele, seine deutsche 
Seele. Hier handelt es sidi nicht um das Problem, hier offenbart 
sich sein Hassen und Lieben — fast organisch entwickelt —, sein 
Wesen, für uns das Resultat. Seine Vorfahren haben 500 Jahre 
im fränkischen Lande gesessen. Daraus ergibt sich in „Kaspar 
Hauser“ die klare Empfindung: „Deutsch die Stadt, deutsch der 
Weg, deutsdi die Nacht, deutsch der Baum, deutsch die Luft und 
das Wort.“ Es ist bezeichnend, wenn er sagt: „Hat irgend wer in 
der Welt das Recht, mich, mein Bewußtsein, meine Form um 
siebenhundert oder tausend Jahre zurüdezuwerfen, auszulöschen, 
was durch die Sprache geschlechterlang in mich geflossen ist, durch 
die Landschaft, durdi die Geschichte, durch die Kunst, durch das 
stumme Miterleben Jahrhundert um Jahrhundert?“ 

Wir haben Jakob Wassermann ausführlicher erwähnt, weil 
er gesagt hat, wie es sich verhält, und wie die Schriftsteller in 
der jüngsten Zeit fühlen, wie es etwa auch Feuchtwangcr 
und Arnold Zweig hätten ausdriieken können. Wir können 
die Reihe der Juden, die von der deutschen Literatur schwerlich 
fortzudenken sind, auf sie Einfluß haben, eine teils größere, 
teils weniger bedeutende Rolle spielen, an dieser Stelle nicht 

24 










Gerson Simon 

stellvertretender Vorsitzender der Berliner jüdischen Gemeinde, 
starb am 6. Februar 1931. 




























Dr. Adolf Marcuse 

Astronom und Professor an der Berliner Universität, 
starb am 18. Oktober 1930. 


























ausführlich würdigen und nur summarisch notieren. Es sei 
uns kein Vorwurf gemacht, wenn wir nur an Sternheim, 
Mombert,. Toller, L a s k e r - S c h ü 1 e r , Stephan 
Zweig, Werfel, Döblin, Alfred Neumann, 
Wol ff enstein, Rehfisch und Bruckner erinnern. 

Wir begeben uns vielleicht schon auf die Grenze zwischen 
Kunst und Wissenschaft, wenn wir die Biographen großer 
Menschen erwähnen. Wieweit jedoch die Kunst oder die 
Wissenschaft bei verschiedenen Schriftstellern, zum Beispiel Emil 
Ludwig oder G u n d o 1 f, eine entscheidende Rolle spielen, 
wollen wir nicht untersuchen. Während schon früher der 
Jude Bielschowski Goethe behandelte, ergreifen Emil 
Ludwig und auch Gundolf mit demselben großen Erfolg von ganz 
verschiedenem Standpunkt dieses und andere Themen. Emil Lud¬ 
wig, weltbekannt als der deutsche Biograph, verfolgt eine andere 
Tendenz und Methode als der große Literaturhistoriker Gundolf, 
von dem Alfred Biese in seinem Werk „Die deutsche Literatur¬ 
geschichte“ folgendes sagt: „Den bedeutendsten Einfluß auf die 
Zeit übte Friedrich Gundolf (gcb. 1880) aus. Seine Werke „Shake¬ 
speare und der deutsche Geist“ (1911), „Goethe“ (1916), „George“ 
(1920), „Heinrich von Kleist“ (1927) .... haben das deutsche 
Geistesleben nach allen Richtungen durchdrungen und befruchtet.“ 
Gundolf wurde im letzten Jahre mit dem Lessing-Preis der Stadt 
Hamburg ausgezeichnet. 

Nicht das Buch allein vermag auf den Menschen geistig zu 
wirken, ihn anzuregen, zu bilden und zu fesseln; eine noch stärkere 
Macht übt oft das gesprochene Wort aus, die Kunst des 
Schauspielers. Eine nicht geringe Anzahl Juden hat die 
Theatergeschichte aufzuweisen, welche in genialer Weise in Ver¬ 
gangenheit und Gegenwart die Werke der Klassiker und der 
modernen Dramatiker von der Bühne herab dem deutschen 
Publikum vermittelten und zu mächtigem Beifall begeisterten. 
Reicher und Sonnenthal hatten bereits unsere Vor¬ 
fahren mit ihrem Spiel hingerissen, in Jubel und Rührung ver¬ 
setzt. Schildkraut, den wir noch kannten, hat den Shylock 
und Lessings Nathan unübertroffen gespielt, und so sehen wir 
noch heute wieder und den großen deutschen Schauspielern viele 
jüdischer Abstammung glänzen. 


25 











Julius Bab sagt in seinem Buch „Schauspieler und Schauspiel¬ 
kunst: „Ich finde, daß seit dem Kriegsende eine so auffällige Fülle 
neuer schauspielerischer Persönlichkeiten auf unseren Bühnen 
Einzug hält, daß jede Fähigkeit zum theatralischen Erlebnis sich 
neu entfalten muß wie eine trockene Jeridiorose, die man ins 
Wasser wirft.” Aus dieser Fülle greifen wir noch einige heraus. 
Wir denken an Kortner, an Ernst Deutsch, der als 
„Erbe Kainz’” bezeichnet ist, an Pallenberg, der berühmte 
Darsteller komischer, aber auch tragischer Figuren; wir denken an 
Künstlerinnen wie die Mannheim, Mosheim, an Elisa¬ 
beth Bergner, die als Darstellerin Shakespearescher Frauen¬ 
gestalten und in der „Heiligen Johanna” Shaws Triumphe feierte. 
Und nidit vergessen sei die M a s s a r y , die bekannte deutsche 
Operettensängerin, deren Auftreten in der modernen Operette 
jedesmal ein Ereignis bildet. Nicht fortzudenken aus der deut¬ 
schen Theatergesdiichte sind aber vor allem drei jüdische Künstler, 
die richtunggebend und schöpferisch als Regisseure wirkten: 
Brahm, Reinhardt, Jeßner. Brahm, der den Natura¬ 
lismus, Ger hart Hauptmann, Schnitzler, Ibsen zum Siege in 
Deutschland verhalf, Max Reinhardt, von dem Martersteig in 
seinem Werk „Das deutsche Theater im 19, Jahrhundert“ sagt: 
„Er hat eine Bühne geschaffen, die die fruchtbarste der Gegenwart 
genannt werden darf“, und endlich Jeßner, der das Berliner Staats¬ 
theater zu neuem Leben erweckte. Heftig befehdet, nicht zuletzt 
von antisemitischer Seite, hat er es dennoch verstanden, neue 
Formen, Gedanken und Gestaltungsmöglichkeiten der deutschen 
Bühne zu geben, frisches Blut dem veralteten Staatstheater zuzu¬ 
führen. 

Was dem Dichter und Schauspieler versagt ist, zu verkünden, 
das Subtilste, Zarteste und das Erhabenste, das, was die Seele zu¬ 
tiefst bewegt und das Wort nicht gestalten kann, deutet die 
Musik. Vielleicht wird in der Musik das Wesen eines Indivi¬ 
duums und auch das Wesen eines Volkes am reinsten wieder¬ 
gegeben. Wessen Lieder im Volke gesungen werden, hat die 
Volksseele verstanden, gehört dem Volke an. Ein solcher Musiker 
war Felix Mendelssohn-Bartholdy, dessen Lieder: 
„Wer hat dich, du schöner Wald“, „Es ist bestimmt in Gottes 
Rat“, „O Täler weit, o Höhen“ deutsche Volkslieder geworden 
sind. Im Verfolg der Musikgeschichte weist das 19, Jahrhundert 


26 





eine große Anzahl jüdischer Musiker mit klangvollen und einflu߬ 
reichen Namen auf: Meyerbeer, Moscheies, Henry 
H erz, Rosenhain, Goldmark, Rubinstein bis 
Gustav Mahler seien genannt. Mit Recht heißt es in der 
Allgemeinen Musikgeschichte von Emil Naumann: „Sehr interessant 
ist es nun, daß gerade die Emanzipation die Israeliten nicht noch 
enger als bisher unter sich zusammenschloß, sondern sie vielmehr 
zugunsten desjenigen Volkes cntnationalisierte, das ihnen eine 
zweite Heimat gewährte. Felix Mendelssohn und Heinrich 
Heine z. B. haben dem deutschen Volke seine schönsten neueren 
Volkslieder gesungen.“ 

Die Musik der Gegenwart bildet ein Kapitel, das noch nicht 
abgeschlossen, noch nicht geklärt ist, „ein Hin- und Herschwanken 
zwischen Bach und Jazzmusik“ ist vorläufig zu unterscheiden. Audi 
hier stehen an führender Stelle jüdische Namen, Als Führer 
der jungen deutschen Musik wird Arnold Schönberg be¬ 
trachtet. Er ist 1877 in Wien geboren und wirkt jetzt als Pro¬ 
fessor an der Hochschule für Musik in Berlin. Er hat einen neuen 
Stil geschaffen, den Atonalismus. Ganz anders als der jüdische 
Instrumentalmusiker Hugo Kaun (geb. 1862), hat er auch diese 
letztere Kunstform neu gestaltet. Er besitzt eine große Gefolg¬ 
schaft, unter denen wiederum jüdische Musiker originell hervor¬ 
ragen. Unter seinen Schülern nimmt Kurt Weill (1900 in 
Dessau geboren) eine bedeutende Stellung ein. Seine Werke „Die 
Dreigroschen-Oper“, „Mahagonny“, der „Jasager“ haben in 
jüngster Zeit Aufsehen erregt. Andere Bahnen hat Erich 
Wolfgang Korngold (geb. 1897) eingeschlagen, der eben¬ 
falls trotz seiner Jugend eine Reihe erfolgreicher Werke ge¬ 
schrieben hat. Es wurden „Violanta“, „Der Ring des Polykrates“, 
„Die tote Stadt“ und „Das Wunder der Heliane“ aufgeführt. Sein 
letztes Werk (1927) läßt den Einfluß Wagners nicht verleugnen. 

Betrachten wir noch kurz die Operette, so sehen wir wiederum 
Juden, die die Muse an die Spitze dieser leichten, graziösen Kunst 
stellte und zu Weltruhm führte. Es war Jacques Offen¬ 
bach, der Kantorssohn aus Köln, den man als Schöpfer der 
modernen Operette betrachtet und dessen Werke auch heute noch 
zum Repertoire der Bühne gehören. „Orpheus in der Unterwelt“, 
„Die schöne Helena“ und „Hoffmanns Erzählungen“ üben ihre 
Wirkung auch auf unsere Generation weiterhin aus. Wenn frei- 


27 










lieh das Niveau Offenbachs nicht mehr erreicht ist* so sehen wir 
auch jetzt unter den erfolgreichsten Komponisten zahlreiche 
jüdische Namen. Am bekanntesten sind Gilbert* Hirsch, 
Kalman* Nelson, Fall und Oskar Straus; auf eine 
Vollzähligkeit sei verzichtet. 

Wie in allen Landern* so gibt es auch in Deutschland seit der 
Emanzipation in der Architektur* Malerei, Plastik, 
Graphik hervorragende Künstler jüdischen Glaubens. Als Ver¬ 
treter einer spezifisich jüdischen Kunst sind sie nicht zu bezeichnen, 
ihre Kunstform deckt sich mit der ihres Lebenskreises. Sie sind 
deutchse Künstler, wenn sie auch zuweilen Motive der Bibel oder 
auch des jüdischen Milieus als Gegenstand ihrer Darstellung nahmen 

wie ihre Zeitgenossen anderen Glaubens, oder wie es etwa 
Rembrandt und andere große Künstler der Vergangenheit mit 
Vorliebe taten. 

Aus dem vorigen Jahrhundert kennen wir Oppenheim, 
E. Magnus* die als Porträtisten und Genremaler tätig waren. 
Die Porträts Heines und Börnes von Oppenheim, seine Dar¬ 
stellungen aus dem jüdischen Familienleben sind in unserer Er¬ 
innerung. Aber erst Max Liebermann ist von den jüdischen 
Malern zur Berühmtheit gelangt. Noch heute in repräsentativer 
Stellung als Präsident der Akademie der Künste, wurde er der 
Führer der deutschen Impressionisten. Er begründete die Berliner 
Sezession. Liebermanns W'erke befinden sich in den großen Museen. 
Seine Stellung in der deutschen Kunst ist unbestritten. Seine 
Leistung ist ein Beweis dafür, daß der deutsche Jude auch auf dem 
Gebiet der Malerei Großes vollbringen und daß er dem deutschen 
Volk in der Welt durch seine Wirksamkeit Ansehen verschaffen 
kann. Als Darsteller biblischer Motive, aber auch als Gestalter des 
modernen Großstadtlebens* ist besonders Lesser Ury hervor¬ 
zuheben. Ein reges künstlerisches Leben entwickelte sich im Kreise 
der Sezession; namhafte Maier wie Joseph Oppenheimer* 
Ernst Oppler* Eugen Spiro spielten hier eine Rolle. 
Als Landschaftsmaler sind unter anderem Feigl, Becker 
zu nennen. Unter den Künstlern, die nicht mehr dem 
Impressionismus zuzurechnen sind* befinden sich Namen wie 
Oppenheimer* Levy, A. Segal, Neuschul. Wir 
erwähnen weiterhin M. Chagall (jetzt in Paris), der auf 
dem äußersten Flügel der Expressionisten steht und, nicht 


28 




unbeeinflußt von Chagall, der in Dresden lebende L. S e g a 11. 
Letztere stammen nicht aus Deutschland, sind aber stark mit der 
deutschen Kunst verknüpft und üben auf sie einen wesentlichen 
Einfluß aus. L. Feininger (geb. 1871), Lehrer an der Weimarer 
Kunstschule, ist der Führer des Kubismus. Er baut die Szenerie 
konstruktivisch auf. 

Werfen wir noch einen Blick auf die Graphik, so haben sich 
außer Liebermann und Lesser Ury besonders H. Struck und 
Lilien hier erfolgreich betätigt. 

Die Plastik wird von Z a d i k o w , München, R. H. Isen- 
stein, Berlin, der u. a. die Büsten von Ebert und Hindenburg 
geschaffen hat, Fleischhacker, Düsseldorf, Porträt- und 
Bauplastiker, und vor allem von B. E 1 k a n , Frankfurt a. M., ver¬ 
treten. Dieser hat ausgezeichnete Grabdenkmäler in Dortmund, 
Frankfurt a. M. gebaut und gilt als einer der Begründer der 
modernen Medaillenschöpfung. 

Wir wenden uns der Architektur zu. Zum Führer auf 
dem Gebiet der Baukunst gehört A. M e s s e 1, der allerdings aus 
dem Judentum ausgetreten war. Er hat den neuen Warenhaustyp 
stilisiert. Er war bahnbrechend im Stein-Eisen-Bau. In Fortsetzung 
seiner Ideen hat E. Mendelsson den Eisen-Glas-Bautyp erdacht, 
bedeutend und führend neben L. Nachtlicht, den Wienern 
Strnad, Wlach, Frank. 

Wir haben somit auch auf dem Gebiet der bildenden Künste 
eine große Anzahl Namen genannt, deren Leistungen und Be¬ 
deutung nur angedeutet werden und leider von dieser Stelle keine 
volle Würdigung erfahren können. Aus dem bisher Gesagten ist 
jedenfalls schon die vielseitige Begabung der Juden zu erkennen, 
vor allem geht daraus hervor, daß der Vorwurf einer 
einseitigen Fähigkeit auf dem Gebiet derWirt- 
schaft unberechtigt ist. Es wirkt geradezu paradox und 
lächerlich, wenn man die Juden vom Studium an den Universitäten 
andererseits wiederum ausschlicßcn und einen numerus clausus ein¬ 
führen will, weil die Zahl der jüdischen Studierenden im Verhält¬ 
nis zu andern sehr hoch erscheint. Hier wird also die Bevor¬ 
zugung der Geistesarbeit seitens der Juden anerkannt, eine Tat¬ 
sache, die bei Völkern mit alter Kultur immer wiederkehrt. Es 
ist interessant, wenn wir feststellen können, daß im Sommer¬ 
semester 1930 auf sämtlichen deutschen Hochschulen 132 090 Stu- 


29 











dierende und unter ihnen 4972 (3,7 v. H.) Juden gezählt wurden. 
Es ist nicht annähernd möglich, die Leistungen der Juden auf 
wissenschaftlichem Gebiet in den letzten Jahrzehnten zu würdigen 
und vollzählig zu erwähnen. Kein Gebiet der Wissenschaft besteht, 
auf dem nicht Hervorragendes geleistet wurde. Dies ist nicht ver¬ 
wunderlich, wenn man bedenkt, daß der Jude im Ghetto am 
Studium des Talmuds, das er eifrig betrieb, seinen Verstand 
schärfen konnte. Hinzu kommt, daß er besonders schwierigen 
Lebensbedingungen unterworfen war und so im Kampf mit dem 
Dasein, um seine Selbstbehauptung besonders klar und überlegsam 
handeln mußte. 

Die Rolle, die bereits Mendelssohn in der deutschen 
Philosophie spielte, ist bekannt. Und seitdem ist der Anteil 
der Juden an diesem Gebiet der deutschen Geisteskultur immer 
mehr gewachsen. Insbesondere verknüpft mit dem Namen Kant 
und seinen Gedanken ist eine große Reihe jüdischer Philosophen. 
Von Salomon Maimon, Marcus Herz bis Her¬ 
mann Cohen und Ernst Cassirer, der seit 1919 Profes¬ 
sor in Hamburg ist. Cassirer stellte „Untersuchungen über die 
Grundlagen der Erkenntniskritik“ an und schrieb über „Kants 
Leben und Lehre“ Er gehört zur Richtung des Neukantianismus 
wie H. C o h e n, dessen Werke er herausgab. Namen, die eng mit 
dem deutschen Idealismus, mit der klassischen deutschen Meta¬ 
physik, mit Fichte Zusammenhängen, sind Joel, Husscrl, 
Simmel, Emil Lask. Jonas Cohn, Professor in Frei¬ 
burg, nahestehend dem Neukantianismus, hat in Anlehnung an 
Rickert und Windelband über die „Voraussetzung und Ziele der 
Erkenntnis“ und „den Sinn der gegenwärtigen Kultur“ in seinen 
Werken selbständig Stellung genommen. Unter den jüngeren 
Philosophen ragt besonders der früh verstorbene Franz 
Rosenzweig, ein Schüler Hermann Cohens, hervor. Er be¬ 
schäftigte sich u. a. mit religionsphilosophischen Problemen. Die¬ 
selben Fragen behandelt Martin Bub er, Professor in Frank¬ 
furt. Er hat vor allem zum Judentum Stellung genommen und 
zahlreiche geistvolle Arbeiten geschrieben. Unter den jüngeren 
Philosophen der Gegenwart kann man weiterhin etwa W. S t r i c h, 
München, der erkenntnistheoretische Abhandlungen verfaßte, und 
Erich Unger, Berlin, der über „Wirklichkeit, Mythos, Er¬ 
kenntnis" und anderes schrieb, erwähnen. Aus diesen kurzen An* 


30 




gaben ersehen wir schon, daß auf allen Richtungen der Philosophie, 
ob es Erkenntniskritik oder Ethik oder Metaphysik oder anderes 
ist, der Jude eine lebhafte Mitarbeit gezeigt hat. Es bleibt einer 
Spezialuntersuchung überlassen, die auf diesem Gebiet stark das 
deutsche Geistesleben befruchtenden jüdischen Forscher zu erfassen. 

Die Zahl der Naturwissenschaftler, besonders der 
Mediziner, ist kaum zu übersehen. Seit alters gab es zahlreiche 
Acrzte unter den Juden. In Deutschland hört man schon im 8. Jahr¬ 
hundert von jüdischen Aerzten, sie waren häufig die Leibärzte der 
Fürstlichkeiten. Antisemitischer Konkurrenzneid ermöglichte ihnen 
dann späterhin die Ausübung der Praxis nicht weiter und verbannte 
sie auch von den Universitäten. Noch in der neueren Zeit konnte 
ein genialer Forscher wie Pa u 1 Ehrlich, der Entdecker des 
Salvarsans, keine Stellung als Ordinarius einnehmen. Erwähnt seien 
unter den großen jüdischen Forschern A. von Wassermann, 
der Entdecker der nach ihm benannten Blutreaktion, Min¬ 
kowski, Erforscher der Diabetis, A. Fraenkel, Entdecker 
des Erregers der Lungenentzündung, J. Boas, Jadassohn, 
N e i ß e r , als Dermatologen, Israel, der Chirurg. Weiterhin 
haben einen angesehenen Namen: Aschheim, Blumen¬ 
thal, Zondek auf dem Gebiet der Frauenheilkunde, in der 
Kinderheilkunde Finkeistein, Blaschko, Bloch in der 
Sexualwissenschaft, Oppenheim, Mendel, Benedikt als 
Neurologen und viele andere auf diesem und den übrigen er¬ 
wähnten Gebieten. 

Als Chemiker und Physiker haben Juden sich in her¬ 
vorragendem Maße betätigt. Von Emil Rieß, erster Jnde in der 
Berliner Akademie der Wissenschaft, über Heinrich Hertz 
bis Albert Einstein haben sie bahnbrechende Entdeckungen 
gemacht. Außer den Genannten, deren Werke ja allbekannt sind, 
sei noch erwähnt: J. Frank, Göttingen, der Nobelpreisträger 
von 1926, der die Atomtheorie ausbaute und zu den geaditetsten 
Physikern unserer Zeit gehört. Nicht zu vergessen ist Eugen 
G o 1 d s t e i n , dessen bedeutendste Entdeckung die der Kanal¬ 
strahlen war. 

Die Chemie kennt die jüdischen Nobelpreisträger Wal¬ 
lach, Haber,Willstätter. Willstätter, geb. 1872 zu Karls¬ 
ruhe, wurde 1915 ordentlicher Professor in München, ist Mitglied 
der Akademie der Wissenschaften, des Ordents Pour le M^rite und 


31 









außerordentlich in der Welt verehrt. Am bekanntesten sind seine 
Forschungen über das Chlorophyll und den Blutfarbstoff der 
Pflanzen. Es gibt kein Gebiet der Chemie, auf dem er nichts Her* 
vorragendes geleistet hat, Haber, Berlin, hat gemeinsam mit 
N, C a r o und A. F r a n k die Möglichkeit, Stickstoff aus der Luft 
herzustellen, geschaffen. Wir erwähnen weiter; Karl Neu¬ 
berg und Otto Warburg, Berlin, die besonders auch in der 
Biochemie Wertvolles geleistet haben. 

Als Naturwissenschaftler seien noch kurz gestreift; die 
Botaniker F. I. Cohn, W. Pringsheim, Warburg, 
die Astronomen Gold Schmidt, Schwarzschild, 
M a r c u s e. 

Wir müssen die Betrachtung über die Juden in der Wissen¬ 
schaft mit einem kurzen Blick auf die Jurisprudenz und 
Nationalökonomie schließen. Zu den älteren, einflußreichen 
Juristen gehört Staub, dessen Kommentar zum Handelsgesetz¬ 
buch allbekannt ist. Auf demselben Gebiet leistete LevinGoId- 
Schmidt Hervorragendes, Ausgezeichnete ältere Staatsrechts¬ 
lehrer waren: Jellinek, Laban d, Arndt, Loening, 
R o s i n. Berühmt waren weiter die Romanisten Dernburg 
und Lenel. Stahl, der Rechtsphilosoph, und Eduard 
von Simsen, spater getauft, sind führende Juristen gewesen. 
Unter den jüngeren steht an erster Stelle Hugo Preuß, dessen 
Bedeutung im neuen Deutschland hier nicht gewürdigt zu werden 
braucht. Wir erwähnen den Rechtsanwalt Alsberg als an¬ 
gesehenen deutschen Verteidiger, weiterhin Max Hachen¬ 
burg, Kantorowicz und viele andere. Als National¬ 
ökonomen sind besonders bekannt: Franz Oppenheimer, 
M.J.Bonn. Oppenheimer hat eine Reihe tiefgründiger Werke 
geschrieben und zu vielen Fragen der theoretischen und der prak¬ 
tischen Nationalökonomie Stellung genommen. Bonn ist hervor¬ 
getreten als geistreicher Volkswirt, der insbesondere das Repara¬ 
tionsproblem behandelt. 

Wir stehen am Ende unserer Ausführungen. Wenn man sich 
tiefer mit dem Geist der Zeit, dem Wesen des modernen Menschen 
beschäftigt und an das Studium aller der aufgeführten Geistes¬ 
strömungen, hier nur flüchtig gezeichnet, herangeht, so kommt man 
zu dem Ergebnis, daß eine ungeheure Entwicklung in den Jahren 
nach dem Krieg auf allen Gebieten des Geisteslebens stattgefunden 


32 







Prof. Dr. Ludwig Stein 

Soziologe und Politiker, starb am 13. Juli 1930. 



























hat, was man teilweise jetzt noch gar nicht wissenschaftlich er¬ 
fassen kann. Wenn man sich schon ein allgemeines Urteil erlauben 
will, so kommt man dem Charakter des Menschen der Gegenwart 
vielleicht am nächsten dadurch, daß man ihm eine kampfesfrohe 
aber noch unentschiedene, suchende Natur beimißt, die dem Pro¬ 
blemen ohne Sentimentalität entgegengeht. „Der moderne Mensch 
ist dadurch charakterisiert, daß er ohne Weltanschauung ist, und 
daß er das Weltanschauung-Haben ablchnt, wenigstens ablehnt im 
Sinne des Schauens eines Hauses, dessen Zimmer und Einrichtungen 
man kennt, dessen Fundamente und Dach man kennt, und in dem 
man wohnt. So steht der moderne Mensch den Dingen nicht mehr 
gegenüber, sie sind für ihn das Rätsel, zu dem er hier und da einen 
Vorftoß macht, hier und da etwas erringt, sich etwas offenbaren 
läßt von dem undurchdringlichen Geheimnis. Aber es gibt kein 
Haus des Geistes, in dem man gemütlich wohnen kann." 

Die deutschen Juden haben seit ihrer Befreiung aus dem 
Ghetto, seit der Emanzipation in stetig wachsender Weise am 
geistigen Leben Deutschlands auf vielen Gebieten sogar in führen¬ 
der Stellung teilgenommen. Nicht zerstörend, sondern schöpferisch 
haben sie gewirkt und dem deutschen Volk Achtung und Ansehen 
verschafft. Nicht durch hohles nichtssagendes Geschrei wie ihre 
Gegner, sondern durch Aufzcigung neuer Wege und Gedanken¬ 
inhalte, durch die geistige Tat! Und wenn diese Tatsachen von 
manchen Deutschen unbeachtet bleiben sollten, so seien ihnen 
Herders Worte vorgehalten: „Alle Gesetze, die den Juden ärger 
als Vieh achten, ihm nicht über den Weg trauen und ihn damit 
täglich, ja stündlich ehrlos schelten, sie zeugen von der fortwähren¬ 
den Barbarei des Staates, der aus barbarischen Zeiten solche Ge¬ 
setze duldet . . . daher ist cs der Europäer Pflicht, die Schulden 
ihrer Vorfahren zu vergüten." Wir fügen hinzu: Es ist Pflicht 
unserer deutschen Volksgenossen, auf Grund unserer bisherigen 
Leistungen uns weiter mitarbeiten zu lassen zum Nutzen unseres 
gemeinsamen Vaterlandes. 

Dr. E. Philippsthal. 


* 


3 


33 



















Der jüdische KultbauMM^^^H« 

VON REGIERUNGSBAUMEISTER ALEXANDER BEER 

Aus der Vergangenheit ragen Kirchen und Kapellen als die 
höchsten Zeugen christlich-kultischer Raumkunst in unsere Tage 
hinüber, und kaum vergeht ein Jahr ohne Versuche, dem Kirchen¬ 
bau neue künstlerische Formen zu erschließen. 

Wohin wir den Blick auch wenden, jede Stilepoche schuf sich 
ihre eigene Formensprache und in der Raumgestaltung das Aus™ 
drucksmittel, welches dem religiösen Leben der Zeit entsprach. 

Wir empfinden in den romanisdien Domen mit ihren breit- 
gelagerten Massen und ihren raumumschließenden Mauern die erd- 
verwachsene, mit der Natur verbundene religiöse Auffassung der 
betreffenden Jahrhunderte und sehen in den gotischen Kirchen mit 
ihren vom Fleisch gelösten, himmelanstrebenden Steinskeletten 
den Niederschlag einer weltentrückenden, in die himmlischen 
Sphären empor strebenden Geistesrichtung. Die Sakralbauten dieses 
Zeitabschnittes äußern sich als der Ausdruck einer akzentuierten 
Vergeistigung des Lebens, als deren höchster Träger uns die Lehren 
eines Savonarola bekannt sind. 

Man kann die Spuren durch alle Wandlungen der Geistes- und 
Kulturepochen verfolgen, und immer stoßen wir auf Ansätze und 
Merkmale, aus denen wir entnehmen, daß die entstandenen Bau¬ 
werke Künder ihrer Zeit gewesen sind. Am deutlichsten und ein¬ 
dringlichsten in jenen Zeitspannen, die von einer bestimmten 
religiös-betonten Weltanschauung erfüllt waren. In den kirch¬ 
lichen Monumenten ist uns ein überaus reiches Forsdiungsmaterkl 
überliefert worden. 

Während wir so beim Kirchenbau die Bewegungen in der 
religiösen Fortentwicklung festhalten können und sie immer als 
Ausgangspunkt für die Gewinnung neuer Baugedanken zu er¬ 
kennen vermögen, haben wir nichts Aehnbches dem gegenüber zu 
stellen, wenn wir dem Werdegang der jüdischen Kultbauten nadi- 
spüren, Wohl haben die auf galiläiscfaem Boden veranstalteten 
Ausgrabungen Trümmer antiker Synagogen aus den Jahrhunderten 
um die Wende der neuen Zeitrechnung ans Licht gebracht, aus 
denen noch der Geist ihrer Zeit eine deutliche Sprache redet. Diese 
Reste weisen auf schlichte Bauten hin, deren Außenflächen mit einer 
hellenistischen Ornamentik belebt und bestimmt waren, einen an- 


34 









spruchslosen, nur seinen Zwecken dienstbar gemachten Raum zu 
umschließen. Ein allen gemeinsamer Zug geht durch diese auf uns 
überkommenen Ruinen. Er läßt eine einheitlich ausgebildcte, 
charakteristische Formgebung und Raumgestaltung erkennen. 

Auf deutschem Boden hingegen suchen wir vergeb¬ 
lich in den erhaltenen Synagogenbauten nach Bindegliedern, die 
durch die Jahrhunderte fortcntwickclt^ zu einem bestimmten 
Synagogentypus geführt hätten. Diese Pflege des Kultbaues blieb 
vollkommen aus. Unter einem normalen Verlauf der Geschichte der 
Juden wäre diese Erscheinung unbegreiflich und um so weniger 
zu verstehen, als man meinen sollte, daß die Vereinheitlichung des 
Gottesdienstes, das gemeinsam auf einen Punkt gerichtete religiöse 
Denken und Empfinden die Bedingungen hätte schaffen müssen, 
unter denen ein entsprechend geleiteter Baugedankc die liturgischen 
Vorgänge erfassen und in der Gestaltung der Bethäuser einen aus¬ 
drucksvollen Niederschlag für diese hervorbringen würde. 

Die in der Diaspora lebende Judenheit, allen von außen her 
eindringenden Stürmen und Erschütterungen preisgegeben, ge¬ 
brauchte ihre ganzen Kräfte zur Abwehr und war auf eine nach 
innen gekehrte, räumlich und wirtschaftlich eingeengte Lebens¬ 
führung angewiesen. Hier fehlten das Licht, die Luft und die 
Bewegungsfreiheit, die Ruhe und Beschaulichkeit des Tagewerks, 
d. h. alle Voraussetzungen, welche geeignet gewesen wären, das 
religiöse Leben fest zu begründen und den Gedanken einer reprä¬ 
sentativen Gestaltung ihrer Andachtsstätten aufkommen zu lassen. 

Auf ehemals deutschem Boden finden wir nur aus dem 16. und 
17. Jahrhundert in den auf uns überkommenen kleinen, heimisch 
anmutenden Holzsynagogen, Beispiele einer Fortentwicklung von 
Synagogentypen. Sie waren auf dem begrenzten Raum polnischen 
Gebiets entstanden und konnten nur darum in ihrer Formbehand¬ 
lung ausreifen, weil hier die jüdische Bevölkerung ein eindrucks¬ 
volles Gemeinwesen ausübte und in dem Boden ihrer Heimat fest 
verwurzelt war. Ein seltsamer Erdhauch geht von diesen reiz¬ 
vollen, in ihrer Größe belanglosen Bauschöpfungen aus. Sie stellen 
trotz aller Einfachheit der Raumbedingung in ihrem restlosen 
Ausgleich zwischen Zweckbestimmung und Formgestaltung eine 
ideale Lösung des ihnen zugrundeliegenden Baugedankens dar. 

Haben wir vorher dargetan, wie ein ständiger Druck der poli¬ 
tischen Verhältnisse alle Regungen des religiösen Lebens ersticken 


35 















ließ und die Errichtung fester Gotteshäuser verhinderte, so stand 
auch der Umstand einer monumentalen Gestaltung der Betstätten 
entgegen, daß der religiöse Kult, solange er seinen Nährboden aus¬ 
schließlich aus den Säften und Kräften der Ueberlieferung be¬ 
fruchtete, für eine repräsentative Körperlichkeit keinerlei Ver¬ 
ständnis besaß, 

„Für laute Weltlichkeit hatten die gottesdienstlichen Hand¬ 
lungen weder Inhalt noch Sinn, Die Betstätten beschränkten sich 
auf den Betraum, der nach außen hin abschließt, aber nicht be¬ 
tonend über sich hinaus weist.*' 

„An jedem Ort, wo Juden sind, tritt die Gemeinde zusammen, 
um von hier aus neben dem Gebet die Auslegung der Schrift zu 
betätigen; das Wort tritt an die Stelle der Tat, auch dann, wenn 
die Form eines geregelten Gottesdienstes bewahrt bleibt/* 

Das Jahrhundert der Judenemanzipation stellte indessen die 
jüdischen Gemeinden nach Maßgabe der Reformen ihrer politischen 
und daraus entspringend auch ihrer religiösen Verhältnisse vor 
neue, seither nicht gekannte und nicht geübte Aufgaben. Jetzt 
rang das Bestreben nach Geltung, den Kultbauten ein sakra!- 
betontes Gesicht zu verleihen, und zwar sowohl in der Darbietung 
der äußeren Erscheinung als auch in der Gestaltung des Innen¬ 
raumes; indessen konnte weder der Anschluß an die Zeit gefunden, 
noch eine spezifisch jüdische Baukuttur hervorgebracht werden. 

Alle in diesem Jahrhundert entstandenen Sakralbauten lassen 
einen eigenen, durch die Generation kultivierten Baugedanken ver¬ 
missen. Von überall her, vom Orient und vom Abendland wurden 
die Bauformen entlehnt, die aber einer fremden Gesinnung ent¬ 
sprossen, die Tiefe der jüdischen Seele nicht erfassen konnten und 
uns daher in ihrer Raumgestaltung und Formbewegung als Fremd¬ 
körper anspredien. 

Der Synagogenbau stand den neuen Forderungen, mangels 
jeder Bindung an eine durch Tradition gereifte Formentwicklung 
ratlos gegenüber und erwies sich den neuen schöpferischen Auf’ 
gaben in keiner Weise gewachsen. 

Wir stehen vor einer Erscheinung, die wir um so mehr be¬ 
dauern müssen, als bei all diesen Bauten ein erheblicher Aufwand 
an Einfällen und eine starke Anspannung der wirtschaftlichen 
Kräfte in die Augen fällt. 

So vielgestaltig diese Bauten der zurückliegenden Jahrhunderte 


36 




auch waren, gemeinsam ist ihnen der Verzicht auf jeden bildhaften 
Schmuck der Innenräume und die Beschränkung der dekorativen 
Behandlung auf die Verwendung rein ornamentaler Motive. Diese 
grundsätzliche Verdrängung jeder bildhaften Darstellung aus dem 
Formenschatz gab bei Schriftstellern, die sich mit der Geschichte 
des Synagogenbaues zu befassen hatten, aber mit den Besonder¬ 
heiten des jüdischen Wesens und der jüdischen Religion nicht hin¬ 
reichend vertraut waren, Anlaß zu der falschen Vorstellung, als 
sei den Juden eine besondere Kunstfeindlichkeit eigen. Es bedarf 
keines besonderen Hinweises, daß dieses Urteil durch die Kultur¬ 
geschichte der Völker überzeugend widerlegt ist. Gibt es doch 
kaum ein Kunstgebiet, kaum eine künstlerische Wallung, in welchen 
Ländern der Erde auch immer, ohne daß die Juden daran lebhaften 
Anteil genommen hätten. Ungezählt sind die Namen derer, die 
in den Stürmen der Kultur- und Kunstbewegungen Rufer im Streit 
und Führer gewesen sind. 

Es wurde bereits angeführt, daß die bildhafte Ausschmückung 
der Kultstätten, ganz besonders im Altertum, außerhalb des 
Interesses gegenüber der Wesenheit des jüdischen Gottesdienstes lag. 
Das religiöse Leben bedurfte nicht eines bildmäßigen Ausdrucks. 
Die Gotteshäuser hatten ihre Besonderheit darin, daß sie nur ein¬ 
fache, würdige Räume benötigten, ausreichend zur Aufnahme der 
Versammlung der Andächtigen und angemessen für die Erfüllung 
der liturgischen Gesetze. 

Von einem jüdischen Sakralbau verlangen wir, daß 
er sich schlicht wie das Gebet und eindeutig wie der Sinn unserer 
gottesdienstlichen Handlungen auch in seiner architektonischen Ge¬ 
staltung darbietet; und alle Bauschöpfungen, welche sich in einem 
verwirrenden architektonischen Aufbau oder überladenen Schmuck - 
reichtum äußern, sind als Erzeugnisse einer abwegigen Bau¬ 
gesinnung zu werten. 

Die Baukunst der Gegenwart nun schöpft aus dem Born neuer 
Erkenntnisse ihrer ästhetischen Formen und hat es vermocht, mit 
ihren umwälzenden Schönheitsbegriffen den gesamten Kultur¬ 
bereich unserer Zeit zu durchdringen. Im Zeichen einer neuen 
Strömung entwickelt sich die Bauweise des Profanbaus ebensowohl, 
wie des Kultbaus nach einer Richtung, die durch zeitgemäße tech¬ 
nische Möglichkeiten aus konstruktiven Bedingungen heraus neue 
Formen und Schönheitswerte zu bilden strebt. 


37 









Der Kirchenbau hat sich willig diesen Bewegungen hingegeben» 
ohne indessen den Anschluß an die Tradition ganz zu verlieren 
und die in ihr verborgenen Gefühlswerte preiszugeben. 

Der synagogale Kultbau» der wie oben dargelegt» durch 
traditionelle Bindungen in bezug auf seine formale Gestaltung in 
keiner Webe gehemmt ist» wird der neuen Richtung um so leichter 
folgen können, als die in ihr ausgeprägte Schlichtheit und Sach¬ 
lichkeit ohnehin als Kennzeichen eines jüdischen Gotteshauses zu 
gelten haben. Hier aber ist der Vorbehalt zu machen» daß „Sach' 
lidikeit'S bezogen auf das Wesen eines Sakralbaues, mehr zu be¬ 
deuten hat, als nur eine aus bautechnischen Ueberlegungen er¬ 
wachsene und aus dem Gebrauch sich ergebende Zweckmäßigkeit. 
„Sachlichkeit“ ist nicht minder auch die Beseelung der körperlichen 
Massen mit einem durch die Zweckbestimmung bedingten religiös- 
suggestiven Geist, Sie bedarf eines Raumes, der schon durch die 
Wirkung seiner Form die Kraft in sich trägt» eine weihevolle Stim¬ 
mung zu erwecken und die Gläubigen zu den Sphären religiöser 
Erbauung emporzutragen. 

Die Frische dieser modernen Architektur hat den Boden be¬ 
reitet» auf dem in den letzten Jahren eine Reihe kleinerer und 
größerer Synagogen entstanden ist. 

In der Richtung der neuen Bauweise bewegen sich die 
Synagogen zu Marienwerder und Plauen ÜV., 
sowie die erst im September des Vorjahres eingeweihte große 
Synagoge in der Prinzregentenstraße zu 
Berlin, 

Die in der Anlage beigefügten Abbildungen dieser Gottes* 
häuser können nicht mehr geben als einen Ausschnitt aus der 
Gesamterscheinung in Außen- und Innenarchitektur. Aber sie 
zeigen dennoch sinnfällig den Baucharakter und die künstlerische 
Haltung, die ihnen einverleibt sind. 

Die „neue Linie*' sucht ihre Wirkung mit den einfachsten 
Mitteln zu erzielen. Sie ringt nach Abgeklärtheit in der Raum¬ 
gestaltung und bildet sich ihre Form durch zwanglose Linien¬ 
führung, Die Stilbewegung ist noch im Fluß. Sache des Archi¬ 
tekten wird es sein, sich von Uebertreibungen fernzuhaltcn und 
auf Werte zu verzichten, welche nicht haltbar erscheinen und zu 
einer verstandesgemäßen Ernüchterung führen müssen. Dem ent¬ 
gegen sollten bei der Bildung und Behandlung von Kultraumeo 


38 






jene Imponderabilien zu Worte kommen, die uns als Akzente 
sakralen Empfindens unentbehrlich geworden sind. 

Ein abgewogener dekorativer Schmuck, die Glut farbiger 
Fenster und eine gemessene Abtönung der Flächen werden ihre 
Wirkung niemals verfehlen und stehen keineswegs im Wider¬ 
spruch mit einer nach Sachlichkeit trachtenden Baugesinnung. 

Ueber die Grundrißdisposition und Raumanordnung bei 
Synagogen lassen sich allgemein gültige Regeln nicht aufstellen. 
Organisatorische Vermittlerin ist die Liturgie. Die Lösung ergibt 
sich jeweils aus den besonderen Forderungen des Bauprogramms, 
sowie der Lage und Eigenart der Baustelle. 

Der Rahmen unserer Aufgabe verbietet es, uns über technische 
Einzelheiten auszubreiten, die des Allgemeinverständnisses nicht 
sicher sind. Wir beschränken uns auf den Hinweis, daß der ideelle 
Mittelpunkt des Betraumes überall und in allen Fällen das Aller- 
heiligste, die alte Bundeslade, zu sein hat. 

Wie sich in ihr Sinn und Inhalt unserer religiösen Handlung 
verkörpert, so muß auch ihr Aufbau als ruhender Pol in der Er¬ 
scheinungen Flucht, als Dominante im Raum zum sichtbaren Aus¬ 
druck kommen. Ihre Betonung durch Formgebung und Material 
erscheint uns als eine Selbstverständlichkeit, wenn sie auch nicht 
immer die gebührende Beachtung gefunden hat. 

Die Erörterungen über den jüdischen Kultbau können mit 
dieser Abhandlung nicht abgeschlossen sein. Unverrückbar fest 
aber stehen die ideellen Ziele, um deren Formulierung wir uns 
bemüht haben. 

Der Kultbau, gleichviel welcher konfessionellen Richtung er 
dienen mag, kann niemals einseitig eine künstlerische Angelegen¬ 
heit sein. Im Rahmen der synagogalen Baukunst kommt es sehr 
wesentlich darauf an, daß die Mentalität der Gemeinde in der Bau- 
und Raumgestaltung ihren Niederschlag findet. Die Formgebung 
muß aufs engste verbunden sein mit den Bedürfnissen des Kultus 
und zugleich Töne aufklingen lassen, welche in den Saiten unseres 
inneren Wesens verborgen liegen. 

Wo dies nicht der Fall ist, haben wir damit zu rechnen, daß 
der geschaffene Raum seinen Zweck verfehlt und zum Zwange 
wird für den Einzelnen sowohl, wie für die Gemeinde, die sich im 
Gotteshause versammelt, um hier, abgewandt vom Werktag, eine 
Stunde der Sabbatweihe zu erleben. 


3 $ 













Jüdisch- 

liberale Zeitung 

Organ derVereinigung für das liberale Judentum E.V. 


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40 




















Synagoge Prinzregentenstraße, Aufbau des Allerheiligsten. 
Material Marmor, Kandelaber Bronze. 













































































Synagoge Prinzregentenstraße. 

Ausschnitt aus dem Hauptsynagogenraum (Empore), 


















































Die jüdische Wohlfahrtspflege 
in Deutschland 

VON DR. S. KAliKO, BERLIN 

„Wohlfahrtspflege ist: Verhütung von Armut 
oder die Bekämpfung der Ursachen der Verarmung 
durch die Ermittlung und Beseitigung von Schaden¬ 
quellen. ... 

Die Wohlfahrtspflege erforscht die Ursachen der 
Armut, um ihren Eintritt und damit körperlichem und 
sittlichem Verfall vorzubeugen. .. 

So definiert die bekannte Sozialpolitikerin Helene Simon 
den Begriff der modernen Wohlfahrtspflege. („Lehrbuch der Wohl¬ 
fahrtspflege“, herausgegeben vom Hauptausschuß für Arbeiter¬ 
wohlfahrt E. V. Berlin 1930.) Das Ziel der modernen Wohlfahrts¬ 
pflege ist die direkte Einwirkung auf die Lebensverhältnisse von 
Menschen, die aus Ursachen verschiedener Art — Krankheit, Ge¬ 
brechlichkeit oder Gründe sozialer oder rechtlicher Natur — nicht 
imstande sind, sich selbst zu erhalten. 

Die Maßnahmen der Wohlfahrtspflege können verschieden 
sein, sie können sowohl die Form der sogenannten offenen 
Fürsorge, die den Bedürftigen in seinem Heim betreut, als auch 
die der halboffenen Fürsorge (Kindergärten, Tagesheime) 
und der geschlossenen Fürsorge (Altersheime, Waisen-, 
Krankenhäuser und dergleichen mehr) annehmen. Allen Arten 
der Wohlfahrtspflege gemeinsam aber ist das Hauptziel: die Vor 
beugung und Verhütung der Verarmung. Selbstverständlich kann 
dieses Ziel umso leichter und gründlicher zur Verwirklichung ge¬ 
führt werden, je stärker die Wohlfahrtsarbeit, insbesondere die 
von den verschiedensten Vereinen und Zweckorganisationen aus¬ 
geübte Wohlfahrtspflege organisiert und der Kontrolle durch die 
Oeffentlichkeit unterstellt ist. Erst durch die systematische 
Organisierung der Wohlfahrtsarbeit, die die Schaffung gesunder 
Arbeits- und Lebensverhältnisse und dadurch die Förderung des 
gesamten Volkswohls ermöglicht, wird die Wohlfahrtsarbeit zur 
Wohlfahrtspflege im eigentlichen Sinne. Andernfalls bleibt sie 
eine mehr oder weniger schlechte Armenpflege, eine Almosen¬ 
verteilung, die den Empfänger herabwürdigen muß. 


41 












Es ist daher erfreulich, feststellen zu können, daß sich während 
der letzten Jahre sowohl innerhalb der allgemeinen als auch der 
jüdischen Wohlfahrtspflege nach dieser Richtung hin so vieles ge¬ 
bessert hat. 

Die jüdische Wohlfahrtspflege in Deutschland hatte vor dem 
Kriege, als der größte Teil der jüdischen Bevölkerung hier sich in 
relativ günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen befand, keine 
großen Aufgaben zu erfüllen* Zwar unterhielt jede größere 
jüdische Gemeinde verschiedene Wohlfahrtsinstkutionen, zwar 
wurden von reichen jüdischen Philanthropen zahlreiche Heime 
und Anstalten gestiftet, doch war die Zahl ihrer Nutznießer recht 
gering und bestand fast ausschließlich aus Menschen, die infolge 
von Krankheit oder anderen Ursachen erwerbsunfähig oder er¬ 
werbsbehindert waren, sowie aus unterstützungsbedürftigen 
Flüchtlingen und durchreisenden Juden, die hauptsächthch aus den 
osteuropäischen Ländern kamen* Die Probleme der Wirtschaftsnot, 
der Berufsumschichtung, Erschließung neuer Berufe für breite 
Schichten der in ihrer wirtschaftlichen Existenz völlig erschütterten 
jüdischen Bevölkerung, Fragen der Arbeitsbeschaffung und Arbeits¬ 
vermittlung — das alles waren der Wohlfahrtspflege jener Jahre 
fast unbekannte Begriffe* Erst durch den Krieg, die darauffolgende 
Inflation und die spätkapitalistische Wimchaftsentwicklung in 
Deutschland wahrend der Nachkriegsjahre, die gewaltige Akku¬ 
mulation des Kapitals in Form von Kartells, Trusts usw., die eine 
ungeheure Umwälzung innerhalb der sozialen Struktur insbeson¬ 
dere der jüdischen Bevölkerung herbeiführte, wurden die jüdische 
Wirtschaftspolitik sowie die soziale Fürsorge vor neue und be¬ 
deutende Aufgaben gestellt* 

Durch das gewaltige Tempo, in dem sich die Umwandlung 
der Wirtschaftsstruktur der jüdischen Bevölkerung Deutschlands, 
hervorgerufen durch Krieg, Inflation und die neue Wirtschafts¬ 
entwicklung, vollziehen mußte, wurden an die jüdische Wohl¬ 
fahrtspflege in Deutschland plötzlidi ungeheure Anforderungen 
gestellt* Ware der UmschichtungsprozeS innerhalb der jüdischen 
Wirtschaft, der naturgemäß auch ohne den Krieg und seine Folge¬ 
erscheinungen hätte notwendig werden müssen, unter den Voraus¬ 
setzungen einer normalen Entwicklung erfolgt, so stünde die 
jüdische Wohlfahrtspflege in Deutschland heute vor einem weniger 
trostlosen Arbeitsfeld* 


42 






Die Erkenntnis* daß die Wirtsdiaftsproblcme — die Fragen 
der Arbeitsbeschaffung und Berufsumschichtung — über die in 
letzter Zeit in der jüdischen Oeffentlidikeit lebhaft debattiert wird, 
zur Zeit die lebenswichtigsten Fragen des deutschen Judentums 
darstellen, ist heute überall durchgedrungen* Innerhalb der 
jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland werden bereits inten¬ 
sive Versuche unternommen, das Schwergewicht der sozialen Arbeit 
auf die produktive Fürsorge zu lenken, sowie von der individuellen 
zur Gruppenfürsorge überzugehen* 

Träger der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland sind 
neben den jüdischen Gemeinden die verschiedenen Wohlfahrts¬ 
verbände und Wohltätigkeitsvereine, die jedoch zum Teil entweder 
bei den Örtlichen Gemeinden oder Zentralausschüssen zentralisiert 
sind* Diese wiederum sind der Zentralwohlfahrtsstelle der Deut¬ 
schen Juden, der Spitzcnorganisation der jüdischen Wohlfahrts¬ 
pflege in Deutschland gegenüber den Behörden, den interkon¬ 
fessionellen und jüdischen Organisationen, angesdilossen* 

Die Z, W. St. hat es sich zur Aufgabe gestellt, der freien 
und gesundheitlichen jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland 
einheitliche Richtlinien zu geben, ihre lückenlose und wirksame 
Organisierung durchzuführen, ferner die Probleme des jüdischen 
Wohlfahrtswcsens wissensdiaftlidi-fachlidi durchzuarbeiten und sie 
in die Bahn der modernen Wohlfahrtspflege zu lenken* 

Nach den amtlichen Angaben der Z. W. St. waren im Jahre 
1930 sechs Landes-, dreizehn Provinzialverbände und 73 Örtliche 
Wohlfahrtszentralen, die eine wohlfahrtspflegerische Tätigkeit aus¬ 
üben, der ZWSt. angesdilossen. Ferner stehen in enger arbeits- 
gemeinschaftlidier Verbindung mit ihr noch 5 Fachverbände und 
3 Fadiarbeitsgemeinschaften. Insgesamt sind etwa 2000 Wohl- 
fahrtsvereine mit annnähernd 200 000 Mitgliedern auf dem Gebiete 
der jüdischen Wohlfahrtspflege tätig. Die Zahl der ehrenamtlichen 
Helfer, die aktive Wohlfahrtsarbeit leisten, wird mit etwa 15 000 
angegeben. 

Freilich gibt es nodi eine ganz beträchtliche Anzahl von 
jüdischen Wohlfahrtsvereinen, die noch heute eine Tätigkeit aus¬ 
üben, die kaum als Wohlfahrtspflege bezeichnet werden kann* 
Nodi sind viele Wohlfahrtsorganisationen vorhanden, die die ver¬ 
alteten Formen des Almosengebens im Sinne der alten „Zedakah r * 


43 










pflegen, doch je stärker sie von der organisierten jüdischen Wohl¬ 
fahrtspflege erfaßt werden, umsomehr werden die alten Methoden 
durch neue und moderne Formen der Wohlfahrtspflege ersetzt. 

Die Hauptgebiete der organisierten jüdischen Wohlfahrtspflege 
in Deutschland sind folgende: 1. Jugendwohlfahrtspflege, 2, Ge¬ 
sundheitsfürsorge, 3. Wirtsdiaftsfürsorge und 4, Arbeitsfürsorge 
(produktive Fürsorge). — Dabei kann mit Befriedigung festgestellt 
werden, daß die jüdische Wohlfahrtspflege auf allen diesen Gebieten 
ihrer Tätigkeit immer mehr den Charakter der vorbeugen¬ 
den Fürsorge annimmt. 

Zunächst einige allgemeine statistische Angaben über die 
Tätigkeit der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland. Aus einer 
Aufstellung der Z. W. St. (auf der Dauerausstellung im Reichs J 
arbeitsministerium) ist zu ersehen, daß die jüdische Wohlfahrts¬ 
pflege gegenwärtig 207 eigene geschlossene Anstalten (Alters¬ 
heime, Krankenhäuser, Erziehungsheime usw.) und 14 Abteilungen 
in anderen Anstalten mit 9313 Plätzen unterhält, ln diesen ge¬ 
schlossenen Fürsorgeanstalten waren 1953 hauptberufliche Pflege¬ 
kräfte angestellt. Die h a 1 b o f f e n e Fürsorge zählt 82 eigene 
Anstalten (Kindergärten- und Horte, Tagesheime usw.) und 2 Ab¬ 
teilungen in anderen Anstalten mit 4547 Plätzen und 206 haupt¬ 
beruflich beschäftigten Pflege kraften. Auf dem Gebiete der 
offenen Fürsorge wurden gezählt: 55 Krankenpflege-Stationen, 
30 Ambulanzen und Polikliniken und 10 verschiedene Beratungs¬ 
stellen. 

Diese schematische Aufzählung gibt jedoch kein klares Bild 
von der Tätigkeit der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland. 
Untersuchen wir nun die einzelnen Tätigkeitsgebiete im besonderen. 

1. Jugendwohlfahrtspflege. 

Die jüdische Jugendwohlfahrtspflege hat in den letzten Jahren 
wesentlidie Verbesserungen erfahren. Durch das Reichsjugend- 
wohlfahrtsgesetz vom April 1924, das eine endgültige Regelung 
auf dem Gebiete der Jugendwohlfahrt vorsieht, sah sich auch die 
jüdische Wohlfahrtspflege veranlaßt, Aenderungen vorzunehmen. 
Soweit diese Aenderungen das Gebiet der Gesundheits- unnd Wirt¬ 
schaftsfürsorge betreffen, werden sie in den betreffenden Ab¬ 
schnitten erwähnt werden, es bleibt also nur noch, auf die erzielten 


44 





Erfolge in der Fürsorgeerziehung, der Fürsorge für Schwererzieh¬ 
bare, Ge fährdetenfür sorge sowie der Schwangeren- und Kinder¬ 
fürsorge kurz hinzu weisen» 

Durch die Gründung eines Jugend- und Lehrheims für männ¬ 
liche jugendliche in Wolzig hat die jüdische Fürsorge¬ 
erziehung einen wesentlichen Fortschritt zu verzeichnen. 
Ferner ist die Tatache beachtenswert, daß es den jüdischen Ge¬ 
meinden und den Wohlfahrtsorganisationen gelungen ist, eine Zu¬ 
sammenarbeit mit den Fürsorgeerziehungs-Behörden zu erzielen. 
So z. B, ist in Berlin die Schutzaufsicht über die aus der Fürsorge 
kommenden jüdischen jugendlichen der Jüdischen Gemeinde über¬ 
tragen worden* Aehnliche Erfolge wurden auch in der Gefahr- 
detenfürsorge erzielt* Die Berliner Jüdische Gemeinde unter¬ 
halt zu diesem Zwecke ein Mäddienzufluditsheim, in 
dem im Jahre 1928 Ü7, im Jahre 1929 176 gefährdete Frauen und 
Mädchen beherbergt wurden. 

Zur Zeit wird fast die gesamte Gefährdetenfürsorgearbeit von 
der Arbeitsgemeinschaft ,, Jüdische Gefährdetenfiirsorge* 1 (gegr. 
1925} geleistet. Die Arbeitsgemeinschaft, in der Z,W,St*, Deutsch- 
Isr,-Gem,-Bund t Großloge U.O.B.B,, jüd. Frauenbund, Hilfsverein 
der deutschen Juden, Zion. Vereinigung f» Deutschland u. a* zu¬ 
sammengeschlossen sind, erstrebt die Förderung der jüdischen Ge¬ 
fährdete nfürsorge, insbesondere des Kinder-, Frauen- und Mädchen- 
schutzcs, sowie der Gefangenen- und Strafentlassenenfürsorge* 

Eine besonders gute Entwicklung nahmen die Einrichtungen 
der Tages- und Dauern ncerbringung für Kinder 
(Horte, Tagesheime usw.), Die schlechten Wohnverhältnisse und 
die immer zunehmende Zahl der erwerbstätigen Mütter führten 
zu einer Erweiterung der Einrichtungen, in denen die Kinder 
tagsüber betreut werden. In Berlin sind in derartigen Tagesheimen 
etwa 700 Kinder untergebracht, für die die Gemeinde jährlich etwa 
75 000 Mark zur Verfügung stellt* Für die Dauer Unterbringung 
von Kindern in Familien oder Anstalten gewährt die Jüdische 
Gemeinde monatlich 24 000 Rm. Mit diesem Zweig der Jugend¬ 
wohlfahrt beschäftigt sich auch eine Anzahl von Wohlfahrts¬ 
vereinen und Organisationen, 

Auf dem Gebiete der Adoption und des Vormund¬ 
schaft s w e $ e n s wird auf den Ausbau derselben im Sinne des 


45 






Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes hingearbeitet. Auf dem Gebiete 
der Schwererziehbaren-Fürsorge ist die Gründung 
des Heilerziehungsheimes in Marburg sowie der Ausbau der Be¬ 
ratungsstellen für sdiwererziehbare Kinder und Jugend¬ 
liche hervorzuheben. 

Zum Schluß sei noch die jüdische Jugendpflege und die 
Jugendbewegung erwähnt. Die Spitzenorganisation der 
jüdischen Jugendbewegung in Deutschland ist der „Reich saus schuß 
jüdischer Jugendverbände'", der auf Anregung der ZWSt. im Jahre 
1927 zu Berlin gegründet wurde und Träger der sozialen Aufgaben 
der jüdischen Jugendbewegung in Deutschland ist. Der Reidis- 
ausschuß, dem zur Zeit etwa drei Viertel sämtlicher jüdischer 
jugendvereine und Bünde (mit etwa 30 000 Mitgliedern) ange¬ 
schlossen sind, vertritt die Interessen der jüdischen Jugendbewegung 
den Behörden und den jüdischen Gemeinden gegenüber und führt 
gemeinsam mit der ZWSt. eine Aktion zur Schaffung und zum 
Ausbau jüdischer Jugendheime und Häuser. Die Jugendpflege- 
arbeit wird in der Hauptsache von den jüdischen Gemeinden ge¬ 
fördert. Viele Gemeinden unterhalten bzw. unterstützen Jugend¬ 
heime oder andere derartige Einrichtungen. In Berlin wurde vor 
einiger Zeit der „Jugendpflegeausschuß“ gegründet, der die Förde¬ 
rung der jüdischen schulentlassenen Jugend in körperlicher, sitt¬ 
licher und geistiger Beziehung zum Ziele hat. 


2. Gesundheitsfürsorge. 

Der Krieg und die darauffolgende Inflation untergruben nicht 
nur die wirtschaftliche Position der deutschen Juden, sondern 
wirkten sich auch auf ihren Gesundheitszustand ungünstig aus. 
Vor allem mußten Maßnahmen zur Besserung des Gesundheits¬ 
zustandes der Kinder und der Jugendlichen getroffen werden. In 
einer ganzen Reihe von Städten sind Erholungs- und 
Ferienheime, Kur - und Heilstätten errichtet worden. 
Derartige Anstalten sind auch für Erwachsene ins Leben gerufen 
worden. Zur Zeit bestehen etwa 30 verschiedene Heilstätten und 
Erholungsheime für Kinder und 25 Anstalten für Erwachsene. 
Allein die jüdische Gemeinde in Berlin hat in den Jahren 1926 bis 
1929 830 Kinder auf 37 000 Verpfiegungstage in Kinderheime, 
100 Kinder mit 8400 Verpflegungstagen in Erholungsheime und 


46 





über 150 Kinder in Luft kur hallen jährlich verschickt. Für diesen 
Zweck wurde von der jüdischen Gemeinde in Berlin ein Betrag 
von 600 ÖÖO Rm. aufgewandt. Außerdem wurden von der 
jüdischen Gemeinde Berlin etwa 800 Kinder in Tageskolonien 
unter gebracht. Eine ähnliche Tätigkeit ist auch bei anderen 
jüdischen Gemeinden (Breslau, Leipzig, Köln u, a.) sowie bei ört¬ 
lichen Wohlfahrtszentralen festzustellen. 

Eine besondere Konsolidierung erfuhr die Tätigkeit auf diesem 
Gebiete durch die im Jahre 1925 ins Leben gerufene Arbeitsgemein¬ 
schaft „Jüdische Erholungsfürsorge“. Zweck dieser Arbeitsgemein' 
Schaft ist, die jüdische Erholungsfürsorge zu rationalisieren und die 
Verschickung durch Landes- und Provinzialverbände zu zentrali¬ 
sieren. Eine gewisse Arbeit leistet auf diesem Gebiet auch die 
Gesellschaft für Gesundheitsschutz der Juden „OSE“ in Berlin, 

Ein besonders wichtiger Zweig der jüdischen Gesundheitsfür¬ 
sorge ist die jüdische Tuberkulosefürsorge. Die lang¬ 
wierigen und kostspieligen Kuren der Tuberkulosekranken machten 
den Zusammenschluß einiger großer jüdischer Wohlfahrtsorgani¬ 
sationen (Großloge U. O, B, B., Deutsch-Israelitischer Gemeinde¬ 
bund, Jüdischer Frauenbund, Zionistische Vereinigung für Deutsh- 
land) zu einer „Arbeitsgemeinschaft Jüdische Tuberkulose-Für“ 
sorge“ notwendig. Diese Arbeitsgemeinschaft hat außer der Ge¬ 
währung von Zuschüssen für die Durchführung von Kuren und die 
Errichtung bzw. Forderung von Tuberkulose-Heilstätten auch die 
Aufklärungsarbeit über die Bekämpfung der Tuberkulose zur Auf¬ 
gabe. In den ersten 5 Jahren (1925 bis 1929) wurden von der 
Arbeitsgemeinschaft Kurbeihilfen für 552 Tuberkulosekranke zur 
Verfügung gestellt, wofür von ihr insgesamt 108 852 M. aus¬ 
gegeben wurden. 

Von großer Wichtigkeit ist auch die offene Gesundheits¬ 
fürsorge in Form der ärztlichen Beratungsstellen, Polikliniken usw., 
die sowohl von den Gemeinden („jüdische Kinderhilfe“, Berlin) 
als auch von anderen Wohlfahmorganisationen (Beratungsstelle 
der Gesellschaft „Ose“) unterhalten werden. 

Insgesamt waren von den 207 geschlossenen Anstalten der 
jüdischen Wohlfahrtspflege etwa 42 Prozent Gesundheitsfürsorge- 
Anstalten, in denen etwa 60 Prozent aller Plätze enthalten waren. 


47 








3, Wirtschaftsfürsorge* 


Die off entliehe Wirtsdiaftsfürsorge Ist bekanntlich bestrebt, 
den Hilfsbedürftigen die Existenz zu sichern, soweit sie aus eigener 
Kraft nicht dazu in der Lage sind* Die jüngste Entwicklung des 
Wirtschaftslebens hat auch der Wirtsdiaftsfürsorge erneute Auf¬ 
gaben gebracht* so daß ihre Tätigkeit oft auf das Gebiet der Arbeits- 
fürsorge und der Sozialpolitik übergreifen muß. In der jüdischen 
Wohlfahrtspflege ist eine Umgrenzung zwischen Wirtschaft und 
Arbeitsfürsorge noch schwieriger zu machen* da sehr häufig sich 
auf dem Gebiete der Wirtschaftsfürsorge ergebende Notwendig¬ 
keiten nur durch arbeitsfürsor ge rische (produktive) Maßnahmen zu 
erledigen sind und umgekehrt- Behalten wir jedoch die üblidie 
Einteilung der Gebiete bei* so sind aus der Tätigkeit der jüdischen 
Wohlfahrtspflege folgende Haupt zweige der Wirtsdiaftsfürsorge 
herauszugreifen: das Kreditwesen, die Wohnungsfrage und die 
Studentenhilfe. 

Die Kreditgewährung für Wirtschafts- und produktive 
Zwecke wurde bereits vor dem Kriege durch die Darlehenskassen 
der Gemeinden und der Wohlfahrtsvereine durchgeführt. Bei der 
gegenwärtigen sdiweren Wirtschaftsnot erhält sie aber erhöhte Be¬ 
deutung. Die Bereitstellung von Barmitteln kann gerade jetzt so 
mandien kleinen jüdischen Händler und Handwerker vor dem 
wirtschaftlichen Ruin bewahren, und die Kreditgewährung kann 
daher als eine der wichtigsten produktiven Hilfeleistungen be¬ 
trachtet werden. Gegenwärtig werden von mehr als 30 jüdischen 
Gemeinden derartige Kreditinstitutionen (Darlehenskassen, Kredit¬ 
vereine und dergleichen mehr) unterhalten, die aber bedauerlicher¬ 
weise nur über beschränkte Mittel verfügen, und bei weitem nicht 
imstande sind, alle Kreditanträge zu bewilligen. So z. B* konnte 
die Darlehenskasse der Berliner jüdischen Gemeinde von 3000 im 
Jahre 1925/26 gestellten Kreditanträgen nur 383 mit einem Ge¬ 
samtbetrag von 148 600 Rm., im Jahre 1926/27 396 Anträge mit 
einer Gesamtsumme von 157 800 Rm, bewilligen. Nur in den 
letzten zwei Jahren ist die Zahl der gewährten Darlehen etwas 
gestiegen. Es sind von der Berliner Darlehenskasse gewährt worden: 
im Jahre 1929 410 Kredite mit dem Betrage von 186 100 und in 
den ersten 10 Monaten des Jahres 1930 472 Kredite mit dem Be¬ 
trage yon 182 500 Rm. 


48 






Zum weiteren Ausbau des Kreditwesens wird jetzt von der 
ZWSt. gemeinsam mit dem Preußischen Landesverband und der 
Reichsarbeitsgememschaft der Landesverbände eine Aktion zur 
Gründung und weiteren Ausgestaltung der Darlehenskassen unter¬ 
nommen, 

Audi die Wohnungsfrage wird immer mehr zu einem 
lebenswichtigen Problem für weite Kreise der jüdischen Großstadt¬ 
bevölkerung (etwa zwei Drittel der Juden Deutschlands sind in den 
Großstädten ansässig), Dipl.-Ing. A, Pinthus hat bereits auf die 
Gefahr der Wohnungsnot für die Entwicklung der jüdischen Be¬ 
völkerung hingewiesen („Zeitschrift für jüdische Wohlfahrtspflege“, 
Heft 2, 1929), auch der Verfasser dieser Zeilen hat in derselben 
Zeitschrift (Oktober 1930) über das Wohnungselend der Juden im 
Berliner Norden berichtet, Bedauerlicherweise ist dieser Frage von 
der jüdischen Wohlfahrtspflege nur wenig Aufmerksamkeit ge¬ 
widmet und fast nichts zu ihrer Lösung unternommen worden. 
Es sind lediglich in einigen Städten Obdachlosenheime 
eröffnet worden, ferner wurden, wie bereits erwähnt, für Kinder 
und Jugendliche, auf die sich die schlechten Wohnverhältnisse am 
ungünstigsten aus wirken, Tagesheime, Krippen und Horte ge¬ 
gründet. 

In das Gebiet der Wirtschaftsfürsorge gehört auch die Stu¬ 
dentenhilfe, Dieser Arbeit dienen in einer Reihe von 
Städten Studienbeförderungsvereine sowie besondere Ausschüsse bei 
den Gemeinden, die den jüdischen Studierenden Stipendien oder 
Darlehen gewähren, Speisehallen eröffnen und dergleichen mehr, 

4, Arbeitsfürsorge (produktive Fürsorge), 

Die Hauptaufgaben der jüdischen Wohlfahrtspflege auf dem 
Gebiete der Arbeitsfürsorge sind: die Arbeitsbeschaffung, Arbeits¬ 
vermittlung, Berufsumsdiithtung und die Arbeitswanderfürsorge, 

Es ist bedauerlich, daß die Erkenntnis der besonderen Schärfe 
der jüdischen Wirtschaftsfrage in Deutschland nur sehr langsam in 
die jüdische Oeffentlichkeit Eingang gefunden hat. Noch heute 
gibt es Kreise in der jüdischen Sozialpolitik, die die Verarmung der 
jüdischen Bevölkerung einzig und allein auf die Auswirkung der 
allgemeinen Wirtschaftskrise zurückführen wollen. Diese Auf¬ 
fassung mußte naturgemäß zu einer Verkennung der Notwendig¬ 
keit einer Ergreifung besonderer Maßnahmen zur Linderung der 


4 


49 









jüdischen Wirtschaftsnot führen. Erst infolge der immer wachsen¬ 
den Erwerbslosigkeit unter der jüdischen Angestelltenschaft und 
des früher selbständig gewesenen Mittelstandes setzte sidi die Er¬ 
kenntnis einer nicht fortzulcugnenden Sonderlage der Juden durch, 
und die Fragen der Arbeitsbeschaffung und Arbeitsvermittlung für 
die pauperisierte jüdische Bevölkerung wurden in den Vordergrund 
gerückt. 

Dem Beispiel der jüdischen Gemeinde Berlin folgend, wur¬ 
den in einer ganzen Reihe von jüdischen Gemeinden jüdische 
Arbeitsnachweise ins Leben gerufen. Man versuchte ferner im 
Wirtschaftsleben führende Persönlichkeiten zur Mitarbeit gegen 
den Wirt Schaftsantisemit Ismus und Wirtschaftsboykott sowie für 
die Arbeitsbeschaffung heranzuziehen. — Dem jüdischen Arbeits¬ 
nachweis, Berlin, gelang es in den letzten 5 Jahren über 30 000 
jüdischen Arbeitnehmern feste oder vorübergehende Arbeit zu be¬ 
schaffen. In Breslau hat der jüdische Arbeitsnachweis in den Jahren 
1928/29 947 Stellen, in Köln im Jahre 1928 168, in Mannheim im 
Jahre 1929/30 48 Stellen vermittelt. Die Arbeitsbeschaffung 
für jüdische Erwerbslose stößt jedoch auf sehr große Schwierig¬ 
keiten — Schwierigkeiten allgemeiner Natur, wie die Frage der 
„älteren Angestellten“ und der Wirtschaftskrise —, wie auch 
spezifisch jüdischen Charakters, z, B. auf die Frage des Wirtschafts¬ 
antisemitismus und der Qualifikation, Große Teile der jüdischen 
Erwerbslosen, die früher selbständige Kaufleute waren, können 
mangels fachlicher Ausbildung keine Unterkunft in der Wirtschaft 
finden. — Und hier kommen wir zur Frage der Berufsum¬ 
schichtung, 

Die jüdische Arbeitsfürsorge hat sich zur Aufgabe gestellt, eine 
zielbewußte Berufsumsdiichtung der jüdischen Jugend durchzu- 
führen. Die jüdischen Berufsberatungsstellen versuchen, die vor 
der Berufswahl stehende jüdische Jugend von den von Juden stark 
besetzten kaufmännischen Berufen abzulenken und produktiven 
handwerklichen Berufen zuzuführen. Der Erfolg auf diesem Ge¬ 
biete ist recht befriedigend. So z, B. gelang es der jüdischen Be¬ 
rufsberatung Berlin in den letzten 5 Jahren 4323 Jugendliche zu 
beraten, sie in Lehrstellen unterzubringen und ihre Ausbildung zu 
überwachen. Mit ähnlichem oder etwas geringerem Erfolg ar¬ 
beiteten auch die Berufsberatungsstellen in anderen Städten (Frank¬ 
furt, Elberfeld, Hamburg u. a.). Was aber von den jüdischen Ge- 


50 





meinden bisher stiefmütterlich behandelt wurde, ist die Berufs- 
Umschichtung Erwachsener, die unter der jüdischen 
Bevölkerung der osteuropäischen Länder mit Erfolg durchgeführt 
wird. Zwar sind die Wirtschaftsbedingungen in Deutschland nicht 
mit den in Osteuropa herrschenden Verhältnissen zu vergleichen, 
doch könnte wohl auch in Deutschland eine Arbeit auf diesem 
Gebiete Erfolg bringen. Voraussetzung wäre natürlich eine vor¬ 
herige genaue Untersuchung der Arbeitsmarktlage in den verschie¬ 
denen Wirtschaftszweigen und eine Durchführung der Arbeit auf 
Grund eines gründlich durchdachten Systems. 

Weit besser ist es um die jüdische Wanderfürsorge be¬ 
stellt. Ihre Tätigkeit ist heute als unentbehrliche produktive Für¬ 
sorge zu werten. Bei der Knappheit an Stellen für jüdische Arbeit¬ 
nehmer bedeutet die Bereitstellung von Mitteln für die Reise zum 
Zwecke der Arbeitssuche bzw. des Arbeitsantritts eine wesentliche 
Hilfe. Die Arbeit auf diesem Gebiete der Fürsorge ist in der 
,,Hauptstelle für jüdische Wimderfiirsorge" konzentriert. Die 
Hauptstelle steht in engem Kontakt mit mehr als 100 der größten 
jüdischen Gemeinden Deutschlands, die für diesen Zweig der Wohl¬ 
fahrtspflege beträchtliche Aufwendungen machen. In der Berliner 
Fürsorgestelle der jüdischen Gemeinde wurden im Laufe der ver¬ 
gangenen 5 Jahre an etwa 7820 Personen Fahrkarten ausgegeben, 
ferner wurden 40 810 Eßmarken, 5000 Sdilafkarten und an 712 
Personen Bekleidungsstücke aus der K ! e i d e r k a m m e r der 
jüdischen Gemeinde ausgegeben. Insgesamt stellte die jüdische 
Gemeinde Berlin während der letzten 5 Jahre einen Betrag von 
362 575 M. für die Wanderfürsorge zur Verfügung. Als ein Zweig 
der Arbeitsfürsorge ist auch die von der jüdischen Gemeinde unter¬ 
haltene Wirtschafts- und Rechtsberatungsstelle 
anzusehen. 

Damit wären die wesentlichsten Gebiete der jüdischen Wohl¬ 
fahrtspflege behandelt bzw. gestreift. Es kann an dieser Stelle 
kein völlig erschöpfender Bericht über die gesamte jüdische Wohl¬ 
fahrtspflege gegeben werden, schon aus Raummangel mußten 
wesentliche Arbeitsgebiete kurz gestreift oder manches ganz über¬ 
gangen werden. Wichtiger erschien uns, auf die allgemeinen Richt¬ 
linien der jüdischen Wohlfahrtspflege der Gegenwart unter be¬ 
sonderer Berücksichtigung der unter dem Druck der Wirtschafts¬ 
krise notwendig gewordenen Verbesserungen hinzuweisen. 


d* 


51 





Jüdische Siedlung in Deutschland 

VON MARTIN GOETZ 


Die jüdische Siedlungsbewegung in Deutschland ist vom 
„Reichsbund jüdischer Frontsoldaten“ ins Leben gerufen. In 
seinem Gründungsaufruf von 1918 erhebt Dr. LÖwenstein zum 
ersten Male die Forderung organisierter jüdischer Siedelung auf 
deutschem Boden und verlangt dafür die Unterstützung des Staates 
auf Grund der Kriegsopfer der deutschen Juden. Er hat es dann 
verstanden, auch die anderen jüdischen Organisationen für eine 
jüdische Siedlung in Deutschland zu interessieren, und so wurde 
im Jahre 1928 unter Zustimmung der Vertreter aller großen 
jüdischen Organisationen in einer Kundgebung im Herrenhaus 
der „Reichsbund für jüdische Siedlung in 
Deutschland“ (R i s) gegründet. — Sitz Kurfürsten¬ 
damm 200. — Der Ris hat die Aufgabe, den Gedanken der 
jüdischen Siedlung in Deutschland zu propagieren als eine 
Grundlage für die notwendige, allmähliche Berufsumschiditung 
der jüdischen Bevölkerung. Die wirtschaftliche Not des 
jüdischen Mittelstandes, die langsame Verelendung jüdischer 
Massen, der Geburtenrückgang, die Selbstmorde usw. machen 
diese Umschichtung zur dringlichsten Angelegenheit des deutschen 
Judentums. Mehr als die Hälfte aller deutschen Juden leben 
vom Handel, ein Viertel von Industrie und Gewerbe und nur 
l % von der Landwirtschaft. Auf 1000 Berliner Juden kamen 
im Jahre 1925 10 Geburten, auf 1000 Franzosen 17 Geburten. 
Auf 100 000 Lebende kamen im Jahre 1925 in Preußen bei den 
Katholiken 13, bei den Protestanten 27 und bei den Juden 
53 Selbstmorde. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache; 
dem wirtschaftlichen Ruin und auch einem allmählichen Aus¬ 
sterben des deutschen Judentums muß vorgebeugt werden. Mit 
Philantropie kann auf die Dauer nicht geholfen werden. Wirt- 

schaftlicheMaßnahmensindhierzunotwendig. 

Die deutschen Juden müssen langsam aus den schwerleidenden Be¬ 
rufen, denen sie angehören, herausgenommen und anderen zu- 
zugeführt werden, die bessere Existenzmöglichkeiten bieten. Der 
Ris will dies in der Richtung der ländlichen Berufe hin. Es gibt 


52 








bereits viele junge jüdische Menschen in Deutschland, die als 
Arbeiter und Angestellte in Landwirtschaft und Gärtnerei tätig 
sind. Für diese hat der Ris eine St eilen Vermittlung eingerichtet, 
außerdem eine Beratungsstelle, um ihnen die Gründung einer 
Existenz als selbständige Gärtner oder Bauern auf eigener Scholle 
zu ermöglichen. Den gärtnerischen Berufen und dem Berufe eines 
Geflügelzüchters wenden sich von Jahr zu Jahr mehr und mehr 
junge jüdische Menschen zu» denen der Bis mit Rat und Tat zur 
Seite steht. Der Ris arbeitet hier u. a. Hand in Hand mit der 
Gartenbauschule Ahlem, deren Schülern gerade durch den Ris 
weitere Stellungen und eine Selbständigmachung in Deutschland 
durch Ansiedlung ermöglicht wird. 

Zur Durchführung der praktischen Arbeit, insbesondere 
der Siedlungstätigkeit ist als Schwesterorganisation des 
Ris die „Jüdische Landarbeit G. m. b. H.“ (Ha) als 
gemeinnützige Siedlungsgesellschaft gegründet 
worden. Bereits im Jahre 1929 hat die Ila auf dem Gute Bärenklau 
bei Velten (Mark), das der Gemeinnützigen Siedlungs-Treuhand- 
gescllschaft des Herrn Professor Dr. Franz Oppenheimer gehört» 
einen Gärtner und eine Gärtnerin angesiedelt. Sie haben ein Haus 
mit elektrischem Licht, Wasserleitung, 6 Morgen Gartenland und 
Beregnungsanlage erhalten. Die beiden Siedlungen entwickeln sich 
zufriedenstellend. 

Im Juli 1930 hat die 11a das 820 Morgen große Gut Groß- 
Gaglow bei Cottbus erworben, um hier jüdische Landwirte und 
Gärtner zu beschäftigen und zu siedeln. Auf Groß-Gaglow sind 
zur Zeit ein verheirateter jüdischer Inspektor nebst vier jüdischen 
landwirtschaftlichen Arbeitern und Angestellten sowie ein ver¬ 
heirateter jüdischer Obergärtner nebst 15 Gärtnereleven und 
Praktikanten beschäftigt. Der landwirtschaftliche Betrieb (Acker¬ 
bau und Viehwirtschaft) wird vorläufig in der bisherigen Form 
weitergeführt. Groß-Gaglow gehört zu den wenigen Guts¬ 
betrieben, deren landwirtschaftliche Einnahmen die landwirtschaft¬ 
lichen Ausgaben decken* 

Von diesem landwirtschaftlidien Betriebe werden in jedem Jahr 
bestimmte Adkerschlage in gärtnerische Kultur genommen, da die 
Absicht besteht, auf Gaglow vornehmlich jüdische Gärtner und 
Gärtnerinnen zu siedeln. Die Siedlung geschieht im Wege 
des Reichssiedlungsgesetzes, d. h, unter Aufsicht des 


53 





zuständigen Kulturamts in Guben, des Landeskuituramtspräsiden¬ 
ten in Frankfurt a. d. O. und damit auch des Preußisdien Land- 
wirtsdiaftsministeriums. Die Ila erhält dadurdi die Siedlungs¬ 
kredite des Preußischen Staates, die jeder Siedlungs- 
gescllschaft zur Verfügung stehen * 

Der mit dem staatlichen Kulturamt vereinbarte Sied¬ 
lungsplan sieht die allmähliche Aufteilung des Gutes Groß- 
Gaglow in 50 bis 60 Siedler stellen vor, und zwar sollen 
eine größere Anzahl Gärtner und Geflügelzüchter und drei 
Bauern angesiedelt werden; außerdem sind einige Land¬ 
arbeiter- resp. Handwerkerstellen vorgesehen, Bereits im 
Jahre 1931 sollen die ersten 6 Gärtnerstellen 
vergeben werden. Die spateren Besitzer dieser Stellen arbeiten 
bereits in Gaglow als Gärtnerpraktikanten, um sie auf ihre 
Eignung zu erproben und auf ihre Selbst ändigmachung vor¬ 
zubereiten. Die Methode der Siedlung wird sich hier von der 
üblichen anderer Gesellschaften unterscheiden. Während alle 
Siedlungsgesellschaften den Gärtnersied lern nur Haus und den 
nackten Boden geben, erhalten diese Siedler eine eingerichtete 
Wirtschaft mit angelegten Kulturen, damit sie nicht solange bis zu 
den Erträgen der ersten Ernte zu warten haben. So werden auf 
den Gärtnerstellen in Groß-Gaglow, die 8 Morgen groß sind, schon 
jetzt etwa 2 Mrg. Spargel, 1 Mrg, Erdbeer- und 1 Mrg. Himbeer- 
Kulturen angelegt (die restlichen 4 Mrg. verbleiben für Haus und 
Hausgarten), die Obstbäume gepflanzt, Bewässerungsanlage ge¬ 
macht usw. Auch die ersten 6 Siedlerhäuser werden in diesem 
Jahre gebaut. 

Die Gestehungskosten einer solchen Gärtner¬ 
stelle belaufen sich auf etwa 20 000 RM, Zu ihrem Erwerb be¬ 
nötigt der Siedlongsanwärter eine Anzahlung von 3000 RM. 
(außerdem 1500—2000 RM. Betriebskapital), während der Rest' 
betrag von 17 000 RM. im Rentenguts verfahren vom Staat ge¬ 
geben wird, und zwar 5000 RM. als Hauszinssteuer zu 1% (vom 
dritten Jahre ab zu 2% inkl, Amortisation) und 12 000 als Renten¬ 
bankkredit zu 5 % inkl. Amortisation. Die zinsliche Belastung des 
Siedlers beträgt somit ca. 700 RM. p. a. 

Die Gestehungskosten, wie die Finanzierung der später zu er¬ 
richtenden Geflügelfarmen werden ungefähr die gleichen 
sein wie die der Gärtnerstellen, Die 3 Bauernstellen, die je 


54 










60 Mrg« umfassen sollen, werden inkL Haus und Inventar etwa 
35 000 RM* kosten. Hier wird der Anwärter als Anzahlung und 
Betriebskapital ein Eigenkapital von etwa 8—9000 KM- benötigen» 
während der Restbetrag gleichfalls durch Hauszinssteuer und 
Rentenbankkredit gedeckt wird. Die Landarbeiterstellen 
werden mit einem kleineren Haus (mit Stall für eine Kuh) und 
4 —& Mrg. ausgestattet; sie sollen vornehmlich an die in Groß- 
Gaglow arbeitenden Landarbeiter vergeben werden, damit au di 
diese zu Eigenheim und Eigenbesitz gelangen können. Sie werden 
ungefähr 12 500 RM. kosten, wovon 1500 bis 2000 RM. angezahlt 
werden müssen. 

Dies sind in kurzen Umrissen die Aufgaben und der Arbeits¬ 
plan des Ris und der Ila. Ein Anfang ist gemacht, um aus der Not 
des deutschen Judentums einen Weg zu weisen. Die Siedlung er¬ 
öffnet nicht nur Möglichkeiten des Erwerbs in ländlichen Berufen* 
Mit der fortschreitenden Siedlung werden auch jüdische Hand¬ 
werker, unter denen sich schon heute für Gaglow Schuhmacher, 
Bäcker und Sattler gemeldet haben, Verdienstmöglichkeiten finden. 


I.cbcm - Versicfjcrn rsg mit und ohne Unter sudntn^ 

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VICTORIA ZU BERLIN 

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Gegründet 1853, 

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Vermögen : 385 Millionen RM* 



Lebens versichern ngsbestand: weit über 1 Milliarde RM, 

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Victoria, Feuer -Versicherungs -Actien - Gesellschaft 

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Victoria am Rhein, Allgemeine Ver$icherungs-A*-G, 

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Victoria am Rhein, Feuer- und T ransport-Vers.-A.-G. 

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für jedes Versicherungsbedürfnis 

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Vertreter werden nod? angenommen * 



55 



































Wert und Wirken der jüdischen 
Kreditgenossenschaft^_^ H ^^ H i 

VON JAMES GOLDSCHMIDT 


In Berlin haben sich die bestehenden jüdischen Kredit genossen-' 
schäften so eingeführt, daß man sie sich aus dem jüdischen Wirt¬ 
schaftsleben unserer Stadt nicht mehr hinweg denken kann und oft 
werden Gedanken laut* zur Steuerung der herrschenden Kapital- 
und Kreditnot überall dort, wo diese Not sich ganz besonders 
empfindlich zeigt* Kreditgenossenschaften ins Leben zu rufen* Es 
ist deshalb Anlaß gegeben, die Vorzüge solcher Genossenschaften* 
aber auch die Voraussetzungen ihrer Lebens- und Gedeihensmög¬ 
lichkeiten sich aufs neue einmal klar zu machen* 

Jede Wirtschaft liehe Betrachtung geht heute von der einen 
großen Grundtatsadie aus: Wimdiaftskrise,Wirtschaftsnot* Theore¬ 
tiker und Praktiker stellen sich die grundsätzliche Frage: Handelt es 
sich gegenwärtig um eine der periodisch auftretenden Konjunktur¬ 
krisen innerhalb des kapitalistischen Systems* und ist deshalb Aussicht* 
diese Krise* die nur in Umfang und Dauer* aber nicht in ihrem 
inneren Wesen einzigartig ist* allmählich zu überwinden wie andere 
Krisen bisher auch; oder handelt es sich gegenwärtig um eine 
Krise des ganzen kapitalistischen Wirtschaftssystems selbst, die nur 
durch ganz neue Formen der Produktion und der Güterverteilung 
überwunden werden kann? Die Frage kann naturgemäß hier nicht 
beantwortet werden* Aber es ist nötig, sie zu erwähnen, denn das 
Genossenschaftsproblem ist tatsächlich hineinzustellen in den 
großen Rahmen jener allgemeinen Frage, welche heute das Wirt¬ 
schaft sdenken beherrscht* Wie immer man jene Frage beantworten 
mag, es kann kein Zweifel sein, daß große „Strukturwandlungen 
der Volkswirtschaft“ sich vollziehen, daß die Methoden des Wirt- 
schaftens sich in vielem wesentlich ändern* Die Neuverteilung der 
Rohstoff ge winnung und der Märkte in der Welt* wie sie infolge 
des Krieges sich et geben hat* die Reparationen, die Durchrationah- 
sierung der Betriebe, die Bildung der Kartelle und Konzerne, die 
Kreditnot und der Kapitalmangel* die Arbeitslosigkeit und die 
soziale Fürsorge sind Momente* die alle zur Veränderung der 
Physiognomie der Wirtschaft entscheidende Züge beigetragen 
haben. Von dieser Umwandlung werden alle Kreise und Schichten 


56 









betroffen, aber ein Opfer hat sie in besonderem Maße ge¬ 
fordert* Dieses Opfer ist — man spricht damit nichts neues aus — 
der selbständige Mittelstand. 

Der selbständige Mittelstand ist von der modernen Entwicklung 
noch stärker bedroht, als das Handwerk schon vom Herauf¬ 
kommen der Maschine! In immer wachsendem Maße stehen sich 
entpersönlichte, anonyme Riesenunternehmungen auf der einen 
Seite, entpersönlichte, anonyme Massenbelegschaften auf der 
anderen Seite gegenüber. Die Ware wird normalisiert und 
standardisiert* Der Händler wird ausgeschlossen. Die ungeheure 
Mehrzahl des Volkes wird Arbeiter und Angestellter verhältnis¬ 
mäßig weniger Mammuthbetriebe* Mit 40 Jahren ist man über“ 
altert. Das laufende Band ist das Symbol für Waren wie Schick¬ 
sale, für Wirtschaft wie Leben. Der selbständige Mittelstand ver¬ 
sinkt , . * 

Dabei ist seine Erhaltung im Interesse des Volksganzen 
dringend notwendig. Es Ist notwendig, daß neben den typisieren¬ 
den und uniformierenden Tendenzen in der Wirtschaft immer 
wieder auch individualisierende und differenzierende Momente 
gepflegt werden. Immer wieder will der Kunde gemäß seinen 
persönlichen und besonderen Wünschen und Bedürfnissen bedient 
werden. Immer wieder tritt das Erfordernis besonderer Qualität^ 
arbeit hervor. Der selbständige Mittelstand ist es, der diesen Be¬ 
dürfnissen Rechnung zu tragen am geeignetsten ist. 

Ein anderes Moment kommt hinzu. Wie die Nation ein 
großes Interesse an der Erhaltung eines starken, 
freien Bauernstandes hat, weil er das große Reservoir 
zur ständigen Erneuerung der Gesundheit und der physischen 
Kräfte des Volkes darstellt, so hat sie ein großes Interesse an der 
Erhaltung eines starken Bürgertums, d.h. aber 
auch eines gesunden Mittelstandes, weit er die breite Schicht bildet, 
in der die Kultur des Volkes getragen wird, in der die Kultur- 
traditton gehütet wird, und aus der ganz überwiegend sich immer 
neu die Begabungen auslesen, die die Kultur fördern und die Ent¬ 
wicklung vorwärtstreiben. 

Alldies gilt von dem jüdischen Mittelstand in ganz 
besonderem Maße. Es ist unbegreiflich, daß man immer noch 
jüdische Stimmen hört, die das Vorhandensein einer speziell 
jüdischen Not wegleugnen wollen. Eine solche besteht ganz 


57 








unzweifelhaft und in erschreckendem Umfange. Sie zeigt sich in 
der großen Zahl arbeitsloser jüdischer Menschen; die Juden ver¬ 
lieren bei dem Personalabbau als erste ihre Stellungen, sie zeigt 
sich vor allem aber auch in dem stetig wachsenden Wirtschafts- 
Antisemitismus, der immer offener und lauter mit der Boykot¬ 
tierung jüdischer Firmen arbeitet. Da die Juden ganz überwiegend 
dem Mittelstände angeboren, trifft die Mittelstandskrise sie somit 
doppelt und dreifach. 

Es gilt, den Mittelstand zu retten. In diesem 
Sinne sind ernsthafte Forderungen an den Staat zu stellen, aber die 
erste Parole muß doch heißen: Selbsthilfe. Ein gefährdeter Stand 
hat aber nur ein Mittel der Selbsthilfe: Organisation, Und 
eines der Instrumente organisierter Selbsthilfe ist die Genossen¬ 
schaft. 

=*■ 

Aus solchen Erwägungen heraus wurde vor drei Jahren, 
als erste jüdische Kreditgenossenschaft in 
Deutschland, der „Jüdische Kreditverein für Handel und 
Gewerbe e, G, m, b. H/ : gegründet; kurze Zeit spater folgte die 
„Volksbank hvria e. G. m. b. H. 1 *. Die Schultze-Delitzsdien Ge¬ 
nossenschaften waren das Vorbild, das deutsche Genossen Schafts - 
gesetz ist das juristische Fundament dieser Unternehmungen, Sic 
sind Personal-, nicht Kapitalgesellschaften, und der enge persön¬ 
liche Kontakt der Genossen mit der Bankleitung, die Bereitschaft 
der letzteren zu interessiertem Eingehen auf die individuellen 
Wünsche jedes einzelnen Genossen sind einer der großen Vorzüge 
dieser Form eines Kreditinstituts, Von entscheidender Bedeutung 
ist ferner, daß die Genossenschaft auch für Geschäfte zur Ver¬ 
fügung steht, die für den Genossen von lebenswichtiger Bedeutung 
sein können, aber für eine eigentliche Bank wegen der — für sie — 
Geringfügigkeit des Geschäfts und der geringen Verdienstmöglidi- 
keit nicht in Betracht kommen. Der Genossenschaft liegt nicht an 
einem großen Gewinn; sie will ihren Genossen helfen, will ihren 
„Erwerb und ihre Wirtschaft fördern“, wie es im Gesetze heißt. 

Die Kredithingabe vollzieht sich namentlich durch Diskontie¬ 
rung von Wechseln, Beleihung von Forderungen, Lombardierung 
von Sachwerten. Hierfür ist die Mitgliedschaft erforderlich, 
während für sonstige bankmäßige Geschäfte, wie Erriditunng von 


58 




Depositen- und Scheckkonten gegen günstige Verzinsung, Inkassi, 
Ueberweisungen usw. die Mitgliedschaft nicht Voraussetzung ist* 

Natürlich braucht die Genossenschaft zur Er¬ 
füllung ihrer Aufgaben Geld? Es ist nötig, daß ihr 
Kapitalien für ihre Arbeit von dem jüdischen Publikum zur Ver- 
fügung gestellt werden* Es muß leider gesagt werden, daß viele 
Kreise, auf welche die jüdischen Kreditinstitute als Helfer an ihrem 
gemeinnützigen Werke rechnen durften und auf die sie angewiesen 
sind, noch immer abseits stehen, „Selbst hilfe e< bedeutet, daß die 
Genossenschaften im wesentlichen aus eigenen Mitteln ihre Auf’ 
gäbe, den kreditbedürftigen und kreditfähigen Mitgliedern die für 
die Erhaltung ihrer Existenz notwendigen Gelder nach Prüfung der 
Verhältnisse zur Verfügung zu stellen, erfüllen können. Dazu 
gehört, daß jeder Jude sich nach seinem Können an 
solchen Instituten beteiligt — durch Zeichnung von 
Genossenschaftsanteilen oder jedenfalls durch Einlage von Spar¬ 
und Depositengeldern, Das gilt auch für diejenigen, die sich zu¬ 
nächst keinen unmittelbaren Vorteil von der Genossenschaft ver¬ 
sprechen; dieser Vorteil kann in Zukunft einmal praktisch werden 
und groß sein* Aber es ist an sich auch schon ein Stück wirklich 
jüdischer produktiver Betätigung, im Interesse der jüdischen All¬ 
gemeinheit, zum Nutzen der Berufskollegen, zur Stützung ge¬ 
fährdeter Existenzen solche Unternehmungen zu fordern, die auf 
streng kaufmännischer Grundlage diesen Zwecken intensivste 
Arbeit und Pflege widmen. Diese Mahnung ergeht insbesondere 
auch an die vielen jüdischen Vereine, deren Leiter sich 
noch nicht entschließen konnten, die von ihnen verwalteten Gelder 
nutzbringend den jüdischen Instituten anzuvertrauen. Die 
jüdischen Genossenschaften sind so gezwungen, sich selbst teure 
KreditqueUen zu erschließen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. 
Statt dessen ist wünschenswert ein möglichst großes Eigen kapital, 
verstärkt durch Spareinlagen, mit deren Hilfe man im allgemeinen 
langfristig disponieren kann. Das Geld des jüdischen 
Mittelstandes der jüdischen Bank! So wird es am 
besten dem jüdischen Mittelstand nutzbar gemacht. 

Man sieht: So segensreich die Genossenschaft wirken kann, so 
sehr ist es nötig, daß sorgfältig die Voraussetzungen für ihre 
Prosperität beachtet werden. Damit die Genossenschaft wirksam 
arbeiten könne, müssen sich erhebliche Mittel in ihr konzentrieren. 


59 







Nichts verfehlter, als ohne diese Mittel an die Gründung solche» 
Genossenschaften heranzugehen. Stärkt die vorhandenen Institute 
und baut sie aus; aber seid vorsichtig mit der Errichtung von neuen. 
Eine Genossenschaft muß nach streng kaufmännischen Grundsätzen 
geleitet werden. Die Kredite, die sie gibt, müssen gesichert sein. 
Sie ist kein Wohltätigkeitsunternehmen und darf nichts aus gutem 
Herzen ä fonds perdu geben. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die 
von den Genossen gestellten Ansprüche oft übermäßig groß sind, 
und bei der Ablehnung solcher unerfüllbaren Wünsche gibt es viel 
verletzte Empfindlichkeit, Für Fälle, in denen die Gewährung von 
Darlehen mehr als Wohlfahrt anzusehen ist, sind hier in Berlin 
und auch in vielen anderen Gemeinden Darlehnskassen und Vor¬ 
schußvereine gegründet. Die Genossenschaft darf keine solche 
Darlehnskasse sein. Eine Genossenschaftsleitung, die nicht — bei 
aller Schonung in der Form — in der Sache auch hart sein kann, 
würde ihr Institut nicht zu halten vermögen. Darum ist überall 
sorgsam zu prüfen, ob die Voraussetzungen für das Gedeihen 
solcher streng kaufmännisch zu führenden Unternehmungen ge¬ 
geben sind. Jedes Mißlingen würde der jüdischen Sache Schaden 
zufügen. 

Die Existenz der jüdischen Genossenschaften in Deutschland 
ist noch jung. Die Anfänge sind erfreulich und vielversprechend. 
Es gilt jetzt, langsam und vorsichtig diesen Weg weiter zu be- 
schreiten, alle Vorteile wahrzunehmen, Schaden zu vermeiden, 
jeder kann und soll mithelfen. Je stärker die vorhandenen 
Institute werden, um so ausbaufähiger wird das System, 


GEHEIMDETEKTIVE 

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Leitung; Franz Hoffman n t Kriminal- 
Kommissar a. D. t Berlin SW 19 r Köll~ 
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60 











Krankheiten der Juden mit Berück¬ 
sichtigung der einschlägigen Badekuren 

VON DR, JULIAN MARCUSE, MÖNCHEN 

Die medizinische Literatur weist wiederholte Aufsätze auf, 
eine eigene Krankheitslehre der Juden zu begründen und rassen- 
mäßige, also spezifische Merkmale erbpathologischer Anlagen auf¬ 
zufinden, Diese Versuche sind kaum über die Schwelle mutma߬ 
licher Voraussetzungen hinaus gelangt, ihre Wahrscheinlichkeit, ge¬ 
schweige denn ihre Beweiskraft mußte gegenüber der Tatsache 
scheitern, daß die Juden Westeuropas bei aller Hingabe an ihre 
religiösen und rituellen Vorschriften doch in Lebensart und Lebens¬ 
gewohnheiten sich dem Klima wie den allgemeinen Kukurerrungen- 
schäften ihrer Umgebung völlig angepaßt haben. Damit schrumpft 
die Zone einer biologischen Krankheitsanlage oder Krankheitsver¬ 
erbung zusammen und tritt gegenüber der Sphäre sozialer Ur¬ 
sachenreihen zurück, die ihrerseits geknüpft ist an die Wahl der 
Berufsart und an die aus diesen entspringenden schädigenden 
Momente, Diese Wahl ist bekanntlich eine nur bedingt freie, und 
weil sie im wesentlichen sich auf die geistigen und merkantilen 
Berufsarten erstreckt, sind die bei den Juden in gehäufter Zahl vor¬ 
kommenden Krankheiten Auswirkungen erhöhter seelischer Inan¬ 
spruchnahme, also unmittelbar geknüpft an beruf liehe und mit 
diesen in engem Zusammenhang stehende Ursachen reihen. Auch 
die aus mangelhafter körperlicher Tätigkeit herrührenden Ver¬ 
änderungen — das betrifft im übrigen nur vergangene Genera¬ 
tionen, die zeitgenössische hat längst das Gebot der Leibeskultur 
erkannt — sind einzig und allein Folgen erzwungener einseitiger 
Berufswahl, und die wiederum bei den Juden vorherrschende, am 
Hergebrachten hangende Eraährungsform ist weit weniger ein Aus¬ 
druck rassenmäßiger Belastung als die Folge eines durchschnittlicheil 
bürgerlichen Lebensstandards, der noch bis vor kurzem das ani¬ 
malische Eiweiß, dessen Hauptrepräsentant Fleisch ist, als den wert¬ 
vollsten und wichtigsten Nahrungsstoff ansah. Kann man also eine 
Rassen an läge für Krankheiten bei den Juden exakt wissenschaftlich 
kaum anerkennen, so lassen sich doch gewisse Abnutzungskrank¬ 
heiten bei der jüdischen Bevölkerung Westeuropas als gehäuft vor¬ 
kommend feststellen und von diesen und ihrer zweckentsprechen¬ 
den Bäderbehandlung soll in folgendem die Rede sein. 


61 







Man kann unter Zugrundelegung der oben erwähnten Um¬ 
stände drei Typen von Krankheitsformen vorherrschend finden, 
das sind die Erkrankungen des Herzens und der 
Gefäße, das sind weiterhin gewisse Stoffwechselkrank¬ 
heiten wie Fettleibigkeit und Zucker, und das sind schließlich 

funktionelle Erkrankungendes Nervensystems, 

Die Ursachen reihen für alle diese, in Entstehung, Verlauf und Folge¬ 
erscheinungen so völlig verschiedenartige Typen sind fast immer 
die gleichen: Geistige Ueberarbeitung, mangel¬ 
hafter körperlicher Ausgleich, unrationelle 
Ernährung, man ersieht hieraus, wie die Entstehung dieser 
Krankheitsformen sich aus Beruf und die diesem eigenen Beding- 
nissen zwanglos herleiten läßt. Für die Erkrankungen des Herzens 
und der Gefäße kommen als, man darf wohl heute sagen, souveräne 
Behandlungsmethode Kohlensäurebäder an erster Stelle 
in Betradit, ihre Anwendung blickt auf eine nahezu siebzigjährige 
Erfahrungszeit zurück. Unter den natürlichen Kohlcnsäurebädern 
unterscheidet man kalte kohlensäurehaltige Stahlquellen, so in 
Kudowa, Altheide, Pyrmont, Schwalbach, 
Elster, kalte kohlensäurehaltige Solquellen wie K i s s i n g e n , 
Orb, Homburg und schließlich naturwarme stärkere Solquellen 
wie vor allem Nauheim, Oeynhausen, Salzuflen. 
Während die beiden ersteren vor der Benutzung erwärmt werden 
müssen, entströmen die an letzter Stelle genannten in warmem Zu¬ 
stande dem Boden und sind daher an Wirkung die stärksten. Es 
gibt auf der gesamten Erde kein Land, das so zahlreiche und so 
kohlensäurereidie Quellen besitzt wie Deutschland, der Zustrom 
aller Völker der verschiedensten Erdteile an ihre Stätten zeigt ihre 
unvergleichliche Bedeutsamkeit. Angriffspunkte und damit Wir¬ 
kungsweise der Kohlensäurebäder sind die Außenfläche der Haut 
mit ihren Nervenendigungen, die Haut selbst und die an der Ober¬ 
fläche liegenden Gefäße, der Reizerfolg erstreckt sich auf Blutdruck, 
Pulsfrequenz und Sdilagvolumen des Herzens, und damit tritt 
eine teils entlastende, teils anregende Beeinflussung des gesamten 
Kreislaufgebietes ein. Es sind keine Brunnengeister mehr, wie man 
in alten Zeiten wähnte, die diese Wirkung auslösen, sondern in der 
chemischen wie thermischen Beschaffenheit dieser Heilquellen 
vorhandene nachweisbare Faktoren, deren Erkenntnis heute klar 
zutage liegt. 


62 






Zu den bei den Juden gehäuft vorkommenden Erkrankungen 
des Stoffwechsels sind an erster Stelle zu nennen Fettsucht und 
Zuckerkrankheit. Bei diesen beiden könnte man noch am 
ehesten an eine biologische Anlage denken, die hereditäre Be¬ 
lastung gerade des Diabetes, die man generativ in zahlreichen 
Familienstämmen nachgewiesen hat, spräche dafür, würde nicht die 
neuere Erkenntnis der Entstehung der Zuckerkrankheit evident auf 
maßgebende nervöse und seelische Einflüsse hingewiesen haben. 
Und damit mündet wiederum die Aetiologie derselben in das große 
Gebiet der allgemeinen Lebensbedingnisse ein, die Beruf und Da¬ 
seinskampf der Juden vor altem innerhalb der Staaten Europas, in 
denen sie am zahlreichsten vertreten sind, gestaltet haben. Es ist 
kein Spiel des Zufalls, wie eine oberflächliche Betrachtung zu er¬ 
geben scheint, daß übermäßige Fleischnahrung und Fettzufuhr bei 
den Juden vorherrschend war, sondern die bis vor kurzem noch 
traditionelle Uebemahme derartiger Vorstellungen als besonders 
gesundheitsgemäße und kräfteerhöhende mußte in einer Revölke- 
rungsschicht Geltung gewinnen, die von jedweder körperlichen 
Leistungssteigerung beruflich wie auch bürgerlich ausgeschlossen 
war, Stoffweehscjkranke haben von jeher ursprünglich mehr 
empirisch, später mit der Entwicklunng der Bäderkunde zu einer 
wissenschaftlichen Disziplin ärztlich geführt und geleitet Mineral¬ 
wasserkuren angewandt, und die zahlreichen Erfolge, die dieselben 
zeitigten, sind wohl im wesentlichen die Ursache des Aufschwungs 
der einschlägigen Badeorte, An ihrer unumschränkten Spitze 
stehen in Deutschland K i s s i n g e n , Mergentheim und 
N euenahr, in der Tschechoslowakei die einstigen ebenfalls 
deutschen Kurorte Karlsbad und Marienbad. Ihre Wirk¬ 
samkeit knüpft sich vornehmlich an die Mineralbestandteile, die in 
den natürlichen Wassern vorhanden sind, die Erfahrung bevorzugt 
die alkalisdien und namentlich die heißen alkalisdvsulfatischen 
Quellen, deren Hauptrepräsentant außer Karlsbad und Marienbad 
Mergentheim ist. Allein alle nodi so wirksamen Mmeralbrunnen 
sind nach der zeitgenössischen Erkenntnis unwertig, wenn sie 
nicht fundiert sind auf einer gleichzeitigen diätetischen Behand¬ 
lung, bei der, insbesondere betrifft dies den Diabetes, auch die 
Aerzte über ausreichende Erfahrungen in der Behandlung der 
Zuckerkranken verfügen. Und so ist die Wahl eines Kurortes 
bei Erkrankungen des Stoffwechsels nicht nur von der spezifischen 


63 




Zusammensetzung seiner Quellen abhängig, sondern auch von der 
ärztlichen Versorgung und der gewissenhaften Beachtung der 
diätetischen Erfordernisse. Kissingen und Mergentheim haben in 
aufmerksamer Würdigung dieser Gesichtspunkte bestimmte Diät¬ 
schemata für alle Hotels und Kurpensionen herausgegeben, sie 
bilden das unentbehrliche Unterstützungsmittel eines dortigen 
Kurgebrauches. Die funktionellen Erkrankungen 
des Nervensystems als dritte Kategorie der bei den Juden 
gehäuft auftretenden Erkrankungsformen finden bekanntlich ihre 
wirksamste Beeinflussung durch Aufenthaltswechsel das heißt also 
durch Entfernung aus der gewohnten Umgebung, den beruflichen 
Anforderungen wie dem häuslichen Milieu. Gebirge und See sind 
hierfür bevorzugte Stätten, ersteres besonders in seinen Höhen von 
etwa 800 Meter an im Sommer wie Winter, letztere nur im 
Sommer. Auch hierfür lassen sich keine regellosen Schemata auf¬ 
stellen, es gibt eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen, die den 
Aufenthalt an der See nicht vertragen, ein viel selteneres Vor¬ 
kommnis dagegen ist die Intoleranz gegen Höhenluft. Gewohn¬ 
heitsgemäße Anschauungen staffeln die Wirkung der Gebirgskur- 
orte nach der Höhe des Ortes, jede hundert Meter werden bereits 
als eine Steigerung des Heileffektes angesehen. Diese Auffassung 
ist schon um deswillen falsch, als ja klimatische Einflüsse sich nicht 
bloß in Erhebungen über dem Meeresspiegel geltend machen, son¬ 
dern vor allem von der Besonnung, dem Feuchtigkeitsgehalt der 
Luft, den Schwankungen in der Temperatur wie dem Windschutz 
und anderem mehr abhängig sind. Ein Zusammenwirken aller 
dieser Komponenten, bei denen Waldesnähe einen gewichtigen 
Faktor bildet, ist erst maßgebend für eine richtige Wahl, restlos 
wird sie natürlich nie erfüllt werden können. Das Hochgebirge hat 
den großen Vorzug, daß es auch im Winter ein vorzügliches Er¬ 
holungsmittel darstellt, ja eine Winterkur ist in mancher Beziehung 
bezüglich der Intensität ihrer Wirkung der Sommerkur überlegen. 
Der Grund hierfür liegt in der günstigen Konstellation klimatischer 
Faktoren, insbesondere der Tatsache, daß gerade während der 
Zeit der geringsten Sonnenscheindauer im Tiefland das Hoch¬ 
gebirge eine weit größere Zahl von Sonnenstunden zu bieten ver¬ 
mag. Dadurch ist ein längerer Aufenthalt im Freien möglich, bei 
dem Sonnenstrahlung und Trockenheit der Luft, selbst bei niederen 
Schattentemperaturen, eine außerordentlich tiefgreifende Anregung 


64 





aller Lebensvorgänge herbeifiihren, Höhenkurorte sind mithin 
Erholungs- und Regenerationsstätten für das große Heer der 
Nervösen, aus ihrer fast unübersehbaren Zahl muß aber ein nam¬ 
hafter Ort herausgehoben werden, der in seiner unvergleichlichen 
günstigen Verbindung von Klima und heilkräftiger Therme nicht 
mit Unrecht als eine Art Verjüngungsquelle bezeichnet wird. Das 
ist Gast ein in Salzburg, das seinen Ruf bei Alters- und Ver- 
kalkungsersdieinungen schon seit Jahrhunderten fest begründet 
hat, das aber in der Neuzeit mehr und mehr in der Reihe der 
Heilstätten gerückt ist, die einen außerordentlich günstigen Ein¬ 
fluß auf zahlreiche Erkrankungen des Nervensystems auszuüben 
imstande sind. 



Badgastein „Der Kaiserhof" 


Höfel allerersten Ranges. 
Unübertreffliche, ruhige, 
staubfreie und sonnige 
Lage in dem eigenen gro¬ 
ßen Naturpark an der 
Kaiserpromenade, Mo¬ 
dernster Komfort Ther¬ 
malbäder im Hause. Ei¬ 
gene Garagen mit Boxes, 


Gleiche Leitung ; Habsburgerhof 

Hotel u. Cafe-Restaurant ersten Ranges. In den „Kaiserhof'-An lagen idyllisch, 
sonnig u.stoubfrei gelegen. Größte u. eleganteste Jausenstation des Kurortes. 


S 


65 












Die Schallplatte 

im Dienste des iüdischen Gottesdienstes 

VON DR. HERMANN SCHIIDBERGER 

' t 

In den Jahren 1928 bis 1930 wurde auf Veranlassung 
des Herrn Ladimann-Mosse in Berlin, und dirigiert von 
dem Verfasser des nachfolgenden Aufsatzes, die gesamte 
Liturgie der jüdischen Reformgemeinde auf Schallplatten 
übertragen» Herstdlerin der Schallplatten und der Auf¬ 
nahmen war die Carl Lmdström-A.-G., Berlin.*) 


Die Schallplatte im Gottesdienst — will uns das nicht wie ein 
sündhaftes Unterfangen erscheinen? Soll an die Stelle gottver¬ 
ehrender lebendiger Menschen die seelenlose Maschine treten? 
Kann und darf man in solcher Weise Gott dienen? Eine Fülle 
derartiger Fragen taucht auf, und es mag manchen geben* der ge¬ 
fühlsmäßig die Verwendung der Schallplatte im Gottesdienst so 
stark ablehnt, daß er von vornherein auf eine Auseinandersetzung 
zugunsten der Schallplatte verzichtet. Es gilt aber auch hier* ge¬ 
fühlsmäßige Bindungen und objektive Feststellungen des Verstan¬ 
des zum Ausgleich zu bringen. 

Solange ausreichende künstlerische Gesangskräfte für einen 
Gottesdienst vorhanden sind, wird die Schallplatte nicht vonnöten 
sein; ein schon annähernd gleichwertiger lebendiger Vortrag wird 
stets über die mechanische Wiedergabe den Sieg davontragen* Fehlt 
aber diese Voraussetzung, so wird man zwangsläufig zu Verwendung 
der Schallplatte im Gottesdienst gelangen. Auch das Ohr des nicht 
musikalisch Gebildeten ist durch Radio und Schallplattenmusik 
bereits derart geschult, daß der Gottesdienstbesucher von heute sich 
nicht gerade im Gotteshaus mit einem unzulänglichen Vortrag 
ritueller Gesänge wird begnügen können. Sinken die musikalischen 

*) 

Die Lieferung der von der jüdischen Reformgemeinde verwendeten Apparaturen 
[Pantophonel erfolgt von der offiziellen Verkaufsstelle des Lindstrüm-Columbta- 
Konzerns, der 

Odeon-Musik-Haus G.m.b.H., Berlin W8, Leipziger Sfr. 110 

Das Ödeon-Musik-Haus unterhält ein komplettes Lager in Odeon-, Parlophon-, 
Beka-, Columbia-, Derby- und Gloria-Schallplatten. Außerdem eine Auswahl 
der besten internationalen Aufnahmen aus allen Teilen der Welt, sowie die 
komplette Kollektion der Odeon% Parlophon“, Columbia“ und Pantophone- 
Musik-Apparate. Eine große Rad io-Spezia la b teil un g ist der Musik-Appa¬ 
rats-Abteilung angegliedert. B 


66 































Darbietungen unter ein von ihm gefordertes künstlerisches Mindest¬ 
maß, so vermag er das Gefühl der Andacht bei sich nicht zu er- 
nalten. Das wird um so eher der Fall sein, als gerade der jüdische 
Andächtige auch früher schon besonders empfindlich gegenüber 
musikalischen Vorträgen im Gottesdienste war. Daher stammt ja 
der bekannte Vorwurf, daß so mancher nur dann in die Synagoge 
geht, wenn sich Gelegenheit bietet, einen guten Kantor zu hören. 
Es ist aber nicht richtig, daß solche Gotteshausbesucher den Gottes¬ 
dienst mit einer Erbauung durch künstlerische Darbietungen ver¬ 
wechseln. Der Kantor soll doch die religiösen Empfindungen und 
Gefühle des Andächtigen durch das Mittel der Musik, durch seinen 
Gesang zur Aeußerung bringen. Ein Kantor mit noch so starkem 
seelischem Innenleben ist fehl am Ort, wenn er nicht die Stimm¬ 
mittel besitzt, seine seelischen Kräfte in Musik umwandeln zu 
können. Die seelische Potenz verlangt eine gleichlaufende, gleich¬ 
wertige musikalische Potenz; fallen sie auseinander, so muß not¬ 
wendigerweise die wirkliche Andacht ausbleiben. Was vom Kantor 
gesagt wird, hat heute allgemein für die künstlerischen Leistungen 
innerhalb des musikalischen Teils einer Liturgie zu gelten, der doch 
im jüdischen Ritus eine so ausschlaggebende Rolle spielt. Der 
westeuropäische Jude — und der Jude im Osten wird bald folgen 
— verlangt neben der ihm schon selbstverständlich gewordenen 
Disziplin der Andächtigen im Gotteshause in gleicher Weise Ord¬ 
nung und seinen Ansprüchen genügende künstlerische Leistungen 
bei den musikalischen Vorträgen. 

Es dürfte allgemein bekannt sein, daß zahlreiche größere 
und kleinere Gemeinden bestehen, denen die notwendigen musi¬ 
kalischen Kräfte für die Abhaltung eines Gottesdienstes fehlen. 
Entweder sind an diesen Orten geeignete Sänger und Kantoren 
überhaupt nicht vorhanden, oder — der zur Zeit besonders häufige 
Fall — die für die Herrichtung der Gottesdienste zur Verfügung 
stehenden geldlichen Mittel reichen für solche Zwecke nicht aus. 
Und da kommt nun die Schallplatte — man darf sagen, wie ein 
Geschenk des Himmels. Sie vermag den Gottesdienst in künstle¬ 
risch einwandfreier Weise zu gestalten, ja in vielen Fällen wird 
sie die Abhaltung eines Gottesdienstes dort, wo er längst nicht 
mehr veranstaltet werden konnte, wieder ermöglichen. Sie wird 
damit vielen Menschen religiöse Erbauung bringen, die diese ent- 


5 * 


67 














behren mußten, sie wird andere, die eine unzureichende Andacht 
verscheucht hatte* zum Gottesdienst zurückführen. 

Ist denn die Schallplatte wirklich solcher Wundertaten fähig? 
Das kann besonders im Hinblick auf die im vergangenen Jahre 
bereits gemachten Erfahrungen durchaus bestätigt werden. 

Seitdem die Schall platten auf elektrischem 
Wege aufgenommen werden, können auch schwierige Gesangs-, 
Chor- und Orgelwerke naturgetreu und einwandfrei wiedergegeben 
werden. Auch die Wiedergabe erfolgt jetzt auf elektrischem Wege 
— elektrisch nicht wegen des Antriebes des Wiedergabeapparates, 
sondern wegen der elektrischen Lautverstärkung mit Hilfe von 
Lautsprechern nach einem ähnlichen Verfahren, wie es für Ton¬ 
film und Radio geschieht. Es ist jetzt möglich, auch in großen 
Räumen mit Hilfe der einfachen Schallplatte den Klang eines 
großen Chores, wie er in Wirklichkeit bestand, in voller Klang¬ 
stärke und dabei unverzerrt und klangecht wiederertönen zu 
lassen. Da der Tonstrom regulierbar ist, so kann jegliche Musik 
in allen Stärkegraden vom zartesten Piano bis zum strahlenden 
Fortissimo unter Anpassung auf die jedesmal verschiedenen räum¬ 
lich-akustischen Verhältnisse Wiedergabe finden. Bei Verwendung 
einer guten Apparatur ist der Ton so echt und lebendig, daß auch 
ein kritischer Hörer nichts Mechanisches in der Kfangwiedergabe 
verspürt; es besteht die Illusion, wie wenn die ausübenden Künstler 
leibhaftig im Raume musizierten. Darum haben auch sämtliche 
Gottesdienste, die bisher mit Schallplatten veranstaltet wurden, in¬ 
folge der lebendigen Wirkung der Musik eine geradezu verblüffende 
Wirkung auf die Hörer ausgeübt. 

Welche Schallplatten stehen nun für gottes¬ 
dienstliche Zwecke zur Verfügung? Die großen 
Schallplattenkonzerne haben eine außerordentlich große Menge 
ritueller Musik hergesteüt. Diese war jedoch nur für den häus¬ 
lichen Gebrauch gedacht, und da sie außerdem nicht immer mit 
genügender Fachkenntnis aufgenommen wurde, so ließe sich von 
diesen Sdiallplatten nur ein sehr kleiner Teil für Gottesdienste ver¬ 
wenden. Es kommt hinzu, daß die Schallplatte den Kantor, wenn 
überhaupt, nur schwer zu ersetzen vermag — die Institution des 
Kantors ist ja gerade die des singenden Vorbeters — und so bliebe 


68 

















































im gewöhnlichen Gottesdienst der Schallplatte lediglich die Er¬ 
setzung des Chores und der Orgel überlassen. Deshalb kann 
zur Zeit nur derjenige Ritus die Schallplatte 
gänzlich in den Dienst der religiösen Andacht 
stellen, der die Institution des Kantors nicht 
kennt und an seiner Stelle einen sprechenden Vorbeter ver¬ 
wendet. So ist es folgerichtig, daß die jüdische Reformgemeinde 
in Berlin, die einen solchen kantorlosen Ritus besitzt und die 
Funktionen des Kantors in musikalischer Hinsicht auf Chorsolisten 
übertragen hat, zur Einführung von Schallplattengottesdiensten ge¬ 
schritten ist. Die Reformgemeinde hat sämtliche Gesänge ihrer 
Liturgie, Solo- und Chorgesänge und die gesamte Orgelmusik auf 
Schallplatten übertragen lassen. Unter der Leitung des Verfassers 
dieser Zeilen haben große Chöre von auserwählten Sängern sowie 
eine Reihe erster Solisten mitgewirkt, von denen nur Joseph 
Schmidt (Tenor), Hermann Schey (Bariton), Paula 
L i n d b e r g (Alt), Paul M a n i a (Orgel) genannt sein sollen. 
Auf diese Weise ist in zweijähriger Arbeit das größte Schallplatten¬ 
werk geschaffen worden, das bisher besteht, und über dessen 
künstlerische und kulturellen Werte sich namhafte Kritiker wie 
Alfred Einstein u. a. sehr anerkennend geäußert haben. 

Die Partitur, die dem Werke zugrunde liegt, ist ebenso 
umfangreich wie abwechslungsvoll. Die jüdische Reformgemeinde 
legt zwar nachdrüddichst Wert auf die Pflege der künstlerisch 
bedeutenden traditionellen Gesänge und hat deshalb Lewan- 
d o w s k i, S u 1 z e r u. a. ein weites Feld cingeräumt; da sie 
aber die Musik für eine überkonfessionelle Kunst hält, hat sie die 
wertvollsten Musikwerke der Weltliteratur von Bach bis 
Bruckner, soweit sie für ihre Zwecke in Frage kamen, in die 
Partitur aufgenommen. 

Aus der großen Zahl der Aufnahmen können nur einige 
namentlich genannt werden. Unter den traditionellen Ge¬ 
sängen ragen hervor eine besonders gut gelungene Aufnahme der 
großen Keduscha, gesungen von Joseph Schmidt, ferner zwei 
verschiedene Bearbeitungen des K o 1 N i d r e , gesungen von Her¬ 
mann Schey mit Chor. Von Lewandowski finden sich u. a. die 
Kompositionen des 92., 100. und 103. Psalms für Chor und Solo, 
ferner die von Lewandowski bearbeitete Awoda und das Olenu mit 


69 








deutschem Text, von Hermann Schey gesungen* Unter den deut¬ 
schen Komponisten ist am stärksten Beethoven vertreten, mit 
Bearbeitungen von drei geistlichen Gellcrt-Liedern, darunter dem 
bekannten Büßlied, ferner mit Bearbeitungen einzelner Teile aus 
der Missa solemnis* Von Bach wurde außer einigen Orgelstücken 
das Lied „Bist du bei mir“ aufgenommen, Händel ist u* a. mit 
Orgelmusik und dem bekannten Halleluja-Chor aus dem Messias 
in einer sehr gut gelungenen Aufnahme vertreten* Von 
Schubert finden wir den 23* Psalm, von einem gemischten 
Chor gesungen, sowie das „Heilig, heilig ist der Herr“ (Sanctus aus 
der Messe). Mendelssohn-Bartholdys Engel-Terzett 
aus dem Elias ist von einem Frauenchor, ein Chorsatz aus dem 
deutschen Requiem von Brahms vom gemischten Chor ge¬ 
sungen worden* Schließlich sind noch zwei Vertonungen des 
150* Psalms zu nennen, die eine von Cesar Franck, eine wenig 
bekannte, aber sehr wirkungsvolle und angenehm moderne Kom¬ 
position, die andere von Bruckner, eines der schwierigsten 
Chorwerke, das jemals aufgenommen wurde* Trotz der bis zu 
zehnstimmig polyphonen Arbeit und einer großen Fuge läßt die 
Schallplatte das Werk in seiner ganzen Erhabenheit und monumen¬ 
talen Größe plastisch und klar hervortreten. 

Da auch die kleinsten Tonstücke, jeder Gemeindegesang bis 
zum „Amen“ auf Schaliplatten gekommen ist, so kann mit Hilfe 
des Planenwerkes von weit über 100 Schallplatten jeder einzelne 
der 11 verschiedenen Gottesdienste der Reformgemeinde vor¬ 
geführt werden, und man bedarf lediglich der Mitwirkung eines 
Vorbeters, der die Gebete spricht und die Predigt hält* 

Man stelle sich vor, daß dadurch kleinen und allerkleinsten 
Gemeinden die Möglichkeit gegeben ist, Gottesdienste zu veran¬ 
stalten, bei denen große Chöre, Orgel und solistische Kräfte in 
musikalisch bester Ausführung mitwirken — und man wird die 
Bedeutung dieses Schallplattenwerkes ermessen können* Im ver¬ 
gangenen Jahre hat durch die Reformgemeinde eine große Anzahl 
•olcher Gottesdienste statt gefunden: von auswärtigen Städten 
nenne ich nur Köln, Düsseldorf, Dresden, London, Breslau, Magde¬ 
burg, Ratibor, Bautzen, Stargard* Aber auch in Siechenhäusem, 
Altersheimen usw. konnten mit Hilfe der Schallplatte Andachten 
abgehalten werden und gerade hier war ihre segensvolle Tätigkeit 
am stärksten zu verspüren* 


70 





Ueber alle Einwände hinweg muß daher gesagt werden, daß 
die Schallplatte, wenn sie sich so tatkräftig und erfolgreich in den 
Dienst des religiösen Lebens zu stellen vermag, ihre Daseins¬ 
berechtigung als ein Hilfsmittel im Gottesdienste schon jetzt er¬ 
wiesen hat. Andere Religionsgesellschaften haben sofort diese 
Verwertungsmöglichkeit der Schallplatte erkannt. Die Katholiken 
und Protestanten haben bereits Gesellschaften gegründet, die sich 
die Herstellung gottesdienstlicher Schallplatten zum Ziel setzen 
und seit einiger Zeit in ihren Gottesdiensten Schallplattcn ver¬ 
wenden. 

Mag deshalb auch bei unseren Religionsgemeinden der Schall¬ 
plattengottesdienst die Anerkennung finden, die er verdient, und 
mögen ihn alle diejenigen fördern, die mithelfen wollen, die 
religiöse Andacht in unseren Gottesdiensten für unsere Glaubens¬ 
genossen zu erhalten und neu zu beleben! 


* 


GEBR. MÖLLER 

SEIT 1874 «1^874 

KAFFEE* UND TEE-IMPORT 










Nekrologe 


Ludwig Haas. 

Als erfolgreicher Politiker und wahrer Jude wird Ludwig Haas 
in der Erinnerung fortleben. Er starb, 5 5jährig, am 2. August zu 
Karlsruhe. Viel zu früh schloß er die Augen, tief betrauert von 
dem republikanischen Deutschland. 

lieber seinem Wirken stand das Motto des ersten deutsch¬ 
jüdischen Politikers Gabriel Rießer: Wir wollen dem deutschen 
Volke angehören. Und dies bewies Haas auch bei Ausbruch des 
Krieges durch die Tat. Freiwillig zog er ins Feld. Er gehörte 
zu den wenigen Reicbstagsabgcordneten, die ungerufen bei Aus¬ 
bruch des Krieges zu den Fahnen eilten. Und in seiner engeren 
Heimat meldete sich damals noch ein anderer Freiwilliger jüdischen 
Glaubens: Ludwig Frank, der schon am 3. August 1914 bei einem 
Sturmangriff fiel. In Flandern kämpfte Haas in vorderster Linie, 
wurde wegen Tapferkeit zum Offizier befördert und mit dem 
E.K. erster und zweiter Klasse ausgezeichnet. Ein Mann, der nicht 
von anderen Opfer forderte, sondern selbst Opfer brachte. 

Die Idee des Rechtes und der sozialen Gerechtigkeit stand im 
Mittelpunkt seiner politischen Arbeit. Von diesem Prinzip 
kämpfte er für die Gleichberechtigung aller Staatsbürger, aller 
Klassen und Schichten und trat in Deutschland und im Ausland 
für die Annäherung und Verständigung der Nationen ein: Als 
Stadtrat in Karlsruhe, als deutscher Reichstagsabgeordneter, zeit¬ 
weise während des Krieges als Leiter des jüdischen Dezernates bei 
der deutschen Zivilverwaltung in Polen. Als Minister betätigte sich 
Haas im Jahre 1918 in der aus der Revolution hervorgegangenen 
Badischen „vorläufigen Volksregierung". Im Jahre 1919 wurde er 
in die verfassunggebende deutsche Nationalversammlung und später 
wieder in den Reichstag gewählt, in dem er einer der führenden 
Köpfe der Demokratischen Partei war* Auch gehörte er dem 
Hauptvorstand des „Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen 
Glauben an. 


72 






















Marc Rosenberg. 

Marc Rosenberg ist eine der wertvollsten Persönlichkeiten der 
internationalen Kunstwissenschaft gewesen, ja man darf den Ergeb¬ 
nissen seiner Forschung eine Einzigartigkeit zusprechen, wie sie 
einem Kenner nur selten beschieden war. Aus meinem lang¬ 
jährigen Verkehr mit Wilhelm von Bode weiß ich, wie hoch auch 
dieser unvergessene größte und produktivste unter den Kunst¬ 
forschern der Welt die Lebensarbeit Rosenbergs eingeschätzt hat. 
Der Geheime Hofrat Marc Rosenberg stammte aus dem östlichen 
Kamienetz, kam aber schon frühzeitig nach Deutschland und ver¬ 
biß sich hier in das Studium der Kunst. Natürlich begann er, wie 
fast alle Kunstbegierigen, zunächst mit den alten Malern, er, Rosen¬ 
berg, im besonderen mit den altdeutschen Meistern — er veröffent¬ 
lichte gelegentlich eine Schrift über Baidung — und spezialisierte 
sich dann in einem Zweige des alten Kunstgewerbes, der bis dahin 
noch kaum beackert war: in der Goldschmiedekunst. Und als er, 
im Alter von dreißig Jahren, die „Quellen zur Geschichte des 
Heidelberger Schlosses“ erschlossen hatte, ging er mit einer Energie 
sondergleichen an die wissenschaftliche Erforschung der Schatz¬ 
kammern von Weimar, Karlsruhe, Dessau heran. Hier entdeckte 
er Meisterwerke der Goldschmiedekunst, die noch nicht „be¬ 
stimmt“, d. h. nach Herkunftsstätten und Meistern noch nicht 
richtig eingereiht waren. 

Er ist von außerordentlichem Eifer gewesen. Während er 
nach Goldschmiedestempeln und Goldschmiedezeichen suchte, 
habilitierte er sich als Dozent an der Technischen Hochschule in 
Karlsruhe. Er arbeitete vom Morgen bis in die Nächte, entzifferte 
die Beschau- und Meistermarken und pauste sie durch. Zwischen¬ 
durch studierte er die Akten der Städte und Innungen. Und Reisen 
durch Deutschland und die übrigen europäischen Länder förderten 
diese sehr mühsame und schwierige Arbeit. Bis eines Tages — es 
war im Jahre 1889 — das Werk „Der Goldschmiede Merkzeichen“ 
in seiner ersten Fassung fertig dalag. Es enthielt zwar nur ein 
Fünftel des Materials, das Marc Rosenberg abgetastet, beschrieben 
und aufgezeichnet hatte, nämlich 2000 Marken, aber in die zweite 
Auflage nahm der Kunsthistoriker schon 6000 Marken auf, und die 
Zahl der Signaturen erhöhte sich noch, als er sein Werk, das in¬ 
zwischen für die Erkenntnis der Goldschmiedekunst und für alle 


73 




Wek grundlegend geworden war, in der dritten Auflage (Frank¬ 
furter Verlagsanstalt) im Rahmen von vier Bänden publizierte* 

Begreiflicherweise ist Rosenberg audi angefeindet worden. Er 
hatte es wahrhaftig nicht leicht, sich durchzusetzen. Es ist ja immer 
die alte Melodie: tritt einer mit einer wichtigen Arbeit hervor, die 
andere, wie sie versichern, „längst" haben schreiben wollen, so 
werden ihm, ob er Christ oder Jude ist, Steine in den Weg gelegt. 
Auch Marc Rosenberg machte das mit, doch er schien zufrieden, als 
der einzige unter seinen Widersachern, der sein Werk überhaupt 
für „überflüssig" gehalten hat, den „Rosenberg“ später eifrig be¬ 
nutzte und „ehrlich zitierte". Heute freilich ist „der Rosenberg" 
innerhalb der Kunstwissenschaft ein Begriff. Wer sich über die 
weitverzweigte Materie der Goldschmiedekunst orientieren will, 
über die Goldschmiede, die von Aachen und Augsburg ab bis nach 
Zwickau, von Antwerpen in Belgien bis nach Miskolcz in Ungarn 
geschaffen haben, muß den „Rosenberg“ zur Hand nehmen. Name 


und Werk werden bleiben. 


Adolph Donath, 

tn dem Nekrolog in der „Vossisdicn Zeitung 1 ’ 


Ludwig Stein. 

Ludwig Stein war Philosoph und Soziologe* eine Persönlich¬ 
keit höchster Begabung und größter Schaffenskraft. Er stammte* 
wie viele bedeutende Juden, aus Ungarn, wo er im Jahre 1859 in 
Erdö-Benge geboren wurde* Nachdem er die Jeschiwah in Metten¬ 
dorf besucht hatte, ging er zur Beendigung seiner Gymnasial¬ 
studien nach Holland und bezog dann die Universität in Berlin. 
Gleichzeitig besuchte er das Rabbinerseminar von Dr. Ezriel 
Hildesheimer* Nachdem er in Halle zum Doktor promoviert 
und das Rabbinerdiplom erlangt hatte* wirkte er kurze Zeit in 
dieser Eigenschaft in Berlin und ging dann nach der Schweiz* 
Im Jahre 1888 erhielt er eine Berufung nach Bern* wo er als 
Professor Philosophie und Nationalökonomie lehrte. Im Jahre 
1914 übersiedelte Stein nach Berlin und betätigte sich auch als 
Dozent an der Humboldt-Akademie* 

Stein wurde bald in Berlin in der politischen Publizistik 
führend. Er begründete die große Zeitschrift für internationale 
Politik, Wissenschaft und Wirtschaft „Nord und Süd“ für die 
Verständigung zwischen den Völkern* Als Jude wirkte er be¬ 
sonders in der Gesellschaft „Ort“. 

74 

























Stein war ein Weltbürger und zugleich ein aufrechter und 
treuer Jude, der es niemals unterlassen hat, sein Judentum zu be¬ 
kennen. „Sein philosophisches Credo hieß unbedingter Optimis¬ 
mus. Sein Wesen und Wirken war" wie Antonina Vallentin in 
üer Zeitschrift „Nord und Süd“ treffend ausführt, „eine einzige 
Bestätigung seines Glaubensbekenntnisses. Er lebte seiner Erkennt¬ 
nis nach. Er war als Lebensbejaher auf die Welt gekommen 
— sein Aufstieg, sein Lebenserfolg, sein persönliches Glück waren 
nur ein Ausdruck dieses unbedingten Jasagens zu allem, was ihm 
das Dasein brachte —, wie die Fülle des Glückes, mit dem das 
Leben ihn überschüttete, fast wie eine Quittung für diesen Glauben 
war." 

„Er war ein Mensch ohne jeden inneren Zwiespalt, im vollen 
Einklang mit sich, mit dem Menschen, mit der Welt. Nicht, daß er 
das Trübe, Unzulängliche, Unbefriedigende nicht sah, dazu war er 
zu klug und zu bewußt, aber er wollte es nicht sehen, er verschloß 
absichtlich die Augen, um das nicht in seine Auffassung Passende 
auszuschalten — und die Menschen und Dinge taten ihm den Ge¬ 
fallen und ordneten sich in seine Vorstellungen ein. Es lag ein 
Schein von Mühelosigkeit über ihm, der über tatsächliche 
Leistungen täuschte. Er selbst, der über geologische Schichtungen 
dreier Kulturen hinauswuchs, der in Deutschland die geistige und 
seelische Heimat fand, fühlte sich zum Mittler geboren und gestellt, 
und so lächelnd er sich dieser Mission entledigte, so bitter ernst 
nahm er sie.“ 

„Er war über ein Menschliches hinaus ein Faktor der Vermitt¬ 
lung, ein Wegbahner der Verständigung, ein Arbeiter am Frieden. 
Die einzigartige Stellung, die er in Berlin besaß, wird keinen Nach¬ 
folger finden, denn das Geheimnis seines Wirkens war, daß er 
nichts für sich selbst wollte, keine eigennützigen Zwecke verfolgte, 
weder Stellung, noch Mittel, noch Menschen für sich selbst 
brauchte.“ 

Eugen Goldstein. 

Nachdem Eugen Goldstein noch am 5. November seinen 
80. Geburtstag in Berlin hatte feiern können, verstarb er am 
25. Dezember. 

Goldstein gehörte zu den bedeutendsten lebenden Physikern. 
Er war ein Bahnbrecher auf diesem Gebiet. Ursprünglich Medi¬ 
ziner, wandte er sich bald der Physik zu. Im Jahre 1885 glückte 


75 












ihm die epochemachende Entdeckung der „Kanalstrahlen“, die erst 
heute in vollem Umfang in der modernen Atom physik sich aus¬ 
wirkt und zu den unentbehrlichen Grundlagen des neuen physi¬ 
kalischen Weltbildes gehört. Helmholtz selbst war es, der Gold¬ 
steins klassische Arbeit „Ueber eine noch nicht untersuchte Strah¬ 
lungsform an der Kathode induzierter Entladungen“ der Berliner 
Akademie der Wissenschaften vortrug* Im Jahre 1888 wurde Gold¬ 
stein zum Physiker an der Universitätssternwarte in Berlin be¬ 
rufen, wo ihm eine zweite wichtige Entdeckung, die Auffindung 
des sogenannten zweiten Heliumspektrums, gelang* 

Goldstein war Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen 
Gesellschaft und Träger der Hughes-Medaille der Royal Society* 
Im Privatleben war der bedeutende Physiker ein außerordentlich 
unterhaltender Plauderer, sprühend von Witz und Humor, auch 
Mitarbeiter Julius Stettenheims, dem er oft Beiträge für seine 
„Wippchen'VBerichte lieferte* 

Rudolf Schildkraut. 

Rudolf Schildkraut gehörte zu den überragendsten und 
unvergeßlichsten Menschendarstellern der deutschen Bühne* Er 
wurde in Konstantinopel im Jahre 1862 als Kind eingewanderter 
spaniolischer Juden geboren und begann seine Laufbahn auf 
österreichischen Bühnen* In Wien wurde er von Baron Alfred 
von Berger, dem damaligen Hamburger Intendanten, entdeckt und 
im Jahre 1900 nach Hamburg berufen* Hier wurde Schildkrauts 
Ruf als Charakterdarsteller bald so bedeutend, daß ihn Max Rein¬ 
hardt an das Deutsche Theater nach Berlin holte* Schildkraut 
begann jedoch bald zu gastieren, ging nach Amerika und spielte 
nach dem Kriege dort mit seinem Sohne Joseph zusammen an einem 
der größten jüdischen Theater New Yorks, Das jüdische Wesen 
spielte in Schildkrauts Schauspielkunst eine große Rolle* 


* 


76 













































Brunnen im Garten des Isenburger Heims 
des Jüdischen Frauenbundes. 














































2. TEIL 


I. Gesamtorganisationeil und deren 
Berliner Organisationen 

a) Neutrale. 

Deutsch-Israelitischer Gemeindebund 

Gegründet 1869. Sitz und Geschäftsstelle: W 35, 
Steglitzer Straße 9, Telephon: B 2 Lützow 2388; Postscheckkonto: 
Berlin 924; Bankkonto: Dresdner Bank, Depositenkasse K, Pots¬ 
damer Straße 103a. 

Zweck : Förderung der Verwaltungs-, Bildungs- und Wohl¬ 
tätigkeitsangelegenheiten der israelitischen Gemeinden im Deut¬ 
schen Reiche. Laut Beschluß des Gemeindetages vom 23. Januar 
1921 ist die Umwandlung des D.-I. G.-B, in die Gesamtorganisa¬ 
tion der deutschen Juden vorgesehen. 

Organe des Bundes sind: Der Gemeindetag und der Aus« 
schuß. Die Abgeordneten zum Gemeindetag werden von den dem 
Bund angehörenden Gemeinden entsandt. Ein geschäftsführender 
Ausschuß von 45 Personen wird vom Gemeindetage bestellt. Der 
Ausschuß ernennt aus seiner Mitte den Vorstand. Prof, Dr. M, So- 
bernheim, Berlin; Justizrat Dr. Salomon, Berlin; Landgerichtsdirek¬ 
tor a. D. Geheimer Justizrat Goldfeld, Breslau. 

Kuratorium für die Heime des Deutsch-Israelitischen Gemeinde- 
hundes 

st) Jüdisches Jugend- und Lehrheim für schulentlassene Knaben 
in Wolzig, Post Friedersdorf, Kreis Beeskow; 

b) Israelitisches Erziehungsheim für schulentlassene Mädchen zu 
Köpenick, Mahlsdorfer Straße 94; 

c) Jüdisches Erziehungsheim für geistig zurückgebliebene Kinder 
in Beelitz (Telephon: Beelitz 231); 

d) Jüdisches Dauer heim für erwachsene jüdische Schwachsinnige 
zu Berlin-Weißensee, Wörthstraße 20 (Telephon: Weißen¬ 
see 192). 

Geschäftsstelle: Deutsch-Israelitischer Gemeindebund, 
W 35, Steglitzer Straße 9, Telephon: B 2 Lützow 2388. 

Friedrich-Wilhelm-Victoria-Stiftung beim D.-I. G.-B. 

Geschäftsstelle: W 35, Steglitzer Straße 9, Telephon: 
B 2 Lützow 2388. 


77 










Verein Israelitische Erziehungsanstalt für geistig zurückgebliebene 
Kinder „Wühelm-Auguste-Victoria-Stiftung E. V.“ 

Geschäftsstelle: W 35, Steglitzer Straße 9, Telephon: 
B 2 Lützow 2388. 

Preußischer Landesverband jüd. Gemeinden 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle: Charlottenburg 2, 
Kant Straße 158, Telephon: J 1 Bismarck 6071, 6072; Postscheck¬ 
konto: Berlin 333 78; Bankkonto: Deutsche Bank und Disconto- 
Gesellschaft, Berlin, Depositenkasse R, 

Zweck: Die Zusammenfassung der preußischen Synagogen¬ 
gemeinden zur Pflege aller ihrer Interessen. Zu seinen Aufgaben 
gehört insbesondere: 

aJ die Hebung des religiösen Lebens unter Wahrung der Selbst¬ 
bestimmung der Gemeinden; 

b) die finanzielle Unterstützung leistungsschwacher Gemeinden, 
besonders zu dem Zweck, den Rabbinern, Lehrern, Kantoren 
und anderen Beamten der Verbandsgemeinden eine an¬ 
gemessene Besoldung zu sichern; 

c) die Schaffung und Unterhaltung oder Unterstützung gemein“ 
sanier Einrichtungen und Anstalten; 

d) die Vertretung aller der jüdischen Religionsgemeinschaft in 
Preußen gemeinsamen Angelegenheiten nach außen; 

e) die Förderung der rechtlichen Stellung der Rabbiner, Lehrer, 
Kantoren und anderen Beamten der Verbandsgemeinden; 

f) die Beratung der Gemeinden in Angelegenheiten ihrer Ver¬ 
waltung; 

g) die Mitwirkung bei der Vorbereitung von Gesetzen und all¬ 
gemeinen Verwakungsanordnungen, welche die jüdische 
Religionsgemeinschaft berühren. 

Großloge für Deutschland VIII, U. O. B. B., E. V. 

Gegründet I 885. Geschäftsstelle: W62, Kleist- 
Straße 1211, Tel.: B5 Barbarossa 4619; Postscheckkonto: Berlin 
16 333; Bankkonto: Commerz- und Privatbank. 

Zweck: Zusammenschluß, um den Menschheitsgedanken 
der Wohltätigkeit, Bruderliebe und Eintracht unter edeldenkenden 
Juden zu pflegen. 

Deutsche Reichsloge L 332. E. V. 

Gegründet am 20. III. 1882. S i t z in BerlinW62, Kleiststr. 10. 
Bmhold-Auerbach-Loge HI. 338, E. V, 

Gegründet am 2, IV. 1883, Sitz in BerlinW62, Kleiststr, 10. 
Montefiore-Loge VII. 352. E.V. 

Gegründet am 15. X. 1884. Sitz in Berlin W62, Kleiststr. 10. 

Spinoza-Loge LXXVIII, 665, E.V, 

Gegründet am 3. IV, 1910, S i t z in Berlin W62, Kleiststr, 10. 

Timendorfer Jubiläumsloge LXXXIIL 858, 

Gegründet am 7, III. 1920. Sitz in Berlin W62, Kleiststr. 10, 


78 





Akiba-Eger-Loge LXXXX. 912. 

Gegründet am 4, XII, 1921. S i t z in Berlin W62, Kleiststr. 10. 
Postscheckkonto: Berlin 14 183 (Arthur Simon). 

Jehuda-Halevi-Loge CIL 965. 

Gegründet am 18. V. 1924. Sitz in Berlin W62, Kleiststr. 10. 

Julius-Fenchel-Loge U. O. B. B, CXL 1073. 

Gegründet am 30. L 1927. Sitz in BerIinW62> Kleiststr. 10. 

Abraham-Geiger-Loge CXIL 1074. 

Gegründet am 2. IV. 1927. Sitz in BcrIinW62, Kleiststr, IC. 

Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten (R. J. F-) 

Gegründet 1919. Geschäftsstelle: W 15, Kurfürsten¬ 
damm 200, TeL: J 1 Bismarck 7433 und 8884; Postscheckkonto: 
Berlin 70 885; Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, Depo- 
sitenkasse, Berlin W 15, Kurfürstendamm 52. 

Zweck: Zusammenschluß der jüdischen Frontsoldaten 
Deutschlands zur Wahrung ihrer gemeinsamen Interessen, ins¬ 
besondere zur Abwehr aller Angriffe, die auf eine Herabsetzung 
ihres vaterländischen Verhaltens im Kriege gerichtet sind, Pflege 
der Leibesübungen innerhalb seiner Mitglieder und der jüdischen 
Jugend, Ansiedlung jüdischer Bauern und Gärtner auf deutscher 
Scholle. 

Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Ortsgruppe Berlin e. V, 

Geschäftsstelle: C2, Burgstraße 26, Zimmer 9/10, 
Telephon: D 2 Weidendamm 8858; Postscheckkonto: Berlin 

140 987 (Reichsbund jüdischer Frontsoldaten Berlin e. V.). 

Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden 

E.V. Gegründet 1917. Geschäftsstelle: Berlin-Char¬ 
lottenburg, Kantstraße 158, Telephon: J 1 Bismarck 1063/1065; 
Postscheckkonto: Berlin 140 617. Zentralwohlfahrtsstelle der deut¬ 
schen Juden. Bankkonto: Gebt. Heyman, Französische Straße 47. 
Deutsche Bank und Disconto-GeSeilschaft, Mauerstraße 25/28, 
Zweck : (s. § 2 der Satzung vom 3. 4. 1927). 

Die Zentralwohlfahrtsstelle stellt als Spitzenorganisation den 
Zusammenschluß der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland 
dar. Die Zentralwohlfahrtsstelle verfolgt ihre Ziele unter Aus¬ 
schluß von Erwerbsinteressen und unter Wahrung der satzungs¬ 
mäßigen Selbständigkeit der ihr angesdilossenen Organisationen, 
Ihre Aufgaben sind insbesondere: 

L Vertretung der gemeinsamen Interessen der zusammen¬ 
geschlossenen Organisationen gegenüber den Reichs- und 
Landesbehörden, den Reichsorganisationen der freien Wohl¬ 
fahrtspflege und Ihren Zusammenschlüssen, den jüdischen 
Reichsorganmtionen und Landesorganisationen und den inter¬ 
nationalen allgemeinen und jüdischen Organisationen auf dem 
Gesamtgebiet der Wohlfahrtspflege, 


79 








2 * Sorge für eine lückenlose und wirksame Organisation 
der jüdischen freien und gemeindlichen Wohlfahrtspflege in 
Deutschland. Anregung und Bildung von Arbeitsgemein¬ 
schaften für solche praktischen Arbeitsgebiete, an welchen 
mehrere Organisationen beteiligt sind; Anregung und Förde¬ 
rung der privaten Initiative und der Gewinnung freiwilliger 
Mitarbeiter auf allen Gebieten der jüdischen Wohlfahrtspflege. 

3. Behandlung von Angelegenheiten der angeschlossenen Organi¬ 
sationen, Gemeinden und Einrichtungen, soweit diese An¬ 
gelegenheiten entweder zentral oder durch Verhandlung mit 
zentralen Stellen zu erledigen sind oder ihre Behandlung durch 
die Zentralwohlfahrtsstelle von den beteiligten Organisationen 
besonders gewünscht wird. Soweit dunh die Zentral wohl¬ 
fahrtsstelle Mittel Öffentlicher Stellen oder aus allgemeinen 
Sammlungen zur Verfügung gestellt werden, ist sie als Treu¬ 
händerin für die sachgemäße Verwendung der Mittel ver¬ 
antwortlich. 

4. Aufstellung einheitlicher Richtlinien für allgemeine Arbeits¬ 
gebiete; Förderung notwendiger Neueinrichtungen für das 
Reichsgebiet im Einvernehmen mit den Wohlfahrtsausschüssen 
der zuständigen Landesverbände und den beteiligten Organi¬ 
sationen; Anregungen und Reformvorschläge im Einver¬ 
nehmen mit den beteiligten Organisationen. 

5. Wissenschaftlich-fachliche Durcharbeitung der Probleme der 
allgemeinen Wohlfahrtspflege vom jüdischen Standpunkt aus, 
sowie der Probleme der jüdischen Wohlfahrtspflege. 

6. Auskunftserteilung, Unterhaltung eines Archivs und einer 
Zeitschrift; Veranstaltung von Konferenzen und Lehrgängen 
sowie Förderung des sozialen Ausbildungswesens. 

Hauptstelle für jüdische Wanderfürsorge 

Abteilung der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden. 
Geschäftsstelle : Berlm-Charl Ottenburg, Kantstraße 158. 
Telephon: J 1 Bismarck 1063/65. 

Zweck: Regelung und Produkrivicrung der jüdischen 
Wanderfürsorge Deutschlands, Angeschlossen: 23 Landes- und 
P rovi nz i al verbände. 

Vereinigte Zentrale für jüdische Arbeitsnachweise 

Abteilung der Zen trat wohlfahrtsstelle der deutschen Juden, 
Geschäftsstelle: Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 158. 
Telephon: J 1 Bismarck 1063/65. 

Zweck: Organisierung sämtlicher in Deutschland befind¬ 
lichen jüdischen Arbeitsnachweise, Neugründung von Arbeits¬ 
nachweisen. Bürogemeinschaft mit der Hauptstelle für jüdische 
Wanderfürsorge. 


80 






Sammlung „Jüdische Not“ 

1 Abteilung der Zentralwoblfahrtsstelle der deutschen Juden. 
Geschäftsstelle: Berlin-Charlottenburg, Kamst raße 158, 
Telephon: J 1 Bismarck 1063/65; Postscheckkonto; Zentralwohl’ 
fahrtssteile der deutschen Juden „Sammlung Jüdische Not“ Berlin 
27 867; Bankkonto; Schwarz* Goldsdimidt Sc Co., Mohren¬ 
straße 54/55. 

Zweck: Zentrale Sammlungsaktion zur regelmäßigen 
monatlichen Subventionierung von zirka 35 Berliner Einrichtungen 
der halboffenen und geschlossenen Fürsorge. 

Arbeitsgemeinschaft „Jüdische Gefährdetenfürsorge“ 

Gegründet 1925. Geschäftsstelle: Berlzn-Charlotten- 
burg, Kantstraße 158, Telephon: J1 Bismarck 1063/65; Bankkonto 
und Postscheckkonto wie bei der Zentralwohlfahrtsstelle der 

deutschen Juden. 

Zweck: Zusammenfassung und Förderung aller Bestrebungen 
der jüdischen Gefährdetenfürsorge: Fürsorgeerziehung; Frauen-, 
Mädchen- und Kinderschutz; Bahnhofshilfe; Gefangenen- und 
Strafentlassenenfürsorge; Psychopathenfürsorge; soziale Ge- 
schleehtskrankcnfürsorge und soziale GerichtshHfe, 

Arbeitsgemeinschaft „Jüdische Tuberkulosenfürsorge“ 

Gegründet 1925, Geschäftsstelle: Berlin-Charlotten- 
burg, Kantstraße 158, Telephon: } 1 Bismarck 1063/65; Bankkonto 
und Postscheckkonto wie bei der Zentralwohlfahrtsstelle der 

deutschen Juden. 

Zweck: 1. Gewährung von Zuschüssen für Heiikuren; 
2, Mitwirkung bei Schaffung notwendiger Heilstätten; 3. All¬ 
gemeine Aufklärungsarbeit. 

Arbeitsgemeinschaft „Jüdische Erholungsfürsorge“ 

Gegründet 1925, Geschäftsstelle: Berlin-Charlotten- 
burg 2, Kantstraße 158. Telephon: J 1 Bismarck 1063/1065, 

Zweck: Vereinheitlichung und Rationalisierung der 
jüdischen Erholungsfürsorge in Deutschland. Zentralisierung der 
Verschickung durch Landes- und Provinzialverbände. Planmäßige 
Auswahl der Kinder und Planwirtschaft bei Belegung der Heime. 
Orientierung der Entsendestellen und Heime durch Richtlinien und 
Merkblätter, 

Bund der jüdischen Kranken- u. Pflegeanstalten Deutschlands E, V. 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle : Berlin-Charlotten- 
burg 2, Kantstraße 158. Telephon: J I Bismarck 1063/1065. 

Z weck ; Wahrung der gemeinsamen Interessen der jüdischen 
gemeinnützigen Kranken-, Pflege- und ähnlichen Zwecken dienen¬ 
den Anstalten Deutschlands, 

Der Bund ist Fadiorganisation der Zentralwohlfahrtsstelle der 
deutschen Juden und ist auf dem Gebiete der Gesundheitsfürsorge, 
der Anstaltswirtschaft und des Anstaltsrechtes tätig. 


6 


81 







Sozialer Ausschuß des Allgemeinen deutschen Rabbinerverbandes 
Geschäftsstelle: Berlin-Charlottenburg 2, Kantstr. 158. 
Telephon: J 1 Bismarck 1063/1065. 

Zweck: Der Soziale Ausschuß hat die Aufgabe, in Fühlung¬ 
nahme mit den einschlägigen Organisationen darauf hinzuwirken, 
daß die im jüdischen Gesetz verankerten sozial-religiösen Bestim 
mungen eine bessere Auswirkung finden, und daß in der prak¬ 
tischen Fürsorgearbeit, die allerorts an den Rabbiner herantritt, die 
Gesichtspunkte einer neuzeitlichen Sozialpolitik und Wohlfahrts¬ 
pflege von seiten der Rabbiner zur Geltung gebracht werden. 
Seine Arbeitsgebiete sind insbesondere: Gefährdeten fürsorge, 
Gefangenenfürsorge, Durch wand er er fürsorge, Bevölkerungspolitik, 
Seelsorge in Heilanstalten und Krankenhäusern, Bodenreform. 

„Lehrerschaft und Jugendwohlfahrt“ 

Arbeitsgemeinschaft der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen 
Juden und des Reichsverbandes der jüdischen Lehrervereine in 
Deutschland. Geschäftsstelle; Berlin-Charlottenburg 2, 
Kantstraße 158. Telephon: j 1 Bismarck 1063/1065. 

Zweck: Mitwirkung der jüdischen Lehrerschaft bei der 
pädagogischen Ausgestaltung der Jugendwohlfahrtsarbeit. 

Rcichsaussdiuß der jüdischen Jugend verbände s. S. 132. 

Arbeiterfürsorgeamt der jüdischen Organisationen Deutschlands 
Gegründet 1919, Geschäftsstelle; N 24, August- 
straße 17, Telephon: D2 Weidendamm 5936; Postscheckkonto: 
Berlin 86 415, 

Zweck : Rechtsschutz und Interessenwahrnehmung der in 
Deutschland lebenden ausländischen Juden, Beratung in allen 
Rechtsangelcgenheiten, insbesondere Paßfragen, Aufenthaltsrechi, 
Ausweisungen, Steuerfragen, Wohnungsrecht. 

Jüdischer Friedensbund 

Gegründet 1929. Geschäftsstelle: Berlin-Wilmers¬ 
dorf, Hindenburgstraße 106, Telephon: H 1 Pfalzburg 3480. Vors.: 
Dir. Oscar Wassermann. 

Zweck: Verwirklichung der Ideen des Weltfriedens und 
der Volk er Versöhnung. 


b) Politische. 

Verein zur Abwehr des Antisemitismus E. V. 

Gegründet 1890. Geschäftsstelle: W35, Flottwell¬ 
straße 7, Tel.: B 2 Lützow 3575; Postscheckkonto: Berlin 9506; 
Bankkonto: Deutsche Bank und Disconto-Gesdlsdiaft, Depositen¬ 
kasse, Berlin W, Potsdamer Straße 127—128. 

Zweck: Der Verein will unter Zusammenfassung von ver¬ 
antwortungsbewußten Mitbürgern aller Glaubensbekenntnisse 
den Antisemitismus als eine Gefahr für Wahrheit und Recht, als 
eine Verletzung von religiöser und sozialer Ethik, als eine Störung 


82 





des Bürgerfriedens im Inland wie als eine Verletzung des deutschen 
Ansehens im Ausland mit den Mitteln einer vornehm-sächlichen 
Aufklärung und des Appells an das Sittlichkeitsgefühl abwehrcn. 
Neben seinem Organ „Abwehr-Blätter“' verbreitet er aufklärende 
Broschüren und Flugblätter und veranstaltet auch Vorträge gegen 
den Antisemitismus. 

Centralvercin deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens E, V. 

Gegründet 1893, Geschäftsstelle: W 15, Emser 
Straße 42, Telephon: j 2 Oliva 5074—5076; Postscheckkonto: 
Berlin 30 472. Vorsitzender: Justizrat Dr. Julius Brodnitz; Direk¬ 
tor: Dr. Ludwig Holländer. 

Zweck: Sammlung der deutschen Staatsbürger jüdischen 
Glaubens ohne Unterschied der religiösen und politischen Richtung* 
um sie in der tatkräftigen Wahrung ihrer staatsbürgerlichen und 
gesellschaftlichen Gleichstellung, sowie in der unbeirrten Pflege 
deutscher Gesinnung zu bestärken. 

Landesverband Groß-Berlin des Centralvereins 
(Verband Groß-Berliner Ortsgruppen) 

Ge sehäftsstelle; W 15, Emser Straße 42; Telephon: 
j 2 Oliva 5074. Vorsitzender: Dr. Bruno Glaserfeld; Syndikus: 
Dr. Hans Reichmann. 

Zweck : Erfüllung der dem Central verein in Berlin er¬ 
wachsenden Aufgaben, Der Landesverband ist in 19 Ortsgruppen 
gegliedert. 

Verband Nationaldemsdier Juden 

Gegründet 192 L Geschäftsstelle: W 35, Blumes¬ 
hof 9* Tel.: B2 Lützow 5333; Postscheckkonto: Berlin 111231; 
Bankkonto: Martin Schiff - Marcus Nelken & Sohn, V8, Jäger¬ 
straße 9. 

Zweck: Zusammenschluß aller derjenigen Deutschen jü¬ 
dischen Stammes, die bei offenem Bekenntnis ihrer Abstammung 
sich mit deutschem Wesen und deutscher Kultur so unauflöslich 
verwachsen fühlen, daß sie nicht anders als deutsch fühlen und 
denken können. 

Jewish Agency for Paiestine, Sitz des deutschen Büros: Berlin W 15, 
Meinekestraße 10. 

Die Jewish Agency for Paiestine (Jüdische Vertretung für 
Palästina) ist die gemäß Artikel 4 des Völkerbundmandates für 
Palästina bestehende jüdische Vertretung, die berechtigt ist, die 
Mandatsregierung in allen die Errichtung der jüdischen nationalen 
Heimstätte in Palästina betreffenden Angelegenheiten mit ihrem 
Rat zur Seite stehen. 

Als Jewish Agency fungierte bis zum 14. August 1929 die 
Zionistische Organisation. Auf Grund mehrjähriger Verhandlungen, 
die der Präsident der Zionistischen Organisation, Dr. Weizmann, 
mit nichtzionistischen Führern der Judenheit, insbesondere mit 


6 * 


83 


Herrn Louis MarshaÜ, dem Führer der amerikanischen Judenheit, 
geführt hatte, trat am 14. August 1929 der zu gleichen Teilen aus 
Zionisten und Nichtzionisten bestehende Council der erweiterten 
Jewish Agency zu seiner konstituierenden Tagung in Zürich zu¬ 
sammen und beschloß auf dieser Tagung die Verfassung für die er¬ 
weiterte Jewish Agency, die damit die verantwortliche Leitung des 
jüdischen KolonisationsWerkes in Palästina übernahm. An der 
Council-Tagung beteiligten sich hervorragende Vertreter der 
Judenheit aus fast allen Ländern. Zum Ehrenpräsidenten wurde 
Baron Edmond Rothschild in Paris, zum Präsidenten 
Dr. Chaim Weizmann gewählt, zu Vorsitzenden des 
Councils Louis Marshall, New York, Lord Melchett, 
London, zum Vorsitzenden des Administrative Committees Herr 
Felix M, War bürg, New York. 

Deutschland erhielt in der n i c h t z i o n i$ t i s c h e n Hälfte 
des Councils 7 Sitze (14 Stellvertreter). Hauptvertreter sind: 
Stadtkämmerer Bruno Asch (Frankfurt a. M.), Rabbiner Dr. Leo 
Baeck (Berlin), Justizrat Dr. Blau (Frankfurt a, M.}, Dr. Bernhard 
Kahn (Berlin), Kommerzienrat Gerson Simon (Berlin), Rabbiner 
Dr. Isak Unna (Mannheim), Direktor Oscar Wassermann (Berlin). 
Die Herren Dr. Leo Baeck und Direktor Wassermann gehören auch 
dem Administrative Committee an. 

Von zionistischen Mitgliedern haben in Deutschland 
ihren Wohnsitz die Herren: Dr. Aron Barth, Dr. M. Bileski, Kurt 
Blumenfeld, Dr. Nahum Goldmann, Rechtsanwalt Gronemann, Dr. 
Georg Halpern, Dr. Alfred Klee, Dr. Georg Landauer, Dr. Martin 
Rosenblüth, Salman Schocken, Dr. M, Soloweitsdiik. Von ihnen 
gehören dem Administrative Committee die Herren Blumenfeld 
und Soloweitsdiik als Mitglieder, die Herren Halpern, Landauer, 
Schocken als Ersatz mitglieder an. 

Der offizielle Fonds der Jewish Agency ist der Keren Hajessod. 

Die in Deutschland wohnenden Mitglieder der jewish Agency 
geben gemeinsam mit dem Präsidium des Deutschen Keren Hajessod 
ein Mitteilungsblatt, betitelt „Unser Werk" heraus, das von den 
Herren Dr. Friedrich Brodnitz und Dr. Georg Landauer redigiert 
wird. 

Sitz des Sekretariates des Keren Hajessod und der Jewish 
Agency in Deutschland: Berlin W 15, Meinekestraße IQ. 

Zionistische Vereinigung für Deutschland (Z. V. f. D.) 

Gegründet 1897. Geschäftsstelle: W15, Meineke¬ 
straße 10, Telegrammadresse: Orghip, Berlin; Telephon: J 1 Bis¬ 
marck 7165—70; Postscheckkonto: Berlin 8091; Bankkonto: Darm¬ 
städter und Nattonaibank, Depositenkasse DE, Kurfürstendamm 52 
und Volksbank Iwria, Berlin W 8, Französische Straße 8. 

Zweck Verbreitung und Durchsetzung des zionistischen Ge¬ 
dankens im deutschen Judentum, Förderung der Finanzierung des 
jüdischen Palästiriawerkes, berufliche und kulturelle Vorbereitung 


84 




der deutschen Palästina-Immigranten durch bewußt jüdische Erzie¬ 
hungsarbeit, insbesondere Stärkung des Zusammenhangs und der 
Kraft des jüdischen Volkstums in Deutschland durch Verbreitung 
der Kenntnis der hebräischen Sprache. Die Z. V. f. D. versucht, 
auf alle jüdischen Institutionen, insbesondere auf die jüdischen Ge¬ 
meinden im Sinne dieser Aufgaben und Förderungen einzuwirken. 
Palästina-Amt 

W 15, Meinekestraße 10, Tel.: J 1 Bismarck 7165—70; Tele¬ 
grammadresse: Hamisrad Berlin; Postscheckkonto: Berlin 16 708. 

Zweck: Berät Palästina-Auswanderer und besorgt ihnen, 
sowie Touristen Einreisevisen gemäß den Einwanderungsbestim¬ 
mungen der palästinensischen Regierung. Die von der palästinen¬ 
sischen Regierung der Zionistischen Organisation für mittellose Ein¬ 
wanderer zur Verfügung gestellten Zertifikate werden für Deutsch¬ 
land durch das Palästina-Amt Berlin auf Grund sorgfältiger Prü¬ 
fung der vorliegenden Meldungen verteilt. Die Leitung liegt in 
den Händen einer Kommission, die aus Vertretern der Zionistischen 
Vereinigung für Deutschland, der Sonderverbände „Misradii“ 
„Hitachduth", „Poale Zion", dem deutschen Landesverband des 
„Hechafuz“ und dem geschäftsführenden Leiter des Palästina- 
Amtes besteht. Das Palästina-Amt Berlin ist vom Reichsminister 
des Innern durch Verfügung vom 25. Juli 1924 als gemeinnützige 
Auswandererstelle anerkannt. 

Berliner Zionistische Vereinigung (B, Z, V.) E. V. 

Gegründet 1897. Geschäftsstelle: W 15, Meineke¬ 
straße 10, Tel.: j 1 Bismarck 7165—70; Postscheckkonto: Berlin 
37 830; Bankkonto: Volksbank Iwria e. G. m, b. H., W 8, Fran¬ 
zösische Straße 8. 

Die Berliner Zionistische Vereinigung stellt die Zusammen¬ 
fassung der in Berlin wohnenden Zionisten dar. Sie gliedert sich 
in eine Reihe lokaler Bezirksgruppen. Sie führt in diesen Gruppen 
die gesamte zionistische Arbeit Berlins durch. Ihr wesentlichstes 
Ziel ist neben der ständigen zionistischen Information Propaganda 
und Gewinnung neuer Mitglieder. 

Landesverband der Zionisten-Revisionisten in Deutschland 

Gegründet 1925: Geschäftsstelle: C2, Burgstraße 29 
(Bürohaus Börse); Postscheckkonto: Berlin 115 439 (Leo Czeskis). 

Organisation und Ziel: Der Landesverband ist der 
Teil der Weltunion der Ziönistcn-Revisionisten. Das Ziel der Re¬ 
visionisten ist die Zusammenfassung aller Strebungen und Frak¬ 
tionen der zionistischen Bewegung, die die allmähliche Umgestal¬ 
tung von Palästina (einschließlich Transjordanien) in ein jüdisches 
Staatswesen mit einer jüdischen Bevölkcrungsmehrheit erstreben. 
Vereinigung der Unabhängigen Allgemeinen Zionisten 
(Dr. Köllenscher, W 15, Kurfürstendamm 61) 

Vereinigung Radikaler Zionisten (Charlottenburg, Bismarck¬ 
straße 106) . i i i ... U'in ■ l j w 


85 











Jüdische Sozialdemokratische Arbeiter-Organisation „Poale Zioo^ 
in Deutschland 

Gegründet 1918. Geschäftsstelle: N 24, August¬ 
straße 17, TeL: D2 Weidendamm 3985; Postscheckkonto: Berlin 
109 937 (M. Neustadt); Bankkonto: Bank der Arbeiter, An¬ 
gestellten und Beamten A*-G., S 14, Wallstraße 65, 

Ziel: Umwandlung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung 
in ein sozial istischcs Gemeinwesen, Herstellung der ai [weltlichen 
Einheit und Selbstbestimmung des jüdischen Proletariats, territo¬ 
riale Lösung der Judenfrage durch die Schaffung eines sozialistischen 
Gemeinwesens in Palästina, Wahrnehmung der Interessen der jüd. 
Arbeitersdhaft auf allen Gebieten des jüd. Lebens in Deutschland. 

Hapoel-Hazair (Deutscher Landesverband) 

Gegründet 1919. Geschäftsstelle: Pankow, Mendel¬ 
straße 36 (Franz Lichtenstein), Telephon: D 8 Pankow 379* 

Zweck: Aufbau eines nationalen Palästinas auf sozialistischer 
Grundlage unter Ablehnung des reinen Klassenkampfprinzips, Vor¬ 
kämpferin für die hebräische Sprache, 

Hapoel-Hazair (Ortsgruppe Berlin) 

Gegründet 1918. Geschäftsstelle: Pankow, Mendd- 
straße 36 (Franz Lichtenstein), Telephon: D 8 Pankow 379, 
Zweck : siehe Landesverband, 

Zionistische Föderation „Misrachi“, Deutsches Zentralbüro 

Gegründet 1902, Geschäftsstelle: N 24, Monbijou- 
platz 10, TeL: F2 Norden 1159; Postscheckkonto: Berlin 51215 
(Max Kober, Misrachi-Zentralbüro); Bankkonto: Commerz- und 
Privatbank, Depositenkasse, Rosenthaler Straße 40/41; Volksbank 
Xwria, e. G. m. b. H,, Berlin W 8, Französische Straße 8, 

Organisation gesetzestreuer Zionisten, die, gestützt auf das Ba¬ 
seler Programm, für den Aufbau der jüdisch-nationalen Heimstätte 
in Palästina im Geiste der mündlichen und schriftlichen Ueber- 
lieferung arbeitet. 

Zionistische Föderation „Misrachi“, Ortsgruppe Berlin 

Gegründet 1902* Geschäftsstelle: N24, Monbijou¬ 
platz 10, TeL: F2 Norden 1159; Postscheckkonto: Berlin 143 439 
(Leo Reichenbadi, Berliner Misrachigruppe)* 

Zweck: s, Landesverband, Das Zentralbüro des deutschen 
Misrachi ist mit der Führung der Vorstandsgeschäfte beauftragt. 

c) Religiöse 

Ortsgruppe der Adiduth (Verband gesetzestreuer Juden in Deutsch¬ 
land) 

Gegründet 1923, Geschäftsstelle: NW 87, Altonaer 
Straße 35 (M, A* Loeb). 

Zweck : Zusammenfassung aller auf dem Boden der Einheit 
der jüd, Gemeinschaft stehenden Juden Deutschlands zur gemein¬ 
samen Lösung der dem thoratreuen Judentum erwachsend, Aufgaben. 


86 



Ortsgruppe der Agudas jisroel 

Gegründet 1912* Geschäftsstelle: W 87, Altonaer 
Straße 34 (Dr. Robert Weiß). Postscheckkonto: Berlin 112 594 
(Rzeszewski). 

Zweck: Förderung der Interessen der Agudas Jisroel. Pflege 
des Thorageistes und Stärkung des gesetzestreuen Judentums. 

Freie Vereinigung für die Interessen des Orthodoxen Judentums 
Gegründet 1885. Sitz: Frankfurt a,M. Berliner Geschäfts¬ 
stelle: Grenadierstraße 37. 

Zweck: Vertretung und Förderung der Interessen des 
orthodoxen Judentums; Unterstützung notleidender Gemeinden. 
Lehrer usw. 

Jüdisch-Konservative Vereinigung 

Gegründet 1926* Geschäftsstelle: NW7, Schadow- 
straße 2, Tel.: A6 Merkur 9550; Postscheckkonto: Berlin 28 359 
(Jaffa & Levin); Bankkonto: Jaffa & Levin. 

Zweck: Vereinigung der auf konservativem Boden stehen¬ 
den Juden Preußens bzw. Deutschlands. 

Vereinigung für das liberale Judentum, 

Gegründet 1908. Geschäftsstelle: SW 11, Hallesche 
Straße 1, Telephon: F 5 Bergmann 3358/59; Postscheckkonto: 
Berlin 137 069. 

Zweck: Förderung des liberalen Judentums. Zur Erfüllung 
seiner Aufgabe bedient sich der Verein aller zweckdienlichen Mittel, 
insbesondere sucht er seine Ziele durch Herausgabe periodisch er¬ 
scheinender Zeitschriften* durch Vorträge* durch die Anregung zur 
Errichtung von Ortsgruppen und liberalen Jugendvereinen, durch 
die Unterstützung einer liberalen Gememdepolitik und durch 
Förderung der Wissendiaft des Judentums zu erreichen. Ein Zu¬ 
sammenschluß zu Ortsgruppen, zu Provinzial- bzw, Landes¬ 
verbänden wird in geeigneten Fällen angestrebt. Die Vereinigung 
tritt für tätige Mitarbeit an dem allgemeinen Friedens werk ein. 


II. Vereine für Kultus 

Verband der Synagogenvereine von Berlin 

Gegründet 1899, Geschäftsstelle ; Oranienburger 
Straße 65 (A, (. Grebler). 

Zweck: Zusammenschluß der Synagogenvereine, 

Adnss Jakob 

Gegründet 1898. Geschäftsstelle: 0 27, Blumen¬ 
straße 95, Hof, I, Telephon: El Berolina 1163 u, 1164 (Kristall); 
Postscheckkonto: Berlin 12 621 (Kristall). 

Zweck : Unterhaltung eines täglichen Gottesdienstes sowie 
Veranstaltungen von Lehrvorträgen. 


87 









Adass Seholaum j 

Gegründet 1888. Geschäftsstelle: NO 55, Jabionski- 
straße 11 (H. All weiß). 

wird 2 W C C k : Unterhält eine Synagoge, in der täglich gelernt 


Israelitische Religionsgenossenschaft Agudath Achim 
c X r Gegründet: 1892. Geschäftsstelle: Berlin-Pankow, 
Schloßstraße 1 (R.-A. Eger), Telephon: D8 Pankow 4750. 

Vereinst alter Gottesdienste Air die Juden von Pankow und 
Umgegend an Sabbat und Festtagen und Vorträge aus dem Ge¬ 
biete der jüdischen Geschichte und Literatur. 

Jüdischer Synagogenverein Ahawas Achim 

/T . Gegründet 1889 Geschäftsstelle: N, Badstraße 61 
(Dr. Adolf Levy), Telephon; D 4 Humboldt 2939. 

Unterhält eine Synagoge mit täglichem Gottesdienst; hält bei 
Todesfällen auf Wunsch Minjan auch im Trauerhause ab. 


Louiscnstädtisdier Brüderverein Ahawas Reiim 

Gegründet 1872. G e s c h a f t s s t e 11 e : S, Dresdener Str.127. 
Halt täglich sowie an Sonnabenden und Feiertagen Gottes¬ 
dienst ab. 


Synagogen-Verein Ahawas Seholaum, Kl. Auguststraße 
Ahawas Zion 

Gegründet 1901. Geschäftsstelle: N 24, Oranien¬ 
burger Straße 65 (A. Grebler), Tel.: Dl Norden 1215. Syna¬ 
goge: N 54, Schönhauser Allee 4. 

Zweck: Abhaltung von Gottesdienst nach altem Ritus und 
Ausübung von Wohltätigkeit. 

Beth - Hamidrasch, Schomrei Schabboss, Sitz: Alte Schönhauser 
Straße 10 

Geschäftsstelle; NO 55, Metzer Str. 29 (L Schreiber). 
Zweck; Abhaltung von täglichem Gottesdienst, die Mit¬ 
glieder lernen täglich im Verein Talmud, Sonnabend nachmittag 
finden talmudische Vorträge für Kinder statt. Mitglieder des Ver¬ 
eins dürfen nur solche sein, die den Sehabbath streng halten und 
sich allen talmudischen Vorschriften genau fügen. 

Beth-Hadiassidim Mcradomsk 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle; N 54, Grenadier¬ 
straße 31—32. 

Zweck; Vereinigung der Mitglieder, deren Lebensführung 
der jüdischen Religion sowie der Tradition des Rabbiners aus 
Radomsk entspricht, jedes Mitglied muß täglich im Verein 
Talmud lernen. 

Beth-Hamid rasch E. V- 

Gegründet 1740. Geschäftsstelle: Heidereutergasse 4. 
Erstrebt Verbreitung jüdischer Wissenschaft, halt täglich 
Gottesdienst ab. Vorsitzender: Prof. Dr. Eugen Mittwoch. 


88 











Synagogenverein Süd-West Beth Jacob E. V, 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle: Alte Jakobstraße 172. 
Zweck: Veranstaltet in seiner eigenen Synagoge (Alte Jakob¬ 
straße 172) täglich zweimal Gottesdienst, hält Schiurim (biblisdi- 
talmudisdie Lernkurse) ab. 

Reth-Scholaum 

Gegründet 1917. Geschäftsstelle: Max Saul, Holz¬ 
marktstraße 2, part., Tel.: E3 Königstadt 2491; Postscheckkonto; 
Berlin 7324. 

Täglich morgens und abends Gottesdienst in der Synagoge 
Holzmarktstraße 64. 

Synagogen-Verein Beth Zion, Brunnenstraße 33 

Gegründet 1879. Geschäftsstelle: Brunnenstraße 12 
(Josef Kormes), Telephon: D 1 Norden 4807. 

Zweck : Ausübung des Gottesdienstes. 

Bojaner Chassidim, Grenadierstraße la 
Jüdische Religionsgemcinde Charlottenburg E. V. 

Gegründet 1875. Geschäftsstelle: Charlottenburg 5 
Windscheidstraße 16 (A. Wasser), Tel.: C4 Wilhelm 1682; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 4113; Bankkonto: 8527 (A. Wasser), Giro¬ 
kasse 101, Charlottenburg, Berliner Straße 70. Synagoge; 
Charlottenburg 1, Schulstraße 7 (140 Herren- u. 140 Damenplätze). 

Zweck: Abhaltung von Gottesdiensten, Erteilung jüdischen 
Religionsunterrichts, Krankenpflege. 

Chewra ez Cfaajim, Berlin 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle: N 54, Lothringer 
Straße 25 (Chaim Wahrhaftig), TeL: Dl Norden 0331. Bet¬ 
saal; N 54, Grenadierstraße 31, L Etage. 

Zweck: Veranstaltung von Gottesdiensten. 

Verein der Czortkower (I. Frohwirt, Dirksenstraße 42), 

Synagoge: Grenadierstraße 42. 

Verein der Dombrower, Synagoge: Grenadierstraße 43 

Jüdischer Refigionsveran Friedenau-Steglitz und Umgegend E. V. 

Gegründet 191L Geschäftsstelle: Berlin - Steglitz, 
Martinstraße 4, Tel.: G2 Steglitz 4456; S. Gottschalk, 1. Vor¬ 
sitzender; Postscheckkonto; Berlin 137 020 (L Bloch, Vereinskonto). 

Zweck: Zusammenschluß der jüdischen Bevölkerung im Be¬ 
zirk, Abhaltung der Gottesdienste, Veranstaltung wissenschaftlicher 
Vorträge usw. 

Verein der Gerer Chassidim, Grenadierstraße 4 
Synagogenverein, Grenadierstraße 37 

Zweck ; Abhaltung von täglichem Gottesdienst. Bet¬ 
saal: N 54, Grenadierstraße 37. 

Klaus Czortkör, Berlin N 54, Grenadierstraße 42 
Vorsitzende: Ch, Gils, 


89 





Synagogenverdn, Grenadierstraße 43 

Zweck: Abhaltung von täglichem Gottesdienst* 
Synagogenverdn Grunewald 

G * s SA ä f Js Vtl . 1 1 ^ E . S y n a g o g e : Franzensbader 
Straße 7, TeL. H 2 Uhland 569; jetzt Gern.-Synagoge ohne Orgel* 
Unterhält eine Synagoge und eine Religionsschulc, deren 
Unterricht in den Räumen der Gemeinde schule Delbrüdcstraße 20 
stattfindet. 


Jüdischer Religiöserem für die nördlichen Vororte, Sitz Berlin- 
Hermsdorf 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle: Hermsdorf, Froh- 
nauer Straße 7, Telephon: C 3 Tegel 770. 

Zweck: Abhaltung von Gottesdienst, Erteilung von 
Religionsunterricht, Betätigung jüdischer Nächstenliebe und Hilfe¬ 
leistung bei Krankheils- und Todesfällen, Pflege der Geselligkeit. 
Jesduioth Jakob 

Gegründet 1912. Geschäftsstelle:^ Metzer Straße 33 
(J* Scharf), TeL: D 4 Humboldt 6287. 


Zweck: Unterhaltung eines Bet- und Lernhauses. 
Israelitische Vereinigung zu Karlshorst-Friedrichsfelde E. V. 

Gegründet 1909. Geschäftsstelle : Karlshorst, Drachen¬ 
reisstraße 12 (^ illy Brauer), Telephon: Oberschöneweide 3229. 

Sorgt für den Religionsunterricht der Kinder der Mitglieder, 
veranstaltet Gottesdienst, pflegt Geselligkeit und unterstützt 
unverschuldet ins Unglück gekommene Glaubensgenossen. Gottes¬ 
dienst an den hohen Feiertagen in der Aula des Kant-Realgymna- 
siums, Karishorst, Tresckowaüee 44. 

Synagogenverein Lew Jehudofa 

Gegründet 1908. Geschäftsstelle und Synagoge: 
FranseckyStraße 3* 

Z weck: Veranstaltung von Gottesdiensten, Pflege des 
Thorastudiums. 


Synagogenverein „Mögen Dowid“ 

Gegründet 1907. Geschäftsstelle und Synagoge : 
N 54, Gipsstraße 11, TeL: D2 Weidendamm 3429; Postsdieck- 
konto: Berlin 87 895; Bankkonto: Deutsche Bank, Depositenkasse B, 
Zweck: Abhaltung von täglichem Gottesdienst, tägliche 
Talmudvorträge von Herrn Rabb. Dr. Häscher. Talmud-Thora- 
Schule mit vier Klassen für Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren. 

Liberale Synagoge Norden 

Gegründet 1923. Geschäftsstelle: C 54, Linien¬ 
straße 45 (Arthur Zander), TeL: D I Norden 3233; Postscheck¬ 
konto: Berlin 26 553 (Moses Gottfeld). 

Zweck: Befriedigung der religiösen Bedürfnisse der liberal 
gesinnten jüdischen Bewohner des Nordens und Nordostens, Er¬ 
ziehung zu religiösem Denken und Fühlen und zur Betätigung im 


90 






religiösen und synagogalen Leben der Gemeinde. Einrichtung und 
Erhaltung der liberalen Synagoge Norden, Schönhauser Allee 162, 
Veranstaltung von Gottesdiensten und religiösen Feierstunden 
sowie von geistlichen Konzerten, Einrichtung von Unterrichts- und 
Konfirmandenkursen, Gemeindeabende, seelsorgerische Arbeit. 

Liberale Synagoge Osten 

Vors.: Rechtsanwalt Ittmann, C 25, Alexanderstraße 34, 
Liberale Synagoge Westend 

Gegründet 1928. Geschäftsstelle: Midiadson, Char¬ 
lottenburg 9, Kaiserdamm 82. 

bf. Vereinigung von Lichtenberg und Umgegend E. V, 

Gegründet 1896. Geschäftsstelle: Frankfurter Allee 67 
(Dr. Birnbaum), Telephon: E8 Andreas 3487. 

Hält Gottesdienste ab und läßt Religionsunterricht erteilen. 
Synagoge: Frankfurter Allee 85 (75 Herren-, 75 Damenplätze). 

Orthodoxer Synagogenverein ßerlin-Lichtenberg 
(M. Schneid, 0 112, Müggelstraße 12L) 

Israelitische Religionsgemeinde E. V. Groß-Lichterfelde-Lankwitz 
Gegründet 1909. Geschäftsstelle: S. Neißer, Lichter- 
fei de, Lorenzstraße 69—70, Telephon: G3 Lichterfelde 4106. 

Hält Gottesdienste ab, sorgt für den Religionsunterricht und 
veranstaltet gesellige Zusammenkünfte und Vorträge für die Mit¬ 
glieder und deren Angehörige. 

Betsaal Logenheim U. O. R. B., Lichterfelde-Ost, Lange Straße. 

Synagogenverein ,,Lippmann Tauss f< E, V. 

Gegründet 1776. Geschäftsstelle: NO 43, Gollnow- 
straße 121, Tel,: E4 Alexander 4140; Bankkonto: Commerz- 
und Privatbank, Neue Königstraße 2. 

Zweck: Unterhaltung einer Synagoge, in der täglicher 
Gottesdienst abgehalten wird, eines Lehrhauses, in dem vom 
Rabbiner Gemara-, Schulchan Aruch- und Midrasch-Vorträge ge¬ 
halten werden, und einer Bibliothek für die jüdische Jugend. Die 
Synagoge befindet sich Gollnowstraße 12, die vom Verein unter¬ 
haltene Religionsschule befindet sich Georgenkirthstraße 2. 

Machsikeh Tauroh, Heidereutergasse 4 II 

Gegründet 1885. Geschäftsstelle: Louis Weyl, Span¬ 
dauer Brücke 14, 

Zweck: Veranstaltung von religiösen Vorträgen an jedem 
Sabbatnachmittag. 

Mazmiacfa Jeschuah E. V, 

Gegründet 1890. Geschäftsstelle: N54, Dragoner¬ 
straße 34—35; Bankkonto: Commerz- und Privatbank, Depositen¬ 
kasse, Schönhauser Allee 184. 

Zweck: Abhaltung regelmäßiger Gottesdienste in konser¬ 
vativem Sinne, 


9i 












Weltverband für Sabbathschutz Schomre Sdiahbos 

Geschäftsstelle : Berlin NW 40, Thomasiusstraße 7, 
pan* n, Tel*: C5 Hansa 1330; Postscheckkonto: Berlin 49 814 
(H* Abramczyk für Weltverband Schomre Sdiabbos); Bankkonto: 
Dresdner Bank, Depositenkasse Königstraße* 

Zweck: Zweck des Verbandes ist die Pflege des Sabbath- 
gedankens und Förderung der Sabbathheiligung durch Zusammen¬ 
fassung aller den Sabbath bejahenden Kräfte in der jüdischen Welt* 
Präsidium: Dozent Dr* Samuel Grünberg, Präsident; 
Dr. Paul Sulzberger; Dr* N* Kachmilewitz, Vizepräsidenten; 
Rabb. Dr* Herrn* Klein; Rabb* Dr* Jakob Freimann; Alfred Marcus; 
Ministerialrat Hans Goslar; Willy Guggenheim; Markus Hornstein; 
Dr* Werner Silberstein; Abraham Prajs; Dr. Adolf Jacobus; 
Aron Löwenstein; H* Abramczyk, Schatzmeister* Dem Präsidium 
steht ein Zentralkomitee von 200 Mitgliedern zur Seite* 

Der Wdtverband gliedert sich in Landesverbände in folgenden 
Ländern: Deutschland, England, Frankreich, Belgien, Holland, 
Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Italien, Tschechoslo¬ 
wakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Polen, Litauen, 
Lettland, Estland, Palästina, Türkei, Griechenland, V* St* A*, 
Gibraltar, Südafrika, Transsylvanien. 

Geschäftsstelle des deutschen Landesverbandes: Berlin NW40, 
Thomasiusstraße 7, parr, r* 

PubÜkationsorgan: Sabbath-Korrespondenz (SAKO)* 

Synagogenverein Moabit und Hansabczirk 

Gegründet 1903* Synagoge: Lessingstraße 19 (zur Zeit Ein¬ 
gang von Flensburger Straße 14), Telephon: C 5 Hansa 990. 

Unterhält eine Synagoge (Ritus der Alten Synagoge Heide¬ 
reutergasse) mit täglichem Gottesdienst früh und abends zu den 
von der jüdischen Gemeinde festgesetzten Zeiten; am Sabbat und 
Festtagen auch Frühgottesdienst um 7 Uhr, im Winter 7% Uhr* 

Jüdische Briider-Geraemde Neukölln E. V* 

Gegründet 1896* Gemeindebüro und Synagoge: 
Neukölln, Isarstraße 8, Telephon: F 2 Neukölln 8366* Vorsitzen¬ 
der: Heinrich Roß* 

Zweck: Pflege religiöser und allgemein jüdischer Be¬ 
strebungen. Rabbiner: Dr* Georg Kantorowsky, Neukölln, Kaiser- 
Friedrich-Straße 33, Tel.: F 2 Neukölln 9690 (Sprechstunde täg¬ 
lich nach vorheriger Anmeldung). Wohlfahrtsamt der jüdischen 
Gemeinde, Bez* Neukölln, täglich 9 bis 4 Uhr. Vors.: H. Müllen 

Synagoge Neu-Tempdhof 

Vorsitzender: Moritz Cohn, Hohenzoliernkorso 2* 

Israel* Rdigionsverein Oranienburger Vorstadt 

Gegründet 1877* G e s c h a f t s s t e 11 e ; AJtonaer Straße 12, 
Telephon: C 6 Moabit 7501 (Joseph Zucker). 

Unterhalt täglich Gottesdienst in der Synagoge Liesenstraße 3* 


92 






Synagogen-Verein Osten E. V, (Beth Jacob) 

Gegründet 1901. Geschäftsstelle: NO 18, Landsberger 
Allee 53—54, Tel.: E3 Konigstadt 314; Bankkonto: Commerz- 
und Privatbank, Depositenkasse G, Königstraße 40. Vorsitzen¬ 
der: Gustav Israel, Landsberger Allee 53—54. 

Zweck : Förderung des Gottesdienstes und Erhaltung des 
überlieferten Judentums, 

Synagoge Passauer Straße E. V. 

Gegründet 1894. Geschäftsstelle: W 50, Passauer 
Straße 2. 

Zweck: Unterhaltung einer Synagoge und einer Religions¬ 
schule, Abhaltung von Lern vorträgen. Rabbiner: Dr, H. Carlebach, 
W50, Passauer Straße 14. 

$ 

Verein Plotzker Chassidim, Grenadierstraße 6 

Jüdische Reformgemeinde e, V, 

Gegründet 1845, Geschäftsstelle: N24, Johannis¬ 
straße 16, Telephon: D 1 Norden 5150; Postscheckkonto: Berlin 
26 134; Bankkonto: Commerz- und Privat-Bank, Depositen¬ 
kasse AB, 

Die im Jahre 1845 gegründete Jüdische Reformgemeinde in 
Berlin bezweckt den Zusammenschluß deutscher Juden, welche die 
Entwicklung des Judentums und die Ausgestaltung seiner Einrich¬ 
tungen im Geiste der heutigen Kultur und im Einklang mit den 
Ergebnissen wissenschaftlicher Erkenntnis erstreben. 

Die Jüdische Reformgemeinde e, V. stellt sich zur Aufgabe: 

L ihren Gottesdienst vorwiegend in deutscher Sprache ab¬ 
zuhalten und den al[wöchentlichen Gottesdienst an dem all¬ 
gemein gesetzlichen Ruhetag stattfinden zu lassen; 

2. den Jugendunterrkht in Religion und Geschichte des Juden¬ 
tums zu erteilen im Geiste der Wissenschaft und bet treuer 
Pflege vaterländischer Gesinnung; 

3. gemeinnützig zu wirken. 

Synagogenverein Schomre Hadass 

Gegründet 1923. Geschäftsstelle : Neukölln, Her¬ 
mannstraße 171 {Reissfeld}, Telephon: F2 Neukölln 0803, 

Zweck: Unterhaltung einer Synagoge. Geselliger Zu¬ 
sammenschluß, 

Schöneberger Synagogenverein E, V< 

Gegründet 1910, Geschäftsstelle: Schöneberg, 
Münchener Straße 37. 

Zweck: 1. Unterhaltung der jüdischen Mittelstandsküche, 
Sdtöneberg, Münchener Straße 37; 2, Unterstützung in Not ge¬ 
ratener Mitglieder und anderer Glaubensgenossen; 3. Pflege der 
Geselligkeit. j’ 


93 














Israelitisdi-Sephardiseher Verein zu Berlin e. V, 

Gegründet 1905. Geschäftsstelle: W, Lützow- 
straße 111, 1. Etage, Tel: Bl Kurfürst 1092; Bankkonto: Darm¬ 
städter und Nationalbank, Berlin W 30, Nollendorfplatz 8. 

Unterhält ein Gotteshaus, in dem regelmäßig nach sephar- 
disdiem Ritus Gottesdienste abgehalten werden. 

Religiöser Verein jüdischer Glaubensgenossen Steglitz, Düppelstr. 41 

Talmud-Verein Berlin 

Geschäftsstelle: Oranienburger Straße 32, Telephon: 
Dl Norden 8838; Postscheckkonto: Berlin 16 526; Bankkonto: 
G. Löwenberg & Co,, W 8, Unter den Linden 42, 

Zweck ; Abhaltung von Gottesdiensten und Sdiiurim unter 
Leitung eines bedeutenden Talmudistcn. 

Talmud Thora ez Chaim E. V. 

Gegründet 1917, Geschäftsstelle: Grenadierstr, 31—32, 
Telephon: D2 Weidendamm 0973; Postscheckkonto: Berlin 78 937. 

Zweck: Unterhaltung einer vollausgebauten Talmud- 
Thor a-S Aule- 

Verein jüdischer Glaubensgenossen von Tegel und Umgegend 

Gegründet 1925, Geschäftsstelle: Tegel, Brunow^ 
Straße 33 (R, Lewinski), Telephon: 0 8 Tegel 1474. 

Zweck: Erhaltung eines Gottesdienstes, Zusammenschluß 
der jüdischen Bewohner Tegels und Umgegend. 

Chewrath Schomre Schabbath 

Gegründet 1895. Geschäftsstelle: Alte Schönhauser 
Straße 10, 

Zweck: Erhaltung des Schabbath, Unterhaltung eines Lehr¬ 
hauses, in dem täglich mehrere Stunden gelernt wird. 

Jüdische Vereinigung Tempelhof und Marienfelde 

Gegründet 1910. 1. Vors,: Dr. E. Pinczower, Berlin-Tempel- 

hof, Berliner Straße 53, Telephon: G 5 Süd ring 304. 

Synagogenverein Thilim E. V* 

Gegründet 1915. Geschäftsstelle: Linienstraße 2, 
Telephon: E 3 Königstadt 8604. 

Zweck: Pflege der Religion durch Abhaltung des Gottes¬ 
dienstes in der eigenen Synagoge, Linienstraße 2, und durch öffent¬ 
liche Vorträge, und Gewährung von Unterstützung an seine Mit¬ 
glieder durch zinslose Darlehen, 

Synagogen verein Torath Chesscd, Kantstraße 125 

Talmud-Thora-Verein vom Verein Torath Chessed, Leibnizstr. 22 


94 
























Synagoge „Tyfereth Israel“ 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: Drag Querstraße 45, 
Zweck: Unterhaltung eines Betsaales, in dem nach sephar- 
disdicm Ritus gebetet wird, 

Vorsitzender: M. Langsamm, Alte Schönhauser Straße 35, 
Telephon: D 1 Norden 4161; Schriftführer: J. Amen, Alte Schön¬ 
hauser Straße 23—24, Telephon: D2 Weidendamm 2772. 

Synagogenverein Weißensee E, V. 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle: Weißensee, Berliner 
Allee 241, Tel,: E6 Weißensee 73; Postsdieckkonto; Berlin 56 032 
(Dr. Geisenberg); Bankkonto: Commerz- und Privatbank, 
Weißensee. 

Zweck : Abhaltung von Gottesdiensten. 

Der Gottesdienst findet mit Ausnahme der hohen Feiertage 
im Warteraum der Alten Halle auf dem jüdischen Friedhof statt 
(60 Herren- und 60 Damenplätze). Gottesdienst jeden Freitagabend, 

Synagoge Westend siehe unter Liberale Synagoge Westend 

Synagogenverein „Wolf ez Chaim“ 

Gegründet 1822. Geschäftsstelle: NO 43, Barnim- 
Straße 11 (Leo Danziger), Telephon: E3 Königstadt 4123. 

Zweck; Tägliche Veranstaltung von Gottesdiensten in der 
Vereinssynagoge, Landsberger Straße 85. Betätigung jüdischer 
Nächstenliebe bei Krankheits- und Todesfällen, 


III. Kulturelle Vereine 

Verein zur Gründung und Erhaltung einer Akademie 
für die Wissenschaft des Judentums 

Gegründet 1918. Geschäftsstelle: W 35, Lützow- 
straßc 16, Telephon: B2 Lützow 7507; Postsdieckkonto: Berlin 
118 598; Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, Depositen¬ 
kasse, W 8, Unter den Linden 3. 

Zweck : Eine Akademie für die Wissenschaft des Judentums 
zu erhalten. 

Zusammensetzung: Stifter mit einmaligen Beiträgen von 
5000 Mark, Immerwährende Mitglieder mit solchen von 1000 Mark, 
Ordentlidie Mitglieder mit Jahresbeiträgen von 50 Mark, Förderer 
mit Jahresbeiträgen von 20 Mark. Die Stiftungen und Immer¬ 
währenden Mitgliedschaften setzen den unveräußerlichen Grund¬ 
fonds zusammen, von dem nur die Zinsen laufend verwendet 
werden. 

Forschungsinstitut der Akademie: Geplant 15 Sektionen, sechs 
davon bereits in Tätigkeit,^ unter Leitung einer talmudischen, einer 
Sprachwissenschaft liehen, einer philosophischen, einer historischen, 
einer literarhistorischen und einer statistischen Kommission. 

Akademie-Verlag: Geschäftsstelle: W35, Lützowstr. 16. 


95 







Hermann-Cohen-Stiftung bei der Akademie für die Wissenschaft 
des Judentums. 

Veröffentlidb ungen der Herman n-Cohen-Stif tung: Werke 
Cohens sowie Monographien über ihn und sein System. 

Bet Waad Iwri (Hebräischer Sprachklub) 

Gegründet 1916. Geschäftsstelle: N 24, Oranien¬ 
burger Straße 26 (M. Gonzer), Telephon: D 2 Weidendamm 3094. 

Zweck : Pflege und Förderung der hebräischen Sprache und 
Literatur, Hebraisierung des jüdischen Unterrichts, Förderung 
jüdischer Grundschulen, hebräischer Kindergärten und Sprach¬ 
schulen, 

jüdischer Arbeiterkulturverein „Botodiow" 

Gegründet 1919. Geschäftsstelle: N 24, Linien¬ 
straße 159. 

Zweck: Vorträge und Vorlesungen über jüdische und 
sozialistische Fragen. 

Gesellschaft der Freunde der Jerusalem-Bibliothek E. V,, Berlin 
Gegründet 1922. Vors.; Dr. Willy Rosenthal und Prof. Dr, 
Albert Einstein, Geschäftsstelle: NW 40, Flemming- 
Straße 12 (Prof, Dr. Heinrich Loewe), Tel.: C6 Moabit 1036; 
Postscheckkonto: Berlin 46 620. Schatzmeister: Bankier Emil 
Dammann. 

Zweck: Schaffung eines Mittelpunktes für die Freunde der 
Jerusalemer Bibliothek zur gemeinschaftlichen Pflege der Biblio¬ 
thekswissenschaft, sowie Förderung der Interessen der Jerusalemer 
National- und Universitätsbibliothek, Sammlung von Büchern, 
Werbung von Freunden für die Wolffsohn-Stiftung, die das 
Bibliotheksgebäude jetzt errichtet hat. 

Gesellschaft für jüdische Familienforschung 

Gegründet 1924, Geschäftsstelle: W9, Potsdamer 
Straße 5 (Dr. Czellitzer); Postscheckkonto: Berlin 18 326. 

Zweck: Pflege der jüdischen Familienkunde und Anregung 
zur Beschäftigung mit der eigenen Familiengeschichte, um mit der 
jüdischen Familie die festeste Grundlage des Judentums zu be¬ 
wahren und dies vor Zersetzung und Verfall zu beschützen. Die 
Gesellschaft unterhält ein eigenes Archiv von Stammbäumen, 
Deszendcnztafeln, Chroniken und Dokumenten und gibt eine 
viertel jährliche Zeitschrift heraus, 

Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums E. V. 

Gegründet 1902. Geschäftsstelle: Schöneberg, Beiziger 
Straße 46 (Nathan), Tel,; Gl Stephan 9884; Postscheckkonto: 
7030 (Paul Veit Simon), 

Zweck: Förderung der Wissenschaft des Judentums, 


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Verband der Vereine f£ir jüdische Gesehidite und Literatur 
in Deutschland. 

Gegründet 1893. Vors.: Prof, Dr. Elbogen, NW 87, Bundes¬ 
ratufer 2; Postscheckkonto: Berlin 629 (Benas Levy). 

Zweck: 1. Unterstützung hilfsbedürftiger Vereine; 2. Her¬ 
ausgabe einer Rednerliste; 3- Herausgabe eines Jahrbuchs, 

Verein für jüdische Gesehidite und Literatur E. V. 

Gegründet 1892, Geschäftsstelle: C 2, Spandauer 
Straße 41 (Benas Levy), Tel.: D 1 Norden 3915; Postscheckkonto: 
Berlin 629 (Benas Levy). Vors.; Prof, Dr. Elbogen, Berlin NW87, 
Bundesratufer 2. 

Zweck: Veranstaltung von Vorträgen über jüdische Ge¬ 
schichte und Literatur, Herausgabe von jüdischen Publikationen. 

Talmud Thora Knesseth Israel E. V. 

Gegründet 1901. Geschäftsstelle. C 54, Linie nstr. 19, 
Telephon: D l Norden 3480; Postscheckkonto; Berlin 113 509 
(Dr. j. Tugendreich). 

Unterhält: 1. 8 Lehrklassen für Hebräisch, Bibel und Talmud; 
2, Kindergarten; 3. Schulküche für arme Kinder; 4. Jeschiwah-Vor¬ 
träge und Fortbildungskurse; 5. Schiurim für Erwachsene in der 
höheren talmudischcn Wissenschaft. 

Verein zur Förderung jüdischer Literatur und Kunst 
Schalom Aleichem E, V. 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle: W, Kleiststraße 9, 
Telephon: B5 Barbarossa 4293, 

Zweck: Der Verein will jüdische Literatur und Kunst 
fördern und jüdischen Schriftstellern ein geselliges Heim bieten. 

Jüdischer Museumsverein Berlin E. V. 

Geschäftsstelle; N 24, Oranienburger Straße 29. 
Ehrenvorsitzender; Prof. Dr, Max Liebermann; Vorsitzender: 
Generalkonsul Eugen Landau; Schriftführer; Dr, Karl Schwarz; 
Beisitzer: Adolph Donath, Salli Kirchstein, Arch.-DipL-lng. Erich 
Mendelsohn, Dr. Max Osborn, Dr. Aron Sandler, Georg Tietz, 
Arnold Zweig. 

Der Jüdische Museumsverein macht es steh zur Aufgabe, das 
allgemeine Interesse für jüdische Kunst und Kultur zu wecken, ins¬ 
besondere die Kunstsammlung der jüdischen Gemeinde zu Berlin 
zu fördern und zu einem jüdischen Museum auszubauen. — 
Jahresbeitrag mindestens 12,— M. 

Vereinigung von Schriften über jüdische Religion 

Begründet 1922 vom Verband der deutschen Juden. Ge¬ 
schäftsstelle: W9, Potsdamer Srr. 131 (J.-R, Felix Makower), 
Telephon: Kurfürst 1298. 

Zweck: Fortführung der apologetischen Arbeiten des Ver¬ 
bandes der deutschen Juden, zur Zeit namentlich Verbreitung und 
Ncuauflegung des Buches „Lehren des Judentums". 


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Jüdischer Schulverein E. V, 

Gegründet 1919. Geschäftsstelle: Charlottenburg 4, 
Grolmanstraße 36; Postscheckkonto: Berlin 61 828. 

Zweck: Erziehung unserer Jugend zu im Judentum 
wurzelnden Menschen durch Verbindung von allgemeiner und 
jüdischer Bildung. Jüdisches soll nicht nur im besonderen 
„Religionsunterricht^ vermittelt werden» sondern nach Möglichkeit 
das gesamte Sdiulleben durchdringen. Wesentlich für den Charakter 
der von dem Verein unterhaltenen Schulen ist die Betonung des 
Hebräischen, gelehrt nach Prinzipien des mod, Sprachunterrichts. 
Soncino-Gescllsdiaft der Freunde des jüdischen Buches E. V. 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle: C2, Kaiser-Wil- 
helm-Straße 12 (Hermann Meyer), Telephon: D ! Norden 4447 
(Sprechstunden: Montag bis Freitag 15—16 Uhr); Postscheckkonto: 
Berlin 117 546. 

Zweck : Erstrebt Förderung des guten und schönen jüdischen 
Buches und fordert Beobachtung der Postulate moderner Buch¬ 
kultur bei der Herstellung jüdischer Bücher. Als Musterdrucke 
veröffentlicht sie für ihre Mitglieder hergestellte Publikationen, 
außerdem zwei Zeitschriften, nämlich die „Soncino-Blätter, Bei¬ 
träge zur Kunde des jüdischen Buchest eine wissenschaftliche Zeit¬ 
schrift, von der bisher drei Bände vorliegen, und die „Nachrichten 
der S.-G. w , ein bibliophiles Informationsblatt. 

Freie jüdische Volkshochschule 

Gegründet 1919. Geschäftsstelle: N 24, Oranienburger 
Straße 29, Tel.: D2 Weidendamm 5921; Postscheckkonto: 87 249. 

Zweck : Die Freie Jüdische Volkshochschule ist eine Volks¬ 
bildungsanstalt, deren Aufgabe es ist, die Hörer auf sämtlichen Ge¬ 
bieten des jüdischen Wissens in mehrstündigen Kursen zu unter¬ 
richten. (Bibel, Religionsphilosophie und -gesdndite, bildende 
Kunst, Geschichte, Literatur, Wohlfahrts- und Gemeindefragen, 
Gegenwartsprobleme usw.). 

Sängerbund Harmonie 1883 

Gegründet 1883* Geschäftsstelle: C25, Prenzlauer 
Straße 47 a (Julius Lewinsohn), Telephon: E 4 Alexander 1903. 
Dirigent: Wilhelm Zwillenberg. 

Zweck : Pflege des Männergesanges. Uebungen jeden Mitt¬ 
woch abend, Spandauer Brücke (Konditorei J. DobrinJ. 

Gesellschaft der Freunde jüdischer Musik 

Gegründet 1926. Geschäftsstelle: W15, Lietzen- 
burger Straße 8 a, Telephon: J 1 Bismarck 6513. 

Zweck : Das Interesse für jüdische Musik und ihre wissen¬ 
schaftliche Erfassung zu fördern und zu starken, mit jüdischen musi¬ 
kalischen Körperschaften im In- und Auslande in Verbindung zu 
treten und einen ständigen Kontakt anzubahnen, sowie jüdischen 
Komponisten die Anregung zum Schaffen und die Möglichkeit zur 
Ausführung ihrer Werke zu geben. 


98 





Jüdische Orchester-Vereinigung , * 

Gegründet 1925, TeL: J2 Oliva 5190, Dirigent: Leo Kopf, 
W 15, Ludwigkireh platz 1L 

Zweck: Pflege der allgemeinen symphonischen sowie der 
jüdischen Musik, Die jüdische Orchester-Vereinigung steht jeder 
jüdischen Vereinigung und wohltätigen Veranstaltung zur Ver¬ 
fügung, 


IV* Propalästinensische Vereine 

Deutsches Komitee Pro Palästina zur Förderung der jüdischen 
Palästinasiedlung 

Geschäftsstelle: W 15, Meinekestraße 10, Telephon: 
] 1 Bismarck 7165—70, 

Ehrenausschuß: Staatsminister a, D, Prof. D. Dr. Becker, 
Preußischer Ministerpräsident Dr, h. c. Otto Braun, Prof, Dr. Albert 
Einstein, Geh, Regierungsrat L, Kastl, Generalkonsul Eugen Landau, 
Reichstagspräsident Paul Lobe, Staatssekretär in der Reichskanzlei 
Dr. Hermann Pünder, Botschafter Dr. von Schubert, Rom, Dr. h. c. 
Max M. Warburg, Oscar Wassermann (Direktor der Deutschen 
Bank), Staatssekretär des Preußischen Staatsministeriums Dr. Weis¬ 
mann. 

Vors*: Graf Bernstorff, Botschafter z, D. 

Ziel; Das deutsche Komitee Pro Palästina ist bemüht, in der 
Ueberzeugung, daß der Aufbau der im Palästinamandat vorge¬ 
sehenen Heimstätte für das jüdische Volk als ein Werk mensch¬ 
licher Wohlfahrt und Gesittung Anspruch auf die deutschen Sym¬ 
pathien und die tätige Anteilnahme der deutschen Juden hat, die 
deutsche Oeffentlidhkeit über das jüdische Kolonisationswerk in 
Palästina aufzuklären, die Beziehungen zwischen Deutschland und 
Palästina zu pflegen und allgemein die Erkenntnis zu verbreiten, 
daß das jüdische Aufbauwerk in Palästina ein hervorragendes 
Mittel für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des 
Orients, für die Ausbreitung deutscher Wirtschaftsbeziehungen und 
für die Versöhnung der Völker ist. 

Allgemeine Jüdische Kolonisations-Gesellschaft 

Gegründet 1908. Geschäftsstelle: Wilmersdorf, Hin- 
denburgstraße 106 IV (Dr. Nossig), Telephon; H 1 Pfalzburg 3480. 
Zweck ; hörderung der jüdischen Kolonisation in Palästina. 

w Esra“ Verein zur Förderung jüdischer Ansiedlung in Palästina 
Gegründet 1884, Geschäftsstelle: Charlottenburg 2, 
Hardenbergstraße 43. 

Zweck: Förderung der jüdischen Kolonisation Palästinas. 


7 * 


99 




















Liga für das arbeitende Palästina in Deutschland (ehern* „Freunde 
des arbeitenden Palästinas**) 

Gegründet 1929* Geschäftsstelle: N24, Auguststr* 17, 
Tel.: D 2 Weidendamm 3935* Postscheckkonto: Eduard Bernstein 
Palästinaarbeiterfonds Berlin Nr. 152 083* 

Zweck : Die Liga für das arbeitende Palästina in Deutschland 
dient dem sozialistischen Aufbau der jüdischen nationalen Heim¬ 
stätte in Palästina* — Die Liga fördert das Werk der organisierten 
jüdischen Arbeiterschaft in Palästina, der Trägerin dieser Aufgabe, 
und vereinigt all diejenigen, die sich für das Werk und die Aufgabe 
einsetzen wollen* 

Hilfskomitee für Palästina 

Gegründet 1915. Geschäftsstelle: Wilmersdorf, Hin- 
denburgstraße 106 IV (Dr. Nossig), Telephon: H 1 Pfalzburg 3480. 
Zweck: Förderung der jüdischen Kolonisation in Palästina* 

Keren Hajessod (Jüdisches Palästinawerk) E, V* 

Gegründet 1922* Geschäftsstelle der Zentrale: W15, 
Meinekestraße 10; Bankkonto: Deutsche Bank und Disconto- 
GeseUschaft, Berlin W 8 , Mauerstraße 35; Postscheckkonto: Keren 
Hajessod, Berlin 104 951 und Deutsche Bank und Diseonto- 
Gesellschaft Berlin 1000 (für Keren Hajessod). Fernsprecher: 
j 1 Bismarck 7165—7170* Telegrammadresse: Kerjessod Berlin* 
Dem Präsidium des Keren Hajessod in Deutschland gehören 
an: Direktor Oscar Wassermann, Vorsitzender; Generalkonsul 
Eugen Landau, Kurt Blumenfeld, stellvertretende Vorsitzende; 
Dr* Alfred Apfel, Rabbiner Dr. Leo Baeck, Dr* Aron Barth, Alfred 
Berger, Dr* Friedrich Brodnitz, Willy Dreyfus, Dr* Bernhard Kahn, 
Fritz Naphtali, Dr. Martin Rosenblüth, Leo Simon (Berlin), Alfred 
Lisser (Hamburg), Julius Schindler (Hamburg), Dr. h. c, Alfred 
Leonhard Tietz (Köln), Der Keren Hajessod ist das 

Hauptfinanzinstrument der J e w i s h Agency* 
Er will ab neutrales Werk die deutsche Judenheit für das jüdische 
Aufbauwerk in Palästina unter Ausschaltung aller parteipolitischen 
Momente zusammenfassen. Die Beitragleistenden gehören allen 
Richtungen und Parteien des Judentums an. Der K* H. hat seit 
seiner Gründung in Deutschland über 6 V 2 Mül* Mark aufgebracht. 

Palästina-Grundfonds (Keren Hajessod) E. V. 

Gegründet 1920* Geschäftsstelle: W 15, Meineke- 
straße 10, Telephon: J 1 Bismarck 7165; Postscheckkonto: Berlin 
104 951; Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, Depositen¬ 
kasse Kurfürstendamm 52, Berlin* 

Ist der Kolonisationsfonds für den Aufbau Palästinas, dessen 
Einnahmen sich aus der Selbstbesteuerung der Zionisten in Form 
des Maasser zusammensetzen. Seit der Gründung des neutralen 
Keren Hajessod (s* dort) nimmt der Verein Palästina-Grundfonds 
(Keren Hajessod) E* V* keine Mitglieder mehr auf. 


100 






Verband jüdischer Frauen für Palästina-Arbeit 

Geschäftsstelle: W 15, Meinekestraße 10, Telephon: 
J 1 Bismarck 7165. 

Wesen und Ziel: Der Verband bildet die deutsche 
Föderation der Wizo. Er umfaßt Zionistinnen und Nicht- 
zionistinnen. Er stellt sich die Aufgabe» die jüdischen Frauen in 
Deutschland zum Palästina-Auf bau heranzuziehen, sie mit den Tat¬ 
sachen und Problemen des kulturellen und sozialen jüdischen 
Lebens vertraut zu machen und darüber hinaus» seine zionistischen 
Mitglieder eng mit der zionistischen Arbeit zu verbinden. 

Jüdischer Nationalfonds (Keren Kajemeth Lejisrael) E. V. 

Gegründet 190L Geschäftsstelle: W15» Meineke¬ 
straße 10» Tel.: J I Bismarck 7165—70; Postscheckkonto: Berlin 
28 247. 

Zweck: Der j .N*E. ist bestrebt: 1, den Boden Palästinas 
(Erez Israel) mit Hilfe von Spenden zum Eigentum des jüdischen 
Volkes zu machen; 2. den Boden ausschließlich in Erbpacht zu 
geben; 3. die Ansiedlung unbemittelten selbstarbckenden Elementen 
des jüdischen Volkes zu ermöglichen; 4. die jüdische Arbeit sicher¬ 
zustellen und 5, jede Bodenspekulation zu verhindern. 

Palestine Land Development Co, Ltd. (P. L. D. C.) 

Gegründet 1908, Geschäftsstelle: W 15, Meineke¬ 
straße 10» Tel.: j 1 Bismarck 7165—70; Postscheckkonto: Berlin 
78 927 (Dr. Albert Baer für P. L. D. C.); Bankkonto: Volksbank 
Iwria, W8, Französische Str. 8 (Zentrale: Jerusalem, P. O. B. 456). 
Zweck: Kauf und Parzellierung von Boden in Palästina. 

Palestine Touring Club 

Gegründet 1927. Geschäftsstelle: W 15, Meineke¬ 
straße 10, Telephon: j 1 Bismarck 7165, 

Zweck: Förderung der Palästina-Touristik, 


V. Wohlfahrtsvereine 

Humanitätsloge „Agudas Achim“ E. V, 

Gegründet 1914, L Vorsitzender und Geschäftsstelle : 
Max M, Kessel, Charlottenburg 4, Wilmersdorfer Straße 128, Tele¬ 
phon: C 1 Steinplatz 6973. 

Zweck: Verbrüderung aller Mitglieder sowie Unterstützung 
bedürftiger Mitglieder und auch NiehtmitgÜeder. 

„Ahawah“ Jüdische Kinder- und Jugendheime 

Gegründet 1917, Geschäftsstelle: N 24, August¬ 
straße 14—15, Telephon: D 1 Norden 1311. 

Die „Ahawah“ nimmt aus allen jüdischen Kreisen Kinder (ab 
drei Jahren) auf, die aus materiellen oder moralischen Gründen 


101 














heimatlos sind. Die Kinder werden im absolut jüdischen Sinne 
erzogeh tind erst dann entlassen, wenn sie nach Erlernung eines 
Berufes auf eigenen Füßen stehen können (augenblicklich über 
1ÜG Kinder), 

Ahawas Reim 

Gegründet 1904- Geschäftsstelle: N54, Lottum- 
straße 20 (M. Anker), Telephon: D 2 Weidendamm 2394; Bank¬ 
konto: Commerz- und Privatbank, N 24, Schönhauser Allee 184, 
Zweck: Gewährung freier ärztlicher Behandlung sowie freie 
Lieferung von Medikamenten an Mitglieder, im Bedarfsfälle 
Unterstützung, eventuell auch an Nichtrmtgliedcr. Pflege der Ge¬ 
selligkeit- 

Gesellschaft zur Verbreitung des Handwerks und des Ackerbaues 
unter den Juden im preußischen Staate 
Gegründet 1812» 

Zweck: Unterstützung von Lehrlingen mit Kleidung und 
Handwerkszeug sowie Weiterbildung in Fachschulen. 

Vors.: Georg Tietz, Kl oster Straße 64, Tel.: E4 Alexander 
2121—2124, 

: ; 

„Achieser“ 

Gegründet 1927- Geschäftsstelle: Charlottenburg 4, 
Sybelstraße 19 (Rabb. Dr, Julius Galliner}, Tel*: C 2 Bleibtreu 
1911; Postscheckkonto: Berlin 65 530 (Alfred jaulus). 

Zweck: Unterstützung jüdischer Gelehrter. 

Jüdische Altershilfe Groß-Berlin E. V* 

Gegründet 1926. Geschäftsstelle: W5Ö, Augsburger 
Straße 39, Telephon: J 1 Bismarck 1221; Postscheckkonto: Berlin 
18 380; Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, Depositen¬ 
kasse Potsdamer Straße 122a. 

Zweck: Alte, in Not geratene Personen jüdischer Konfession 
der ehemals begüterten Kreise, die von der öffentlichen und 
gemeindlichen Wohlfahrt nicht erfaßt werden, durch Fürsorge nach 
den Grundsätzen individueller Wohlfahrtspflege zu unterstützen. 
Erstrebt wird die Schaffung eines rituell geführten Altersheims. 

Akademischer Arbeitsnachweis beim Verband der Jüdischen 
Studenten vereine in Deutschland 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle: N 24, Artillerie¬ 
straße 6, Tel: D 2 Weidendamm 1789; Postscheckkonto: Berlin 
145 874; Bankkonto: Internationale Bank, BerlinW8, Jägerstr. 20. 
Geschäftsführer: Dr. R Rabmowitsch. 

Zweck: Arbeitsbeschaffung für jüdische Studenten und 
jüdische intellektuelle Arbeiter. 


102 





Arbeitsgemeinschaft der jüdischen Arbeitsnachweise (Verein für 
Arbeitsnachweis, gegründet 1896 von den Berliner Logen U.O*B.B, 
und Jüdisches Arbeitsamt E. V.) 

Abteilung für kaufmännisches, gewerbliches Personal und An¬ 
gehörige der freien Berufe: Berlin SW 19, Lindenstraße 48—50. 

Abteilung für Facharbeiter, gewerbliches Personal, ungelernte 
Kräfte, Hauspersonal, Berufsberatung und Lehrstellenvermitt¬ 
lung: Berlin N 24, Auguststraße 17, Tel.: Sammelnummer D 2 
Weidendamm 5936; Postscheckkonto: Berlin 55 454 (jüdisches 
Arbeitsamt), 

Zweck: Arbeitsvermittlung für männliche und weibliche 
Personen für sämtliche Berufszweige, Lehrstellen Vermittlung, Be¬ 
rufsberatung für Knaben und Mädchen, Notstandsmaßnahmen für 
Erwerbslose, 

Arbeitsgemeinschaft „Jüdische Erholungsfursorge 46 

Geschäftsstelle: Berlin-Charlottenburg, Kantstr. 158, 
Telephon: J I Bismarck 1063—1065. 

Zweck: Vereinheitlichung und Rationalisierung der 
jüdischen Erholungsfürsorge in Deutschland, Zentralisierung der 
Verschickung durch Landes- und Provinzialverbände. Planmäßige 
Auswahl der Kinder und Planwirtschaft für Belegung der Heime, 
Orientierung der Entsendestellen und Heime durch Richtlinien und 
Merkblätter. 

Baruch-Auerbadische Waisenerziehungsanstalten 

Gegründet 1832. Geschäftsstelle: N 58, Schönhauser 
Allee 162, Tel.: D 4 Humboldt 281; Postscheckkonto: Berlin 30 303, 
Bestimmt zur Erziehung von Waisen und Halbwaisen, 
Knaben und Mädchen. Aufnahmealter: 6 bis 12 Jahre. Die Zög¬ 
linge besuchen grundsätzlich höhere Schulen und können bis zum 
Ende der Schulzeit im Hause bleiben. 




Wohltätigkeitsverein Ausseh Tauwatis 

Gegründet 1907. Geschäftsstelle: NW, Thomasius- 
Straße 16 (S, Feige)* 

Zweck : Wohltätigkeitspflege. 

Isr. Wohltätigkeitsverein Humanitas 

Gegründet 1890, Geschäftsstelle: Landsberger Str, 35 
(A. Wittenberg), Telephon: E3 Königstadt 3797; Postscheckkonto: 
Berlin 45 772. 

Gewährt freie Arztbehandlung und Medizin. 

Verein „Jüdische Blindenanstalt für Deutschland 46 E. V. 

Beth Iwrim, begründet von William Neumann. 

Gegründet 1909. Geschäftsstelle: Berlin-Steglitz, 
Wrangelstraße 6—7, Telephon: G9 Albredit 3039. 

Zweck: a) Erhaltung einer Anstalt zur Erziehung blinder 
jüdischer Knaben und Mädchen in körperlicher und geistiger Hin- 


103 

















sidit* sowie deren Ausbildung zu gewerblicher Tätigkeit (Her¬ 
stellung von Besen, Bümenwaren, Stuhlfledhten u$w.); b) Be¬ 
treuung alter, körperlich gesunder, erwerbsunfähiger Blinder ohne 
Heim und Verwandte; c) Fürsorge für taubstummblinde Er¬ 
wachsene, 

Bodenkulturverem 

Gegründet 1880* Geschäftsstelle: Charlotten bürg, 
Wielandstraße 16 (S. Elle), Tel.: J1 Bismarck 1287; Postscheck¬ 
konto: 109 111 (Dr. M. Lewy). 

Zweck: Jüdische junge Knaben und Mädchen der Land¬ 
wirtschaft und Gärtnerei nebst Nebenzweigen, Milchwirtschaft, Ge¬ 
flügelzucht zuzuführen. 

Nanny-, Julius- und Rosalie-Boehm-Stiftung 

Gegründet 1890. Geschäftsstelle: W8, Jägerstraße 12 
(Boehm & Reitzenbaum); Bankkonto: Boehm & Reitzenbaum, 
W 8, jägerstraße 12. 

Zweck: Unterhaltung eines Stiftungsheims, in das 16 aus 
der Waisenpflege entlassene Mädchen aufgenommen werden, 
weiche die Erlernung eines Berufes erstreben. Aufenthaltsdauer: 
drei Jahre. 

Chewra Kadiscfaa Groß-Berlin 

Gründungsjahr: 1912. Religiöse Leitung; Rabbiner Dr. Link, 
Charlottenburg, Pestalozzistr. 88, Telephon: C I Steinplatz 0497; 
Postscheckkonto: Berlin 20 815. 

Vorsitzender: Handelsrichter Siegbert Seckeisohn; stellver¬ 
tretende Vorsitzende: Hermann H. Schwarz und Dr. Erwin Ga- 
lewski; Schriftführer: Joseph Bukofzer; Schatzmeister: Max Rabau. 
Die Aufgaben der Chewra Kadisdia sind: 

1. Bedürftige Kranke, insbesondere Mitglieder der Chewra 
Kadisdia und die des notleidenden Mittelstandes, zu unter¬ 
stützen; 

2. Sterbenden in der durch die Tradition geheiligten Sitte 
religiösen Beistand zu gewähren; 

3. Entschlafenen die letzten Liebesdienste — Tahara — 
Waschung — Einkleidung — durch Damen und Herren er¬ 
weisen zu lassen, die dieses heilige Liebeswerk ehren¬ 
amtlich ausüben. 

Bei eingetretenem Todesfall rufe man sofort die Chewra 
Kadisdia oder Herrn Rabbiner Dr. Link persönlich (C 1 Steinplatz 
0497) an, damit die erforderlichen Maßnahmen rechtzeitig getroffen 
werden können. 

Erholungszentrale für jüdische Kinder 

C2, Rosenstraße 2—4, Telephon: D 1 Norden 671L 
Bestehend aus dem Wohlfahrtsamt der Jüdischen Gemeinde, 


104 













der Jüdischen Kinderhilfe und dem Verein für Ferienkolonien 
jüdischer Kinder. 

Aufgaben; 

L Kur- und Erholungsfürsorge für Kinder von 4 bis 14 Jahren, 

Heim Verschickung 6 bis 8 Wodien; 

2, OertJiche Erholungsfürsorge; 

a) Unterhaltung einer Freilufthalle, 

b) Einrichtung von Tageskolonien während der großen 

Ferien; 

3, Führung von zwei Heimen: 

Kindererholungsheim Miersdorf, 

Genesungsheim Bad Salzeimen; 

4, Zusammenstellung von Kindertransporten* 

Vereinigtes Komitee für jüdische Auswanderung (Emigdirect) E,Y- 

Gegründet 1921* Geschäftsstelle: W 50, Spichern- 
straße 8, Telephon: B4 Bavaria 6546* 

Zweck: Regelung der jüdischen Emigration, Erforschung 
neuer Einwanderungsländer, Vermittlung kons ul arischer und 
juristischer Hilfe bei Erlangung von Pässen, Visa und ähnlichen 
Dokumenten, Besorgung billiger Schiffskarten, Unterhaltung von 
Arbeitsnachweisen in den Einwanderungsländern* 

Esras Sekenin 

Gegründet 1923* Geschäftsstelle; Charlottenburg 5, 
Dernburgstraße 46, Telephon: C3 Westend 5775; Postscheckkonto: 
11 038 (Gebr. Oppler). 

Zweck: Altersfürsorge für alleinstehende jüdische Greise 
und Greisinnen; Endziel: Erreichung eines Altersheims für gebildete 
Stände, wird seit dem 12* 12* 26 fortgeführt als Jüdische Altershilfe, 
s* daselbst. 

Israelitischer Humanitätsverein Ez-Chaim E* V. 

Gegründet 1919* Geschäftsstelle: NO 55, Raabestr* 10 
(B* Danziger), Tel,: E4 Alexander 5424; Bankkonto: Dresdner 
Bank. 

Zweck : Unterstützung alter jüdischer Glaubensgenossen* 
Verein für Ferienkolonien jüdischer Kinder E. V* 

Gegründet 1884* Geschäftsstelle: Monbijou platz 10, 
Telephon; Dl Norden 7165; Postscheckkonto: Berlin 24 320* 

Verschickt bedürftige jüdische Kinder im Alter von 8 bis 
14 Jahren in die von ihm unterhaltenen Heime (in Bad Eimen, 
Misdroy, Hirschberg) und gewährt ihnen dort einen sechs- bis 
aditwodiigen Erholungsaufenthalt. 

Wohltätigkeitsverein Gemilus-Chassodim 

Gegründet 1883* Geschäftsstelle: N65, Pankstraße 76 
Aufgang 1 II Treppen (Max Kaufstein) Tel*: D 6 Wedding 7390* 

Zweck: Unterstützung in Krankheitsfällen bis 13 Wochen, 
Zahlung von Medikamenten und Arzt, bei Todesfällen Zahlung 
von Witwengeld. 


105 











Hu mänitäts verein Gewul Tatrw E. V. 

Gegründet 1872* Geschäftsstelle: N 24, Krausnick- 
Straße 14, Tel.: D 1 Norden 0664 (Hennes); Postscheckkonto: 
Berlin 21 071; Bankkonto: Darmstädter und National bank, Depo¬ 
sitenkasse Alexanderstraße 14a, 

Zweck: Wohltätigkeit und Unterstützung seiner Mitglieder, 

Gesellschaft „Hachnassath Kallah“ 

Gegründet 1720. Geschäftsstelle: Rosenstraße 2—4, 
Telephon: D 1 Norden 5710. Vorsitzender: Emil Pincus. 

Zweck: Ausstattung von würdigen und bedürftigen 
jüdischen Bräuten zur Erleichterung der Eheschließungen. 

Wohltätigkeitsverein der österreichischen Handwerker zu Berlin 
Gegründet 1893. Geschäftsstelle: Berlin-Steglitz, 
Albrechtstraße 34—35 (J. Gottlieb), Telephon: G2 Steglitz 3497. 
Zweck : Unterstützung hilfsbedürftiger Mitglieder. 

Verein Israelitisches Heimathaus und Volksküche E. V. 

Gegründet 1891. Geschäftsstelle: Berlin N 54, Gor- 
mannstraße 3, Tel.: Dl Norden 1173; Postsdieckk,: Berlin 9580* 
Zweck : Abgabe rituell hergerichteter Speisen zu mäßigen 
Preisen, bei würdig Bedürftigen oft Freispeisung, im Altersheim 
Gewährung von Wohnung und Pension gegen mäßige Vergütung, 

Jüdische Darlehnskasse G. m. b, H. 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle: C 2, Rosenstr. 2—4, 
Telephon: Dl Norden 6711; Postscheckkonto: Berlin 38 31L 

Aufgabe der Darlehnskasse ist die Gewährung von Dar¬ 
lehen an in Berlin ansässige, notleidende, jüdische Angehörige des 
Mittelstandes zur Fortsetzung ihrer Berufs- oder Erwerbstätigkeit, 

Jüdisches Hilfswerk 

Gegründet 1923, Geschäftsstelle: N 54, Rosenthaler 
Straße 58, Tel,: D2 Weidendamm 7437; Postscheckkonto: Berlin 
1302, Commerz- und Privatbank für „Jüdisches Hilfswerk 1 *; Bank¬ 
konto: Abraham Schlesinger, W56» Jägerstraße 55. 

Zweck : Unterstützung bedürftiger Familien mit Lebens¬ 
mitteln, Kleidung und Geldspenden auf streng diskrete Weise, 

Hilfsverein der deutschen Juden E. V* 

Gegründet 1901. Geschäftsstelle: W 35, Steglitzer 
Straße 12, Tel.: B2 Lützow 6236 und 5159; Postscheckkonto: 
Berlin 33 126; Bankkonto: Deutsche Bank und Disconto-Gesell- 
sehaft, D.-K.-G., Berlin W 9, Potsdamer Straße 127—128. 
Arbeitsgebiete: 

In Deutschland: Auswandererfürsorge; Hilfsaktionen für 
osteuropäische Studenten; Hifswerk für ukrainische Waisen, 
die zur Erziehung und Ausbildung nach Deutschland über¬ 
nommen worden sind; Weiterleitung von Geldsendungen 
aus überseeischen Ländern an die Verwandten der Absender 


106 







io osteuropäischen Staaten und anderen Staaten; Briefver¬ 
mittlung zwischen Polen und Litauen; Persona!reeherchen. 
In Litauen : Ktrrderfürsorge; Unterstützung jüdischer Schulen. 
In Polen: Errichtung von Sommerferienkolonien; Unter- 
Stützungen von Schulen, Waisenanstalten und Sanatorien, 

In Rumänien: Unterstützung von Elementar-, Gewerbe- und 
Haushakungsschulen in vcrschiedenen Gebieten des Landes, 
sowie solcher Anstalten wie Volksuniversität in Bukarest, 
jüd, Berufsberatungsstelle und Mädchenheim in Bukarest. 
In der Sowjetunion: Bau und Einrichtung von Ambulatorien 
(Polikliniken) in den Gebieten der jüdischen Landansicd- 
1 ungen in der Ukraine und der Krim. 

Hilfswerk bei Katastrophen: In den letzten drei 
Jahren in Bessarabicn, Bulgarien und Litauen, 
Zusammenarbeit mit g leidige arteten, repräsentativen jüd. 
Organisationen in Amerika, England und Frankreich im 
Interesse der Juden in Osteuropa, sowie mit internationalen 
Körperschaften, die sich den Schutz der Emigranten und 
Flüchtlinge zur Aufgabe stellen. 

Fürsorgeverein für hilflose jüdische Kinder E, V, 

Gegründet 1902. Geschäftsstelle: C 2, Rosenstr. 2—4* 
Telephon: D 1 Norden 6711, 

Unterhält ein Säuglings- und Kleinkinderheim in Berlin- 
Niedersdiönhausen, Moltkestraße 8—10, Tel.: D8 Pankow 4822, 
für 45 arme jüdische Säuglinge und Kleinkinder bis zu 6 Jahren, 
ohne Rücksicht auf Herkunft und Staatszugehörigkeit. Berät hilfs¬ 
bedürftige Mütter auch schon vor der Entbindung, 

Jüdisches Kinderheim E, V, 

Gegründet 1896/97. Geschäftsstelle: N54, Fehr- 
belliner Straße 92, Telephon: D 1 Norden 3222; Postscheckkonto: 
Berlin 18 029. 

Unterhält: L eine Kinderstube (für ein- bis dreijährige 
Kinder; 2. ein Tagesheim (für drei- bis sechsjährige Kinder); 

3, einen Kinderhort (für sechs- bis vierzehnjährige Kinder); 

4. eine Lesestube. 

Zweck : Aufnahme von Kindern, deren Mütter nicht im¬ 
stande sind, ihre Kinder zu versorgen, sei es, weil die Mütter krank 
sind oder außer dem Hause arbeiten. In der Unterkunft (10 Betten) 
werden vorübergehend unversorgte Kinder aufgenommen. 

Jüdische Kinderhilfe E. V, 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: N 24, August¬ 
straße 14—15, Tel.: Dl Norden 4150; Postscheckkonto; Berlin 
88 723, 

Ziel: Körperliche und seelische Gesundung der jüdischen 
Jugend. 


107 









Einrichtungen: 

1. Kinderpoliklinik mit spezialärztlichen Sprechstunden für all¬ 
gemeine Krankheiten, Ueberwachung tuberkulöser Kinder, 
Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Augenkrankheiten, 
Zahn- und Mundkrankheiten, Orthopädie. 

2. Heilpädagogische Beratungsstelle mit nachgehender Fürsorge. 

3. Tagesheim für Säuglinge und Kleinkinder. 

4. Ausgabe von Stärkungsmitteln und Medikamenten. 

5. Unterbringung kranker und erholungsbedürftiger Kinder in 
Heilstätten und Erholungsheimen. 

6. Schulpflege, 

7. Gesundheitliche Ueberwachung und Beratung von Kinder¬ 
gärten usw. 

8. Anleitung jüdisch-sozialer Hilfskräfte. 

9. Mü 11 er schul kurse. 

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen 

Gegründet 1895. Geschäftsstelle: Berlin N 65* 
Exerzierstraße 11b, Tel.: D6 Wedding 0441; Postscheckkonto: 
Berlin 3783; Bankkonto: Deutsche Bank, 

Zweck : Ausbildung jüdischer Mädchen und Frauen zu 
Krankenschwestern; Beschäftigung und Versorgung derselben durch 
das Mutterhaus. 

Bund der jüdischen Kranken- u, Pflegeanstalten Deutschlands E.V* 
Gegründet 1924. Geschäftsstelle: Berlin-Charlotten- 
burg 2, Kantstraßc 158, Telephon: J 1 Bismarck 1064, 1065, 

Zweck: Wahrung der gemeinsamen Interessen der jüdischen 
gemeinnützigen Kranken-, Pflege- und ähnlichen Zwecken dienen¬ 
den Anstalten Deutschlands. 

Der Bund ist Fachorganisation der Zentralwohlfahrtsstelle der 
deutschen Juden und ist auf dem Gebiete der Gesundheitsfürsorge, 
der Anstaltswirtschaft und des An st altsr echtes tätig. 

jüdische Krankensdiwesternstation der Berliner Logen U.O.B.B. 

Geschäftsstelle: ¥, Kleiststraße 11, Telephon: B 5 
Barbarossa 4781. 

Zweck : Krankenspflege. 

jüdischer Kreditverein für Handel und Gewerbe e. G* m. b* H. 

Gegründet 1928. Geschäftsstelle: C 2, Neue Prome¬ 
nade 3^ Telephon: D2 Weidendamm 0852; Postscheckkonto: 
Berlin 805; Bankkonto: Dresdner Bank, Behrenstraße, Gen.-Abt. 

K 52. 

Zweck: Hilfe für den Mittelstand, Förderung des Erwerbs¬ 
lebens und der Wirtschaft der Genossenschaftsmitglieder. 

Logenheim U. O. B. B* zu Berlin E.V* 

Gegründet 1921. Geschäftsstelle: W30, Heilbronner 
Straße 13; Postscheckkonto: Berlin 38 487; Bankkonto; Commerz- 
und Privatbank, Depositenkasse N, Potsdamer Straße L 


108 










Gewährt alten Logenbrüdern und LogenschWestern einen sorg¬ 
losen Lebensabend bei freier Wohnung und Verpflegung. 

Verein Israelitisches Lehrerinnenheini E. V* 

Gegründet 1899. Geschäftsstelle : Groß-Lichterfelde- 
West, Karlstraße 112a, Tel: G3 Lichterfdde 0736; Postscheck¬ 
konto: Berlin 10044. 

Zweck: Aufnahme arbeitsunfähiger jüdischer Lehrerinnen 
in sein Heim. 

Lehrlingsheim Pankow 

Geschäftsstelle : Berlin-Pankow, Mühlenstraße 24, 
Telephon: D8 Pankow 4290; Postscheckkonto: Berlin 26 076; 
Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, Abt. Behrenstraße, 
W 8, Behrenstraße 68—70. 

Zweck : Halb oder ganz verwaiste oder bedürftige jüdische 
Knaben 2 u verpflegen, zu erziehen und zu Handwerkern auszu¬ 
bilden. 

Linas Hazedek Umnachem Awdim E- V. 

Gegründet 1913. Geschäftsstelle: N 54, Dragoner- 
straßc 45 I, Telephon: D 1 Norden 3518; Postscheckkonto: Berlin 
124 700. 

1. Vorsitzender: M. Goldmann, Friedenstraße 19; 2. Vor¬ 

sitzender: E. Ackerhalt, Dragonerstr. 38—40; Rendant: B, Ortner, 
Große Hamburger Straße 24; Schriftführer: M. Lieber, Dragoner¬ 
straße 2; Geschäftsführender Beamter: M. Fisch, Steinstraße 1, 

Zweck: Gewährung von zinslosen Darlehen, Geldunter- 
Stützung, im Krankheitsfälle freie ärztliche Behandlung und Medi¬ 
kamente, Minjan im Trauerhaus während der sieben Trauertage. 

Mädchenheim Potsdam E, V. 

Ehemals Mädchen haus Pankow e. V., Potsdam, Neue Königstr. 66 
Gegründet 1894. Geschäftsstelle: W 15, Fasanen¬ 
straße 67 (Lotte Stiebel), Tel.: J 1 Bismarck 6761; Postscheck¬ 
konto: Berlin 14 072. 

Zweck: Pflege und Erziehung von vorschul pflichtigen und 
schulpflichtigen Kindern, hauswirtschaftliche Ausbildung von schul¬ 
entlassenen Mädchen. 

Magine Reim (Verein zu gegenseitiger Hilfe) 

Gegründet 1804. Geschäftsstelle: C 2, Spandauer 
Straße 17; Postscheckkonto: Berlin 63 946; Bankkonto; Alfred 
Dienstfertig & Co., Unter den Linden 40—41. 

Zweck: Gegenseitiger Schutz und Beistand der Mitglieder. 

Isr. Miete-Hilfsverein 

Gegründet 1872. Adresse: Felix Struck, Brüdtenallee 10. 
Zweck: Beihilfe zur Miete an jüdische Hilfsbedürftige, die 
bereits ein Jahr im Verwaltungsbezirk der Jüdischen Gemeinde 


109 













wphnen. Der Verein, der zwar noch besteht, hat augenblicklich 
seine Tätigkeit eingestellt, da ihm die Mittel fehlen. In ein bis 
zwei Jahren hofft der Verein wieder arbeiten zu können. 

Israelitischer Verein „Nächstenliebe“ für Moabit und den Hansa- 
bezirk 

Gegründet 1903, Telephon: C6 Moabit 2603. 

Zweck: Stellung von unentgeltlichem Minjan in Trauer* 
häusern, Besuch von Kranken, im Bedarfsfall Unterstützung durch 
ärztliche Hilfe und Geld; Rat und Beistand für Hilfesuchende des 
Stadtteils. 

Verband der Gesellschaften zur Förderung von Handwerk, 
Industrie und Landwirtschaft unter den Juden „ORT“ 

Gegründet 1880 in Petersburg. 1921 wurden die einzelnen 
Landesorganisationen in einem Verbände vereinigt. 1927 wurde 
der Verband in das Vereinsregister eingetragen. Zur Zeit sind dem 
Verbände 83 Organisationen in Polen, Rumänien, Litauen, Lett¬ 
land, Deutschland, Frankreich, England, Amerika und Südafrika 
angeschlossen, ln Rußland wird der Verband durch seine Bevoll¬ 
mächtigten in Moskau, Odessa, Kiew, Minsk u. a. Städten vertreten. 

Die Zentralverwaltung des ORT-Verbandes hat ihren Sitz in 
Berlin. Geschäftsstelle: W57, Bülowstraße 90, Telephon: 
B 2 Lützow 4986—88; Bankkonto: Deutsche Bank und Disconto- 
Gesellschaft, Stadtzentrale B 2, Berlin W 8, Mauerstraße 25—28, 

Zweck: Die sozialwirtschaftliche Umschichtung des Juden¬ 
tums durch Förderung von Handwerk, Industrie und Landwirt¬ 
schaft. Der Verband sucht dieses Ziel zu verwirklichen durch: 

1. Berufliche Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen in 
seinen Handwerkerschulen, Lehrwerkstätten, Kursen und 
Patronaten; 

2. Förderung der jüdischen Landwirtschaft (Kolonisation und 
vorstädtische Landwirtschaft) durch Gewährung von Dar¬ 
lehen und agronomische Xnstruierung; 

3. Versorgung jüdischer Handwerker mit Maschinen, Werk¬ 
zeug und Rohstoffen durch Vermittlung der vom ORT- 
Verbande im Jahre 1924 gegründeten Einkaufsgesellschaft 
(Co-operative Tool Supply Co.); 

4. Industrialisierung, und zwar Heranziehung der Juden zur 
Großindustrie, Gründung von Artels und Werkstätten für 
deklassierte Elemente, Organisation von Fachausstellungen, 
technische Instruierung; 

5. Versorgung von Deklassierten der osteuropäischen Länder, 
hauptsächlich Rußlands, mit Produktionsmitteln für Rech¬ 
nung ihrer ausländischen Verwandten. Auf Grund eines 
speziellen Vertrags besitzt die Zentralvcrwaltung die Er¬ 
laubnis, Maschinen und Werkzeug nach Rußland zollfrei 
einzuführen. 


HO 




6. Kreditgewährung — hauptsächlich für ] and Wirtschaft liehe 
Zwecke — aus den Mitteln des Jüdischen Wiederaufbau- 
Fonds des ORT. 

Die wichtigsten Organe des Vereins sind: 

Die Mitgliederversammlung (Allgemeine Konferenz), der 
Zentralrat und die Zentralverwaltung. Bestand der Zentral Verwal¬ 
tung: Vorstand: Dr. L Bramson (Berlin), Vorsitzender, Wilmers¬ 
dorf, Holsteinische Straße 48; Prof. Dr. S, Frankfurt (Berlin), Vize- 
vorsitzender, Westend, Platanenallee 26; Dr. D, Lvovitch (Ber¬ 
lin), Schöneberg, Innsbrucker Straße 57; Dr. A. Singalowsky (Ber¬ 
lin), Charlottenburg, Schlüterstraße 57; Dr. j, Blum (Paris); justiz¬ 
rat Dr. Julius Brodnitz (Berlin); B. Kagan (Wilna); Senator 
M. Kerner (Warschau); Dr, M. Silberfarb (Warschau); Dr. N. So- 
loweitscbik (Berlin); Agr, j. Zegclnitzky (Moskau). 


Verband „OSE“ — Gesellschaften für Gesundheitsschutz der 
Juden E. V, 

Gegründet 1912 in Rußland, 1925 nach Berlin verlegt. Ge¬ 
schäftsstelle : Berlin W 57, Frobenstraße 4, Telephon; B 2 
Lützow 1531—32; Postscheckkonto: Berlin 15 260, 

Erstrebt die Hebung der physischen und psychischen Gesund¬ 
heit der Juden und ihre Selbstertüchtigung. 


Deutscher Landesverband der „OSE“ — Gesellschaft für Gesund¬ 
heitsschutz der Juden 

Geschäftsstelle: Berlin W 57, Frobenstraße 4, Tele¬ 
phon: B2 Lützow 1531—32. 

Der Deutsche Landesverband der „OSE"-Geseüschafc verfolgt 
den Zweck, innerhalb Deutschlands das ideelle und finanzielle 
Interesse für die Aufgaben der „OSE 4 ‘-Gesellschäften zu wecken 
und in jeder Weise zu fördern. 

Der Verein sucht seinen Zweck in folgender Weise zu er¬ 
reichen: 

1. Durch Studium der gesundheitlichen Verhältnisse der 
jüdischen Bevölkerung und statistische Bearbeitung der¬ 
selben; durch Veröffentlichung von Schriften über den Ge¬ 
sundheitsschutz der Juden; durch Veranstaltung von Preis¬ 
ausschreiben für solche Schriften; durch aufklärende und 
werbende Vorträge, Versammlungen usw.; 

2. durch Gründung von Ortsgruppen in verschiedenen 
Städten Deutschlands. Sowohl der Landesverband wie die 
einzelnen Ortsgruppen können gemeinnützige Institutionen 
wie Fürsorgestellen, Ambulatorien, Beratungsstellen für 
Mütter- und Säuglingspflege, Kinderkolonien und Spiel¬ 
plätze usw. errichten und unterhalten. 


111 







Berliner Ortsgruppe der „OSE^-Gesellsehaft für Gesundheitsschutz 
der Juden E, V, 

Geschäftsstelle : Berlin W 57, Frobenstraße 4, Tele¬ 
phon*. B2 Lützow 1531—32; Postscheckkonto; Berlin 15 260. 

Die Berliner Ortsgruppe der „OSE^GeseOschaft ist bestrebt, 
unter der ärmsten jüdischen Bevölkerung Berlins im Sinne der 
„OSE" tätig zu sein. Ihre Ziele und Arbeitsmethoden lassen sich 
folgendermaßen formulieren; 

1. Prophylaktische Tätigkeit durch Beratung und Belehrung 
des gesunden Teiles der Bevölkerung, insbesondere der 
Mütter und Schwangeren; 

2. Hygienische Volksbelehrung; 

3* Sozialmedizinische Versorgung, direkt oder durch Fühlung¬ 
nahme mit den zuständigen Organisationen. 

Die Ortsgruppe unterhält u. a, {in den Sommermonaten) eine 
Tageskolonie in Grunewald für Klein- und Schulkinder. 

Israelitischer Kindergarten des Frauenvereins Rahe! 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: W 15, Kurfürsten¬ 
damm 186; Geschäftsführerin: Frau Rabbiner Dr. Esdielbadier, 
Kiopstockstraße 47; Rendantin: Frau Dr. S. Pretzel; Tel.; C 1 
Steinplatz 13 386; Postscheckkonto: Berlin 30 725 (Sabine Prctzel, 
Frauenverein Rahel); Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, 
Kurfürstendamm 52. 

Unterhält einen Kindergarten für aufsichtslose Kinder. 

Wohlfahrtsverein Raudef Zeduko 

Gegründet 1912. Geschäftsstelle: Rosenthaler Str. 11 
bis 12, Telephon: D 1 Norden 7529. 

Zweck: Erteilung von Unterstützungen und Darlehen; Ge¬ 
währung von juristischen Beratungen bei Paßangelegenheiten usw. 

Schomer Laboker Umischan Awelim 

Gründungsjahr unbestimmt, fällt ungefähr mit dem Grün¬ 
dungsjahr der Jüdischen Gemeinde zusammen, Geschäfts¬ 
stelle: C 2, Spandauer Straße 23; Schatzmeister: Julius Fried 
laender; Vorsitzender: Justizrat Ignaz Holz, Charlottenburg, 
Fasanenstraße 28; Postscheckkonto: Berlin 62 609. 

Zweck: Unterstützung von Notleidenden wahrend der 
sieben Trauertage und Abhaltung des traditionellen Frühgottes¬ 
dienstes in der Synagoge Heidereutergasse. 

Wohltätigkeits-Loge Groß-Berlin 

Gegründet 1910. Geschäftsstelle: Immanuelkirchstr. 4 
(Frau Martha Flichter); Bankkonto: Commerz- und Privatbank, 
Depositenkasse Y, Neue Königstraße 2. 

Unterstützt alte Leute und kleidet jährlich zu Chanudtah zirka 
90 Kinder sowie auch alte Leute ein. 


112 








Hilfsverein für jüdische Studierende 

Gegründet 1841. Geschäftsstelle: Charlottenburg 4, 
Sybelstraße 19, Telephon: C2 Bleibtreu 1911; Postscheckkonto: 
Berlin 47 9 76; Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, W 8, 
Bchrenstraße 68—70. 

Zweck : Gewährt unbemittelten jüdischen Studenten an 
Berlins staatlichen Hochschulen mit guten Zeugnissen vom dritten 
Semester an zinslose Darlehen während ihrer Studienzeit und als 
Beihilfe zu den Prüfungskoscen, 

Verein zur Förderung der Interessen der israelitischen Taubstummen 
Deutschlands E. V. 

Gegründet 1896. Geschäftsstelle: NO 55, Zekerstr. 9 
(Erwin Kaiser), Tel.: E4 Alexander 5361 (Kaiser & Co.}; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 81 727. 

Zweck: 1. Unterstützung der Taubstummen in allen Not¬ 
fällen; 2. Vereinigung der in allen Teilen Deutschlands lebenden 
Taubstummen zur Förderung der geistigen Weiterbildung; 
3. Schutz der Taubstummen in sittlicher Beziehung. 

Hilfsverein für die jüdischen Taubstummen in Deutschland E. V. 

Gegründet 1903. Geschäftsstelle: SW11, Stresemann- 
straße 50, Tel.: F5 Bergmann 230; Postscheckk.: Berlin 21 235, 

Zweck: Förderung der Interessen der israelitischen Taub¬ 
stummen durch: a) Vermittlung von Arbeit; b) Unterstützung im 
Falle der Not; c) Unterhaltung des Altersheims für arbeitsunfähige 
Taubstumme, Niederschönhausen, Kaiserio-Augusta-Straße 37, 
Telephon: D 8 Pankow 4763. 

Verein „Freunde der Taubstummen — jedide Ilmim“ 

Gegründet 1884. Geschäftsstelle: Berlin SW 19, 
Jerusalemer Straße 19—20, Telephon: A4 Zentrum 10 170. 

Zweck: Unterricht und Erziehung jüdischer taubstummer 
Kinder und hierzu Erhaltung der Israelitischen Taubstummen¬ 
anstalt für Deutschland (Schule und Internat) zu Berlin-Weißen- 
see, Parkstraße 22, Telephon: E 6 Weißensce 2244. 

Zwecks vollkommener Ausbildung in der Spradierlernung 
Kindergarten und Vorschule im Entstehen. 

Zirka 8000 Mitglieder; Mitgliedsbeitrag von 5,— M. jährlich 
an; immerwährende Mitgliedschaft 300,— M. einmalig; „Wohl¬ 
täter" mit dem Recht über die Bestimmung eines Platzes 
10 000,— M. einmalig, 

X. Vorsitzender: Ludwig Ginsberg, Berlin W 10, Von-der- 
Heydt-Straße 6; 2. Vorsitzender: Max Rychwalski, Berlin-Halen- 
see, Kurfürstendamm 96; L Schriftführer: Dr. R Reich, Berlin- 
Weißensee, Parkstraße 22, Direktor der Taubstummenanstalt; 
2, Schriftführer; Rechtsanwalt und Notar Alfred Lipschitz, Berlin 
W 8, Behrenstraße 30; Rendant: Dr. Albrecht Koehler, Berlin 
SW 19, Jerusalemer Straße 19—20; Kontrolleur: Heinrich Bend¬ 
heim, Berlin W 15, Branden burgische Straße 37, 

v 


113 





Jüdische Toynbee-Halle für Volksbildung und Unterhaltung der 
Berliner B’ne-Brith-Logen 

Gegründet 1904. Geschäftsstelle: W62, Kleist st r. 10 
(Logenbüro), Telephon: B 5 Barbarossa 8651—52; Postscheckkonto: 
Berlin 82 203. 

Zweck: Veranstaltung von unentgeltlichen Unterhaltungs¬ 
und Vortragsabenden für die ärmere jüdische Bevölkerung* um ihr 
Anregung geistiger und geselliger Art zu bieten. 

Israelitische Union E« V. 

Gegründet 1913. Geschäftsstelle: N24, Oranien¬ 
burger Straße 40—41, Tel.: D 1 Norden 2529; Postscheckkonto: 
Berlin 87 280; Bankkonto: Darmstädter und Nationalbank, Unter 
den Linden 3. 

Zweck: Unterstützung notleidender Glaubensgenossen, 
Unterhaltung einer Kleiderkammer für Bedürftige, ferner ärztliche 
und zahnärztliche Poliklinik. Medikamente frei. Kindererholungs¬ 
fürsorge. 

Erster Israelitischer Volkskindergarten und Horts Gipsstr. 3, E,V. 

Gegründet 1893. Geschäftsstelle: N 54, Gipsstraße 3, 
Telephon: D 1 Norden 2705; Postscheckkonto: Berlin 27 606. 

Unterhält eine Tagesheimstätte für Kinder: a) deren Mütter 
auf Arbeit gehen, b) die zu Hause nicht genügend Aufsicht haben, 
c) deren Wohn räume unhygienisch sind; unterhält eine Kinder¬ 
stube für 14 Kinder von 1 bis 3 Jahren, sowie zwei Kindergärten 
für 70 Kinder und zwei Horte für 80 Kinder. Die Kinder werden 
in allen häuslichen Dingen (Handarbeiten, Ausbessern, Kochen, 
Handfertigkeit) unterrichtet, die Schulaufgaben werden beaufsich¬ 
tigt, sie turnen und baden regelmäßig. Sie werden beköstigt, für 
Bekleidung wird gesorgt. Der Verein hat in den Sommerferien 
eine eigene Küche, Schutzhalle, große Spielwiese mit Badegelegen¬ 
heiten im Tegeler Wald. 

Jüdische Waisenhilfe E, V, Gesellschaft zur Förderung der Er¬ 
ziehung jüdischer Waisenkinder zur produktiven Arbeit 

Gegründet 1926. Geschäftsstelle: BerlmW56, Fran¬ 
zösische Straße 32, Tel.: A6 Merkur 2385; Bankkonto: L Drey- 
fus & Co., W 56, Französische Straße 32, Postscheckkonto: Ber¬ 
lin 19 583. 

Zweck: Unterhält die aus dem Kownoer Kinderheim her¬ 
vorgegangene, von Herrn Dr, Siegfried Lehmann gegründete und 
geleitete Waisenkolonie Ben-Schemen. 

Verein zur Pflege armer jüdischer Wöchnerinnen 

Gegründet 1825. Geschäftsstelle: Agnes Wreschner, 
Klopstockstraße 30, Telephon: C5 Hansa 795. 

Zweck: Die Unterstützung von werdenden jüdischen 
Müttern mit Geld und von Wöchnerinnen mit Geld und Wasche. 


114 







VI» Frauenvereine 

Jüdischer Frauenbund (j. F. B.) E» V. 

Gegründet 1904- Geschäftsstelle; N 24, Monbijou- 
platz 10, Tel.: D 1 Norden 7140; Post sdi eck konto: Berlin 96 802. 

Zusammenschluß aller jüdischen Frauenvereine Deutschlands 
zu gemeinsamer Arbeit im Interesse der jüdischen Frauenwelt. Der 
J- F. B. ist neutral, d. b. er schließt die Vereine aller Richtungen 
zusammen- Er erstrebt: a) Stärkung des jüdischen Gemeinschafts¬ 
bewußtsein, b) Förderung der Zusammenarbeit der jüdischen 
Frauenvereine, Stärkung der Beziehungen zwischen den Örgani- 
sationen der jüdischen und der anderen konfessionellen und inter¬ 
konfessionellen Verbände zur Förderung der sozialen und kultu¬ 
reilen Aufgaben im deutschen Frauenleben. Teilnahme an den 
Zielen der deutschen Frauenbewegung und am Wiederaufbau 
Deutschlands, c) Teilnahme an den Bestrebungen zur Versöhnung 
der Völker untereinander mittels Zusammenarbeit mit inter¬ 
nationalen Frauenürganisationen, d) Förderung der Arbeiten, die 
dem Aufbau Palästinas dienen, e) gleichberechtigte Mitwirkung der 
Frau in der jüdischen Gemeinde, f) Pflege des Familienlebens, 
Förderung der jugendwohlfahrt, der Eheschließung usw., g) Forde¬ 
rung von Bestrebungen, die das Erwerbsleben der jüdischen Frauen 
und Mädchen erleichtern, h) Bekämpfung aller Formen und Aeuße- 
rungen von Unsittlichkeit (Bekämpfung des Mädchenhandels usw.), 
i) Bekämpfung von Volkskrankheiten (Tuberkulose, Geschlechts¬ 
krankheiten usw.), Bekämpfung aller Formen des Antisemitismus. 

Der J. F- B. umfaßt 10 Provinzial- und Landesverbände, 
40 Ortsgruppen (die Ortsgruppen fassen als lokale Organe des 
J. F- B. die verschiedensten jüdischen Frauenvereine ihres Ortes zu¬ 
sammen) und gegen 430 angeschlossene Vereine mit etwa 
50 000 Mitgliedern. 

Verband Berlin des Jüdischen Frauenbundes E. V. 

Gegründet 1904. Geschäftsstelle: Grunewald, Königs¬ 
allee 11a, Tel.: H2 Uhland 3746; Postscheckkonto: Berlin 30 340. 

Zweck: Vereinigung aller jüdischen Frauen Berlins zur 
Wahrnehmung der Fraueninteressen ohne Unterschied der reli¬ 
giösen und politischen Einstellung. Der Verband ist bestrebt, 
durch Vorträge, Arbeitsgemeinschaften, Diskussionsabende, 
Schulungskurse die Frauen für jüdisches Wissen, für das Judentum 
überhaupt zu interessieren und ihre Mitarbeit auf religiösem, 
geistigem und sozialem Gebiet zu gewinnen. 

Der Verband umfaßt 15 Bezirksgruppen, deren jede einen 
Vorstand hat und selbständig im Sinne des Frauenbundes in erster 
Verbindung mit der Zentrale arbeitet. Er unterhält vier Heime; 
Madrfienheim I für junge alleinstehende, berufstätige Mädchen, 
Mädchenheim II für junge Mädchen in Berufsausbildung, das Heim 
Großbeerenstraße 74 (1. Klein-Altersheim) und Heim Olga-Stern- 
Haus (2. Altersheim). 




115 







Frauen verein von 1833 zum Besten Israeli tisch er Waisenmädchen 

Gegründet 1833, Geschäftsstelle : Schadowstraße 1 b 
(S. Herz), Telephon: A4 Zentrum 4401. 

Zweck : Unterhaltung eines Waisenhauses, in das 28 Kinder 
vom vierten Lebensjahre bis zur vollständigen Berufsausbildung 
auf genommen werden. Das Waisenhaus befindet sich in Berlin- 
Hermsdorf, Albrechtstraße 10, Telephon: C8 Tegel 1485, 

Frauen verein der israelitischen Synagogengemeinde Adaß Jisroe! 
zu Berlin 

Geschäftsstelle: N 24, Oranienburger Straße 65 (Frau 
Merzbadi), Telephon: D 1 Norden 10 891; Postscheckkonto: Berlin 
80 728 (Kella Merzbach), 

Zweck: Ausübung jüdischer Liebespf lichten: a) Kranken¬ 
pflege und Unterstützung Kranker, b) Liebesdienste in Todesfällen, 
c) Wohltätigkeit durch Gelduntemützung. 

Frauenloge Agudas Achim 

Gegründet 1919. Geschäftsstelle; Berlin-Wilmersdorf, 
Prinzregentenstraße 78 (Frau Morz), TeL: Hl Pfalzburg 2326. 

Zweck: Unterstützung armer jüdischer Familien und 
Kranker. 

Frauen-Vereinigung Ahawas Scholaum 

Gegründet 1902. Zweck : Unterstützung jüdischer Armer. 

Israelitischer Frauenhilfsverein „Ausseh Tauwaus“ 

Gegründet 1912. Geschäftsstelle: Charlottenburg 4, 
Kantstr. 18, Tel.: C t Steinplatz 4226; PostscheckL: Berlin 112 856. 

Zweck : Unterstützung von in Not geratenen Familien und 
Einzelpersonen und Pflege der Geselligkeit unter den Mitgliedern, 

Israelitischer Frauenhilfsverein Berlin 

Gegründ. 1889. Adresse: Frau Jenny Cassirer, Kantstr, 44—45. 
Zweck: Unterstützung armer alter Frauen und Kinder. 

jüdischer Frauen-Wohlfahrts-Verem „Mathilde Caro“ 

Gegründet 1893. Geschäftsstelle: W 30, Stübben- 
straße 4 (Balbina Linsker), TeL: B6 Cornelius 0254; Postscheck¬ 
konto: Berlin 137 291. # t 

Zweck : Unterstützung armer Wöchnerinnen mit Geld und 
Wäsche sowie alter Frauen zu den hohen Feiertagen mit 10 bis 
50 M., Beschenkung von Kindern bis zu 6 Jahren zu Chanukka 
mit Kleidung und alter Frauen mit Wintersaehen. 

Verein „Israelitische Frauenhilfe“, Charlottenburg, 

Gegründet 1909. Geschäftsstelle: Halensee, Pauis- 

borner Straße 73, Telephon: H 1 Pfalzburg 8419.. 

Zweck: Gewährung von Unterstützung in jeglicher Art 
(Bargeld, Reisen, Erholung, Bekleidung usw.) an Juden in Berlin, 


116 





Frauen-Verein Esras Ntisdum 

Gegründet 1918* Geschäftsstelle: Linienstraße 8 (Frau 
Faß), Telephon: E 3 Königstadt 3764* 

Zweck: Gewährung von Unterstützungen, im Krankheits¬ 
fälle Beschaffung von Medikamenten und Bezahlung des Arztes* 

Vereinigung jüdischer Frauen Groß-Berlins 

Gegründet 1923. Geschäfts stelle : SW 19, SeydeL 
Straße 19a (Bertha Kothmann); Bankkonto: Darmstädter und 
Nationalbank, Kommandantenstraße. 

Zweck : Zusammenschluß jüdischer Frauen und Pflege jüdi¬ 
schen Geistes* 

Frauengruppe der Freien Vereinigung für die Interessen des 
orthodoxen Judentums 

Gegründet 1908* Geschäftsstelle: Alexanderufer 5 
(Frau Simon C* Knoller), Telephon: Dl Norden 1473. 

Zweck: Krankenfürsorge durch Besuch der Kranken 

in den Krankenhäusern, Versorgung rituell lebender Kranker mit 
koscherer Kost, Unterstützung Hilfsbedürftiger durdi Kat und 
Tat, Unterhaltung eines kostenfreien Stellennachweises für jüdisches 
Hauspersonal, ethische und praktische Vertiefung der Kenntnisse 
im jüdischen Schrifttum durch Vorträge usw. 

Frauenverein „Gemüus Chassodim“ ( Wohltatigkeits-Verein) 

Gegründet 1899* Geschäftsstelle: W 50, Augsburger 
Straße 42 (B* Löwenthal), Telephon: B4 Bavaria 1130* 

Zweck: Unterstützung alter und kranker Leute jüdischen 
Glaubens* Beihilfe bei Aborten, die dem Verein angezeigt werden* 

Frauenvereinigung des HumanitätsVereins Gewul Tauw 

Gegründet 1896* Geschäftsstelle: Charlottenburg, 

Sybelstraße 28 (Frau Mathilde Becker)* 

Zweck: Unterstützung armer jüdischer Familien bzw. 
einzelner Frauen und Mädchen mit Geld* Die Henriette-David- 
Stiftung, die aus dem Verein hervorgegangen ist, schickt bedürftige 
kranke Kinder zur Erholung in die Sommerfrische* 

Frauenloge „Humanitas“ 

Gegründet 1899* Geschäftsstelle : NO 18, Große 

Frankfurter Straße 95 (G. Bonn), Telephon: E3 Königstadt 6256. 

Zweck: Unterstützung von Mitgliedern und Mitgliedern 
des Brudervereins „Humanitas“. 

Verein „Judas Töchter“ 

Gegründet 1890, Geschäftsstelle: Bei Frau Ernestine 
Eschelbachcr, NW 87, Klopstockstraße 471, Tel.: C5 Hansa 5196* 
Zweck: Hilfe für Kranke und Genesende, 

Schwestern verband der U. O* B. B. Logen 

Gegründet 1912* 1* Vors: Anna Lewy, Stettin, Elisabeth¬ 

straße 10* Verbandsbüro; Frankfurt a* M., Melemstraße 22 


117 





{Leiterin: Frau Johanna Baer, Geschäftsführerin: Frl. Else Zedner). 
Telephon: Frankfurt, Zeppelin 52 292; Postscheckkonto: Berlin 
109 777 (Frau Bertha Kochmann); Bankkonto: Darmstädter und 
Nationalbank, Kommandantenstraße 12—13. 

Zweck: Will die in den Logen zusammengeschlossene jü¬ 
dische Frauenwelt in jüdischem Sinne und Geist emporheben und sie 
an all den ethischen und kulturellen Bestrebungen teilnehmen 
lassen, die den Männerkreis der Loge erfüllen. 

Frauenverem der Berliner Logen U, O* B. B. 

Gegründet 1888. Geschäftsstelle: Charlotten bürg, 
Schlüterstraße 53 (Minna Schwarz), Telephon: j 1 Bismarck 4487; 
Postscheckkonto: Berlin 21 076; Bankkonto: Deutsche Bank. 

Unterhält Mütter- und Säuglingsheim, Entbindungsheim, 
WÖehnerinnenheim, Beratungsstelle, Ausbildung jüdischer Mädchen 
zu staatlich anerkannten Säuglingsschwestern in zweijährigen 
Kursen. 

jüdisch-nationale Frauenvereinigung (Ortsgruppe Berlin des Bundes 
zionistischer Frauen in Deutschland) 

Gegründet 1900. Nationale, kulturelle und soziale Bestre¬ 
bungen unter den Frauen; aufgegangeo Herbst 1928 in der Frauen- 
Arbeitsgemeinschaft für Palästina (siehe dort). 

Verband jüdischer Frauen für Kulturarbeit in Palästina (Ortsgruppe 
Berlin) 

Gegründet 1907; bestand bis Herbst 1929 (siehe Frauen-Ar- 
beitsgemeinschaft für Palästina und Verband Jüdischer Frauen für 
Palästina-Arbeit). 

Frauen-Arbeitsgemeinsehaft für Palästina 

Gegründet Herbst 1928 in Berlin. Sekretariat: W 15, 
Meinekestraße 10, Telephon: J 1 Bismarck 7165, 

Zweck: Vereinheitlichung der Frauenarbeit für Palästina, 
festere Verknüpfung mit dem Werk der WIZO (Women's Inter¬ 
national Zionist Organization) in Palästina. Die F. A. P., zunächst 
Dachorganisation des Jüdisch-Nationalen Frauenverbandes und des 
Verbandes Jüdischer Frauen für Kulturarbeit in Palästina, ist seit 
Herbst 1929 die aus der Fusion beider Verbände hervorgegangene 
einheitliche Frauenorganisation für Palästinaarbeit in Berlin; sie ist 
die Berliner Ortsgruppe des Verbandes Jüdischer Frauen für Palä¬ 
stina-Arbeit (siehe unten), der aus der Fusion von Zionistischer 
Frauenbund und Verband Jüdischer Frauen für Kulturarbeit in 
Palästina entstanden ist. 

Die Frauen-Arbeitsgemeinsehaft für Palästina erstrebt die 
Gründung von Frauen-Bezirksgruppen in Berlin zur Durchführung 
einer intensiven Werbe- und Aufklärungsarbeit unter den Frauen, 
Bis zum Januar 1931 sind Bezirksgruppen der F, A. P. begründet 


118 
















worden im Westen, im Grüne wald, in Lichcerfelde, in Tempelhof, 
im Norden und Osten, in Neukölln und im Nordwesten. Einmal 
im Monat finden in jeder Bezirksgruppe öffentliche Vortragsvcran- 
staltungen statt, alle 14 Tage Studienzirkel über Fragen der palä¬ 
stinensischen Wirklichkeit und allgemein-jüdische Probleme, 

Verband Jüdischer Frauen für Palästina-Ar beit 

Geschäftsstelle: W 15, Meinekestraße 10, Telephon: 
j 1 Bismarck 7165, 

Wesen und Ziel: Der Verband bildet die deutsche Föde¬ 
ration der Wizo. Er umfaßt Zionistinnen und Nichtzionistinnen. 
Er stellt sich die Aufgabe, die jüdischen Frauen in Deutschland zum 
Palästinaaufbau heranzuziehen, sie mit den Tatsachen und Pro¬ 
blemen des kulturellen und sozialen jüdischen Lebens vertraut zu 
machen und darüber hinaus seine zionistischen Mitglieder eng mit 
der zionistischen Arbeit zu verbinden. 

Israelitischer Frauenverein Neukölln E, V, 

Gegründet 1903. Geschäftsstelle: S 59, Kottbusser 
Damm 78 (i. V,: Selma Goldberg), Telephon: F 2 Neukölln 2866, 
Zweck; Unterstützung in Not geratener jüdischer Familien 
sowie alleinstehender Frauen und Mädchen, Erhaltung jüdischen 
Geistes in der Familie, Mitarbeit am Wohlfahrtsamt der Jüdischen 
Gemeinde, Bezirk Neukölln, 

Israelitischer Frauen-Unterstützungs-Vcrein E. V, 

Gegründet 1883. Postscheckkonto: Berlin 23 389; Bankkonto: 
Deutsche Bank, 1. Vorsitzende; Frau Ella Goldschmidt, Wittels- 
badierstraße 13. 

Uebt ergänzende Fürsorge an armen jüdischen Mädchen und 
Frauen aus und sorgt bei dringender Not für sofortige Hilfe. Ge¬ 
suche sind an die Vorsitzende zu richten. 

Jüdischer Frauenverein Wedding-Gesundbrunnen 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle: N 20, Christiania- 
straßc 116a II (Herta Rosenbach). 

Zweck: Das Zusammenfassen der jüdischen Frauen des Be¬ 
zirks zu geselligem Beisammensein, die Pflege geistiger, speziell jü¬ 
discher Interessen. Leistung sozialer Arbeit in Verbindung mit dem 
Wohlfahrtsamt der Gemeinde, Bezirk Wedding. Der Verein ist 
dem Jüdischen Frauenbund angeschlossen und unterstützt dessen 
Bestrebungen. 

Jüdischer Frauenverein Weißensee E* V. 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle; Weißensee, Berliner 
Allee 241, Telephon: E 6 Weißensee 73 (Frau Dr. Geisenberg). 

Zweck; Wirtschaftliche Unterstützung bedürftiger Weißen¬ 
der Juden; Jugend- und Krankenfürsorge. 


119 
















VII. Vereine für Gemeindearbeit 


Neuer Jüdischer Gemeinde-Verein 

Gegründet 1910. Geschäftsstelle; O 27, Alexander¬ 
straße 13 (Dr. Max Rosenberg), Telephon: E2 Kupfergraben 3792; 
Postscheckkonto; Berlin 95 403 (Sally Woizinski). 

Zweck: Der N. J. G.V. ist ein gemeindepolitischer Verein, 
der für das erhaltende Prinzip im Judentum — im überlieferten 
Sinne — eintritt. Er besteht aus dem Hauptvorstand und den Orts¬ 
gruppen „Norden“, „Nordost“, „Zentrum" u. „Charlottenbürg". 

Liberaler Verein für die Angelegenheiten der Jüdischen Gemeinde 
zu Berlin E- V- (Berliner Organisation der Vereinigung für das 
Liberale Judentum, E. V.) 

Geschäftsstelle : SW11, Hallesche Straße 1, Telephon: 
F5 Bergmann 3358—59; Postscheckkonto; Berlin 14 805. 

Zweck: Förderung der religiösen Entwicklung im Geiste des 
liberalen Judentums innerhalb der jüdischen Gemeinde zu Berlin 
und Hinwirkung, daß die Verwaltung der Gemeinde nach liberalen 
Grundsätzen und unter Ausschaltung national-jüdischer Be¬ 
strebungen geführt werde. 

Verein zur Erhaltung des überlieferten Judentums 

Gegründet 1094. Geschäftsstelle: NW 87, Altonaer 
Straße 35 (M. A. Loeb), Telephon; C5 Hansa 218. 

Zweck: Erhaltung und Förderung des gesetzestreuen 
Judentums. 

Vereinigung für die Interessen der Alten Synagoge 

Gegründet 1921. Geschäftsstelle: C2, Klosterstr. 39 
(Leo Danziger), Tel: A6 Merkur 2031; Postscheckkonto: Berlin 
109 284 (Alexander Lewinski). 

Zweck: Die Wahrnehmung der Interessen der „Alten 
Synagoge" und deren Besucher im Sinne der Tradition der „Alten 
Synagoge". Die Vertretung der Synagogenbesucher gegenüber dem 
Gemeinde- bzw. Synagogen Vorstand in allen die Synagoge betr. 
Angelegenheiten. Die Förderung jüdischen Lebens und der Zu¬ 
sammengehörigkeit der Gemeindemitglieder ohne Unterschied des 
Ranges und Standes bei Ausschaltung jeder Politik. 

Syoagogenverein Kottbusser Ufer 

Gegründet 1917. Geschäftsstelle: Kottbusser Ufer 48 
bis 50, Telephon: F8 Oberbaum 0152, 

Verein Synagoge Fasanenstraße 

Gegründet 1921. Geschäftsstelle; Charlotten bürg 2, 
Synagoge Fasanenstraße 79—80, Tel.: J 1 Bismardc 6428; Post¬ 
scheckkonto Berlin 37 757. Vorsitzender: Benas Levy, Fasanen¬ 
straße 69. 

Zweck: Annäherung der Synagogen besuch er an Synagoge 
und Rabbiner. Unterstützung an Arme des Bezirks. 


120 







Synagogdiverein Kaiserstraße E- V- 

Gegründet 192L Geschäftsstelle: 0 27, Wallner- 
theaterstraße 41 (Sally Struck), Tel.: E3 Königstadt 9627; Josef 
Ury, Schatzmeister; Postscheckkonto: Berlin 76 745* 

Zweck: Besorgung von Gemeindeangelegenheiten im Be¬ 
zirk Kaiserstraße, Zusammenkünfte der Synagogenbesucher, Wahl¬ 
tätigkeit' 

Synagogenverein Levetzowstraße 

Gegründet 1919, Geschäftsstelle : NW 87, Eyke- 
von-Repkow-Platz 5 (Martin Berju); Postscheckkonto: Berlin 73511 
(D. Schmeidler). 

Zweck: Stärkung des Interesses der Mitglieder für die 
Synagoge und die religiösen Aufgaben der Gemeinde, Pflege der 
Beziehungen der Mitglieder untereinander und ihres Verhältnisses 
zu ihren Seelsorgern, Verbreitung jüdischen Wissens und Leistung 
sozialer Hilfe im Bezirk. 

Verein Synagoge Lindenstraße 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle: SW 19, Linden¬ 
straße 48—50, Tel,: A7 Dönhoff 9774 {Kastellan Schlopper); 
Postscheckkonto: Berlin 805; Bankkonto: Jüdischer Kredit-Verein 
für Handel und Gewerbe E. G. m. b. H., Neue Promenade 3, 

Zweck: Hebung des religiösen Lebens in Gottesdienst, 
Haus, Verein und engerer Gemeinde; humanitäre Bestrebungen. 

Verein Synagoge Lützowstraße 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: W 35, Lützow¬ 
straße 16; Postscheckkonto: Berlin 115 112 (Willy Knop); Bank¬ 
konto: Commerz- und Privatbank, W 35, Potsdamer Straße 115, 
Zweck: Zusammenschluß der Besucher der Synagoge 
Lützowstraße, Verbreitung jüdischen Wissens unter seinen Mit¬ 
gliedern, Wohlfahrtspflege im Synagogenbezirk. 

Verein „Neue Synagoge“ 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: N 65, Chaussce- 
straße 59, Dr, Mendelsohn, Tel.: D2 Weidendamm 0469; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 84 389 (Heinrich Stenger & Co.). 

Zweck; Zusammenschluß der Synagogenbesucher zur 
Hebung des religiösen Lebens und zur Stärkung des Interesses am 
Judentum und insbesondere seiner religiösen Einrichtungen. 

Synagogenverein Pestalozzistraße 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: Halensee, Pauls- 
borner Straße 73 (Hermann Aron), Telephon: j 1 Bismarck 5485; 
Postscheckkonto: Berlin 45 999. 

Zweck: Zusammenschluß der Mitglieder und Besucher der 
Synagoge, Veranstaltung von belehrenden Vorträgen, eventuell 
Einspruch und Meinungsäußerung bei Aenderungen in Ge¬ 
meindeangelegenheiten. 




121 





Synagogenverein Rykestraße 

Gegründet 1920, Geschäftsstelle: Rosen thalerStr, 18 
(Hugo Alexander), Telephon: D 2 Werdendamm 3193. 

Zweck : Pflege und Bewahrung der überlieferten Gebräuche, 
Mitbestimmungrecht bei Anstellung von Rabbinern und Kantoren, 
Herstellung näheren Zusammenhangs der Besucher der Synagoge 
durch Vorträge und gesellige Abende, Unterstützung notleidender 
Mitglieder* 

Schöneberger Synagogenverdn E. V., Münchener Straße 37 

Gegründet 1910. Geschäftsstelle: Schöneberg, 
Münchener Straße 37; Postscheckkonto: Berlin 23 871; Bank¬ 
konto: Buchholz & Co, 

Zweck: Pflege des jüdischen Lebens, unterhält eine Mittel¬ 
standsküche und gewährt Unterstützungen. 

Verein zur Förderung der Interessen der Ada ss Jisroel 

Gegründet 1913, Geschäftsstelle: N 24, Oranien¬ 
burger Straße 59 {Jacob Levy), Telephon: D I Norden 3193, 

Zweck : Förderung der Interessen der Gemeinde Adass 
Jisroel. 


VIII. Berufsorganisationen 

Verein der Beamten und Angestellten der Jüdischen Gemeinde 
zu Berlin E. V. 

Gegründet 1898, Geschäftsstelle: N 24, Oranien¬ 
burger Straße 29, Telephon; D 2 Weidendamm 5921. 

Zweck: a) jede Tätigkeit zur Verbesserung der materiellen 
und sozialen Verhältnisse der Mitglieder; b) Gewährung von Dar¬ 
lehen an Mitglieder; c) kostenfreie Lieferung der Vereinszeitschrift 
„Der Beamte im jüdischen Dienst“ an Mitglieder und, soweit Vor¬ 
rat, an sonstige sich meldende Interessenten, 

Vorsitzender: Eitel Rockmacher, Berlin N 54, Brunnen- 
Straße 169. 

Zentralverband jüdischer Handwerker Deutschlands (Sitz Berlin) 
Gegründet 1909. Geschäftsstelle: NO 18, Große 
Frankfurter Straße 80—81 (Louis Wolff), Telephon: E3 König¬ 
stadt 2490; Postscheckkonto: Berlin 84 226, 

Zweck: Förderung des Handwerks unter den Juden durch 
Heranbildung eines geeigneten Nachwuchses, Bekämpfung der 
Vorurteile gegen den jüdischen Handwerkerstand, Aufklärung in 
Wort und Schrift, gegenseitige Unterstützung durch Zuführung 
von Arbeit. 


122 








Verein selbständiger Handwerker jüdischen Glaubens E. V* 

Gegründet 1895. Geschäftsstelle: NO 18, Große 
Frankfurter Straße 80—81 (Louis Wolff), Telephon: E3 Königstadt 
2490; Postscheckkonto: Berlin 115 057, 

Zweck: Förderung des Handwerks unter den Juden, Be¬ 
ruf svertretung, Heranbildung eines geeigneten Nachwuchses und 
Arbeitsvermittlung. 

Verein jüdischer Handwerks- und Handlungsgehilfen Groß-Berlin 
Gegründet 1925. Geschäftsstelle: Ni 13, Kanzow- 
straße 3 (Josef Rosenthal); Bankkonto: Dresdner Bank, Depositen¬ 
kasse AIIL 

Zweck: Zusammenschluß sämtlicher jüdischer Handwerks¬ 
gehilfen, Veranstaltung von Vorträgen, Pflege der Geselligkeit. 
Sparabteilung. 

Hilfskasse für israelitische Kantoren und Kultusbeamte und deren 
Witwen und Waisen in Deutschland E. V< 

Gegründet 1887. Geschäftsstelle: W 62, Maaßen- 
straße 35, Telephon: B 1 Kurfürst 9450. 

Zweck : Die dauernd oder zeitweise dienstuntauglich ge¬ 
wordenen Mitglieder sowie die Hinterbliebenen von verstorbenen 
Mitgliedern nadi Kräften zu unterstützen und die Standes¬ 
interessen der Mitglieder zu fördern. 

Vereinigung der Kantoren Groß-Berlins und Umgegend 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle : Charlottenburg 4, 
Kaiser-Friedridi-Straße 71 (Leo Gollanin); Postscheckkonto: Berlin 
] 17 565; Bankkonto: Danatbank, Depositenkasse Charlottenburg, 
Berliner Straße 142 (Alfred jacoby, Charlottenburg 2, Schiller¬ 
straße 106). 

Zweck: Die Wahrung und Hebung der wirtschaftlichen und 
Pflege der ideellen Interessen der Mitglieder. 

Lehrerhort ehemaliger Zöglinge der jüdischen Lehrerbildungsanstalt 
zu Berlin 

Gegründet 1909. Geschäftsstelle: Berlin-Zehlendorf, 
Lessängstraße 23 (S. Silberberg), Tel.; G4 Zehlendorf 3168; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 1287 (Berliner Stadtbank, Girokasse 91, Berlin- 
Zehlendorf), 

Zweck: Gewährung von unverzinslichen Darlehen an junge 
Kollegen, denen zur Weiterbildung die nötigen Mittel fehlen oder 
die in Not geraten sind, Gewährung von Hilfe an Witwen von 
Kollegen zur Linderung der ersten großen Not, 

Verein zur Unterstützung jüdischer Lehrer in Preußen E. V, 

Vorsitzender: S. Feldberg, Berlin-Zehlendorf, Lessingstraße 23, 
$ ! der Satzungen regelt den Zweck des Vereins: Jüdischen 
Lehrern und Lehrerinnen, wenn sie durch Alter oder Krankheit 
oder sonst auf unverschuldete Weise hilfsbedürftig geworden sind, 
demnächst auch Witwen und Waisen jüdischer Lehrer eine fort¬ 
laufende oder einmalige Unterstützung zu gewähren. 


123 

















Reichsverband der jüdischen Lehrervereine 

Gegründet 1895. Geschäftsstelle: W 50, Achenbach¬ 
straße 3 (M. Abraham), Tel.: B4 Bavaria 1105; Postscheckkonto: 
Berlin 83 930 (M. Abraham). 

Zweck : Behandlung aller die jüdischen Lehrervereine im 
Reich angehenden Fragen des Unterrichts, der Standesinteressen, 
der Kollegialität und des Unterstützungswesens. 

Sozialer Ausschuß des Reidisverbandes der jüdischen Lehrervereine 
im Deutschen Reiche 

Gegründet 1927. Geschäftsstelle : Berlin-Charlotten¬ 
burg 2, Kantstraße 158, Telephon: J I Bismarck 1063—65. 

Zweck ; Mitwirkung der jüdischen Lehrerschaft bei der 
pädagogischen Ausgestaltung der Jugendwohlfahrtsarbeit. 

Jüdischer Lehrerverband in Preußen 

Geschäftsstelle: W 50, Achenbachstraße 3 (M. Abra¬ 
ham), Telephon: B4 Bavaria 1105; Postscheckkonto: Berlin 83 930. 

Zusammenschluß der jüdischen Lehrervereine in Preußen. 
Zweck wie beim Reichsverband. 

Wissenschaftliche Vereinigung jüdischer Lehrer und Lehrerinnen 
zu Berlin 

Gegründet 1895. Geschäftsstelle: NW4Q, Calvinstr. 20 
(Frau A. Rosenthal-Budwig), Telephon: C6 Moabit 3615. 

Erstrebt durch Vorträge und Fortbildungskurse, vor 
allem auf den Gebieten des Religionsunterrichts, ihre Mitglieder 
weiterzubilden und durch engen Zusammenschluß die Vertretung 
der Standesinteressen zu wahren. Sie ist die von der Jüdischen Ge¬ 
meinde offiziell anerkannte Vertretung der Berliner Lehrerschaft. 


Verein der Leiter und Leiterinnen jüdischer Erziehungsanstalten 
Deutschlands 

Gegründet 1923. Geschäftsstelle: Königsberg i. Pr., 
Lindenstraße 10, Waisenhausdirektor Peritz, Vorsitzender. 

Zweck: Förderung der Interessen der Mitglieder und ihrer 
Anstalten, vermittelt Austausch von Erfahrungen auf beruflichem 
Gebiet, veranstaltet fortbildende Vortrage und vertritt gemeinsame 
Interessen nach außen. 

Rabbinerverband in Deutschland 

Zweck: Vertretung der gemeinsamen Aufgaben und In¬ 
teressen der Rabbiner Deutschlands. 

Vorsitzender: Rabbiner Dr. Baeck, Berlin W 62, Burggrafen¬ 
straße 19. 

Geschäftsstelle: Offenbach a, M. s Straße der Re¬ 
publik 58 (Rabbiner Dr. Dienemann). 


124 





Sozialer Ausschuß des Allgemeinen deutschen Rabbinerverbandes 
Geschäftsstelle: Bln.-Charlottenburg2, Kantstr* 158, 
Telephon: j 1 Bismarck 1064—65* 

Zweck : Der Soziale Ausschuß will die Mitglieder des All¬ 
gemeinen deutschen Rabbinerverbandes für die sozialen Fragen und 
Aufgaben der judenheit interessieren* Er will in Fühlungnahme 
mit den einschlägigen Organisationen darauf hinwirken, daß die 
im jüdischen Gesetz verankerten sozial-religiösen Bestimmungen 
eine bessere Auswirkung finden, und daß in der praktischen Für¬ 
sorgearbeit, die allerorts an den Rabbiner herantritt, die Gesichts¬ 
punkte einer neuzeitlichen Sozialpolitik und Wohlfahrtspflege von 
seiten der Rabbiner zur Geltung gebracht werden. 

Seine Arbeitsgebiete sind insbesondere Gefährdetenfürsorge, 
Gefangenenfürsorge, Durchwandererfürsorge, Bevölkerungspolitik, 
Seelsorge in Heilanstalten und Krankenhäusern, Bodenreform, 

Vereinigung der Rabbiner Groß-Berlins 

Gegründet 1926* Geschäftsstelle: Neukölln, Kaiser- 
Friedrich-Straße 33 (Dr* Kantorowsky), Tel*: F 2 Neukölln 9690* 
Vorsitzender: Rabb* Dr* Weisse* 

Zweck: Engere kollegiale Zusammenarbeit, insbesondere in 
religiösen, sozialen und pädagogischen Angelegenheiten, und Aus¬ 
sprache über Fragen des Judentums, Wahrung gemeinsamer 
Standesinteressen und Schaffung stärkerer persönlicher Annäherung 
der Mitglieder aneinander* 

Verein gesetzestreuer jüdischer Lehrer und Lehrerinnen 

Neu gegründet 1926* Geschäftsstelle: Charlotten¬ 
burg 1, Kaiserin-Augusta-Allee 36 (Frau Jarecki-Bernstem), Tel: 
C 4 Wilhelm 5886, 

Zweck: Zusammenschluß der gesetzestreuen jüdischen Lehr¬ 
kräfte Berlins zur Fortbildung und gemeinsamen Vertretung der 
Standesinteressen* 


IX* HeimatvereineaMiB^^^^^HK^H 

Verband Fosener Heimat vereine 

Gegründet 1925. Geschäftsstelle: Charlottenburg, 
Wilmersdorfer Straße 78 (Heinrich Kurtzig), Telephon: C 2, Bleib¬ 
treu 1744; Postscheckkonto: Berlin 111 694* 

Zweck: 

a) Pflege der landsmannschaftlichen Zusammengehörigkeit und 
der Treue zur Heimat* 

b) Einheitliche Durchführung der Fürsorgetätigkeit für bedürf¬ 
tige Landsleute* 

c) Gründung einer Auskunftsstelle für rechtliche und wirt¬ 
schaftliche Angelegenheiten der Heimatprovinz Posen* 

d) Schaffung eines heimatlichen Nachrichtendienstes* 


125 










e) Schaffung eines Fonds, dessen Mittel zur Unterstützung der 
jüdischen Heimatgemeinden bei der Erhaltung der Kult¬ 
stätten, Friedhöfe und Wohlfahrtsanstalten verwendet 
werden sollen. Publikationsorgan: „Poscner Heimatblätter"; 
erscheint monatlich* Auflage: zirka 3000. Redakteur: Hein¬ 
rich Kurtzig, Charlottenburg 4, Wilmersdorf er Straße 78. 

Verein Ansdiei Chessed E, V, Groß-Berlin 

Gegründet 1920, Geschäftsstelle; Berlin-Schöneberg, 
Bozener Straße 20 (Ludwig Grün), Tel,; G 1 Stephan 3934; Post¬ 
schecks: Berlin 54 355; Bankk: Dresdn, Bank, Berlin NW, Turmstr. 

Zweck ; Gemeinnützige Unterstützung unverschuldet in 
Not geratener Juden aus der Stadt und der Provinz Posen. 

Vereinigung der Bromberger 

Gegründet 1925, Geschäftsstelle; Beriin-NiederschÖn- 
hausen, Buchholzer Straße 2301 (Paul Latte), Telephon: D 8 
Pankow 4764, 4765, 4964; Postscheckkonto: Paul Latte, Vereins- 
konto, Berlin 31 963. 

Zweck: Pflege der Gräber in der Heimatgemeinde, wirt¬ 
schaftliche Unterstützung bedürftiger Mitglieder, gesellschaftlicher 
Zusammenschluß, 

Verein der Buker 

Gegründet 1925, Geschäftsstelle; NO 55, Metzer 
Straße 43 (Arthur Back), Tel.: D 4 Humboldt 7954; Postscheck¬ 
konto; Berlin 480 08. 

Zweck : Unterstützung der jüdischen Gemeinde zu Buk zum 
Zwecke der Instandhaltung des dortigen Friedhofs sowie Unter¬ 
stützung jetziger oder ehemaliger Angehöriger der jüdischen Ge¬ 
meinde zu Buk. 

Hilfsverein der Chrzanower 

Gegründet 1923. Geschäftsstelle: SW 19, Kurstr, 14 
(Rudolf Halbreich), Telephon: A 6 Merkur 1126. 

Zweck: Unterstützung von Landsleuten, Abhaltung von 
geselligen Veranstaltungen und Vorträgen, 

Verein der Exiner 

Gegründet 1922, G e $ ch ä £ t s s t e 11 e : N 58, Hochmeister¬ 
straße 26 (J, Joseph); Postscheck.: Berlin 115 693 (Dr. Max Cohn). 

Zweck: Pflege des Heimatgefühls, Ausübung von Wohl¬ 
tätigkeit und Erhaltung der in der Heimatgemeinde bestehenden 
religiösen Einrichtungen, 

Verein der Gnesener in Berlin 

Gegründet 1904. Geschäftsstelle: Kurfürstendamm 
Nr, 141 (Hugo Jacob), Telephon: H2 Uhland 6032. 

Zweck: Unterstützung hilfsbedürftiger Landsleute sowie 
Förderung des Heimatgedankens unter den in Berlin wohnenden 
Gnesenern, insbesondere durch Fürsorge für die in der Heimat Ver¬ 
bliebenen und durch Gräber pflege. 


126 








Verein der Grätzer in Berlin 

Gegründet 1892- Geschäftsstelle : W62, Lutherstr. 10, 

Telephon: B 5 Barbarossa 3757. 

Zweck: Unterstützung bedürftiger Landsleute, Veranstal¬ 
tung von geselligen Zusammenkünften und Vorträgen, Pflege des 
jüdischen Friedhofs in Grätz. 

Verein der Janowitzer 

Gegründet 192L Geschäftsstelle: Halensee, Johann- 
Georg-Straße 9 (Sally Schiome), Tel.: Hl Pfalzburg 9754; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 142 511* 

Zweck: Erhaltung des Friedhofs und Tempels in Janowitz. 

Verein der Inowrazlawer 

Gegründet 1920* Geschäftsstelle: Charlottenburg 1, 

Berliner Straße 86 (Karl Freudenthal), Tel.: C 4 Wilhelm 3785; 
Postscheckkonto: Berlin 37 311. 

Zweck ; Pflege der Zusammengehörigkeit, Pflege der Gräber 
der Angehörigen in der Heimat, Unterstützung bedürftiger Ver¬ 
einsmitglieder. 

HUfsverein der Kempener 

Gegründet 1898. Geschäftsstelle: Hausvogteiplatz 6 
bis 7 (Arthur Dzialoszynski), Tel.: A 6 Merkur 4397; Postscheck¬ 
konto: Berlin 43 910; Bankkonto: Disconto-Gesellschaft, Depo¬ 
sitenkasse, Leipziger Straße 66. 

Zweck: Unterstützung hilfsbedürftiger Landsleute, die in 
Kempen (Posen) geboren sind oder zu Kempen Beziehungen haben 
und in Berlin wohnen. 

Verein der Kobytiner 

Gegründet 1923. Geschäftsstelle: C 2, Neue 
Promenade 7. 

Zweck: Ausübung von Wohltätigkeit und Pflege der 
Gräber in der Heimat. 

Verein der Kolmarer zu Berlin 

Gegründet 1910. Geschäftsstelle: NW 87, Gotz- 

kowskystraße 23 (Albert Tausk), Telephon: C6 Moabit 3041, 

Zweck: Pflege des Heimatgedankens. 

Verein der Krotosdiiner 

Gegründet 1927. Geschäftsstelle: W30, Gossowstr. 2 
(H. Becker), Telephon: B 5 Barbarossa 2254. 

Zweck: Förderung der landsmannsdiaftlidien Zusammen¬ 
gehörigkeit, pflegt Wohltätigkeit und Geselligkeit; Gräberpflege. 

Verein ehemaliger Labisdiiner * 

Gegründet 1905. Geschäftsstelle: W8, Kronen¬ 

straße 30—31 (Bernhard Leon), Telephon: A4 Zentrum 4934. 

Zweck: Unterstützung unverschuldet armer Landsleute. 


127 










Lissarer Hilfs verein zu Berlin E. V. 

Gegründet 1868* Geschäftsstelle : W15, Kaiserallee 212 
(R*-A* Dr* Willy Hausen), Telephon: B 4 Bavaria 3959; Postscheck¬ 
konto; Berlin 102 680* 

Zweck ; Unterstützung verarmter Lissaer oder deren ver¬ 
armter Kinder, die in Berlin wohnen* 

Verein der Lobsenser 

Gegründet 1921. Geschäftsstelle: N 54, Rosenthaler 
Straße 18, Telephon: D2 Weidendamm 3193* 

Zweck : Förderung des landsmannschaftlichen Zusammen¬ 
haltens, Pflege von Wohltätigkeit und Geselligkeit. 

Verein der Loslauer 

Gegründet 1924* Geschäftsstelle: Berlin NO 18 f 
Kniprodestr. 18 I (Wanda Glücksmann), TeL: E4 Alexander 8675* 

Zweck : Pflege der Anhänglichkeit an das verlorene ober- 
schlesische Heimatstädtchen, Instandhaltung der verlassenen 
jüdischen Kultstätten, wie Friedhof und Synagoge, Pflege des Zu¬ 
sammenhangs mit den Landsleuten. 

Hilfsverein für Märkisch-Friedland 

Gegründet 1856. Geschäftsstelle: S 42, Luisenufer 44 
(Siegfried Salinger), Tel*: F 1 Moritzplatz 7261 und 9039; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 28 858 (Siegfried Salinger). 

Zweck: Unterstützung von alten, unverschuldet in Not 
geratenen Personen jüdischen Glaubens, welche in Markisdi-Fried¬ 
land geboren, dort ortsansässig oder bis zum zweiten Grade ein- 
schlieslich von einem Aszendenten stammen, der in Märkisch-Fried¬ 
land geboren ist* Ferner gewährt der Verein jungen Leuten 
jüdischen Glaubens die Mittel zur Erlernung eines Handwerks, 
eines Gewerbes, der Landwirtschaft, auch einer Kunst oder zum 
Studium. 


Verein der Meseritzer 

Gegründet 1870* Geschäftsstelle: Bayreuther Str. 45 
(Max Bauchwitz), Telephon: B 1 Kurfürst 8344. 

Zweck: Pflege des Heimatgedankens* 

Verein der Oborniker _ 

Gegründet 1926. Geschäftsstelle : Charlottenburg, 
Sy bei Straße 57 (James Berlinsky), Telephon: C2 Bleibtreu 1346. 
Zweck: Pflege des Heimatgedankens. 


Ostrowoer Hilfsverein zu Berlin E. V. . 

Gegründet 1903. l.Vors.: Arnold Wegner, Swll, Mem- 

beerenstraße 27. .. , IT 

Zweck: Gewährt den in Not geratenen Mitgliedern Unter¬ 


stützung. 


128 




Vereinigung der Pinner zu Berlin 

Gegründet 1921, Geschäftsstelle; Charlottenburg 5* 
Witzlebenstraße 1 (Martin Marcus}» Tel; C4 Wilhelm 8063; 
Postscheckkonto: Berlin 56 058 (Mösle r, Süßkind & Co*), 

Zweck: Förderung des landsmannschaftlichen Zusammen¬ 
haltens, Unterstützung bedürftiger Landsleute, gesellige und wirt¬ 
schaftliche Annäherung der Vereinsmitglieder und Gewährung von 
Beihilfen an die jüdische Gemeinde in Pinne. 

Verein der Pleschener in Berlin E. V. 

Gegründet 1921* Geschäftsstelle: N 58, Choriner 
Straße 43 (D. Bravermann), Telephon: D4 Humboldt $696. 

Zweck: Erhaltung der Institutionen der Heimatgemeinde, 
Unterstützung bedürftiger Landsleute, Pflege der Geselligkeit, 

Verein der Pommern zu Berlin E. V* 

Gegründet 1892* Geschäftsstelle: Klostejrstraße 7—9 
(Martin Hartstein), Telephon: D 1 Norden 1253. 

Zweck : Unterstützung der Mitglieder, aber audi von 
Nichtmitgliedern, die aber aus Pommern sein müssen, sowie Pflege 
der Geselligkeit unter den Mitgliedern. 

Verein der Posener (Hi Ifs verein für die Provinz Posen) E. V, 

Gegründet 1870, Geschäftsstelle: W50, Rankestr. 2 
(N* Hamburger), Tel.: j 1 Bismarck 2020; Postscheckkonto: Ber¬ 
lin 25 233 (Leo Jacob); Bankkonto: Leo Jacob» NW7, Prinz-Louis- 
Ferdinand-Straße 1. 

Zweck: Unterstützung bedürftiger Landsleute, 

Hilfsverein der Rawitsdier zu Berlin 

Geschäftsstelle: C2, Heiligegeiststraße 3—4 (Jacob 
Pasch); Postscheckkonto: Berlin 78 168. 

Zweck: Unterstützung bedürftiger Landsleute, Gräberpflege. 

Verein der Rogasener 

Gegründet 1907, Geschäftsstelle: W 50, Tauentzieti- 
Straße 8 (Max Wittkowski), Telephon: B4 Bavaria 5711; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 18 177, 

Zweck : Unterstützung bedürftiger Landsleute, Erhaltung 
des Friedhofs in der Heimatstadt, Pflege der Geselligkeit, 

Verein heimattreuer Samotsduner Juden 

Gegründet 1925* Geschäftsstelle: SW 11, Anhalt¬ 
straße 4, TeL: F 5 Bergmann 7130—31; Bankkonto: Dresdner 
Bank» Motzstraße (Isaac Cohn). 

Zweck: Pflege der Gräber in der Heimat» Erhaltung der 
Kultstätten und Unterstützung bedürftiger Landsleute. 

Verein der Samteraner 

Gegründet 1923* Geschäftsstelle: Kommandanten¬ 
straße 17 (Sally Tarnowsky), TeL: A7 Dönhoff 4318; Postscheck¬ 
konto: Berlin 25 655. 


H 


129 






Zweck: Erstrebt engeren Zusammenschluß seiner Mit¬ 
glieder, Pflege der Gräber in der Heimat sowie Unterstützung der 
in Not Geratenen aus der Heimat. 

Schildberger Hilfsverein E* V* 

Gegründet 1921, Geschäftsstelle: NW, Jagowstr, 29 
(Apotheker Salinger), Telephon: C 5 Hansa 4360 und F 8 Ober¬ 
baum 6320. 

Zweck : Erhaltung und Pflege der heimatlichen Kultstätten. 
Verein der Schokkener E* V, 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle : Charlottenburg, 
Gervinusstraße 5 (Jul. Kochmann, Vorsitzender), Telephon: C 2 
Bleibtreu 1211; Postscheckkonto: Berlin 90 395 (Casper). 

Zweck: Zusammenschluß aller Schokkener Landsleute zur 
Ausübung von Wohltätigkeit, zur Pflege der Geselligkeit und zur 
Erhaltung des Sdiokkener Friedhofs in gutem Zustande, 

Verein der Schrimmer zu Berlin 

Gegründet 1902. Geschäftsstelle: NW 87, Lesslng- 
straße 26 (Hugo Kuntz), Telephon: C6 Moabit 7084, 

Zweck: Pflege der landsmannschaftliehen Zusammengehörig¬ 
keit und der Treue zur Heimat, Fürsorgetätigkeit für bedürftige 
Landsleute, Unterstützung der Heimatgemeinde bei der Erhaltung 
der Kultstätten, Friedhöfe usw. 

Schweriner Hilfsverein zu Berlin 

Gegründet 1865. Geschäftsstelle: W15, Hohen- 
zollerndamm 207 (Jacob Stargardt), Tel.: J 2 Oliva 434; Post- 
scheckkonto: Berlin W 15, 164 127. 

Zweck: Hilfsbedürftigen, würdigen Personen, die entweder 
selbst oder deren Aszendenten in Schwerin an der Warthe wohnen 
oder gewohnt haben, zur Abwehr materieller Not, insbesondere in 
Fallen der Armut, der Krankheit oder des Alters sowie zur Er¬ 
ziehung und zum Unterricht Beihilfe zu gewähren. 

Verein der Thorner 

Gegründet 1921. Postscheckkonto: Berlin 76 527 (Josef Rosen- 
berg). 

Zweck: Pflege des Zusammengehörigkeitsgefühls unter den 
ehemaligen Thornern, Wachhaltung der Erinnerung an die ake 
Heimat, Unterstützung der in Not geratenen Heimatgenossen mit 
Rat und Tat. 

Wollsteiner Hilfsverein E*V. 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: Charlotten bürg 5, 
Kaiserdamm 111 (Friedrich Koppler), Telephon: C 4 Wilhelm 5175, 
Zweck: Zusammenschluß und Unterstützung ehemaliger 
Wollsteiner sowie die Pflege der Gräber von Angehörigen der Vcr- 
emsmitglieder in Wollstein. 


130 






Verein der Wongrowilzer zu Berlin 

Gegründet 1911* Geschäftsstelle: N 58, Schönhauser 
Alle 130 (San,-Rat Dr. Rothmann), Telephon D 4 Humboldt 5713 
(8—10 und 4—6}, 

Vorstand; San.-Rat Dr, S* Rothmann, N 58, Schönhauser 
Allee 130; 1, Vorsitzender; Adolph Baust, NW 87, Claudius¬ 

straße 17; 2, Vorsitzenden Berthold Ziegel, Charlottenburg 4, 
Dahlmannstraße 6; Schrift führen Gustav Krombach, WI5, Uhland- 
straße 28, Schatzmeister, Postscheckkonto: Berlin 57 388; Beisitzer: 
Max Rindfleisch, W 15, Darmstädter Straße 1; David Arendt, 
Charlottenburg 4, Sybelstraße 49; Frau Auguste Cohn, O 27, 
Blankenfelder Straße 8; Philipp Rosenthal, Halensee, Hektor- 
Straße 4; Max Katz, Charlottenburg 5, Pestalozzistraße 51 A; 
Michaelis Knopfmacher, W 15, Fasanenstraße 57; Frau Minna 
Ziegel, Charlottenburg 4, Sybelstraße 13; Sally Fuchs, SO 16, 
Brückenstraße 5. 

Zweck: Pflege der Liebe zur Heimat, Geselligkeit, Unter¬ 
stützung notleidender Landsleute sowie der kulturellen Einrich¬ 
tungen der Heimatgemeinde. 

147 Mitglieder. Mitgliedsbeitrag 8,— M, jährlich. Zu¬ 
sammenkünfte im Winter monatlich einmal Konditorei Friediger, 
Potsdamer Platz, im Sommer in Gartenlokalen* Der Verein ist 
Mitglied des Verbandes Posener Heimatvereine, sein Organ ist das 
monatlich erscheinende Blatt dieses Verbandes, die „Posener Hei¬ 
matblätter” (Redaktion: Heinrich Kurtzig, Charlottenburg 4, Wil- 
mersdorfer Straße 78; Verlag: Buchdruckerei Albert Loewentha!, 
Inh. Richard Ehrlich, NW4Ö, Wilsnacker Straße 1). 

Verein der Wreschener 

Gegründet 1923* Geschäftsstelle: NW, Turmstraße 20 
(Frau R*-A. Käthe Cohn), Tel*: C6 Moabit 2139; Postscheck¬ 
konto; Berlin 67 219 (Julian Zucker, Schöneberg,Vorbergstraße 10)* 

Zweck: Pflege des Heimats- und Zusammengehörigkeits¬ 
gefühls, Unterstützung hilfsbedürftiger Landsleute und Erhaltung 
der Kultuseinrichtung der jüdischen Gemeinde in Wreschen, ins¬ 
besondere des dortigen Friedhofs. 

Verein der Wronker 

Gegründet 1920, Geschäftsstelle: Landsberger Str. 21 
(Just.-Rat Jacob Lißner), Tel*: E4 Alexander 2320; Postscheck¬ 
konto: Berlin 111 986 (Paul Schüler), 

Zweck : Unterstützung bedürftiger Landsleute, Gräber¬ 
pflege, Stärkung des landsmännisehen Zusammengehörigkeits¬ 
gefühls und Pflege der Geselligkeit. 

Verband ostjüdischer Organisationen in Deutschland 

Gegründet 1918 unter dem Namen „Verband ostjüdischer 
Organisation“* Geschäftsstelle : Berlin C 2, Klosterstr* 39, 
Telephon: E l Berolina 2346—47; Postscheckkonto: Berlin 133 282 
(Samuel Haarpuder); Bankkonto: Volksbank „Ivria“. 


9 * 


131 






Der Verband bezweckt die Wahrung aller rechtlichen, 
religiösen, kulturellen und sozialen Interessen der Ostjuden m 
Deutschland. Der Verband hat in mehreren deutschen Gro߬ 
städten Ortsgruppen, besonders eine groß ausgebaute Bezirksgruppe 
Berlin, die „Bezirksgruppe Berlin-Brandenburg 1 ' firmiert. Die 
Organe des Verbandes sind die Reichsexekutive, Sitz Berlin, Vor¬ 
sitzender: Ben* Fett, Berlin W, Bayerische Straße 23* 

Bezirks -Gruppe Berlin - Provinz Branden¬ 
burg, 1926 konstituiert, sie bezweckt die Wahrung aller recht¬ 
lichen, kulturellen und sozialen Interessen der Ostjuden in Berlin 
und Brandenburg. 

Verband russischer Juden in Deutschland E. V, 

Gegründet 1920* Geschäftsstelle: W35, Steglitzer 
Straße 9, TeL: B2 Lützow 7652; Postscheckkonto: Berlin 6131. 

Zweck : Gewährung jeglicher Hilfeleistung an Flüchtlinge, 
deren Vertretung gegenüber deutschen Behörden, Beistand bei 
Rückkehr in die Heimat, ärztliche Hilfe, juristische Beratung, Ver¬ 
schickung von Flüchtlingskindern in Ferienkolonien, gewerbliche 
Ausbildung, Beschaffung von Arbeitsmoglichkeit, Gewährung von 
produktiven Darlehen, kulturelle Tätigkeit, Einrichtung von 
Gottesdiensten. Dem Verband ist die „Gesellschaftliche Vereini¬ 
gung Adiduth", Kurfürstendamm 50, an geschlossen. 


X. Jugendvereitle 

Agudas Jisroel Jugendgruppe 

Gegründet 1913. Geschäftsstelle: N 54, Gor mann- 
straße 27, 

Zweck : Lösung der jeweiligen Gesamtaufgaben im Geiste 
der Thora, 

Reichsausschuß der jüdischen Jugend verbände E. V* 

(Jugendbeirat der Zentralwohlfahrtssteüe der deutschen Juden) 
Gegründet 1924, Geschäftsstelle: N 24, Oranien¬ 
burger Straße 13—14, Telephon: D2 Weidendamm 5171; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 140 617 „Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen 
Juden“ (für Reichsausschuß); Bankkonto: Hilfskasse gemeinnütziger 
Wohifahrtseinrichtungen, N 24, Oranienburger Straße 13—14. 

Zweck: Vertretung gemeinsamer Interessen der jüdischen 
Jugendbewegung, Anregung der Mitglieder der ihm angeschlossenen 
jugendverbände zur Mitarbeit in der Wohlfahrtspflege, Förderung 
der Jugendselbsthilfe innerhalb der Verbände, Beschaffung von 
Mitteln für die Arbeit der angeschlossenen Organisationen. 

Landesausschuß der jüdischen Jugendverbände Berlin-Brandenburg 
Gegründet 1926, Geschäftsstelle: N 24, Oranien¬ 
burger Straße 13—14, Telephon: D2 Weidendamm 5171; Bank- 


132 








konto: Hilfskasse gemeinnütziger Wohlfahrtsemrichtungen, N 24, 
Oranienburger Straße 13—14 (Reich saus schuß für Landesäusschuß). 

Zweck : Vertretung gemeinsamer Interessen der ihm an¬ 
geschlossenen Verbände, insbesondere die Mithilfe bei der Er¬ 
langung von Mitteln für die Arbeit der Verbände; Organisierung 
und Förderung der sozialen Arbeit der jüdischen Jugend durch 
Einrichtung und Unterhaltung von Jugendheimen, Veranstaltung 
von Kursen zur Einführung der Jugend in die soziale Arbeit, Ver¬ 
mittlung der Mitarbeit von jugendlichen bei allen jüdischen Wohl¬ 
fahrtsstellen; Förderung der Turn- und Sportbewegung in der 
jüdischen Jugend; Mitarbeit bei allen jugendpfiegerisehen Arbeiten 
der jüdisdien Wohlfahrtsämter durch Beratung und Vertretung 
innerhalb der Jugenddezernate, insbesondere Mitwirkung bei der 
Aufstellung des Etats* 

Deutsch-jüdische Jugendgemeinsdiaft 

Gegründet 1923* Jugendheim: NO 55, Wehlauer Straße 3; 
Anschrift Norbert Wollheim, O 27, Raupachstraße 3* 

Zweck : Erziehung der jüdischen Jugend im Sinne der Ver¬ 
bindung von Deutschtum und Judentum. 

Jüdisch-orthodoxer Jugendbund „Esra“ 

Gegründet 1918» Geschäftsstelle des Gesamt¬ 
bundes: NW6, Albrechtstraße 14 (Heinz Weichselbaum), Tel*: 
Dl Norden 0479; Postscheckkonto: Berlin 136 667* Ge¬ 
schäftsstelle der Ortsgruppe Berlin-Zentrum: 
NW6, Al brecht Straße 14 (Heinz Weichselbaum), Telephon: D 1 
Norden 0479* Geschäftsstelle der Ortsgruppe 
Berlin-Westen: NW87, Klopstockstraße 53 (Manfred Weyl). 

Zweck; Erziehung seiner Mitglieder zu solchen Juden, die 
sieh in ihrem Einzel- und Gemeinschaftsleben dem göttlichen Gesetz 
unterordnen* Der Gesamtbund hat 36 Ortsgruppen, davon zwei in 
Berlin (Zentrum und Westen). (17ÖÖ Mitglieder») 

„Eveska“ Club jüdischer junger Mädchen 

Geschäftsstelle: NW87, Lessingstraße 25 (C, Moses), 
Telephon: C 9 Tiergarten 44S4, Hansa 4484 (8—10 Uhr vorm*); 
Postscheckkonto: Berlin 26 861 (H. Moses), 

Zweck: Zusammenschluß jüdischer junger Mädchen auf 
politisch und religiös neutraler Basis, betreibt Sport (Gymnastik, 
Tennis, Wanderungen), Literatur und Kunst, Vorträge und Kurse 
auf begehrten Gebieten, wissenschaftliche Führungen, gemeinsamer 
Besuch von Theater und Film, Konversationsabende usw. c* t. c. 
Klubfarbe: Blau-Gold-Weiß* 

Hechaluz, deutscher Landesverband 

Wurde im Jahre 1923 als Landesverband der Weltorganisation 
Hechaluz gegründet. Geschäftsstelle: W15, Meineke- 
straße 10, Tel.: j 1 Bismarck 7165—70; Postscheckkonto: Berlin 
150 064 (Paul Sdinurmadrer). 


133 

















Zweck : Zusammenfassung aller jüdischen jungen Menschen* 
die sich im Hinblick auf eine spatere Uebersiedlung nach Palästina 
in landwirtschaftlichen und handwerklichen Berufen ausbilden 
wollen, 

Jüdischer Jugendbund Berlin E, V. 

Gegründet 1909, Geschäftsstelle: Berlin-Wilmers¬ 
dorf* Ruhrstr. !6a (Hans Berliner); Heim: W 57, Bülowstr, 2 IJL 

Zweck: Erziehung der jüdischen Jugend zu bewußten Juden 
durch Vorträge und Lehrkurse; sportliche Betätigung auf ver¬ 
schiedenen Gebieten, Die Arbeit wird auf überparteilicher Grund¬ 
lage geleistet, 

Jüd.-Iiberaler Jugendverein (Jli) E. V. zu Berlin 

Gegründet 1910, Geschäftsstelle: NW 87, Jagow- 
straße 43 (Manfred Schwarz), 

Zweck : Erziehung junger Menschen zu religiösen Juden in 
liberalem Geiste unter Betonung der Zugehörigkeit zum Deutsch¬ 
tum. Die Erziehungsarbeit wird in mehreren Gruppen, deren Teil¬ 
nehmer zwischen 12 und 22 Jahren alt sind, geleistet durch vertiefte 
Betrachtung der ganzen jüdischen Literatur von der Bibel bis auf 
die religiösen Schriften der Gegenwart und durch Stellungnahme 
zu den religiösen, sozialen und politischen Fragen der Gegenwart, 
Ausflüge und mehrtägige Fahrten dienen der Stärkung jugendlichen 
Gemeinschaftsgeistes. 

Jungjüdischer Wanderbund 

Büro der Bundesleitung: Artilleriestraße 9 II; Heim des Ber¬ 
liner Bundes: Große Hamburger Straße 17, Hh* II, Telephon der 
Bundesleitung: Norden 12 285; Postscheckkonto: Berlin 89 370; 
Bankkonto: Girokasse 4 der Berliner Stadtbank, Konto 1612. 

Der Bund betrachtet sich als Nachwuchsbewegung der palästi¬ 
nensischen Arbeiterschaft. Seine Hauptarbeit beruht daher in der 
Erziehung junger Menschen zur Verwirk- 
lichung des Zionismus im Sinne der sozialisti¬ 
schen Weltanschauung, Erziehungsmittel: Zionistische 
und sozialistische Schulungsarbeit in Gemeinschaftsgruppen, land¬ 
wirtschaftliche und handwerkliche Ausbildung in Gruppen, 
Fahrten, Sport, 

„Kadimah“, Bund jüdischer Pfadfinder 

Geschäftsstelle: Jaques Mendelsohn, Wilmersdorf, 
Kaiserallee 180, Telephon: H2 Uhland 8009. 

Kadimah ist ein reiner Erziehungsbund, Er lehnt als Bund 
jede politische Festlegung ab. Die Richtlinien für die jüdische Er¬ 
ziehung sind auf dem Bundestag 1927 in Königssee formuliert. 

Der Gesamtbund umfaßt zirka 20 Bünde und eine Anzahl 
Gruppen mit über 1200 Mitgliedern; der Bund Berlin zählt etwa 
500 Mitglieder, die in 16 Jungenzügen und 4 Mädchengruppen in 
allen Stadtgegenden zusammengefaßt sind. 


134 





„Kameraden“, deutsch-jüdischer Wanderbund 

Gegründet 1916. Bundesleitung; Max Otto Katz, Breslau 13, 
Lothringer Straße 16, Geschäftsstelle des Reithsbundes: 
David Freund, Breslau 13, Goethestraße 30; des Bundes Berlin: 
Hermann Gerson, NW40, Melanehthonstraße 5. 

Zweck: Erziehung junger jüdischer Menschen im Geiste 
der Jugendbewegung und im Sinne der Verbindung von Deutsch¬ 
tum und Judentum. 

Älterenbund Kameraden 

Gegründet 1924. Geschäftsstelle: Ernst Mosbacber, 
N 24, Artilleriestraße 14; während der Sommerferien: Kassel, Köl¬ 
nische Straße 92; Postscheckkonto: Frankfurt a. M. 81 681. 

Bestreben des Bundes ist, die gesamtjüdischen Aufgaben im 
besonderen Dienst am deutsch jüdischen Kulturkreis zu leisten. 

Zionistischer Jugendbund „Nordau“ (Z. J. B, Nordau) 

Gegründet 1925, Geschäftsstelle: N 54, Schönhauser 
Allee 186 (Heinz Engländer), Telephon: D2 Weidendamm 0586; 
Heim: Lottumstraße 9—10, Hof part. links, Geöffnet täglich ab 
8 Uhr, Sonnabend und Sonntag ab 5 Uhr. 

Zweck : Organisiert die jüdische Jugend, bekennt steh zum 
Baseler Programm und fordert von seinen Mitgliedern, zu dessen 
Verwirklichung durch praktische Arbeit im Galuth beizutragen, 

Zeire Misrachi 

Reorganisiert 1923. Geschäftsstelle: N 24, Monbijou¬ 
platz 10, Eingang 4, Tel.: Dl Norden 1159; Postscheckkonto: 
Berlin 128 810 (Mendel Felder). 

Zweck: Verwirklichung der Idee „Thora und Awoda in 
Erez Israel“, Vorbereitung der Mitglieder auf dieses Ziel. 

Zophim, Bund jüdischer Pfadfinder 

Gegründet 1927. Geschäftsstelle: Charlöttenburg 4, 
Droysenstraße 17 (Walter Levy), Telephon: G2 Bleibtreu 1204. 

Zweck: Erziehung seiner Menschen zur Mitarbeit an der 
nationalen und kulturellen Existenz des jüdischen Volkes, 


XL Vereine ehemaliger Hörer, Schüler 
und Zöglinge 

Verein ehemaliger Hörer der Hochschule für die Wissenschaft des 
Judentums 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle: N 24, Artillerie¬ 
straße 14; Postscheckkonto: Berlin 40 592 (Dr. Cohn). 

Zweck: Die Förderung des Zusammenschlusses unter den 
ehemaligen Hörern und zwischen ihnen und der Hochschule sowie 
die Förderung der Hochschule durch Werbung für ihre Interessen. 


135 





Verein ehemaliger Schüler der Knabenschule der Jüdischen Ge¬ 
meinde zu Berlin E. V. 

Gegründet 1900. Geschäftsstelle: Elsässer Straße 9, 
Telephon; D t Norden 1651. 

Zweck; Weiterpflege der auf der Schule angeknüpften Be¬ 
ziehungen, Förderung der Geselligkeit unter den Mitgliedern sowie 
deren Weiterbildung und körperliche Ertüchtigung. 

Verein ehemaliger Schüler der Lippmann-Tauß-Reiigionsschulc 
(Protektor: Rabbiner Dr, Singermann) 

Gegründet 1927. Geschäftsstelle: NO 43, Barnim¬ 
straße 14 (Sabine Füllenbaum), Telephon: E4 Alexander 2545. 

Zweck : Zusammenschluß der Berliner jüdischen Jugend des 
Bezirks Nordosten zur Vertiefung des Wissens und Bereicherung 
des Gemüts. 

Erste Vereinigung ehemaliger Schülerinnen der Mädchenschule der 
jüdischen Gemeinde zu Berlin 

Gegründet 1926. Geschäftsstelle: NW 87, Lessing¬ 
straße 25 (C. Moses), Tel.: C 9 Tiergarten 4484, C 5 Hansa 4484; 
Postscheckkonto; Berlin 26 861 (Moses). 

Zweck : Weiterpflege der auf der Schule angeknüpften Be¬ 
ziehungen, die Pflege der Geselligkeit, die körperliche Ertüchtigung 
durch Sport, die Weiterbildung auf allen Wissensgebieten. 

Verein Dina-Nauen E, V. (D. N. V.) 

Gegründet 1920. Geschäftsstelle: 0 27, Marsilius- 
straße 14 (Hugo Seemann), Tel,: E4 Alexander 6525; Postscheck¬ 
konto: Berlin 42 294. 

Zweck: Förderung des Zusammenhangs unter den ehe¬ 
maligen Zöglingen der Dina-Zaduck-Nauen-Cohnschen Stiftung. 
Unterstützung bedürftiger Mitglieder, im Notfall Eintreten für die 
Stiftung. Freunde und Gönner können ebenfalls Mitglieder werden. 

Verein der ehemaligen Zöglinge des Waisenhauses in Pankow 

Gegründet 1895. Geschäftsstelle; Pankow, Berliner 
Straße 120—121, Telephon: D8 Pankow 117. 

Zweck: Pflege der Kameradschaft und Geselligkeit, gegen¬ 
seitige Hilfeleistung. 

Rdchenheim-Verein 

Gegründet 1880. (Adr.: Philipp Grünbaum, Invalidenstr. 142.) 
Zweck: Pflege des Zusammengehörigkeitsgefühls unter den 
ehemaligen Zöglingen des Reichen heimsdien Waisenhauses durch 
Geselligkeit und gegenseitige Unterstützung. 

Verein ehemaliger Zöglinge der israelitischen Taubstummenanstalt 
Weißensee 

Gegründet 1907. Geschäftsstelle: Wilmersdorf, 
Baden sehe Straße 14 (Richard Meyer), 

Zweck: Pflege der Geselligkeit, Weiterbildung der Mit¬ 
glieder, 


136 





XII. Studenten vereine 


Verband jüdischer Studentenvereine in Deutschland E, V. 

Gegründet 1923. Geschäftsstelle; N 24, Artillerie- 
Straße 6, Tel.: D 2 Weidendamm 1789; Vorsitzender: Dr, F, Rabi- 
nowitsch; Postscheckkonto: Berlin 145 874; Bankkonto: Internatio¬ 
nale Bank» W 8, jägerstraße 20. 

Zweck : Einheitliche Organisierung der jüdischen Studenten¬ 
vereine in Deutschland: L zur Wahrung ihrer akademischen In¬ 
teressen; 2. zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen aller Art; 
3. zur Förderung jüdisch-kultureller und allgemein geistiger Ar¬ 
beiten; 4, zur Förderung ihrer körperlichen' Ertüchtigung. 

Akademischer Verein für jüdische Geschichte und Literatur 

Gegründet 1883. Geschäftsstelle: W57, Bülowstraße 2, 
3. Etage, Telephon: B7 Pallas 1419. 

Zweck; Zusammenschluß aller jüdischen Studierenden, 
ungeachtet ihrer jüdisch-politischen Einstellung, zur Verbreitung 
und Förderung der Kenntnis der jüdischen Geschichte und Literatur, 
zur wissenschaftlichen Erörterung jüdischer Gegenwartsfragen sowie 
zur Pflege studentischer Geselligkeit unter seinen Mitgliedern. 

Der A.j.G.V. ist bestrebt» einen Ausgleich bei allen jüdischen 
Gegensätzen zu schaffen und bemüht sich, Objektivität in allen 
Dingen walten zu lassen. 

Bachurim-Verein am Rabbinerseminar zu Berlin 

Gegründet 1883. Geschäftsstelle: N 24, Artillerie- 
Straße 31, Tel.: D 1 Norden 1541; Postscheckkonto: Berlin 2748 
(Bankhaus Gebrüder Merzbach). 

Zweck : Wahrung der Rechte der Seminaristen und soziale 
Hilfsleistung für seine Mitglieder. Der Verein ist die offizielle Ver¬ 
tretung der Hörerschaft des Rabbinerseminars. 

jüdisch-ThcoIogischer Verein (J. Th. V.) 

an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, Berlin 

Gegründet 1919. Geschäftsstelle: N 24, Artillerie¬ 
straße 14, Tel.: D 1 Norden 216. Vorsitzender: Dr, Manfred 
Swarsensky, NW 87, Altonaer Straße 10, Tel.: C6 Moabit 7429. 

Zweck : Der J. Th, V. ist ein freiwilliger Zusammenschluß 
an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums studierender 
Theologen, Er erstrebt die weltanschauliche Fortbildung seiner 
Mitglieder sowie die Pflege der Freundschaft, Einigkeit und Hilfs¬ 
bereitschaft unter diesen. In jüdisch-religiöser und jüdisch-poli¬ 
tischer Beziehung ist der Verband neutral, 

Bund jüdischer Akademiker 

Gegründet 1906. Geschäftsstelle: N 24, Linien¬ 
straße 147 (Dr. Joseph Stern); Postscheckkonto: Berlin 33 497. 

PräsidiumsmitgUeder: Dr. Joseph Stern (L Vorsitzender), 
Dozent Dr. Moses Auerbach, Rechtsanwalt Dr, Alfred Wiener, 


137 












Rabbiner Di\ Davis Ochs, cand* phil* Isaak Samson Lange. Publi- 
Kationsorgan: jüdisch-Akademische Blätter „Unser Weg". 

Erstrebt die Organisation aller gesetzestreuen jüdischen 
Akademiker Deutschlands auf der Basis der unverbrüchlichen Treue 
zur Torah, Devise: „Thorah im derech erez"* Ist neutral gegen¬ 
über allen jüdisch-politischen Fragen* 

Kartell-Convent der Verbindungen deutscher Studenten jüdischen 
Glaubens {K. C,) 

Gegründet IS96 in Breslau* Geschäftsstelle: W 15, 
Emser Straße 42, Telephon: j 2 Oliva 5074—76; Postscheckkonto: 
Berlin 120 66 (Dr* Kurt Levy)* 

Die Verbindungen im K* C. stehen auf dem Boden deutsch¬ 
vaterländischer Gesinnung* Sie haben zum Zweck den Kampf gegen 
den Antisemitismus in der deutschen Studentenschaft und die Er¬ 
ziehung ihrer Mitglieder zu selbstbewußten Juden, die im Bewußt¬ 
sein, daß die deutschen Juden einen durch Geschichte, Kultur- und 
Rechtsgemeinschaft dem deutschen Vaterlande unlöslich ver¬ 
bundenen Volksteil bilden, jederzeit bereit und imstande sind, für 
die politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Juden ein¬ 
zutreten* Der K* C* lehnt die Bestrebungen zur Lösung der deut¬ 
schen Judenfrage außerhalb Deutschlands ab. Zu politischen und 
religiösen Sonderbestrebungen innerhalb des Judentums nehmen 
die Verbindungen im K* G. keine Stellung, soweit dies nicht durch 
vorstehende Sätze bedingt ist, 

Kartell Jüdischer Verbindungen (K* J* V.) 

Entstanden 1914 durch Fusion des Bundes jüdischer Korpora¬ 
tionen und des Kartells zionistischer Verbindungen* Geschäfts¬ 
stelle: Charlotten bürg 2, Bleibtreustr. 50, Tel,: C 1 Steinplatz 
4736; Postscheckkonto: Berlin 906 51 (Präsidium des Kartells 
Jüdischer Verbindungen e. V.)* 

Zweck: Erziehung junger jüdischer Akademiker zum 
Zionismus, will seine Mitglieder darauf vorbereiten, an dem Aufbau 
eines neuen jüdischen Lebens in Palästina und im Galuth mitzu¬ 
wirken, Seine wesentlichsten Erziehungsmittel sind zionistische 
Durchbildung, Hebräisierung, berufliche Vorbereitung auf Palästina* 

Die Verbindungen kommen regelmäßig zu politisch-wissen¬ 
schaftlichen, geselligen und sportlichen Veranstaltungen zusammen. 

Freie jüdische Verbindung „Dahlemia" an der Universität Berlin 

Gegründet 1905, Geschäftsstelle: Berlin-Charlotten¬ 
burg, Englische Str. 27* 

Die Verbindung, ursprünglich von jüdischen Studenten der 
Pharmazie gegründet, umfaßt heute sämtliche Fakultäten, Sie ist 
jüdisch-politisch neutral* Die Verbindung erzieht ihre Mitglieder 
zu selbstbewußten Juden* Ihr Hauptaugenmerk richtet sich auf 
die Pflege der Wissenschaft des Judentums, erörtert in Diskussions¬ 
abenden jüdische Tagesfragen und erstrebt in Zeiten antisemitischer 
Hochflut eine jüdische Einheitsfront* 


138 







XIII. Sport« und Turnvereinei 


Jüdischer Turn- und Sportverband „Der Makkabi“, Deutscher 
Kreis im „Makkabi^-Weltvcrband 

Gegründet 1903. Geschäftsstelle des Präsidiums: 
Berlin W 15, Memekestraße 10, Telephon: J 1 Bismarck 7165—70; 
Postscheckkonto für Kreiskasse: Berlin 129 728, für Pro¬ 
tektoratskasse: Berlin W15, 100 042 (Protektoratskasse). 

Zweck: Zusammenschluß der jüdischen Turn- und Sport¬ 
vereine in Deutschland zur körperlichen Ertüchtigung der jüdischen 
Jugend und Erziehung im Sinne der national jüdischen Idee. 

Jüdischer Turn- und Sportclub „Bar Kochba-Hakoah 44 e. V„ Berlin 
Gegründet 1898. Vereinigt mit S. C. Hakoah seit April 1930. 
Geschäftsstelle: W 15, Mdnekestraße 10, Tel.: Jt Bis¬ 
marck 7165; Postscheckkonto: Berlin 77 461* 

Zweck : Körperliche und ethische Ertüchtigung der Juden 
zwecks Aufbau von jüdischem Volk und Land. 

Sportabteilung des Reichsbundes Jüdischer Frontsoldaten (siehe 
unter RJF.) 

Sportklub „Hakoah* W,Fußballabteilung des „BarKochba Hakoah* 4 
Gegründet 1924, Geschäftsstelle: NO 55, Chodo- 
wieckistraße 14 (Hans Ringel), Tel*: E3 Königstadt 5221; Post¬ 
scheckkonto: Berlin 78 192 (Hermann Kruh). Mitglied des Ver¬ 
bandes brandenburgischer Ballspielvereine; Klubfarbe und Spiel¬ 
kleidung: Blau-Weiß. 

Zweck: L Ertüchtigung der jüdischen Jugend durch Aus¬ 
übung des Sportes; 2. die Zusammenfassung sämtlicher jüdischer 
Sportsleute seines Sportzweiges. 

Jüdischer Ruderklub Ivria 

Gegründet 1905. Geschäftsstelle: Alte Schönhauser 
Straße 43—44 (Julius Masur), Tel,: D 1 Norden 9535; Postscheck¬ 
konto: Berlin 116 699 (Fritz Engel). 

Zweck: Junge jüdische Menschen im Geiste der nationalen 
Einheit des jüdischen Volkes zu aufrechten Juden und zu tüchtigen 
Sportskuren zu erziehen. 

jüdischer Turn- und Sport-Club 1905 

Gegründet 1905, Geschäftsstelle: SO 16, Runge¬ 
straße 13, Telephon: F 7 Jannowitz 1668, 1* Vorsitzender: Siegm. 
Wilh. Rawack, Postscheckkonto: 58 437 (Rawack). 

Zweck: Körperliche Ertüchtigung durch Turnen und Sport, 
geistige Arbeitsgemeinschaft im deutsch-jüdischen Sinne. 

Jüdischer Boxklub „Maccabi“, e. V. 

Gegründet 1922. Geschäftsstelle: NW 87, Jagow- 
straße 5, part. (Warszawski), Tel.: C5 Hansa 5268, ab März 1931: 


139 














C9 Tiergarten 1268; Postscheckkonto: Berlin 14 236; Bankkonto: 
Darmstädter und Nationalbank, Berlin, Depositenkasse Cbariotten- 
straße 26—29. 

Zweck : Pflege des Box- und Kingkampfsportes in Kinder-, 
Jugend-, Männer- und Alt-Herren-Gruppen. 

Jüdischer Lawn-Tennis-Club Eveska Blau-Gold-Weiß (Ranglisten- 
Club) {Mitglied des „Deutschen Tennis - Bundes“ — Federation 
Internationale de Lawn-Tennis — und des „Berliner Tennis-Ver¬ 
bandes“) 

Verbands- und Club-Turniere, Ranglisten und Städte-Spiele, 
Tennis - Kurse, Ping - Pong, Gesellschaftliche Veranstaltungen. — 
Hallensaison ab 15. Oktober (zwei Hallen, ein Trainer) auf den 
Plätzen, ab 15. April (2 Trainer). — Tenniskurse, stets (Dauer drei 
Monate) am 1. Januar, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober. — 

Sekretariat: Berlin NW 87, Lessingstraße 25, Telephon: C5 
Hansa 4484 und C9 Tiergarten 4484, 8 bis 10 Uhr vorm. — 
Turnier- und Sportleitung, Verbandsdelegierter: Ingenieur 
C. Moses- 

Der Club stellt die erste jüdische Verbandsmannschaft auf dem 
Kontinent. 

Erster jüdischer Lawn-Tenms-Turnier-CIub Berlin Blau-Gold- 
Weiß i. Ev. B. G. W. Mitglied des „Deutschen Tennis-Bundes“ — 
Federation Internationale de Lawn-Tennis — und des „Berliner 
Tennis-Verbandes“. 

Club-Präsidium. Anschrift: Berlin NW 23, Lessingstraße 25 
z. H. der Sportleitung. Telephon: C 9 Tiergarten 4484 und C 5 
Hansa 4484, Montag bis Freitag bis 10 Uhr vorm. 

Tennis-Turniere, Hallenkämpfe, Tisch-Tennis-Turniere, Ge¬ 
sellschaftliche Veranstaltungen. 


* 


J Di c Brermerstraßc wurde erweitc rt, Gar- 

K ITT'l 3tn I dmna dem Verkehr übergeben. EröfF 

1V1 V 4i illll VJdl UdJtt nung der neijen Autostraße Riva^Gar- 

done—Milano im Frühjahr 1931, Antoverbindung Rovercto—Riva 1 \ Stunde Fahre 

Lassen Sie iidi nicht von Schleppern, Gepäcklagern und sonsti E fin bezahlten 
Vt arnung, Elctncmen, welche bemüht sind, auf den Bahnhöfen, Zügen, Sdiifttn etc. orts¬ 
unkundigen Reisenden teilweise unter Aufdrängung von Prospekten, gewUsc Haids* Pensionen- 
oder Primat-Häuser und Restaurants als gut und deutsch anzupreiscn, irre fuhren, falsch unter- 
richten, oder gar durdi deren falsche Vorwände wie: „Besetzt''. „teuer; usw, vom H^utf-c de* 
Ihnen von Freunden und Bekannten empfohlenen Hotels abraten, Weisen Siederartige Hotel- 
Hausierer zurück und prüfen Sie das Ihnen empfohlene Haus durch peronliche lnauKcnschein- 
nahme und Erkundigung auf die Richtigkeit der Prospektangaben, sowohl hiiHidithch Lage, 
Qualität sowie Preisen, ✓ DEN TlTL, AUTOMOBILISTEN empfehlen wir dringend, ebenfalls 
von obiger Warnung Notiz zu nehmen und sidi nicht von Wegelagerern verschleppen zu lassen, 
welche sich auf den Straßen und Plätzen aufsteUen und die Autos zu Fuß, oder per Rad ver¬ 
folgen und auch häufig durch Hlndehodihcb^n zum Stoppen veranlagen, um die Insassen durch 
Erteilung falscher Informationen für ihre Hauser zu gewinnen. 


140 




3. TEIL 


BERLINER GEMEINDEVERWALTUNGEN 


Verwaltungsgebäude der Berliner Jüdischen 
Gemeinde 

1. Verwaltungsgebäude, N 24, Oranienburger Straße 28—29, Tel.: 
D 2 Weidendamm 5921. 

Nach 4 Uhr nachm,: Hauswart, D 1 Norden Nachtruf 9427 
bis 9432. 

Sitzungen: D 1 Norden Nacht ruf 9430, 

Bibliothek: Nachtruf D 1 Norden 9466. 

2. Verwaltungsgebäude, C 2, Rosenstraße 2—4, TeL: D 1 Norden 

6711. 

Nach 4 Uhr nachm.: Hauswart, D I Norden Naditrof 5715. 

Gemeinde-Vorstand 

A e 11 e s t e : 

Georg Kareski, Dir,, Charlottenburg, Sdilüterstraße 44, Tel.: J 1 
Bismarck 8028, Vorsitzender; 

Leo Wolff, Kammergerichtsrat, Charlottenburg, Kaiserdamm 12, 
Tel.: C 3 Westend 2676; 

Dr, Ist Kahn-Jaffa, Bankier, W 10, Hohenzollernstraße 25, Tel: 
B 2 Lützow 11S6; 

Dr. 3Vt. Kollenscher, R.-A., W 15, Kurfürstendamm 61, Tel.: J 1 
Bismarck 7100; 

Landgerichtsrat Dr. Arthur Lilienthal, W 50, Eislebener Straße 4; 
Dr. Wilhelm Kleemann, Dir., Chariottenburg, Fasanenstraße 76 
bis 77, Tel,: J 1 Bismarck 6250; 

* Dr. Aron Sandler, Arzt, Charlottenburg, Droysenstraße 6, TeL: 

C 1 Steinplatz 1091; 

* James Goldschmidt, Kaufmann, NW 87, Levetzowstraße 12, Tel.: 

C 6 Moabit 2603; 

Prof. Dr. Erich Scligmann, W 15, Xantener Straße 5, Tel.: J2 
Oliva 4097; 

** Dr. Ismar Freund, Grunewald, Hubertusallee 21, Tel.: H2 
Uhland 463. 


* — Stellvertreter; ** = Vorstandsmitglieder auf Grund von § 50a der 
Gemeindesatzung. 


141 














Mitglieder der Repräsentanten Versammlung 


Geh* San*-Rat Dr* Julius Stern* W 15, Uhlandstraße 175, TeL: 
J 1 Bismarck 1740, Vorsitzender; 

Rechtsanwalt Dr, Alfred Klee, NW 87, Altonaer Straße 7, TeL: 
C 6 Moabit 2256, 1* stellvertr* Vorsitzender; 

Professor Dr* Heinrich Loewe, NW 40, Flemmingstraße 12, Tel*; 
C6 Moabit 1036, 2. stellvertr* Vorsitzender; 

Landgerichtsrat Arthur Rau, N 39, Reinickendorfer Straße 26—27, 
TeL: C6 Moabit 9319, Schriftführer; 

Frau Lina Wagner-Tauber, Wilmersdorf, Uhlandstraße 116—117, 
TeL: H 1 Pfalzburg 3102, stellv. Schriftführerin; 

Rechtsanwalt Dr* Oscar Cohn, C 2, Neue Friedrichstraße 69, Tel.: 
E 1 Berolina 3886; 

Elieser Ehrenrekh, W 15, Joachimsthal er Straße 37, TeL: J 1 Bis¬ 
marck 4344; 

Frau Bertha Falkenberg, N 54, Lottumstraße 22, TeL: D 1 Norden 
10991; 

Dr. Kurt Fleischer, Schöneberg, Gustav-Müller-Straße 6; 

Ministerialrat Hans Goslar, NW 40, In den Zelten 21a, Tel*: 
C 5 Hansa 6824; 

Studiendirektor Dr* Josef Gutmann, N 24, Große Hamburger 
Straße 27, TeL: D 1 Norden 3472; 

Bianka Hamburger, Dahlem, Sachsallee 6, TeL: G 6 Breitenbach 772; 

Markus Hornstein, W 8, Friedrichstn 72, TeL: A 4 Zentrum 1067 
bis 68; 

Moritz A. Loeb, NW 87, Aitonaer Straße 35, TeL: C 5 Hansa 218; 
Dr* London, N055, Immanuelkirchstr* 29, TeL: E 4 Alexander 907; 

Rechtsanwalt Dr. Abraham Lob, Wilmersdorf, Güntzelstraße 3, 
Tel.: H 1 Pfalzburg 2958; 

Wilhelm Marcus, SO 16, Sdiäferstraße 5, TeL: A7 Dönhoff 6574; 
Emil Pincus, W 15, joachimsthaler Str* 17, Tel.: J 1 Bismarck 4106; 
Moritz Rosenthal, W 30, Sdiwäbisdie Str* 8, TeL: B 2 Lützow 1318; 

Rechtsanwalt Heinrich Stern, SW 48, Friedrichstraße 234, TeL: 
F 5 Bergmann 417; 

Rabbiner Dr* Weiße, W 10, Lützowufer 18, pari*, TeL: B l Kur¬ 
fürst 360* 


142 



















Re pro se ntonten - Stel I ve rtreter 

Arthur Rothenberg, Charlottenburg 5, Friedbergstraße 29, Tel.: 
C 3 Westend 1467; 

Louis Wolff, NO 18, Große Frankfurter Straße 80—81, Tel.: 
E 3 Königstadt 2490; 

Redakteur Moses Waldmann, W 15, Meinekestr. 10, Tel.: J 1 Bis¬ 
marck 7165; 

Frau Ernestine Esdielbaeher, NW 87, Klopstockstraße 47, Tel,: 
C 5 Hansa 5196; 

Redatsanwalt Dr. Margarete Berent, W 30, Goltzstraße 34, Tel.: 
B 1 Kurfürst 5173; 

Rechtsanwalt Philipp Kozower, C 2, Poststraße 12, Tel.: A6 Mer¬ 
kur 422; 

Bankier Alfred Jaulus, Halensee, Kurfürstendamm 163—164, Tel.: 
H 2 Uhland 3740; 

1. Leser, C 54, Rosenthaler Straße 44, Tel.: D 1 Norden 1964; 
Hugo Rosenberg, SW 61, Wilmsstraße 21, Tel.: F 1 Moritzplatz 12; 
Annie Hcinridisdorff, NW 40, In den Zelten 9, Tel.: C 5 Hansa 
3299. 


Was leiste» die Gemeinde für meine Steuern? 

Diese Frage wird häufig mit dem Hinzufügen geäußert, daß die Gemeinde 
zwar Steuern erhebe, dafür aber keine Gegenleistungen biete. Aus diesem 
Grunde dürfte cs für unsere Leser von Interesse sein, die Gcmemdeeinridnungen 
einmal in nachstehender Gliederung aufzuführen: 


I. Welche Einrichtungen stehen allen Gemeindemit¬ 
gliedern zur Verfügung? 

1. Zutritt z.u den Synagogen (s, auch II. Teil) an Wochentagen, Sabbaten, am 

2. Abend Rosch hasdianah und an den Wallfahrtsfesten mit Ausnahme der 
2, Gottesdienste mit Scclenfcier, zu den Jugendgottesdiensten an den Sab¬ 
baten und hohen Festtagen; 

2* Religlonssdiulwesen nebst Kursen für Barmizwahknaben und Konfirmandin¬ 
nen sowie die Emsegmmgsfeierlichkciten; 

3. Kurse für Religionslehrkräfte; 

4. Bibliothek und Kunstsammlung; 

5. Bezug des Gemcindeblattes; 

h. Käschern von Geschirr. 


143 













II. Welche Einrichtungen können von den minder¬ 
bemittelten Gemeindemitgliedern - teils zu er¬ 
mäßigten Sätzen, teils unentgeltlich — in Anspruch 
genommen werden? 


1. Abendheime; 

2. Altersversorgungsanstalten; 

3. Arbeitsnachweis; 


20. Krankenhaus and Polikliniken; 

21. Kuhuswesen; 

22. Kunstsammlungen nebst Museen; 


4. Ausbildungskurse für liberale 23, Ledigenheim; 

und orthodoxe Rcligionslehrer 24. Lchrküche der Jüdischen Gemeinde; 


und -lehrermnen; 

5. Barmizwah-Anmeldung; 

6. Beerdigungen; 

7. Beschneidungen; 


25, Mittelschulen der Gemeinde; 

26, Poliklinik Linienstraße; 

2 7. Quetlba de a ns taltc n (Mik woatis); 
28. 21 Rcligionsschulcn; 


S. Bibliothek mit ca, 50 000 Bän- 29, 6 subventionierte Religionsschukn; 
den; Zweigbibliotheken in ver- 30. 30 Religionsvereine werden sub- 


schiedenen Stadtteilen; 

9. Erholungsheim in Lehnitz; 

10. Festgottesdienst in den Betsälen; 

11. Friedhofswesen; 

12. Gemeindeblatt; 

13. 12 Gemeindesynagogen; 2 weitere 


ventioniert; 

31. Sammelvormundschaft; 

32. Schächter schule; 

33. Sdiwesternheim; 

34. Sprechstunden der Rabbiner; 

35. Trauungen; 

36. 2+ UnterrichtsStationen; 

37. Volksschulen der Gemeinde; 

38. Volksschule im Waisenhaus Pankow; 

39. Waisenhäuser; 

40. Wohlfahrts- und Jugendamt mit 


im Bau; 

14, Hebräische Lehranstalt; 

15, Hospital; 

16, Kasdiruth wesen; 

17, Kinderhorte; 

18, Kleidcrkammer; 

19, Krankenfürsorge, soziale und 


vielen Zweigstellen; 

41. Wohl fahr tsküchen; 

42, Zu fluchtsheim des Wohlfahrtsamtes. 


Anstaltssceisorge; 


III. Gebührenpflichtig für alle Gemeindemitglieder 



IV. Welche jüdischen und sozialen Aufgaben erfüllt 
die Gemeinde? 


1. Schutz der staatsbürgerlichen und verfassungsmäßigen Rechte der Juden 


im Staat und Reich. 

2. Subventionierung vieler jüdischer Organisationen und Vereine 
jeder Richtung, gleichviel ob diese religiöse, religions wissenschaftliche oder 
weltliche Ziele verfolgen. 

3. Förderung aller religiöser Richtungen innerhalb des Judentums 
auf kulturellem Gebiete. 

4. Zusammenfassung der jüdischen Jugend zu Geselligkeit* zur Ausübung von 
Sport und Spiel und zur Erziehung als treue Anhänger des Judentums. 

5. Korporativer Zusammenschluß aller jüdischen Gemeinden 
in Staat und Reich. 

6. Internationale Forderung religiöser und jüdisch-sozialer Ziele, 


144 










Sprechstunden der Gemeinde-Rabbiner 

Die Herren Gemeinde-Rabbiner sind in allen seelsorgerischcn, ganz beson¬ 
ders audi persönlich-religiösen Angelegenheiten wochentäglich zu folgenden 
Zeiten zu sprechen; 

Rabbiner Dr* Weiße, W, Lützowufer iS, pt,; 11 bis 12 Uhr vormittags 
(B 1 Kurfürst 360)* 

Rabbiner Dr. Blumenthal, Monbijouplatz 4; 11 bis 12 Uhr vormittags, 
und in besonderen Fallen auch nach telephonischer Anmeldung zu anderen 
Zeiten (D 1 Norden 4029}* 

Rabbiner Dr. Warschauer, Blcibtreustraßc 13—14; 11 bis 12 Uhr vor¬ 
mittags {J 1 Bismarck 4403). 

Rabbiner Dr* Bergmann, Uhlandstraße 194a; U bis 12 Uhr vormittags, 
nach vorheriger Anmeldung zu anderer Zeit (C 1 Steinplatz 4189), 

Rabbiner Dr. Buck, Burggrafenscraße 19. Zu sprechen nur nach vor¬ 
heriger Anfrage (B 5 Barbarossa 6664). 

Rabbiner Dr. LewkowUz, Jagowstraße 38; 11 bis 12 Uhr vormittags 
(C 6 Moabit 1275). 

Rabbiner Dr. Galliner, Chartottenburg, Sybelstraße 19; 10 bb 11 Uhr 

vormittags und Donnerstag 4 bis 5 Uhr nachmittags (C 1 Steinplatz 3911). 

Rabbiner Dr. Emil Levy, Charlotten bürg, Schlüterstraße 79; 9 bis 

10Vi Uhr, außer Mittwoch; nach telephonischer Verabredung auch zu 
anderer Zeit (CI Stcinplatz 14 414). 

Rabbiner Dr. J. B 1 e i c h ro d c , Franzstraßc 7; 9 bis 10 Uhr vormittags 
(F 7 Jannowitz 2629). 

Rabbiner Dr. Weyi, Heinrich -Roller-Straße 26; Montag, Mittwoch, Don¬ 
nerstag 9 bis 10 Uhr (E4 Alexander 6912). 

Rabbiner Dr. Joachim Prinz, Dahlem, Königsmarckstraße 2 (H 1 
Pfalzburg 6544). 

Rabbiner Dr. Wilhelm Lewy, Oranienburger Straße 1 (D 2 Weiden¬ 
damm 2488). 

Rabbiner Dr. Arthur Levy, Münchener Straße 37; 9 bis 10 Uhr vor¬ 
mittags, sonst zu jeder Zeit nach vorheriger telephonisther Anfrage 
(B6 Cornelius 1853). 

Rabbiner Dr* Max Wiener, Neue Winterfeldtstraßc 38a; 11 bis 12 Uhr 
(B 5 Barbarossa 4922). 

Rabbiner Dr* Moritz Freier, Neue Friedridiscraße 4; 9 bis 10 Uhr, 
nach vorheriger Anmeldung zu anderer Zeit (E 2 Kupfergraben 4173). 

Rabbiner Dr. M. Salomo nski, W 10, Rankestraße 33; wochentäglich 
um 10 Uhr, sonst jederzeit nach Anruf (B 5 Barbarossa 3944), 

Rabbiner Dr. Emil Cohn, Berlm-Grunewald, Ilmenauer Straße 11; 
Montag bis Donnerstag 6 bis 7 Uhr (H 1 Pfalzburg 7005). 

Rabbiner Dr. J. Freimann, N 24, Oranienburger Scraße 33; 11 bis 

12 Uhr, nach tclephonisihcr Verabredung auch zu anderer Zeit (D I 
Norden 4211), 


io 


145 








Vermietung der Synagogen- und Betsaalplätze 

PUtstevermictuiigsbüro: N 24, Oranienburger Straße 2?: Tele¬ 
phon : D1 Norden 9427—32. 

Geöffnet wochen täglich von 9 bis 1 Uhr, an Sonntagen und gesetzlichen 
Feiertagen von 9 bis 12 Uhr. Während der Sommer-Schulferien bleibt das 
Plätzebüro geschlossen. 

Das Platzbüro gibt in allen Plärzcvcrmictungssachen Auskunft. 


Badeanstalten 

Die rituellen Badeanstalten (Mikwoaus) sind täglich von 5 bis 8 Uhr 
abends, Freitags 2 l A Stunden vor Beginn des Abendgebetes geöffnet. 

a) Berlin C, Heidereutergasse 5 (D l Norden 5710}; 

b) Charlotten bürg, Bleibtreustraße 2 (C 1 Steinplatz 6305). 


Trauungen 

Die Anmeldung der jüdisch-zeremoniellen Trauungen erfolgt unter Vor¬ 
legung des standesamtlichen Aufgebotsscheincs im Trauungsbüro der jüdischen 
Gemeinde, Oranienburger Straße 29, während der Dienststunden werktäglich 
10 bis 2, Sonntags 10 bis 12 Uhr* Es besteht ein Einheitsgebührentarif für 
Orgel- und orgelfrcie Synagogen, ein anderer für Haus- bzw. Saaltrauungen* 
Die Gebühren für Trauungen in Synagogen sind mehrfach gestaffelt, je nach der 
gewünschten Ausgestaltung der Trauung, so daß zu der Grundgebühr derjenige 
Zuschlag erhoben wird, welcher der gewünschten Trauungsklasse entspricht* In 
den Wintermonaten treten in Synagogen Heizgebühren als Sonderzuschlag 
hinzu, Ermäßigung bzw. Befreiung von Gebühren erfolgt auf Antrag nach 
dessen vorheriger Prüfung. Für die einfache Trauung stellt die Gemeinde 
Rabbiner, Kantor (beide auf Wunsch der Interessenten wahlfrei), ferner Auf¬ 
seher, Orgel, Beleuchtung, Chuppo, Wein und Bedeckungsschleier zur Verfügung. 
Bei Trauungen außerhalb der Synagogen werden die für eine zeremonielle Trau¬ 
ung erforderlichen Utensilien nach dem Ort, an welchem der Trauungsakt statt¬ 
finden soll, zur Verfügung gestellt. 


Anmeldung von Barmizwahknaben 

Die Anmeldung für die Barmizwabfeicr ist — auch für diejenigen Knaben, 
die Abschnitte aus der Thora vorlesen oder die Haftarah vor tragen wollen 
bei den Kastellanen bzw. Oberaufsehern der betreffenden Synagogen vorzu- 
nehmen. Die Vormerkung hat wenigstens vier Wochen vor dem betreffenden 
Sabbat zu erfolgen. Ueber die Zulassung trifft der Synagogen vors und die 
näheren Anordnungen* Die Barmizwabfeicr kann nur dann stattfinden, wenn 
eine Bescheinigung des an dem Sabbat der Einsegnung amtierenden Rabbiners 
über die Eignung des Knaben beigebracht wird. 


146 














Friedhofswesen 

1* Friedhof Große Hamburger Straße 26“27 (geschlossen), 

2, Friedhof Schönhauser Allee 23—25> Tel,; D4 Humboldt 4441 (nur noch tür 
vorgemerkte Stellen), 

3. Friedhof Wcißensec, Lothringenstraße 22, Tel,; E 6 Weißensee 50. 

Büro der Friedhofskommission; C 2, Rosenstraßc 2—4, Tel.: 
D 1 Norden 5710—16. 

Das Büro ist zur Anmeldung von Beerdigungen geöffnet: 

an den Tagen Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von S bis 
3 Uhr; 

am Freitag und an den Rüst tagen der jüdischen Feiertage bis V*3 Uhr 
nachmittags; 

am Sonnabend und an den jüdischen Feiertagen von 4 Uhr bis 6 Uhr 
nachmittags; 

am Sonntag und an den staatlichen Feiertagen bis 12 Uhr mittags. 

Öffnungszeiten des Friedhofs; 

Der Friedhof ist täglich mit Ausnahme der Sabbate und der jüdischen 
Feiertage vom L April bis 31. August von 6 Uhr vormittags bis 7 Uhr nach¬ 
mittags, vom 1, September bis 31, März von 7 Uhr vormittags bis zum Eintritt 
der Dunkelheit für das Publikum geöffnet. 

Am Eingangstor des Friedhofs ist eine Tafel angebracht, welche in der Zelt 
des wechselnden Friedhofsdiüusses dem Publikum täglich die genaue Zeit des 
Friedhof Schlusses angibt. 

An den Rüsttagen der Sabbate und Feiertage werden die Friedhöfe eine 
Stunde, am Rüst tag des Versöhnungstages zwei Stunden vor Beginn des Gottes¬ 
dienstes in den Ge mein de-Synagogen geschlossen. 

Vor Schluß des Friedhofes wird das Publikum durch Läuten der Glocke 
zum Verlassen des Friedhofes aufgcfordert. 

An Sabbaten und jüdischen Feiertagen mit Ausnahme des Neujahrsfestes 
und Versöhnungstages ist der Besuch des Friedhofes nur von 11 Uhr vor¬ 
mittags bis 2 Uhr nachmittags gestattet. 


Wer kann auf den Gemeindefriedhöfen 
beerdigt werden? 

1. Die verstorbenen Mitglieder der Jüdisdien Gemeinde zu Berlin sowie alle im 
Gemeindebezirk verstorbenen Personen jüdischen Glaubens, die ihren Wohn- 
siez außerhalb des Gemetndebezirks haben. 

2* Nuhtjüdisthc Ehefrauen der Gemeindemitglicder, soweit sie nicht nach dem 
religionsmündigen Alter aus dem Judentum ausgeschieden sind. 


io* 


147 











3. In Aus nah metallen mit Genehmigung des Vorsitzenden der Friedhofskom- 
mission auswärts verstorbene jüdische Personen» auch wenn sie nicht der 
hiesigen jüdischen Gemeinde ab Mitglied angchört haben. 

4. Aschenreste von Personen, welche nach 1, 2 und 3 auf den Gemeindefried¬ 
höfen beerdigt werden können. 

5. Frühgeburten und Fehlgeburten, wenn der Vater oder bei außerordentlichen 
Früh- und Fehlgeburten die Mutter zu den unter 1. bezeichneten Personen 
gehört, 

Anmeldung von Beerdigungen 

Die Beerdigung auf den Gemeindefriedhöfen oder die Beförderung einer 
Leiche nach einem Berliner Bahnhof zur Uebcrführung nach auswärts ist in dem 
Büro der Friedhofskommission anzumeldcn (Oeffnungszeiten s. oben). 

Die Anmeldung kann nur angenommen werden, nachdem 

L der Todesfall bei dem zuständigen Polizei-Revier angezeigt, 

2. durch einen Arzt der Totenschein ausgestellt, 

3. der Todesfall bei dem zuständigen Standesbeamten angemeldct und 

4. die vom Arzt und Standesbeamten ausgestellten Bescheinigungen dem 
zuständigen Polizei-Revier wiederum vorgelegt und von diesem der 
Beerdigungsschein ausgestellt worden ist. 

Zuständig ist dasjenige Polizei-Revier, in dessen Bezirk sich der Todesfall 
ereignet hat. 


Bildungswesen 

Die Profanschulen der Gemeinde 

a) Knabenmittelschule der Jüdischen Gemeinde 

N24, Große Hamburger Straße 2 7 y Tel: Dl Norden 3422. 

Gegründet 1826. 218 Schüler in 10 Klassen. 

Berechtigungen der Knaben m ittelschule. 

Diejenigen Schüler der Knaben mittel schule, die nach erfolgreichem Besuche 
der 1. Klasse die Schule verlassen, erhalten das Zeugnis der mittleren Reife. 

Es gilt als ausreichender Bildungsnachweis für die mittlere Laufbahn im 
Post- und Telegraphendienst, berechtigt zum Besuche einer höheren Mascbinen- 
bauschule, der Baugewerksschulc und, falls es gute Leistungen im Deutschen und 
in einer Fremdsprache nachweist, zur Aufnahme in eine höhere Handelsschule. 

Es wird in vielen Provinzen für den Eintritt in die mittlere Laufbahn des 
Gemcindebeamten dem Zeugnis der Reife für die Obersekunda gleich bewertet. 

Die Schüler werden gleich den Schülern höherer Lehranstalten besonderen 
Berufsschulen zugewiesen. 

b) Mädchenmittelschule der Jüdischen Gemeinde 

C25, Kaiserstraße 29/30, Te!.: E2 Kupfergraben 0767. Gegründet 1835. 
C*. 300 Schülerinnen in 12 Klassen. Sprechstunde der Leiterin täglich (außer 
Sonnabends) 12 bis 1 Uhr. 


146 
















4. 


5. 


Berechtigungen der MSdchenmittc.1 schule: 

Schule rinnen, die die L Klasse mit Erfolg besucht haben, erlangen dadurih: 
L Zulassung zur Ausbildung und zur Prüfung als Handarbeitslehrerin, 

2. Zulassung als Gastschülerin einer Frauenschule nadi Vollendung des 
14, Lebensjahres, 

3, Zulassung zur Zeichenlchrcrmnenprüfung, wenn die Bewerberinnen die 
Befähigung als Turn- oder Handarbeitslehrerin oder als Lehrerin der 
Hauswirtsdiaftskunde besitzen. 

Zulassung zur Ausbildung als Gewcrbesdvullehrerin, als Kindergärtnerin 
und als Hortnerin. 

Aufnahme in höhere Handelsschulen, Bedingung für die Schülerinnen ‘ 
vollenrwickeke anerkannte Mittelschule, Nachweis guter Leistungen im 
Deutschen und in einer fremden Sprache, 

6. Annahme als Anwärterin zum mittleren Post-, Eisenbahn- und Tele¬ 
graphendienst. 

7. Zulassung zum Bürodienst in der Mehrzahl der Städte aller Provinzen, 
Den Schülerinnen der Mädchenrnittelschule ist Gelegenheit gegeben, sich in 

den kaufmännischen Fächern (Buchführung, Handelslehre, Maschinenschreiben, 
Kurzschrift) auszubilden. 

Die L Klasse wird in zwei Abteilungen geführt. Die eine Abteilung wird 
mit Rücksicht auf einen Beruf in Handel und Verkehr unterwiesen, die andere 
Abteilung wird als sogenannte „Hausmütterliche Klasse" mit Berücksichtigung 
eines künftigen Berufs in Hauswirtschaft und sozialer Fürsorge, entsprechend 
den neuen amtlichen Lehrplänen, durchgeführt. 

Das Schluß Zeugnis, das die Berechtigungen der anerkannten voll ausgebauten 
Mittelschulen gewährt, wird nach erfolgreichem Besuche den Schülerinnen jeder 
der beiden Abteilungen gegeben. 


c) Private Knaben-Volksschule 

der Jüdischen Gemeinde zu Berlin 

N 24, Große Hamburger Straße 27 {in den Räumen der Knaben-Mitteb 
Mädchenvolkssdnile), Tel: B 1 Norden 3472, 

Gegründet 1927, im Aufbau begriffen, 391 Schüler in 10 Klassen. 


und 


d) Private Mädchen-Volksschule 
der Jüdischen Gemeinde zu Berlin 

N 24, Auguststraßc 11—13, 

Gegründet 1927, im Aufbau begriffen. 


e) Private Volksschule (Knaben und Mädchen) der 
Jüdischen Gemeinde zu Berlin 

NO 55, Rykcscraße 53—55, TeL: D4 Humboldt 2285. 

Gegründet 1922. 425 Schüler und Schülerinnen. 


149 









Die Schule der Jüdischen Jugend 

Sekretariat: N 24, Oranienburger Straße 29. 

Subventioniert von dem Jugend “Pflege-Ausschuß der jüdischen Gemeinde. 
Hat etwa 500 Schüler im Alter von 15 bis 25 Jahren. Unterrichtsstoff: 
Hebräisch, Geschichte, Gei stesgesth ich re, Bibel und jüdische Literatur, Soziologie, 
Tagesfragen, Politik, Musik usw. Zieh Systematisierung der Bildungsarbeit 
unter der jüdischen Jugend und Vorbereitung eines verständnisvollen Mit¬ 
arbeitern aller Gruppen. 

Schule des Jüdischen Schulvereins 

Private jüdische Volksschule. 

Charlotten bürg 2, Fasanenstraßc 79/80 (Nebengebäude der Synagoge 
Fasanenstraße). 

Gegründet 1920. 

Schule der Knesseth Israel, N 54, Linienstraße 19 

Israelitische Taubstummenanstalt für Deutschland 
(Schule und Internat) 

Berlin-Wcißensec, Parkstraße 22. Tel.: E6 Weißensee 2244. 

Gegründet 1873. 

Kindergarten und Vorschule im Entstehen. 

Zweck: Unterricht und Erziehung jüdischer taubstummer Kinder. 

Kosten: für deutsche bemittelte Eltern 90,— RM. monatlich* 

Träger der Anstalt: Verein „Freunde der Taubstummen-Jedide lim im" 
gegründet 1884. 

Direktor der Anstalt: Dr. F, Reich. 

Aerzte der Anstalt: Hausarzt: Sanitätsrat Dr. Euphrat, 

Ohrenärzte: Professor Dr. Herzfeld und Dr. Anthon, 
Augenarzt: Professor Dr. Ginsberg, 

Zahnarzt: Dr. Lewinnek. 

Lehrkräfte: Höxter, Meyer, Cahn, Latte, Epstein, Bayer. 

Erzieherinnen: Wollmann, Heinemann. 

Handfertigkeit und Sport werden stundenweise von Fachlehrern erteilt. 
Bettenzahl: 56* (Schulgänger beliebig.) 

Derzeitige Zahl der Zöglinge und Schüler: 59. 


* 


150 

















Berufsausbildung 


Private Koch- und Haushaitungsschule der Jüdischen 
Gemeinde, N 24, Auguststraße 15, staatlich anerkannt 

Gegründet 1924. 

Zweck: Jüdischen Mädchen und Frauen aller Stände Gelegenheit zu 
bieten» die rituelle Küche und die rationelle Führung eines jüdischen Haushaltes 
gründlich zu erlernen, um diese Kenntnisse dem eigenen Haushalte nutzbar zu 
machen» oder um sic zur Grundlage eines hauswirtschaftlichen Berufes zu machen. 

Schächterschule des preußischen Landesverbandes 
jüdischer Gemeinden 

Gegründet 1927. 12 Schüler. 

C 2, Rosenstraße 2—4 (Verwaltungsgebäude). 

Zweck der Schule ist* junge Leute, die in profanem und jüdischem Wissen 
entsprechend vorgebildct sind, zu Schächtern, Kantoren, Thoravorlesern und 
Schofarbläsern in kleinen Gemeinden auszubildcn. Ausbildungszeit U/s bis 2 Jahre, 

Varbereitungsanstalt des preußischen Landesverban¬ 
des jüdischer Gemeinden 

Gegründet 1927, 23 Schüler und Schülerinnen. 

N 24, Große Hamburger Straße 27, 

Zweck : Die Schüler werden in dreijährigem Kursus zum Abitur vor¬ 
bereitet, um dann in eine Lehrerakademie zur weiteren Ausbildung überzugehen. 

Ausbildung von Religionslehrerinnen 

Von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin werden Kurse unterhalten, durch 
welche Lehrerinnen, Seminanstinnen und Kindergärtnerinnen Gelegenheit 
geboten ist, sich in sämtlichen Fächern des jüdischen Religionsunterrichts und in 
der Methodik dieser Disziplin auszubilden. Die Kurse dauern 3 Jahre. Unter¬ 
richtszeit: Montag und Donnerstag, nachmittags zwischen 5 und 8 Uhr. 

Am Ende der Ausbildungszeit findet eine Abschlußprüfung statt, über deren 
Ergebnis ein Zeugnis ausgestellt wird. Die Teilnahme ist unentgeltlich. 

Meldungen nimmt der Leiter der Kurse, Herr Rektor Dr. Spanier, in der 
Mäddicnmittelschulc, Kaiserstraße 29/30 (Sprechstunde: Donnerstags von 5 bis 
6 Uhr) entgegen, der auch zu jeder weiteren Auskunft bereit ist. 

Ausbildung konservativer Religionslehrer 
und -lehrerinnen 

Dauer ebenfalls 3 Jahre, 

Die Kurse werden von den konservativen Gemeinderabbinern Dr. Blekhrodc, 
Dr, Arthur Lcvy, Dr. Emil Levy und Rabbiner Dr. Rosenberg erteilt, An¬ 
meldungen nimmt Herr Dr, Arthur Levy entgegen. 

Hochschule für die Wissenschaft des Judentums 

Gegründet 1872, N 24, Artiüeriesiraße 14, Tel.: D l Norden 0216; Post¬ 
scheckkonto: 10 350 (Hochschule für die Wissenschaft des Judentums). 


151 









Rabbinerseminar 

Gegründet 1873. N 24, Artilleriestraße 31, Tel.: DI Norden 1541; Post- 
sdieckkonto: 30 484, 

Ausbildung von Rabbinern und akademischen Religionslehrern. 

Zur Aufnahme erforderlich: Reifezeugnis für die Universität» ausreichende 
taimudisdie Vorbildung» streng religiöser Lebenswandel, 

Hebräische Lehranstalt der Jüdischen 
Gemeinde zü Berlin 

Vom Jüdischen Schulverein S919 gegründet, von der Jüdischen Gemeinde 
*m 1. Juni I92S übernommen. N 24, Große Hamburger Straße27, und in anderen 
Stackgegenden. 

Kurse zur Erlernung der hebräischen Sprache und Literatur von der Bibel 
bis zur Gegenwart. 


Wissenschaftliche Institute 

Bibliotheken der Gemeinde 

I. Hauptbibliothek, N 24» Oranienburger Straße 2 9, 
50 000 Bände. Bücherausgabe und Lesesaal sind geöffnet: Sonntags von !0 bis 
I Uhr, Montag bis Donnerstag von 10 bis 1.30 Uhr und von 4 bis 9.30 Uhr 
(von 7 bis 9.30 Uhr nur Lesesaal), Freitag von 10 bis 1.30 Uhr, 

IL Lesehalle Fasanenstraße 8 0 (im Synagogengebäude)» Lesehalle 
und Büche rausgab c sind geöffnet: Sonntag von 10 bis 2 Uhr und von 
4 bis 10 Uhr, Montag bis Donnerstag von 4 bis 10 Uhr, 

III. Zweigbibliothek Neukölln, Isarstraße 8, Bücher¬ 
ausgabe findet statt: Montag und Donnerstag 6.3Ö bis 7.30 Uhr, 

IV. Zweigbibliothek Pankow, Schulstraße 29 (Schul¬ 
gebäude), Bücherausgabe findet satt: Dienstag und Mittwoch 4.30 bis 5,30 Uhr, 

V. Zweigbibliothek Friedenau - Steglitz: Friedenau, 
Schmargendorfer Straße 3, Büchcrausgabe findet statt: Montag 6,30 
bis 7.30 Uhr, Mittwoch 6 bis 7 Uhr, 

VI. Zweigbibliothek Lichtenberg, Scharn weber* 
Straße 19 (Schulgebäude). Büdierausgabc findet statt: Montag und Don¬ 
nerstag 5.15 bis 6.15 Uhr. 

VII. Zweig bibliothekSchöncbcrg,MünchencrStraße3 7. 
Büdierausgabc findet statt: Sonntag 10 bis 11 Uhr, Dienstag 6 bis 7 Uhr. 

VIII. Zweig bibtiothek Osten, Rigaer Straße 3. Büdier- 
ausgabe findet statt: Sonntag 10 bis 11 Uhr, Dienstag 7 bis 8 Uhr, 

IX. Zweigbibliothek Hermsdorf, Roonstraße 10 

(Städtisches Jugendamt), Büdierausgabc findet statt: Dienstags 5 bis 7 Uhr. 

Die Verleihung der Bücher erfolgt in allen Bibliotheken unentgeltlich; sie 
werden sogleich nach der Bestellung ausgehändigt, Auf Wunsch erfolgt Zustellung 
durch die Post auf Kosten des Bestellers. Büdier, die in der Lesehalle nicht vor¬ 
handen sind, können durch diese von der Hauptbibliotheb bestellt und dann 
in der Lesehalle in Empfang genommen werden. 



























Kinder-Lesestube 

a) N 54» F c h r b e 11 i n e r Straße 9 2 (Jüdisches Kinderheim), für jugend¬ 
liche bis zu 14 Jahren* 

Geöffnet: Mittwochs 4 bis 7 Uhr und Sonnabends 3 bis 7 Uhr. 

b) N 24, J o h a n n i $ $ t ra ß c 16 (Jüdische Reformgemeinde) für jüdische 
Knaben und Mädchen jeder religiösen Richtung* im Alter von S bis 16 Jahren. 

Geöffnet: Mittwochs und Sonnabends 3*30 bis 6.30 Uhr* 


Kunstsammlung der Jüdischen Gemeinde 
Oranienburger Straße 29 

Ausstellung alter und neuer Kunst* Palästinensische Ausgrabungen, Münzen, 
Kultgeräte, graphische Sammlung, Gemälde* Unentgeltliche Besichtigung: Täglich 
10 bis 1 Uhr (außer Sonnabends)* (Für Vereine und Schulen auch sonst nach 
vorheriger Anmeldung*) 


Poliklinische Sprechstunden im Krankenhaus der 
Jüdischen Gemeinde/ N65, Exerzierstraße 11a 

(Für Erwachsene und Kinder*) Täglich außer Sonnabend und Sonntag: 
Innere Krankheiten: 12—1 Uhr* 

Chirurgtsdi-urologischc Krankheiten: fl —12 Uhr* 

Hals-, Nasen- und Ohrenkrankhciten: 12—1 Uhr. 

Gehumhilflich-gynäkologisdie Krankheiten: 9.30—10,30 Uhr (hier findet auch 
die Untersuchung Schwangerer statt. 

Augertkrankhdtcn: Nur Montags, Mittwochs, Freitags 9—10 Uhr. 


Neue Poliklinik der Jüdischen Gemeinde 
Linienstraße 19 

Täglich außer Sonnabend und Sonntag: 

Innere Krankheiten: Chirurgische Krankheiten: 

8—10 Uhr* 11-1 Uhr* 


Ärztliche Sprechstunden der Jüdischen Kinderhüfe 
N 24, Auguststraße 17 

Allgemeine Krankheiten: Täglich von 2—3 Uhr, Freitag von 1—2 Uhr. 
Augen krankhciten: Dienstag und Donnerstag von 11—12 Uhr. 

Hals*, Nasen-, Ohrenkrankheiten: Montag und Freitag von 12—1 Uhr. 
Zahnkrankheiten: Dienstag und Donnerstag von 11 —12 Uhr. 

Orthopädie: Montag und Donnerstag von 11 —12 Uhr. 

Erzieh ungsberatungss teile: Mittwoch von 4—5 Uhr. 

Höhensonne: Täglich vor- und nachmittags. 

(Sonnabend und Sonntag finden keine Sprechstunden statt.) 


153 











Gesamtarchiv der Deutschen Juden 

N 24, Oranienburger Straße 28, Tel.: D I Norden 9427—9432 (JQd. Gern.}. 
Geöffnet: Sonntag 10—1 Uhr, Montag bis Freitag 10—2 Uhr, 

Sammchtelle von Urkunden und Akten der jüdischen Gemeinden, Verbände 
und Vereine Deutschlands, von literarischen Nachlässen und Familien papieren. 
Auskunftserteilung, 

Archiv der Zionistischen Organisation 

W 15, Mcinekcstraße 10, Tel,; j 1 Bismarck 7165—7170. 

Geöffnet: Montag bis Freitag 9™4 Uhr. 

Büro für Statistik der Juden 

C 2, Rosenstraße 2 —4, siche Akademie f. d. Wissensch. d. Judentums. 


Israel. Synagogen-Gemeinde 
Adaß Jisroel 

Gemeindebüro : N 24, Artilleriestraße 31, Tel.: Dl Norden 0421; 
Sprechstunden: 10 bis 1, 4 bis 6 Uhr; Sekretär Max Neuberger, Elsässer Straße 24; 
Postscheckkonto: Berlin 3871; Postscheckkonto für die Schule: Berlin 82 805; 
Bankkonto: Dresdner Bank, Dep.-Kasse A, 

Institutionen : 

a) Synagogen: N 24, Artilleriestraße 31; NW 87, Siegmundhof 11; Char¬ 
lottenburg 4, Kaiser-Fried rieh-Straße 66/67 (Goethepark). 

b) Schulen: s. unter Schulwesen. 

c) Friedhof: Weißens«, An der Falkcnberger Straße (Wittlichemraße); 
geöffnet an Wochentagen bis zum Eintritt der Dunkelheit, Friedhofs¬ 
wärter: Muehow. E 6 Weißensee 3187. 

d) Mikwah (Ritualbad): N 24, Artilleriestraße 31, Tel.: D l Norden 0659, 
geöffnet von einer Stunde vor Nacht an. 

e) Talmud Thora (Lchrkursc für Schüler): N 24, Artillericstraße 31 
(Schiurim täglich nachmittags). 

f) Krankenheim der Chewra Kadisdia der Isr. Syn.-Gem. Adaß Jisroel 
s. unter Krankenhäusern, 

Vorstand: 

Moritz Knoller f Gartenstraße 2, D 1 Norden 3170; Martin ßondi, Albrecht- 
straße 14, D 1 Norden 9444; Naft. A. Stern, Oranienburger Straße 16, D 1 
Norden 5038; L. Wciehselbaum, Oranienburger Straße 38, D l Norden 9730; 
James Halberstadt, Oranienburger Straße 34, D ! Norden 9357. 

Stellvertreter: 

Ludwig Bier, Sächsische Straße 71, J2 Oliva 3719; Dr. H. Gradenwitz, 
Elbinger Straße 58, E3 Königstadt 86; Dr, Emil Hirsch, Rauchstraße 9; Dr, 
Falk Schlesinger, Fricdrichstraße 106, D 2 Weidendamm 9288, 


154 
























Repräsentanten : 

Dr. E. Biberfeld* Vors,, Hcidcrcutcrgasse 4, D 1 Norden 603; Meyer Straus, 
Oranienburger Straße 64, Dl Norden 2677; Joseph Levy, Oranienburger 
Straße 39, E3 Königs tadt 3062; Joseph Weichsel bäum* Albrcchtstraße 14, Dl 
Norden 479; Jakob Levy, Oranienburger Straße 59, D 1 Norden 3193; Dr 
A. Barth, Grunewald, Auerbachstraße 15, HS Brabant 353S; Gustav Lewan- 
dowski, Braunsberger Straße 39, E4 Alexander 4140; Ist Geis* Invaliden- 
Straße 127, Dl Norden 1961; Donat Gotthold» Bismarckstraße 85, CI Stein- 
platz 7409—7411. 

Stellvertreter: 

Samuel Bernhard, Schönhauser Allee 19, E4 Alexander 4314; Dr. Theodor 
Baer, Güntzcbtraßc 43; Dr. Rudolf Stein, Joachim-Friedrich-Straße 47; Chaim 
Glatt, Greifswalder Straße 218; Heimann Offenberg, Lessingstraße 32, C 5 
Hansa 1385* 

R abbinac: 

Dr, Esra Munk* Rstbb,, Artilleriestraße 31, D i Norden 3415; Dr. Hermann 
Klein, Rabb.-Assessor, Goethepark 11, C4 Wilhelm 3395; Dr. Meier Hildes¬ 
heimer, Prediger, Linienstraße 111, Dl Norden 1541. 

Rabbinats - Kollegium (Beth Din): Siez: N 24* Artillerie- 
Straße 31 

Mitglieder- Rabb. Dr. E. Munk; Dr. H. Klein; Seminardozent Dr. j. Wohl- 
gemuth. 

Kommissionen : 

Friedhof: Vorstandsdclcgiertcr: M. Knoller; Mikwah: Vorstandsdelcgierter; 
L .Bier; Kaschruthwesen: Vorstandsdelcgierter N. Stern; Finanzen: Vorstands¬ 
delegierter: J. Halbe rstadt; Bauangdegenhcken; Vorstandsdelcgierter: M. Bondi. 

Synagogenvorstand: 

1. Artilleriestraße 31. 

M. Knoller, Delegierter des Vorstandes; Paul Kornblum, Große Hamburger 
Straße 20, Dl Norden 4304; Simon M. Knoller* Luisenplatz 8, Dl Norden 
6646; Siegfried Werthcimer, Alexanderufer 6, D 1 Norden 3018; M. Hermann, 
Krausn ick Straße 9* D 1 Norden 4683; Georg Locwenthal* Auguststraße 60; 
Heinrich Frcirich, Hmdersinstraßc L 

2. Charlottenburg, Goethepark. 

Ludwig Bier, Delegierter des Vorstandes, Charlottenburg; Gottlieb Bier, 
Vorsitzender* Fasanenstraße 32, J2 Oliva 4117; Manfred Emanuel, Charlotten¬ 
burg, Kaiser-Friedrieh-Straße 54a* C4 Wilhelm 8577; D* Gotthold, Bismarck¬ 
straße 85. 

3. Siegmundshöf 11. 

Dr. Emil Hirsch, Delegierter des Vorstandes; S, Feinberg, Vorsitzender, 
C 6 Moabit 1493; Jakob Kcmpc, Bachstraße 10, C 6 Moabit 3078; Moritz Klein* 
Badistraße 3, C6 Moabit 9164. 

Schächter-Büro: 

Auf dem Städtischen Schladvthofe, Eldcnaer Straße* Rinderschlachthaus B. 


155 















Mu n k-Hi Jde s he im cr-S di u lge 1 d kassc: 

Ucbernahme von Schulg M Zahlung für unbemittelte Kinder* 

Komitee: Ludwig Bier, Moritz Lehmann, Joseph Weichsel bäum, Post- 
sdiedtkomo: Berlin 29 498 (Joseph Weichselbaum), 

Ferienheim der Schulen der Isr. Syn.-Gcm, Adaß IsroeL 
Direktor N. Schlesinger, Level zowstraße 16a, 

Innerhalb der Adaß Jisroel bestehende Vereine: 

1. Verein für die Interessen der Adaß-Jisrod-Gemeinde* 

2, Frauenverein der Isr. Syn.-Gem. Adaß Jisroel. 

3, Chewra Kadischah. 

4. Israelitisches Krankenheini der Chewra Kadischah der Isr. Syn.-Gem, 
Adaß Jisroel* 

Gegründet 1900* Geschäftsstelle: N 24, Elsässer Straße 85, Tel: 
D I Norden 0831* 

Schulen der Israelitischen Synagogengemeinde 
Adaß Jisroel 

1* Volksschule — N 54, Neue Schönhauser Straße 13 und Siegmundshof U. 

2, Realgymnasium — NW 87, Siegmundshof 11; 

3* Ober-Lyzeum i. E. — NW 87, Siegmundshof 11, Tel*: C5 Hansa 6913* 
Patenschaftskonmee des Sdnilwcrks der Adaß Jisroel: 

N 54, Neue Schönhauser Straße 13, Tel: D2 Weidendamm 8766* Vor¬ 
sitzender: Raphael Gradenwitz, NW 87, Holsteiner Ufer 30* Kassenwart; Leo 
Posen, Postscheckkonto: Berlin 40 636 (Leo Posen, Charlottenburg). 

¥ 

Jüdische Reformgeitieinde e« V, 

Büro; N 24, Johannisstraße 16, Tel*: D! Norden 5150, 

Näheres siehe Teil O unter Vereine für Kultus, Seite 93. 


Kinder- und Jugenderholungsheim 

in Seebad Heringsdorf (Siehe Inserat Seite XXIX.) 

Im Weißen Schloß, ehemaliger Besitz der Prinzen Schönburg-Wa Iden bürg inmitten von 20 Morgen 
□Item SdiloßpOfL Ist ein Kinder- und Jugenderholungsheim mH einer Seitenzahl von toO atuck 
errichtet worden, und führt den Namen Kinder- und Jugenderholungsheim Weißes Schloß* See 
bad Heringsdarf In schönster läge der ganzen Ostseeküste gelegen, bietet das Heim, welches 
aus drei Gebäuden besieht. Schloß, KovaHer- und Forsthaus, nach allen Richtungen ein wunder¬ 
bares Panorama. Anschließende meilenweite Waldungen geben den Kindern und Jugendlichen 
die beste Erholung auch in den kalten Jahreszeiten* Aufnahme finden erholungsbedürftige Knaben 
und Mädchen im Alter von 4—14 Jahren, sowie Jugendliche im Alter van 14—18 Jahve«. Das neun 
besitzt am Strande eine eigene* große, geschlossene Badeanstalt mit 30 Ankleidezellen. Das 
Kinder- und Jugenderholungsheim ist neuzeitlich eingerichtet und steht unter a<zHidier Aufsicht. 
Da eigene Gärtnerei und legefarm betrieben wird, bietet das Heim eine reichliche* gute und 
nahrhafte Kost und legt Wert auf die Verwendung eigener Erzeugnisse. Das Pflegegeld isl billig, 
da das Heim auf gemeinnütziger Grundlage oufgebaut worden ist* Prospekte sind durch die 
Heimleitung erhältlich. Den Gemeindemirgliedern ist das Heim zu empfehlen. 


156 













4. TEIL 


DIEWICHTIGSTENJUDISCHEN GEMEINDEN 
IN DEUTSCHLAND ■- 


Aachen; Gemein debiiro Promenaden Straße 21; Vors* just.-Rat Dr* Oskar 
Francken* Wilhelmstraße 107; Rabb. Dr. D. Schönberger, Kaiserallee 149* 

Abterode (Hessen-Nassau): Israelitische Gemeinde; Vors* David Westheim und 
Isak Stern; Lehrer und Kantor Hermann Spier* 

Ahlen L W,: Vors. Is. Rosenberg; Lehrer Ad. Tint, 

Alienstein: Vors* R.-A. Neumann II, Kaiserstraße 7; Rabb. Dr. Apt, Markt 9, 

Alsfeld u H.: Vors. A* Steinberger, Alicestraße 14; Lehrer L. Kahn, Luther¬ 
straße 1. 

Attenkirchen: Vors* Moritz Simon; Lehrer Jacob Salomon. 

Altona: Hodidcutsche Israel. Gemeinde, Breite Straße 15; Vors. Sam-Rat Dr. 
Frandt, Marktstraßc 33; Obe r rabb inat: Dr. Jos. Carleb ach, Palmaille 120. 

Alzenau u B.: Vors. J. Hamburger, Hanauer Straße. 

Alzey L FL; Vors. Jacob Küchler, Spießgasse 32; Rabb. Dr. Lewit, Wemrufstr. 

Amberg: Lehrer Leopold Godlewsky, Salz-Gasse* 

Ansbach: Vors. Komm.-Rat L Dietenhöfer, Nürnberger Straße 11; Rabb* Dr* 
EU Munk, Unterer Markt 10. 

Arnstadt i*Thür*: Vors. Max Ledermann, Uferstraße 3; Seelsorger A* Heilbrunn, 
Fleischgasse la. 

Arnswalde: Vorstand A. Abraham, W. Arnhoiz, A* Petzal; Seelsorger 
A. Altmann. 

Asduffenburg; Vors* DipL-Ing. Freund* 

Ascherslcbe n : Vors. M. Bry; Lehrer Regensburger, Jüdendorf 12. 

Augsburg: Gemeindebüro Haldcrstraße 8; Vors. Just.-Rat Dr* Strauß, Prinz- 
rege ntenstraße 1; Bez.-Rabb. Dr. Jakob, Haldcrstraße 6. 

Aumund bei Vegesack: Vors. Jacob Wolff, Vegesack; Lehrer Heinemann, 
Anmund, 

Aurkh: Vors. A. van Dyk, Wilhelmstraße; Seelsorger M. Moses, Kirchstraße 13. 

Baden-Baden: Gemeindebüro Stefanienstraße 5; Vors. Bankier Dav. Kahn, 
Ludwig-Wilhelm-Straße 22; Lehrer Max Grünfeld, VinccntiStraße 30; 
Bez*-Rabb* Dr* Zlocisci, Offenburg, Wemganenstraße 7, 

Baisingen i. Wttbg*: Vors* Hermann Kahn; Bez.-Rabb. Dr* Schweizer, Horb 
a. Neckar. 

Bamberg: Vors. Rechtsanwalt Dr* Martin Morgcnroth, Promenade 6; Rabb, 
Dr. Karten, Sthillcrplatz 14. 

Barmen: Siehe Wuppertal* 

Barmen-Langenfeld: Siehe Schwelm* 


157 







Baumbach; Vors- Jos. Rosenbaum II; Lehrer Stiefel 

Bayreuth: Vors. Justiz-Rat B, Klein; Rabb, Dr. F, Salomon, Opernstraße 24. 

Bebra; Vors. M. Abraham; Lehrer M« Rosenbusch. 

Beelitz (Brandenburg): Israelitische Gemeinde; Vors. Direktor Bein. 

Belgard a. d, P.: Vors. Eugen Müllerhdm, Heerstraße 13; Kantor Max Ehren¬ 
berg, Jägerstraße 

Bcnsheim a. d. B.: Adolph Bendheim, Hauptstraße 79; Lehrer H. Müller, Haupt¬ 
straße 19, 

Bcr lieh in gen: Vors. Lehrer Schloß, 

Berlin: Siehe Teil HL 

Bernau: Syn.-Gcm. Alt-Landsberg; Vors. Ludwig Samuel, Alt-Landsberg. 

Bernburg: Vors. S, Lewy, Markt; Lehrer Jungmann, Breite Straße. 

Beuthcn (O.-SchL); Vors. Apotheker Hugo Kunz; Rabb, Prof, Dr. Golinski, 
Friedrich-Wilhelm-Ring 1; Rabb. Dr. Melchior, Hohenzollernstraße 22. 

Biebrich-Wiesbaden: Vors. Isaac Kahn, Rathausstraßc 80; Lehrer Simon Sulz- 
bacher, Jahn Straße 1. 

Bielefeld: Gemeindebüro Turnerstraße 7; Vors. R,-A. Dr, Willy Katzenstein, 
Viktoriastraße 24; Rabb, Dr, Kronheim, Goldbach 44, 

Bierstadt: Vors, G. Kahn, Langgasse; Lehrer Rosenberg, Wiesbadener Straße 12. 

Bingen; Vors. Just.-Rat Dr. Marx, Mainzer Straße; Rabb. Dr. Guttmann. 

Birstetn: Vors. Moritz Heß* 

Bitterfeld; Siehe Delitzsch. 

Bleicherode: Vors, Otto Schlesinger, Hauptstraße 24; Lehrer G. Frühauf, 
Löwen torstraße. 

Bocholt: Vors. Louis Oscberg, Bismarckstraßc 11; Seelsorger L. Nußbaum, 
Nord wall, 

Bochum; Gemeindcbüro Wilhelmstraße 16; Vors. R.-A, Dr. Schönewald, 
Goethestraßc 9; Rabb, Dr. David, Bergstraße 81, 

Bonn a. Rh.: Vors. R.-A. Dr. Cohn, Meckeheimer Allee 67; Rabb. Dr. Levy, 
Taunusbergweg 21. 

Borken (Hessen-Nassau); Syn.-Gcm. Vors, Hugo Moses; Lehrer Levi Kätz. 

Borken (Westfalen): Vors, Jonas Haas, Bahnhofstraßc; Rabb. Dr. Köhler, 
Mühlenstraßc, 

Brakei: Vors. Salli Liebenberg. 

Brandenburg a.d.H.: Vors. Saily Cohn, Albert Nathanson und Moritz Weiß; 
Pred. u, Lehrer Josef Rosenzweig, Große Münzenstraßc 15, 

Braunschweig: Gemeindehaus Steinstraße 4; Vors. R.-A. Dr. Rosenburger, Bohl¬ 
weg 14; Landesrabb. Dr. E, Gärtner, Steinstraße 4. 

Breisach: Vors. Hermann Bahr; Seelsorger Michael Eisemann. 

Bremen: Gemeindebüro Gartenstraße 7; Vorsteher Max Markretch, Kohlhöker- 
straßc 66; Ge mein de rabb. Dr, Aber, Am Dobben 12 t. 

Bremerhaven; Siehe Wesermündc-Geestcmünde. 

Breslau: Gemeindebüro Wallstraße 9; Vors. Landgcrkhtsdirektor i. R. Geh. 
Justizrat L. Goldfeld, Oranienstraße 15; Gemeinde rabb. Dr. Vogelstcin, 
Anger 8; Gemeinde rabb, Dr. Hoff mann, Wallstraße 9; Rabb. Dr, Sänger, 
Sdiwridnitzer Stadtgraben 8; Rabb. Dr. Simonsohn, Gutenbergstraße 13. 

Breiten: Vors. Nathan Veis, Pforzheimer Straße; Seelsorger Aach, Engebberg. 

Brieg: Vors. David Schoeps; Lehrer A. Wolff, Martin-Scbmidc-Straße 7, 


158 












Bruchsal; Vors. Max Straus, Schillcrstraße 18; Rez,-Rabb. Dr. Grzymisch, 
Huttenstraße 2, 

Brückenau (Bayern); Vors. Salomon Stern; Lehrer Samuel Gundersheimer; Bez,- 
Rabb, Bad Kissingen. 

Brühl-Köln; Vors. Arnold Brünell, Uhbtraße 121, Tel.; 2569, 

Buchau a. F*t Vors. M, Vierfelder; Rabb. Dr. Schlesinger. 

Büdingen; Vors. David Kulp; Lehrer Max Halberstadt. 

Buer (Westfalen); Syn.-Gem,; Vors. Benno Eichengrün; Prediger Bär. 

Bühl i. E.: Vors. Mor, Lieber; Bez.-Rabb, Dr. Zlocisti, Offenburg. 

Bunzhu; Vors. R.-A, Dr. Bruno Hülse, Poststraße 8; Lehrer Josef Freuden thal, 
Markt 29. 

Burgpreppnch: Israelitische Gemeinde; Vors. Julius Neuberger; Kantor und 
Volksschullehrer Max Linz. 

Burgsteinfurt: Vors. B. Wertheim; Lehrer H. Emanuel. 

Bütow: Vors. Erich Croner» Lange Straße 56. 

Buttenhausen; Vors. Oberlehrer Bcrlingcr. 

Buttenwiesen: Vors, Leo Reiter; Bez.-Rabb. Ichenhausen. 

Cannstadt; Vors, Rel.-Öberlehrcr E, Adler, Schillcrstraße 14. 

Castrop (Westfalen): Syn.-Gemeinde; Vors. Julius Meyer; Seelsorger Wilhelm 
Utlmann, 

Chemnitz; Gemeindeamt, Heinrich-Beck-Straße 1; Vors. Jos. Kahn, Theater¬ 
straße 37; Rabb. Dr, H. Fuchs, Agricolastraßc 15. 

Cleve; Vors* David Wcyl, Lindenallee 34; Lehrer Louis Löwenstein. 

Coburg: Vors. San.-Rai Dr. Masur* Mohrenstraße 26; Prediger Hirsch, Hohe 
Straße 9. 

Göpemck: Seit 1* 7. 30 emgemeindet in die Jüdische Gemeinde, Berlin. 

Corbadi (Freistaat Waldeck): Vors. Edmund Mosheim. 

Gothen; Vors, j. Schönfeld, Sdhillerscraße 18; Rabb. Leo Baneth, Dr.-Krause- 
Straße 61—62. 

Cottbus; Vors, Richard Goldstein, Firma Franz Dchnickc, Berliner Platz 1—2; 
Rabb, Dr. Posner» Kaiserstraße 74, 

Crailsheim: Vors. Bertold Stein; Lehrer S. Silbermann, 

Danzig; Jüdische Zentral wohlfahrtsstelle, Hopfengasse 91; Vors, Julius Becker. 

Darmstadt; Vors. Lcop. Hachenburger, Saalbaustr. 81; Rabb. Dr. E* Bienheim, 
Wilhelminenstraße 13, 

Delitzsch (Prov, Sachsen): Zusam mengeschlössen: Gemeinden Delitzsch, Bitter- 
fcld, Eilenburg. Adresse: Bitterfcld, Kirthstraße 16; Vors, Leopold Wolff, 
Bitterfeld, Burgstraße 7. 

Dessau: Vors, Staatsrat a. D. jusi.-Rac Dr. Cohn, Antomettenstraße 8; Landcs- 
rabb. Dr, Walter, Sdiulstraßc 9—10, 

Detmold; Vors. Dir. Carl Vogel, Alter Postweg 6; Prediger M. RülR Elisabeth¬ 
straße 24, 

Dt. Eylau: Vors, Siegfr. Fischer, Kaiserstraße 35; Lehrer und Prediger Max 
Frank, Neue Straße 10, 

Dt. Krone: Vors, Leop. SchÖnfcld» Königstraßc; Bez.-Rabb. Dr. Rosenzweig» 
Schneidemühl. 


159 













Dieburg i. H.: Vors* Max Bär, Frankfurter Strafe 14? Lehrer David Kaufmann, 
Markt 24, 

Dierdorf: Vors, Alex. Daniel, Bismarckstraße; Lehrer Adolf Ginsberg, 
Dinslaken: Vors* Dr, Rothschild, Neustraße 4L 

Dortmund: Vors. Konsul Jacoby, Prinz-Friedridi-Karl-Straße 51; Rabb. Dr. 
E. Appel, Hausmannstraßc 15; Rabb, Dr, K, Wilhelm, Kaiserstraßc 99; 
D, Leeser, 

Dresden: Gemeindebüro, Zeughausstraße 31; Vors. R.-A, Paul Salinger, Grunaer 
Straße 15; Rabb. Prof, Dr, Winter, Bloch mann Straße 14; Rabb. Dr, Wolf, 
Zeughausstraße L 

Duisburg: Gemeindebüro Junkerstraße 2; Vors, Max Levy, Angerstraße 9; 
Rabb. Dr. M. Neumark, Fuldastraße 14. 

Duisburg-Ruhrort: Syn.-Gem.; Vors. David Loeb, Du isburg-Ruhron;-(Beeck), 
Fr icdrich-Ebert-Straße 314; Lehrer Fritz Kaiser, Duisburg-Ruhrort, Land¬ 
weh rstraße 21. 

Düren (Rheinland): Gemcindebüro; Lehrer Oppenheim, Goebenstraße 2; Vors, 
Hermann Löwenstein, Holzstraße 42. 

Dürkheim (Bad): Vors. Stadtrat L. Strauß; Bez.-Rabb, Dr, Steck eimach er. 
Düsseldorf: Gemeindebüro Bilker Straße 25; Vors. $, Sostheim, Gartenstr, 112; 
Rabb. Dr, Max Eschclbacher, Kasernenstraße 67b; Rabb. Dr. Siegfried 
Klein, Haroldstraße. 


Ebcrswalde: Vors. Siegfried Lipschütz, Kaiser-Friedrich-Straße 35; Prediger 
Josef Wolff, Kirchstraße 17. 

Eidistetten (Baden): Vors. Heinr, Epstein. 

Eilenburg: Siehe Delitzsch. 

Eisenach: Vors. R.-A. Dr. Blütb, Johannisplatz 14; Land-Rabb, Dr. Wiesen, 
Schloßberg. 

Eisleben: Syn.-Gem.; Vors. B. Goldstein; Seelsorger Gustav Moosbadi, 

Elberfeld: Gemeindebüro Genügsamkeitstraße 7; Vors. R.-A. G. Brück, Wort* 
mannstraße 40; Rabb. Dr. J. Norden, Zietenstraße 9; Rabb. Dr. Philipp, 
Aderstraßc 26. 

Elbing: Gemeindebüro Sturmstraße 9; Vors. Komm.-Rat H» Locwenstein, Alter 
Markt 42; Rabb. Dr. SiEgbert Neufeld, Königsberger Straße 1. 

Elmshorn: Vors. Jahn Meyer, Schulstraße 27; Seelsorger David Baum, Flamm- 
weg 45, 

Emden: Vors. Bernhard Polak, Kleine Brückst raßc 48, Privatwohnung Hafen¬ 
straße 15; Land-Rabb. Dr. Blum, Judenstraße 43. 

Emmendingen: Vors. Simon Veit. 

Emmerich am Rhein: Vors. David Leyscr, Brink 5; Lehrer S. Lilienfeld, Stein- 
Straße 10. 

Ems: Israel. K.-G.; Vors. Dr. Cohn, Mainzer Straße 7; Rabb. Dr. Weingarten, 
Victoria-Allee. 

Erfurt: Gemeindebüro Kamuscrring 14; Vors. S. Pinthus, Hohcnzollernstr. 25; 
Rabb. Dr. Max Schüftan, Goethestraßc 4. 

Erlangen: Vors. Max Hopfenmaier, Pfarrstraße 14; Seelsorger Fräitkcl, Nürn¬ 
berger Straße 30. 












Esthwcge: Vors. A, Gcddbach, Fried rieh-Wilheim-Str. 48; Rabb. Dr, öaßfreund, 
Sedanstraße 8. 

Esch weder: Vors. H. Goetz, Grabenstraße; Lehrer B, Schoemann, Langwahn. 
Esens (Ostfr.); Vors, Simon Weinthal; Seelsorger A. Bronkhorst, 

Essen: Gemeindebüro Alfredistraße 2; Vors. Dr, jur, G. Hirsch!and» Linden¬ 
allee 7—9; Rabb, Dr. Samuel, Stecler Straße 29; Rabb. Dr, Hahn, 
Emilien Straße 59. 

Essen-Steele: Vors. Tierarzt Lieblich, Ruhrstraße Ü; Prediger August Katzen* 
stein, Ruhrstraße 19. 

Eßlingen: Vors, Oberlehrer Rothschild, Panoramastraßc 65. 

Eydtkufanen; Vors, Sdudorski, 

Febberg: Vors, j. Spier; Lehrer Kleeblatt, 

Ftschadh (Schwaben): Vors. Sam. Hcufeld; Bez.-Kabb. ichett hausen. 

Flatow; Vors. Kahnemann; Kantor Karl Katz. 

Forst L d. L.: Vors. San.-Rat Dr, Miodowski, Kottbuser Straße 17; Seelsorger 
Fred. Willy Jastrow, Wasserstraße 6, 

Frankenberg a, d, Eder: Vors. Alexander Ratten; Lehrer Ferd. Stern. 

Franken thal (RpL): Vors. Ph. Adler, Färbergasse 5; Kantor H. Schottland, 
Gartenstraße tl; Bez.-Rabb. Stcckelmacher, Bad Dürkheim. 

Frankfurt a, M.: Gemeindehaus Fahrgassc 146 (Tel.: Hansa 27 544); Vor¬ 
sitzender des Vorstandes Justizrat Dr. j. Blau; Vorsitzender der Gemeinde¬ 
vertretung Rechtsanwalt Dr. Richard Merzbach. 

Hauptverwaltung : Syndikus Dr. Eugen Mayer; Bürodirektor 

J. Meyer; Technische Abteilung Architekt Ernst Schragenheim; Steuer¬ 
büro Vcrwaltungsinspektor L. Ahrens; Friedhofsamt TeL: Zeppelin 52 041 
(Beerdigupgskommissar S. Grünebaum); Redaktion des Gemeindeblattes 
Dr, E. Mayer; Gemeindebibliothek Bibliothekar Dr, Ernst Blau; Museum 
jüdischer Altertümer. 

Gemeinde-Rabbiner: Dr. J, Hoff mann, Börneplacz 16; Dr, 
j. Horovitz, Staufenstraße 30; Dr. A. Lazarus, Gronberger Straße 30; 
Dr. G, Salzberger, Esdiersheimcr Landstraße 67; Dr. C, Seligmann, 
Fried riehstraße 29, 

Ffm.-Htkftst: Vors. Berth. Ettinghausen, Königsteiner Straße 42a; Lehrer 

K. Levi, Leverkuser Straße 9. 

Frankfurt a, d. O.s Gemeindebüro Wollcnwcberstraße 60; Vors, just.-Rat 
Jacobi, Fürstenwalder Straße 1; Rabb. Dr. Ignaz Maybaum, Gnesener 
Straße L 

Fraustadt (Grenzmark): Vors, Emil Fuchs, Breite Straße; Kantor u, Schachet 
Mann, Exercierplatz I, 

Freiburg l B,: Gemeindebüro Werthmannplatz 1; Vors, Prof. L, D. Maier, 
Hildastraßc 52; Bez.-Rabb, Dr. j. Zimels, Hebelstraße 12. 

Friedberg i. H,: Vors. Ferd. Krämer, Kaiserstrafie 45; Seelsorger Alfred Seelig, 
Ludwigstraße 6. 

Frielendorf i. H.-N.: Vors. Isaak Moses; Lehrer Max Guttmann. 

Fritzlar: Vors, M. Lissauer; Lehrer Gustav Krön. 

Fulda: Vors. Dr. L. Herz» Friedrichs markt 11; Prov.-Rabb. Dr. L. Cahn, Sehil- 
dedtstraße 12; Rabb. Kunstadt, Rangstraße 1. 


n 


161 












Fürstenwalde a. Spree: Vors. Dr. Zysmann, Lindenstraßc 94; Prediger 
Vorsänger, Frankfurter Straße 94* 

Furth: Gemeindebüro Schulhof 6; Vors. Komm.-Rat Maier Bcchmann, Horn- 
sdmchpromenadc 8; Distr.-Rabb, Dr, S. Behrens, Hin den bürg,straßc 43. 

Ga Hinge n; Isr, Gern.; Vors. Hugo Guggenheim, 

Gedern i, H.-D.s Vors. Lcop. Voehl, Hauptstraße; Seelsorger Ad. Bauer, Haupt¬ 
straße. 

Geilenkirchen: Vors. Jos. Baum, Bäumchen bei Geilenkirchen; Lehrer G. Froh- 
mann, Gittarder Straße. 

Gelnhausen: Vors. Josef Lorch. 

Gelsenkirchen: Vors. Otto Samson, Am Stadtgraben 20; Rabb. Dr. Galliner, 
Munckelstraße 58. 

Gerolzhofen: Vors. W. Brodmann, Hindenburgstraße 403; Lehrer Heinrich 
Reiter; Bcz.-Rabb. Sdiweinfurt. 

Gera L Thür.; Isr, KG.; Vors. Dagobert Halpert, Promenadenstraßc 30; Lehrer 
David Wertheim, Sedanstraße 8. 

Gersfeld: Vors. Moses Morgenroth I; Lehrer Katz. 

Gevelsberg (Westfalen); Siehe Schwelm. 

Gießen: Gsmeindcbüro Lonystraße 4; Vors. Louis Marcus, Aliccnstraße 2; 
Prov.-Rabb. Dr. Sander, Landgrafenstraße 8. 

Gladenbuch i, H.-N,: Vors. Hermann Jonas; Lehrer M. Amsterdam. 

Glatz: Vors. Apotheker Max Lewy; Seelsorger Pred. Ledermann. 

Gleiwitz: Gemeindebüro Niederwallstraße 9; Vors. Just.-Rat Kochmann, 
Ratiborer Straße Ja; Rabb. Dr. Ochs, Reichspräsidentenplatz 7. 

Glogau: Vors. Just.-Rat Frankel, Polnische Straße 6— 7; Rabb. Dr. Lucas, 
Promenade 12. 

Göppingen: Vors. Jul. Guggenheim, Marstallstraßc 40; Rabb. Dr. A, Tänzer, 
Freihofstraße 11. 

Görlitz: Vors. Fritz Cohn, Otto-Müller-Straße 2. 

Gotha: Vors. Willi Herrmann, Hohe Straße 11; Lehrer und Kantor Libcries, 
Kastanienallee 4. 

Göttingen; Vors. Hermann Jacob, Gothmarstraße 9. Rabb. Dr. Finkelsdierer, 
Riemannstraße 8. 

Grevenbroich (Rheinland); Syn.-Gem.; Vors. M, Hertz, Bahnstraße 4; Seel¬ 
sorger A. Baum, Gindorf b. Grevenbroich. 

Groß-Gerau: Vors. Heinrich Hirsen II, August-BebeLStraße 23; Lehrer Julius 
Rothschild, Margaretenstraße. 

Groß-Krotzenburg a. M.: Vors. Markus Hirschmann; Lehrer Schuster. 

Groß-Strehlitz: Vors, H, Perl; Seelsorger Rabb. Dr, Feinberg, Kurze Straße 1. 

Grünstadt: Vors. Berthoid Jacobi, Obere Bahnhofstraße; Seelsorger Heinrich 
Lion, Oesclicher Graben 21; Bez.-Rabb. Frankenthai, Bad Dürkheim. 

Guben: Vors. Julius Cohn, Bahnhofstraße 17; Prediger Winterberg, Zindelplatz, 

Gudensberg i. H.-N.: Vors. M. Loe wen stein; Lehrer H, Stern, 

Gumbinnen: Vors. Max Rüdöminsky, Königstraße 33; Lehrer Adolf Wasser, 
Königstraßc 12. 

Günzenhausen: Vors. Heinrich Ncumann, Marktplatz 40; Bez.-Rabb, Ansbach. 

Guxhagen: Vors, Isaac Katzenberg und Moses Plaut; Lehrer Jacob Kanthai. 















Hachenburg L Westerwald: Vors. Berthold Seewald; Rcligionslehrer und Kantor 
Siegfried Levi, 

Haigerlodi: Vors, Alfred Levi; Lehrer und Rabbinatsvcrwcser Spier; ReL- 
Lehrer Adler. 

Halberstadt: Gerneinclebilro Westendorf 15; Vors. H. Silberberg, Bismarck¬ 
straße 49; Rabb, Dr, Auerbach, Walicr-Rachenau-Straße 32, 

Hall (Schwab.): Vorsitzender Rabb, Dr. Berlmger. 

Halle a. d, 5.: Gemcindebüro Germarstraße 12, I; Vors. Hugo Mainzer, Magde¬ 
burger Straße 13; Rabb. Dr. Kahlberg, Königstraße 87a. 

Hamborn: Vors, Victor Bachrach; Seelsorger Hans Grünewald, Gertruden¬ 
straße 17. 

Hamburg: Deutsch-Israelirische Gemeinde, Rothenbaumchaussee 38; Vors. 
Alfred Levy, 

Hameln: Vors. Julius Michaelis, Osterstraße 7; Lehrer und Prediger Herrn* 
Schaer, 

Hamm: Vors. Julius Blumenihal, Ostring 5, 

Hammelburg (Bayern): Vors. Carl Nußbaum, Kissingcr Straße 231—234; Lehrer 
Rosenberger. 

Hanau: Gcmcindcbüro Nürnberger Straße 3; Vors. Nathan Sichel, Mühlstr. 1; 
Rabb. Dr. Gradewitz, Wilhelmstraßc 22. 

Hannover: Gemcindebüro Lützowstraße 3; Vors, Komm.-Rat Jos. Berliner, 
Brühlstraße 7; Land-Rabb. Dr, Freund, Stifts Er. 11; Rabb. Dr. Sdiorsch, 
Ministcr-Stüvc-Straßc 9. 

Hann.-Münden: Vors. Feodor Meyer, Parkstraße 1* 

Harburg a. d. E.: Vors. Ludwig Fließ; Prediger Alfred Gordon, 

Hechingen: Vors. Emil Weil; Seelsorger Leon Sdimalzbach, 

Heidelberg: Vors. R.-A. Dr. Th. Kaufmann, Hauptstraße 113; Bez.-Rabb, Dr* 
Pinkuß, Bismarckstraße 19, 

Heidingsfeld: Vors, Hauptlehrer Grünfeld, 

Heilbronn: Vors, J, Flegenheimer, Roßkampf Straße 21; Stadt- und Bez.-Rabb* 
Dr. Max Beermann, Schillerstraße 50, 

Heldenbergen i. H,-D*: Vors. Isak Haas, Friedberger Straße 52; Lehrer Jakob 
Höxter, Bahnhofstraße 9. 

Herborn (Hessen-Nassau): Israel, K.-G.; Vors. Lcop. Hecht; Seelsorger 
Rosen bäum. 

Herford: Vors. 5, Goldberg, Gchrenberg 12; Prediger S. Goldmann, Komtur- 
Straße 21. 

Herne i. W,; Vors, Mor, Gans, Bahnhof Straße 57—59; Prediger Jakob Emanucl, 
Behrenstraße 5, 

Hersfeld: Vors. M, Blumenfeld, Kaiserstraßc 16; Lehrer Emanuel. 

Hildesheim: Vors. R.-A, Dr, Berg, Bahnhofsallee 32; Land-Rabb. Dr. Lewinsky, 
Viktoriastraße 3. 

Hindenburg (Öberschlcsien): Gemeindebüro Sdiechestraßc 14; Vors, R,-A, Dr. 
Guthaner, Petcr-Paul-Straße 2; Rabb. Dr, Saul Kaatz, Dorotheenstraße 1. 

Hirsdibcrg i. Rgb.: Vors. Eugen Sachs, Bahnhofstraße 44a. Nur bis 31,3.1931. 

Höchst a-M.: Israel, K.-G*; Vors, Max Ettinghausen, Emme rieh-Josef-Straße 39; 
Lehrer K. Levi, Feldbergstraße 9. 

Höchst (Odenwald): Vors, Bernhard Krämer; Lehrer Kahn, 


11 


163 






Homburg v. d, fl, (Bad): Israelitische Gemeinde; Vors. Louis Rothschild; Rabb* 
Dr. Wreschner. 

Homburg (Saar): Vors. Leo Hirsch, Deutsche Straße 12; Bez.-Rabb* Dr, 
Dagobert Neilhaus. 

Hoof (Bez. Kassel): Vors. H. Wercheim; Lehrer M. Schirling. 

Horb i. Wt.; Vors. Siegfried Stern; Bez.-Rabb. Dr. A, Schweizer, 

Hörde: Vors, Carl Sthöncbaum, Wallrabenhof 3; Prediger D. Stern, Wall¬ 
rabenhof 4, 

Hörstcin (Ufr.): Vors. Mor* Rothschild; Oberlehrer Wähler; Bez.-Rabb, 
Aschaffenburg' 

Idicnbausen: Vors. Julius Krämer; Bez.-Rabb. Dr. S. Neuwirth. 

1 bringen: Vors, Maier Mayer; Seelsorger Erich Kahn. 

Insterburg: Vors. Otto Eichclbaum; Rabb. Dr, Augapfel, Belowstraße 26. 

Iserlohn: Vors. Sally Becker; Seelsorger Leop. Hartmann, Kluse 43. 

Jastrow: Vors. Kommks.-Rat Eugen Simon, Topfe rstraßc 29; Kantor, Prediger 
und Lehrer A. Schwarz, Königsherger Straße; Chauchet und Hilfsvor- 
beter L, Kirsch. 

Jever (Oldenburg); Vors. H. GrÖschler, Albanistraßc; Land-Rabb. Dr. de Haas, 
Oldenburg, Moltkestraße 6. 

Johannisburg (Ostpreußen): Vors. Benno Toller; Lehrer Max Gruschka, 

Jüiieh (Rheinprovinz): Syn.-Gem.; Vors. Albert Weyl, Cölnstraße; Lehrer 
H. Emanuel, Düsseldorfer Straße 35, 

Kaiserslautern: Vors. Just.-Rat Dr, J. Rheinheimer, Theaterstraßc 16; Bez.* 
Rabb, Dr* Sally Baron, Fischerstraße 16. 

Kamen (Westfalen): Syn.-Gem,; Vors. Max Eisenstadt, Wetstraße 70; Lehrer 
Hugo Herrmann* 

Karlsruhe: Vors, Dr, Theodor Homburger, Schloßplatz 9; Rabb, Dr* Schiff, 

Kaiserstraße 34a, 

Kassel: Gemeindebüro Gr* Rosenstraße 22; Vors* Rudolf Nußbaum, Schäfer¬ 
gasse 30; Land-Rabb* Dr. Walter, Moickestraße 7. 

Kehl: Vors. Leopold Wcrthcimer, Großh.-Friedrich-Straße; Hauptlehrer Laza¬ 
rus Mannheimer, Nibclungenstraßc 10* 

Kiel: Vors* M. Jonas, Kiel, Düppelstraße 18; Rabb. Dr, Posner, Sophienblatt 60, 

Kippenheim (Baden): Jüd. Gern,; Vors* Hermann Wertheimer; Kantor Schwab. 

Kirchhain (Bez* Kassel): Vors. Mor, Blumenfeld; Lehrer M. Rapp. 

Kissmgen (Bad): Vors* Sam. Hoffmann, Untere Marktstraße 12; Distr.-Rabb. 
Dr* Bambcrger, Promenadenstraße 5c. 

Kitzingen: Vors. Isidor Ullmann, Ritterstr. 13; Bez.-Rabb. Dr* J, Woblgemuth, 
Landwehrstraße 23* 

Koblenz: Vors* M, Moser, Firmungstraße 1; Prediger Huhn, Florinsmarkt 11* 

Kolberg: Vors, H. Brandenburg, Schlieffcnstraße 52; Kantor J* Wechsler, Kaiser¬ 
platz 12* 

Köln 3, Rh.: Gemeindebüro Roonstraßc 50; Vors. Rechtsanwalt Dr, B* Frank, 
Hansaring 39; Rabb. Dr* Rosenthal, Roonstraßc 50; Rabb, Dr* Kober, 
Roonstraßc 60* 

Köln-Mühlheim: Syn.-Gem.; Vors. Sally Cahen, Mühlheimer Freiheit; Lehrer 
Leopold Vogel, Alte Wippcrfürther Straße 76. 


164 























Königsbach; Vors. Jakob Dreifuß. 

Königsberg L Pr-: Gemeindebüro Lindenstraßc 11—15; Vors. Geheimer Pro 
fessor Dr. Falkenhcim, Paradeplatz 16; Gern.-Rabb, Dr. Lewin, VogeL 
weide 10. 

Konstanz: Vors. R.-A. Mor. Bloch, Schotten Straße 1; Bez.-Rabb. Dr. Choue, 
Tägermoosstraßc 16. 

Köslin i. Pommern : Vors. A. Rubensohn, Markt 17; Prediger Erich Lewin, 
Wilhclmstraße 34a. 

Krefeld: Syn.-Gem. Peterstraße 99; Vors. Gustav Cohn, St. Anton-Straße 154; 
Gber-Rabb. Dr. Bluhm, Bismarckstraße SO; Rabb, Dr- Levi, Bismarck - 
Straße 56. 

Kreuzburg L 0,-S*: Vors. M. Tauber; Prediger, Lehrer und Kantor Julius 
Ra witschen 

Krumbach: Vors. Jakob Spanier; Rabb. Dr. Neu wirth, leben Kausen. 

Kunzclsau: Vors. M. Ledermann und Max Loewenthal; Lehrer Goldstein. 
Küstrin: Vors, justizrat Müller, Neustadt; Prediger M. Loewy, Moltkeplatz 13. 

Ladenburg: hr. Gern.; Vors. Julius Kaufmann; Kantor und Lehrer S. Rosen - 
felder. 

Lahr (Baden): Syn.-Gem.; Vors. Bertold Ullmann, Bahnhof platz; Seelsorger 
Salomon Bergheimer. 

Landau I* Rpf,: Vors. Michael Brunner, Kaiserring 12; Rabb. Dr. Berthoid 
Einstein, Glacisstraße 9. 

Landsberg a. d. W.: Gemcindebüro Judenstraße 1; Vors. Stadtrat Hugo Noath, 
Wollstraße 65; Rabb, Dr. Elsaß, Neustadt 28. 

Langenselbold: Vors. Jos. Hamburger, Bahnstraße und Abr. Kanthai, Neu¬ 
gasse 6; Lehrer David Lob, Steinweg 43. 

Lauenburg (Pomm.): Vors. Bernhard Kinsky, Marktstraßc 1; Prediger Max 
Kallmann, Hochnestraße 13. 

Lauphelm i. Wt: Vors Oberlehrer Wilhelm Kahn, Radstraße 11. 

Leipzig: Gemeindeamt Löhrstraße 10; Vors, Carl Goldschmidt, Humboldt¬ 
straße 9; Rabb, Dr. Goldmann, König-Johann-Straße 17; Rabb. Dr. 
Carlcbach, Nickischplatz 1; Rabb. Cohn, Löhrstraßc 10, III. 

Lcobschütz u O.-S.: Vors. Max Bachrach, Jagcrndorfer Straße ta; Seelsorger 
Erich Cohn, Friedrich-Wilhelm-Straße 13. 

Liegnitz: Gemeindebüro Bäckerstraße 16; Vors. D. Jabionski, Viktoriascr. Sa; 

Adresse nur: An den Vorstand der Synagogengemeinde, Licgnitz. 
Limburg a. d. Lahn: Vors. Ad. Leopold; Prediger J, Isaak, 

Lippstadt L W.: Vors. Hermann LevI, Lange Straße 35. 

Lörrach: Vors. Alfred Boden beim er, Turmringerstraße 84; Seelsorger Leo 
Gabel, Baslerstraße. 

Lübeck: Gemeindebüro St.-Annen-Straßc 11; Vors. Dr. Landau, Hüxstraße; 

Rabb. Dr, Winter, St.-Annen-Straße 13. 

Luckenwalde: Vors. Siegb. Lcwy, Burg 30. 

Ludwigsburg: Vors. Joseph S, Ottenheimer; Stellv. Relig.-Obcrlchrcr Metzger. 
Ludwigshafen am Rhein: Gemeindebüro Kaiser-Wilhelm-Straße 34, Telephon: 
62 954; Vors. Prof, Joseph Koburger, Lisztstraße 152; Rabb.-Bcz. 
Franken thal. 


165 





Luncburg: Vors, Komm,-Rat M< Jacobsohn, Haagestraße 2L 
Lünen t, W,* Vors* Max; Rosenberg; Lehrer Louis Meyer* 

Lyck: Vors. Moritz Hirschfeldt, Kaiser-Wilhelm-Straße 108; Prediger Benno 
Fein, Kaiser-Wilhelm-Straße 108* 

Magdeburg; Gcmcmdebüro Gr* Schulstraße 2c; Vors. San.-Rat Dr* Franken¬ 
stein, Breiter Weg 252; Rabb. Dr. Wilde, Hohenstaufenring 1* 
Mainstodtheun: Vors, Jos. Lomnitz; Bez.-Rabb. Würzburg. 

Mainz: Gememdebüro Hindenburgstraßc 44; Vors. Komm.-Rat B.A* Mayer, 
Kaiserstraße 49; Rabb* Dr* Sali Levi, Taunusstraße 45* 

Mahdi (Amt Ettlingen): Vors* Alb. Stern; Seelsorger L. Aberbadi. 

Mannheim: Gemeindebüro M 6, 12; Vors. Prof. Dr. Julius Moses, Rhcinstr. 1; 
Rabb. Dr* Grünewald, D 7, 17; Rabb* Dr. Oppenheim, N 5, 1; Rabb* 
Dr. Unna, F I, 11; Dr* Lauer, Fuldastraße 10; Dr. Utko, Ö 7, 12. 
Marburg a* d. Lahn; Vors* S. Höxter, Kasseler Straße 13; Rabb. Dr. Cohn, 
Sdiwanallcc 15. 

Marienburg: Vors. Georg Simonson, Niedere Lauben 18; Lehrer J. Dobrowohki, 
Niedere Lauben 26. 

Marienwerder: Vors. Isidor Lipowski; Seelsorger Max Rosenberg* 

Marktbreit 5* Bay.: Vors* A* Goldbach; Lehrer Simon Brückbeimcr; Bez.-Rabb* 
Kitzingen. 

Mayen: Vors* Hermann Treidel, Töpferscraße 18; Lehrer Lcvy, Hombrkhstr, 
Meiningen; Land-Rabb. Leo Fraenkel, Berliner Straße* 

Mel Inchstadt: VorS* Guido Prager; Lehrer Jacob Schloß; Bez.-Rabb* Bad 
Kissingcn, 

Melsungen: Vors. Mor. Katz, Seelsorger Dagobert Löwenstein* 

Memmingen; Vors. Bankier Karl Gerade, Kalehstraße 11 ; Lehrer Emil Liffgens» 
Schweizerberg 17;' Bez.-Rabb. Augsburg. 

Mergentheim (Bad): Vors. Max Fcdienbadi; Bez.-Rabb* Dr. Kahn, Gänsemarkt* 
Meseritz (Grenzmark Posen-Wcstpreußcn): jiid* Gern.; Vors, Max Striemer, 
Hohe Straße; Kantor Gerson Schlumper, Sdiulstraßc* 

Milspe (Westfalen): Siebe Sdiwelm* 

Miltenberg: Vors. Paul Liebreich; Lehrer Abr, Heß* 

Minden: Vors. Albert Müller, Hohnstraße 23; Prediger Julius Hdlrnann, Ufer¬ 
straße 3* 

Mosbach (Baden): Vors. Louis Frank; Bez.-Rabb, Greilsheim er* 

Mühlhausen (Thüringen); Vors. Stadtrat a. D* G. Koppel, Augustastraße SS; 
Prediger Max Rosenau, Jüdenstraßc 13* 

Mülheim a, d, R.: Vors. Meyer Kann, Delle 29; Rabb. Dr. Leop* Neu haus, 
Leibnitzstraßc 10, 

München: Gemeindekanzlei Herzog-Max-Straße 7; Vorsitzender Dr. Alfred 
Neumeyer, Rat am Obersten Landesgeridht, Heßstraßc 10; Rabbiner Dr* 
Leo Baerwald, Haydnstraße 10; Rabbiner Dr. Israel Finkensdierer, Arco- 
straßc 3; Rabbiner Dr. Ernst Ebrentrcu, Wagmüllerstraßc 18; Rabbiner 
Samuel Wiesner, Sofienstraße 5c; Gemeindesyndikus Rechtsanwalt 
Martin Flaschner, Haimhauser Straße 18; Wohlfahrtsamt Herzog-Max- 
Straße 5, I; Vorsitzender Justizrat Dr* Elias Straus, Kobellstraße 13; 
Leiterin Fräulein Hilde Kohn, Nibclungenstraßc 26/0. 


166 







M.-Gladbach: Gemcindcbüro Lüpcrtzender Straße 161; Vors, Dr. med. Eichel- 
berg. Albertusstraße 23; Rabb. Dr. Gelles, Lüpertzender Straße 126. 

Münster: Vors. Just.-Rat Cohn, Urbanstraße 7; Rabb. Dr, Steinthal, Kanonen- 
graben 4, 

Mutterstadt i. Rph: Vors, L, L. Löb; Seelsorger M. Rosenstiehl. 

Nassau: Vors- M. Rosen thal; Lehrer A. Levy, 

Nauheim (Bad): Vors. Emil Rosenthai, Zeppelinstraße 3; Lehrer Karl Beth- 
mann am Bethaus, Neue Synagoge. 

Neheim: Vorsteher Jakob Schnellenberg, Arnsbergcr Straße 30; Seelsorger 
Lehrer Höxter, Bochum, 

Ncidenburg: Vors. Daniel Cohn; Seelsorger Benno Spicldath, 

Neiße: Vors. Just.-Rat Lewinsky, Sdhemerstraßc 7; Rabb- Max Ellguther, 
Engmannstraßc. 

Neukirchen (Bez. Ziegenhain): Vors. Julius Badirach; Lehrer Sam. Sthaumbcrg. 

Neumagen (Rheinprovinz): Syn.-Gem.; angeschlossen: Niederemmel; Vors, 
David Salomon; Seelsorger Joseph Simon. 

Neumarkt (Opf.): Vors. Adolf Barudi; Bez,-Rabb. Dr. Weinberg. 

Neustadt a, d. Aisdi: Vors. Julius Lehmann, Wilhelmstraße 5; Prediger 
J, Blumcthal, Nürnberger Straße 13; Bez.-Rabb, Fürth. 

Neustadt a, d. Haardt: Vors, Emil Behr, Hauptstraße; Lehrer Hugo Röchels- 
heimer; Bez.-Rabb. Frankcnthal, 

Neustadt a, d. Saale; Vors. Siegmund Sichel; Oberlehrer K. Wähler, Storchen- 
gasse; Bez,-Rabb. Bad Kissingen. 

Neustettin: Vors. Felix Freundlich; Seelsorger Carl Voß, 

Neuß a. Rh.: Vors. Adolf Cohen-Büchel; Prediger und Lehrer B. Nußbaum, 
Midiaelstraße 57, 

Neuwied: Vors» Fabrikant Jae. Locb, Augustastraße 7; Prediger Berthold 
Sender, Bahnhofstraße 64. 

Niederaula L H,-N.: Vors, Salomon Levi; Lehrer J. Gans, 

Niederemmel: Siehe Neumagen. 

Niedermarsberg: Vors. Feodor Dalberg; Seelsorger Ludwig Meyerhoff. 

Niederstetten: Vors, Oberlehrer J. Oberndorfer, 

Nienburg a. d, W.t Vors. Sclly Abraham; Lehrer Sally Katz, 

Norden u H.; Gemcindebüro Ad. Weinberg, Großneustraße S; Vors, M. Aschen¬ 
dorff, Sielstraßc; Lehrer und Prediger j. Klein, Judenlohne. 

Nordhausen: Vors, wird erst demnächst gewählt; Rabb. Dr, Pfingst, Land¬ 
grabenstraße 4» 

Nördlingen: Vors. Jakob Scligmann; Lehrer Hermann Strauß; Bcz.-Rabb. 
Ichenhausen. 

Northeim i, Hann.: Vors, Aron Oppenheim; Lehrer Leo Singer, Am Münster 11, 

Nürnberg: Gemeindebüro Neue Gasse 12; Vors. Kommerzienrat Ludwig 
Rosenzweig, Marien platz 7; Rabb. Dr, Freudenthal-, Sulzbacher Straße 23; 
Rabb. Dr. Heilbronn, Wurzel bau erstraße 2. 

Oberdorf-Bopfingen: Vors. S, Pappenheimer; Stell vertr. Vors. Oberlehrer 
Erlebacher. 


167 








Oberglogau: Vors. Emst Ledermann, Ring 139; Seelsorger Psysndter, Schloß- 
straßc 52. 

Obcrbauscn: Vors Isidor Kahn, Markt 56; Seelsorger Siegfr. Jacdtel, Friedridt- 
Karl-Straße 30. 

Ochringcn: Oberlehrer M. Kulb* Untere Torstraße 23. 

Ocb; Vors. Georg Tokuß, Ring 47; Kantor Leo Wolf, Ohlauer Straße 
Octtmgen: Vors. Max Badmann; Religionslehrer A. Kurzweil; Bez.-Rabb. 
Ich cn hausen. 

Offenbach a. M.: Vors. Jusc.-Rat Dr. Goldschmidt, Babnhofstraßc 20; Rabb 
Dr. Dienemann, Straße der Republik 58, 

Offenburg i. B.: Vors. Emil Neu, Ortenberger Straße 46; Bez.-Rabb. Dr. 
Z loci st i, Weingartenstraßc 7. 

Oldenburg; Vors. M. Landsberg, Sdiüttingstr. 7- Land-Rabb. Dr. Pb. de Haas 
Mokkestraße 6. 

Oppeln; Vors. San.-Rat Dr. Schlesinger* Bismarck Straße 11; Rabbiner-Stellver¬ 
treter Dr. Salomon, Ludwigstraße 18. 

OsnabrüA: Vors. A. Jonas, Goethestraße 37; Lehrer M. Trepp, Lottemraße. 
Osterode i Ostpr.; Vors. S. Zu traun* Alter Markt; Prediger David Mannheim* 
Sendenhaupcstraße 6. 


Paderborn: Syn.-Gem.; Vors. R.-A. Dr. Rose, Friedridistraße 41; Prediger 
Köln* Ludwigstraßc. 

Papenbcrg (Hannover): Syn.-Gem.; Vors. Markus Hcs, FriederikcnstraSe 9; 
Seelsorger David Griinfeld. 

Pascwalk (Pommern): Syn.-Gem.; Vors. Siegfried Rosenbaum, Fernruf Nr. 673. 
Perne; Vors. Max Mosheim, Braunschweiger Str. 2; Rcligionslehrer E. Alexander, 
Seminardirektor a. D., Hohcnzollernstraße 27. 

Pforzheim: Vors. L. Schlesinger, Grünstraße 5; Bez.-Rabb. Dr. Schiff, Karlsruhe. 
Pirmasens: Vors. Karl Dreifuß, Teichstraße; Kantor M. Glodki; Volksschul- 
lehrcr Lamm. 

Plauen i. V,; Vors. R.-A. Dr. J. Goldberg* Krausenstraßc 2; Prediger Emaruie! 
Heimann* Schildstraßc 12. 

Polzin (Bad): Vors. Martin Wittenberg, Tempelburger Straße t; Lehrer Jul. 
Viktor, Bismarckpromenade. 

Potsdam: Vors. Just.-Rat R. Josephsohn* Am Kanal 45; Rabb. Dr. Hermann 
Schreiber, Sddoßstraßc 2. 

Prenzlau: Vors. Max Drucker* Friedridistraße 217; Rabb. Dr. Oskar Bahr, 
Prirtzenstraße 595. 

Preußisch-Friedland; Vors. H. Bcnski; Kantor Kurt Schatz. 

Randegg (Baden): Israel. Gern.; Vors. Salomon Guggenheim; Kantor u. Lehrer 
Arthur Weil. 

Rastatt: Vors. R.-A. Arnold Lion* Bahnhof Straße 7a; Lehrer Hermann 
Translateur, Leopoldring, 

Rastenburg 1. Ostpr.: Vors. Leo Michalowski* Sdiloßstraßc 11—12; Kantor Paul 
Hecht, Wilhelm Straße. 

Ratibor: Gemcindebüro Niederzbomraße 3; Vors. R.-Ä. Dr. Brauer, Bahnhof¬ 
straße 5; Rabb. Dr. Johann Krengel, Neue Straße 26. 


168 




















Recklinghausen: Vors* San.-Rat Dr. Schönholz, Martinistraße; Prediger Horwitz, 
Am Polizeipräsidium* 

Regensburg: Sy n.Gern. 

Reichelsheim i. Odenw*; Vors. L* David; Lehrer Kraußhaar. 

Rexingcn i. Wt.: Vors* Oberlehrer $. Spatz. 

Rheda (Bez. Minden): Vors* C* Dannenbaum. 

Rheine i* Wf»: Vors* S* Trautmann» Lingener Straße 15; Lehrer Abr. Weinstock» 
Salzbergener Straße* 

Rheydt: Vors* RiA. Benjamin» Kaiserstraße 60; Lehrer Max Hey mann» Wil¬ 
helmstraße 42. 

Rhina i. H,-N*: Vors* Jos, Klebe III; Rabb. Dr. L* Cahn» Fulda* 

Rimbach: Vors. Rud. Hamburger* 

Rödelheim: Vors* Heinrich Hammel» Burgfriedenstraße 5; Lehrer J. Zinkes» 
Inselgasse 12. 

Rosenberg L 0*-S.: Vors* Edmund Lehrer, Ring 15; Seelsorger Erich Lewin. 

Rostock: Vors. Max Samuel, Schillerplatz 10; Landesrabb. Dr* Silberstein, 
Alex an dr tnen Straße 18. 

Rotenburg a* d* Fulda: Vors. M* Brandes; Lehrer B. Rosenstein, i. R- 

Rothenburg o» d. Tauber: Vors, Theod* Mann; Lehrer Siegnaund Marx, 
Herrengasse 21. 

Rottweil a* N.: Vors* Jul Adler, Hochbrücktorstraße; Lehrer Max Straßburger* 

Rülzheim (Pfalz): Vors. Herrn. Feibclmann» Neue Landstraße 3; Hauptlehrer 
Nathan Haas. 


Saarlouis: Vors* L, Woüheim; Lehrer und Prediger Nathan, Kaiser-Wilhelm- 
Straße 9* 

Sagan: Vors. Leo Rothgießer, Brüderstraße 1; Lehrer Heinrich Zuckermann, 
Felbiger Straße. 

St* Wendel: Vors* Eugen Bcrl, Sdiloßstraßc; Seelsorger Sicgm. Zodids, Alsfassen 
bei St. Wendel* 

Sehenklengsfcid: Vors* Louis Nußbaum; Rabb* Dr* Cahn 3 Fulda. 

Schivelbein: Vors. Max Salomon; Prediger und Lehrer David Levy. 

Sdilawc; Vors* Alfred Levy, Kösliner Vorstadt 30; Seelsorger Julius Moses, 
Mühlenstraße 23. 

Schlochau i* Wpr*: Vors* Max Freundlich; Seelsorger Michael Daniel* 

Schlüchtern: Vors* Jacob Hirsch Rothschild* 

Schmalkalden: Vors* Meinhold Stiebe!* 

Sdmeidemühl: Vors* J, Lewin, Zeughausstraße 21a; Bez.-Rabb. Dr. Rosenzweig, 
Bismarckstraßc 5. 

Schönlanke: Vors. Sally Tobias» Bahnhof Straße; Rabb. Elieser Berlinger, WiL 
helmstraße. 

Schotten i* H.-D*: Vors. Sallt Kahn; Lehrer A. Kaufmann. 

Schwanfdd (Ufr.): Vors* Julius Gutmann; Lehrer Martin Selmanson. 

Schwedt a* d* O*: Vors* Hugo Seellg; Rabb. Dr, $. Jampel* 

Sdtwekh a, d. Mosel: Vors. Nathan Kahn; Lehrer und Kantor Fruchter* 

Schweidnitz: Vors. Rentier Paul Benjamin, Markt 23a; Lehrer Felix Brodc, 
Fricdridistraße 6. 


169 






Schweinfurt: Just.-Rat Dr. Hommd, Luitpoldstraße; Bez.-Rabb. Dr. Salomon 
Stein, Siebcnbrüddemstraße 14. 

SAwclm (Westfalen); dyn.-Gern.; zusammengeschlossen: Schwelm, Gevelsberg, 
Milspe, Voerde, Barmen-Langenfeld; Vors. Adolf Kaufmann, Schwelm, 
Uneermauerstraße 4; Seelsorger I. Ehrlich, Schwelm, Bahnhofstraße 2h 

Schwerin L Mddbg.: Vors, Heinrich Rosenbaum, Schloßstraße 12; Landes- 
Rabb- Dr. Silberstein, Rostock i. Mecklbg., Alexandrinenstraße IS. 

Seligenstadt l Hessen: Vors. A, Stein; Krris-Rabb. Dr- Dienemann, Offenbach. 

Selters l Westerwald: Ist. K.-G,; Vors. Jacob Oster; Lehrer S. Goldbach. 

Siegburg i. d. Rpr.; Vors. Heinrich Levison, Wellen Straße 20; Lehrer Seelig, 
Holzgasse- 

Siegen: Vors. Ed- Herrmann, Marburger Straße 29™33; Seelsorger Simon 
Grünewald, Friedrichstraße 42. 

Soest: Vors. J. Goldschmidt, Thomasstraße 34; Lehrer $. Katzenstein, Thomas- 
Straße 43. 

Sögel (Hannover): Syn.-Gem.; zusammcngeschlosscn: Sögel-Lathen, Werlte; 
Vors. Elieser Meyer; Seelsorger M-Speier. 

Solingen: Vors. Siegfried Feist, Kölner Straße 65; Lehrer Max Joseph Robert, 
Blum weg 3 (Wceger Hof). 

Spandau: Vors. Julius Sternberg, Breite Straße 21; Rabb- Dr. Loewenstamm, 
Feidstraße 11. 

Speyer; Vors. Leopold Klein, Hauptstraße 3Ü; Bez.-Rabb, Frankenthal 

Stargard L Pommern: Syn.-Gem,; Vors. Georg Ncumann; Rabb. Dr. Emil 
Silberstdn, Speicherstraße 15. 

Sterbfritz i. Vors, S. Dessauer u. M. Birk; Seelsorger M, Mannsbach. 

Stettin: Gemeindeverwaltung Rosengarten ?■—10; Vors. Just,-Rat Moritz, 
Schulzenstraße IS; Rabb. Dr. Elk, Schallehn Straße 21a. 

Stolp L Pommern: Vors. Herrn. Blau, Wasserstraße 3; Rabb, Dr. Max Joseph, 
Schillerstraße 17. 

Stralsund; Vors, Adolf Gerson, Kmepwall 14; Ehrcnvors. Felix Blach, Heilgeist- 
Straße 89; Seelsorger Lemke, Werftstraße 7a. 

Straubing: Vors. Komm.-Rat M. Loose, Wittelsbacher Straße; Lehrer N. Frank, 
Wittelsbacher Straße; Bez.-Rabb. Regensburg. 

Stricgau: Vors. Berthold Rieß, Haidauer Straße 4; Seelsorger Berthold Heiden¬ 
feld, Bahnhofstraße 54. 

Stuttgart: Gemeindebüro Hospitalstraße 36; Vors. Artur Essinger, Sophten- 
straße 33; Rabb- Dr. Paul Ricger, Charlottenstraße 13, 

Suhl i. Th.: Vors. Daniel Meyer, Sauerstraße 11; Lehrer A. Levi, Sdullingstr, 7. 

Sulzburg i, Baden; Vors. Simon Dukas; ReL-Lehrer u. Kantor Hugo Alperowitz. 

Swinemünde: Vors. Dr. Ernst Margoninsky, Lindenstraße 13. 


Tann (Rhöngebirgc): Vors, Max M, Freuden thal. 

Taubcrbisdiofsheim: Vors. Ad, Strauß; Lehrer Alfred Kaufmann. 

Thüngen L Bayern; Vors. Moses Tannenwald; Bez.-Rabb. Würzburg. 

Tilsit; Vors. Direktor Eugen Hirschfeld, Oberbürgermeister-Pohl-Promenade 28; 
Rabb. Dr. Rösch Fabrikstraße 15. 


170 













Treysa: Vors* B* Katz; Lehrer J* Plaut. 

Trier; Vors. S* Löwenstein, Nordallec 16; Oberrabbiner Dr* Ad* Altmann, 
Zuckerberg 16* 

Ulm a* d* D.: Vors. R.-A. Gümp, Donaustraße 11; Stellvertr* Vors. Dr* JuL 
Cohn, Weinhof 3. ■ 

Unna: Syn.-Gern.; Vors. S* Kupferschlag, Wörthstraßc 26; Seelsorger Nu߬ 
baum, Kaiserstraße 40. 

Unsieben i. Ufr.: Vors* Josef Mittel; Hauptlehrer Blumenthal; Bcz.-Rabb. 
Bad Kissingen. 

Ursprüngen i. Ufr: Vors. Bernhard Dillcnbcrgcr; Bcz.-Rabb* Würzburg. 
Vallendar: Josef Alexander; Lehrer Hugo Neu mann* 

Viernheim: Vors* Isaak Kaufmann, Mannheimer Straße; Lehrer Heinrich Loew, 
Hügclstraße 7. 

Voerde (Westfalen): Siehe Schwelm. 


Waldenburg i Schl.: Vors. Alfred Basch, Rathausplatz; Seelsorger Prediger 
Herrn* Wie sc r, Wasserstraße 4. 

WaUdorf L Baden: Vors. Ludwig Weil; Lehrer Hahn. 

Wandsbek; Vors. B* Reith, Hamburger Straße 13; Rabb* Dr, Bamberger, Schlo߬ 
straße 2d. 

Wanne-Eickel: Vors, Dr. med* Julius Leeser, Overhof Straße; Lehrer Max 
Fritzler, Langekampfstraßc 48. 

Warburg i* W*: Vors* Dr* Stern; Prediger J* Cohn* 

Waucnschcuh Vors* N. Röttgen, Hüllerstraße 1; Seelsorger S. Oppenheim, 
Vödescraße !9. 

Weener a. d* E*: Vors* Jos. Arons; Lehrer S. Bolcy. 

Weiden i. Bay.: Vors, Gustav Rebitzcr, Maxstraße; Bez*-Rabb* Regensburg. 

Wdlburg: Vors. L. Michel; Seelsorger Siegm* Bravmann* 

Weinheim: Vors* R.-A* Dr* M. Pfälzer; Lehrer M. Maier, Inscitutsstraße 3. 

Werlte: (Siehe Sögel)* 

Wesel; Vors. Julius David, Brüdtstraße 42; Seelsorger Josef Dannenberg, 
Willibrordistraße 5* 

Wesermünde-Bremerhaven; Vors* Joseph gen. Julius Schocken, Bremerhaven, 
Deich 24; Prediger S. Bachenhcimer» Wesermünde-Ge estemünde, Markt- 
Straße 21. 

Wetzlar: Vors, Meter Rosenthal, Bahnhofstraße 13; Prediger Jos* Katzenstein, 
Niedergirmeser Weg 67* 

Wickrath: Vors* Leop. Harf, Hauptstraße 46. 

Wiesbaden: Gemeindebüro Emser Straße 6; Vors. Just.-Rat Marxheimer, 
Uhlanclstraße B; Rabb. Dr* Lazarus, Taunusstraße 72* 

Wildlingen (Bad): Vors. Ad* Hammersdilag; Lehrer Jonas Hecht. 

Wilhelmshaven-Rüstrlngcn: Vors* Leo Bein, Gökcrstr. 30; Seelsorger M. Hartog, 
Bismarck Straße 107* 

Witten L Westf. Vors* Alfred Rosenberg; Seelsorger Max Mayer, Parkweg L 


171 





Wittlid, i. <L Rpr.: Vors. Emil Frank, Triemraßc 1; Lehrer Hartmann, Wil- 
hclmstraße. 

WitMnhausen: Vors. Lcvi Trepp; Lehrer Blumenfdd. 

Wolfenbüttcl: Vors. Ivan Esbcrg, Langeherzogsttaße 46; Prediger Siegfried 
Stcinberg, Sdiiiczenstraße 5, 

Worms: Vors. Rechtsanwalt Dr. Clemens Goldschinidt, Kaiser-Wilhelm-Str. 4; 

Rabb. Dr. Isaac Holzer, Humboldtttraße 12. 

Wriezcn: Vors. J, Neuländer. 

Wuppertal-Barmen: Vors. San.-Rat Dr. Ollendorff, Blddwrniafie 8; Rabb. 

Dr Lubasch, Clever Straße 70; Lehrer Jonas, Heckinghauser Straße 23. 
Wuppertal: Siehe audi Elberfeld. 

Würzburg: Vors, Justizrat Dr, Haas, Bismardtstraßc 12; Bez.-Rabb, Dr. 
S. Hanover, Allcestraßc 20, 

Wüsten Sachsen; Vors. Max Buehsbaum 1; Lehrer Goidsdimidt. 

Zerbst: Martin Leiser, Alte Brücke 2; Lehrer Leopold Spier, Brüderstraße 40. 
Zittau i. Sa.: Vors, Hugo Sdilcsinger, Weberstraßc; Prediger Leo Elend, 
Comtumraße 33, part. 

Zwcibrücken; Vors, Julius Elias, Landauer Straße; Bez.-Rabb, Pirmasens. 
Zwickau L Sa,: Lehrer und Prediger Ephraim Günsherg, Reicbsstraße 50, II. 



ERRICHTET IS7J 


Sitz: Berlin SW11, Stresemannstraße 48/50/52 
Grundkapital 4400000 RM. 


| Die Gesellschaft hält sich für den Abschluß von 

Feuer- Unfall- Valoren- 

Glas- Haftpflicht- Reisegepäck- 

Einbruchdiebstahl- Transport- Kraftfahrzeug- 

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bestens empfohlen. 

| Schnelle entgegenkommende Schäden regeln ng ist erster Grundsatz der Gesell- 
l schaft, / Auskünfte werden jederzeit bereitwilligst durch die Direktion in 
| Berlin oder die Geschäftsstellen der Gesellschaft erteilt. / Vertreter werden 
: unter günstigen Bedingungen an gestellt. b l£B7 

; 

i... 


172 




















5. TEIL 


Tätigkeitsberichte^ HMMM MMM 

Preußischer Landesverband jüdischer Gemeinden. Sitz: Berlin-Charlotten bürg 2, 
Kantstraßc 158. 

Während der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 1930 hat die Arbeit des 
Landesverbandes, insbesondere seine Subventionstätigkejt, mit außergewöhnlich 
großen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Diese sind dadurch entstanden, 
daß die notwendigen materiellen Mittel nicht zur Verfügung gestellt worden 
sind. Die ^geschlossenen Gemeinden sind zwar durchweg zu einer eifrigen Mit¬ 
arbeit bereit und fähig* vielfach aber nicht imstande gewesen, die Umlagen, zu 
deren Zahlung sie durch ihren Beitritt sich verpflichtet haben, in voller Höhe 
und rechtzeitig zu leisten* Der Verband ist durch das Ausbleiben eines großen 
Teiles der im Etat vorgesehenen Mitgliedsbeiträge in arge Verlegenheit geraten. 
Daß er nicht ohne Inanspruchnahme eines Bankkredits wirtschaften kann, hat 
er längst als zwar sehr bedauerliche, aber unvermeidliche Tatsache hin- 
genommen. Außerordentlich hemmend hat auf die Tätigkeit auch der Umstand 
eingewirkc, daß die Staatsbeihilfen für das laufende Rechnungsjahr erst Anfang 
November cingingen, nachdem schwierige, langdauernde Verhandlungen ge¬ 
führt werden mußten. So war der Verband gezwungen, die laufenden Zu¬ 
schüsse zu Lehrergehäitcrn und an Gemeinden zu verauslagen. 

Der Große Rat des Landesverbandes trat am 29. Mai zu einer Sitzung 
zusammen. Er beschäftigte sich in der Hauptsache mit den Beschlüssen des 
Verbandstages. 

Die Rcichsarbcitsgemeinsthaft der jüdischen Landesverbände des Deutschen 
Reiches hielt eine Sitzung am 13, Juli 1930 in Berlin ab* 

Auch hier bildete die Einberufung einer Wirtschaftskonferenz und die 
Gründung von Bezirksdarlehnskassen den Gegenstand von Beratungen, 

Sowohl der Subventions-Ausschuß ab auch der Wohlfahrts-Ausschuß 
traten zu je einer Sitzung zusammen* Neben der Behandlung von allgemeinen 
Fragen wurden die vorliegenden Gesuche zum größten Teil erledigt. 

An der Vorbereitungsanstalt des Verbandes hat am 16. September 1930 
die erste Reifeprüfung stattgefunden, die fünf von sechs Prüflingen bestanden 
haben. 

Aus der Arbeit der Dezernate seien die langwierigen Verhandlungen 
hervorgehoben, die in Sachen der Staatsbeihilfen geführt wurden* 

Das Dezernentenkollegium trat in der Beriehtsperiode zu acht Besprc- 
sprechungcn zusammen* in denen die laufenden Geschäfte des Verbandes 
erörtert wurden. Häufigere Besprechungen sind infolge Ausscheidens einzelner 
Mitglieder und vielfacher Erkrankung, sowie sonstiger Behinderung der Berliner 
Dezernenten leider nicht möglich gewesen. 


Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden* Sitz: München, Herzog-Max- 
Straße 7L 

Der Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden wurde vor etwa zehn 
Jahren, also in einer Zeit gegründet, die einen Wendepunkt in der politischen 
Entwicklung unseres Vaterlandes darstellt Er wurde ohne Vorbild geschaffen 
und aufgebaut nach dem freien Willen seiner Glieder, entsprechend einer reli¬ 
giösen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Notwendigkeit, in Ueberbrüdnmg 
der Gegensätze der religiösen Richtungen, von Stadt und Land, von Beamten 
und Gemeinden, zur Verwirklichung von Zielen der jüdischen Gemeinschaft und 
von Wünschen der staatlichen Gewalt, die mehr ab ein Jahrhundert der Ver¬ 
wirklichung dieser Ziele vergeblich gefordert hatte* 


173 












« *>- ** «■*. - *. 



äSL'WSS&'Si". ®*5-«. d .“ 


Denn cs muß darauf hingewiesen werden, daß die Umlagen nidit nur, wie in 
^reußen, von der Einkommensteuer, sondern auch von der Vermögenssteuer, 
der Korperschaftss teuer, der Grund- und Haussteuer sowie der Gewerbe- und 
Hausiersteuer zu entrichten sind, 

J^ r ^ cc m diesem Zusammenhang von allgemeinerem Interesse sein, 
weiche Betrage m den letzten sechs Jahren für die allgemeinen Aufgaben des 
bayerischen Judentums flüssig gemacht worden sind. 


1925: 271 000 M., 
1927: 463 000 M., 
1929: 596 000 M., 


1926: 319 000 M., 
1928: 635 000 M, 
1930: 521 000 M. 


Mit den wachsenden Einnahmen haben sich die Ausgaben entsprechend 
vermehrt, da begreiflicherweise sowohl der Sach- wie auch der Personalbedarf 
der Gemeinden infolge der Kriegs- und Inflationsjahre ein ungleich höherer 
gewesen ist, als die Umlageneingänge der ersten stabilen Etatjahre zu befriedigen 
vermochten. In dem Maße, in dem sich die Einnahmen mehrten, konnten die 
Bedürfnisse im Lande sowie die Gesuche aus dem Reiche In steigendem Um¬ 
fange berücksichtigt werden, 

schweren wirtschaftlidien Verhältnisse, die vor zwei Jahren eingesetzt, 
sich im vergangenen Jahre in fortschreitender Richtung ausgewirkt haben und 
audi im laufenden Jahre noch weitere Umlagenrückgänge befürchten lassen, 
zwingen leider den Verband, auf dem glücklich besdirictenen Weg steigender 
Hilfeleistungen halt zu machen und die Beihilfen an Gemeinden, Anstalten 
und Vereine in dem Umfange wieder zu beschränken, in dem die zufließenden 
Mittel geringer werden, Wohl hat der Verband m den Jahren 1928 und 1929 
sich einige Reserv cn schaffen können, die zunehmende Verarmung des 
Volkes, die in ganz besonderem Maße unseren jüdischen Mittelstand und die 
Gewerbetreibenden auf dem Lande betrifft, wird aber dazu führen müssen, 
diese Reserven für die Notzeit zur Verfügung zu halten. 

Im Jahre 1929 wurden, auf den Kopf der jüdischen Bevölkerung gerechnet* 
etwa 12 M. von jeder jüdischen Person in Bayern für den Verband geleistet. 


174 










In wie starkem Maße die Großgemcinden hier die Mittel zugunsten der 
kleinen und kleinsten Gemeinden aufbringen, erhellt daraus, daß etwa 88 Pro¬ 
zent sämtlicher Umlagen von den Gemeinden München, Nürnberg, Fürth, 
Augsburg, Würzburg, Bamberg und Aschaffenburg aufgebracht werden, hiervon 
allein ca, 48 Prozent von München und ca. 26 Prozent von Nürnberg. 

Der Zuschuß des Bayerischen Staates für das israelitische 
Bekenntnis, der ursprünglich nach der Inflation 20 000 M. betragen hat, wurde 
allmählich bis zum Jahre 1929 auf 70 000 M. erhöht. Die schwierigen finan¬ 
ziellen Verhältnisse haben auch die Staatsregierung zu einem Abstrich des Zu¬ 
schusses gezwungen, so daß für das Jahr 1930 nur mehr 60 000 M. gewährt 
worden sind. 

Wie schon angedeutet, haben sich die Ausgaben des Verbandes in gleicher 
Linie mit den Einnahmen entwickelt; 

1924: 149 000 M., 1925: 388 000 M-, 

1926: 518 000 M., 1927: 549 000 M., 

1928: 756 000 M., 1929 ; 725 000 M., 

1930: 606 000 M. 

Neben den kulturellen Aufgaben sind es im besonderen Maße soziale 
Arbeiten, denen der Landesverband in immer steigendem Maße seine Arbeit 
und seine Mittel gewidmet hat. Zahlreiche Einrichtungen und Anstalten auf 
dem Gebiete des Wohlfahrtswesens, der Bildung und des Unterrichts sind vom 
Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden erhalten und gefördert worden, 
für welche Zuwendungen innerhalb Bayerns im Betrage von 200000 M., im 
Reich im Betrage von 50 000 M. gemacht worden sind. 

Besonders hinzu weisen ist jedoch auf ein Werk, auf das der Verband mit 
Fug und Recht stolz sein kann. Der Initiative der Kukusgctncmde Würzburg 
und der dortigen Israelitischen Kranken- und Pfründneranstalt und dem Zu¬ 
sammenwirken der gesamten im Verband vereinigten Gemeinden ist es ge¬ 
lungen, trotz der Not der Zeit, ein Heim für alte und kranke Per¬ 
sonen beiderlei Geschlechts im Anschluß an die Kranken- und 
Pfründnerhausstiftung in Würzburg m einem stattlichen Neubau zu 
schaffen, der mustergültig in seiner Anlage, ein Segen für das Land geworden 
ist. Die Einweihung des Hauses hat am 18. Mai 1930 stattgefunden und hat 
den Schöpfern dieses Heims restlose Anerkennung gebracht. Es bietet für 
50 Pfleglinge Raum und hat seine Notwendigkeit schon dadurch erwiesen, daß 
cs kurz nach Eröffnung voll belegt werden konnte. Der Verband hat zu dem 
Bau 60 000 M. teils an Zuschüssen, teils an Darlehen gewahrt und trägt all¬ 
jährlich ca. 20 000 M. zum Betrieb der Anstalt bei. 

Ein weiteres bedeutsames Werk wird in der nächsten Zeit seiner Vollen¬ 
dung entgegengeführt: Die Israelitische Lehrerbildungsanstalt 
Würzburg, das namhafteste, vielleicht einzige staatlich anerkannte jüdische 
Lehrerseminar in Deutschland. Für die Betriebskosten leistet der Verband 
jährlich über 50 000 M. und er hofft, daß auch die übrigen Landesverbände in 
immer steigendem Maße sich an der lebensnotwendigen Anstalt beteiligen 
werden. Die Anstalt wurde im letzten Jahre von 41 Zöglingen aus Bayern und 
72 Zöglingen aus anderen Ländern besucht und ist nach ihrem ganzen Cha¬ 
rakter, nach der Herkunft und Verwendung ihrer Schüler, als Reichsanstalt 
anzusehen. 

Schließlich sind nicht unerhebliche Mittel für die jüdische Jugend¬ 
bewegung verwendet worden. Im letzten Jahre konnte es sich der Verband 
im Verein mit der Israelitischen Kultusgemeinde München zur Ehre an rechnen, 
die Tagung der jüdischen jugendvercine des Reiches bei sich begrüßen zu 
können. 

Die so bereits gestreiften ernsten wirtschaftlichen Ver¬ 
hältnisse notigen auch den Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden, 
seine Zuschüsse erheblich zu kürzen, nachdem es ihm eine Zeitlang gelungen 
war, sie den effektiven Bedürfnissen In immer stärkerem Maße anzunähern. 


175 




s.“ tz^ti ÄftH *i 

gehungswerk, auf dem der Verband aufgebaut ist Verfassung B« m f Gesen ' 
Besoldungsordnung, Sthiedsgerithtsordnung 

ä iiÄä S= 
“sssürtit" sw> ■** ■ i!!mähudi k,sren und -* 

in n£ U ^r nCm \ nde ? n 9 efc " et ,! st , abcr tin überaus schwerwiegender Eingriff 
die d Cr^ten' !C " sfreihelc ber Jüduehen Bevölkerung verübt worden, der über 
i Bayerns hinaus sich m ernstlicher Weise auswirkt Durch 

bayerisches Staatsgesetz ist vom 1. Oktober 1930 an das b c t ä u b u n g s1 o s e 

worden h Die Sa*^ ? r * " “"t! Zu " ldcrh:l ^ !un g c n sind unter Strafe"gestellt 
Sa *| lst 50 unbegreifltch und entbehrt so ganz der inneren 
Folgerichtigkeit daß unsere Glaubensgenossen, insbesondere auf dem Lande 
es noch gar n.cht recht glauben wollen. Als die Rcligionsgesellsdiaftcn noch 
wte aTa ?% Wa , rCn ’ , Snff dcr Staat teils unmittelbar, teils im 

iT dle d Änae/ee?nhe"r **“ An S eIe S e " h . t : lt . cn dcr Rcligionsgesellsdiaftcn ein, zumal 
Tnuan* f iff u cn unserer Rehgionsgemcmden, weil hier eine zentrale 
Instanz fehlte und der Staat, wenn Ordnung überhaupt geschaffen werden 

heh^’ S ‘V dbSt " C \ und de!ha * b audl dic inneren religiösen Angelegen¬ 
heiten ordnen mußte So entstand als Niederschlag einer jahrzehntelangen 
“ n E. d ‘ e auf kömglichen Befehl erlassene Ministerialentschließung von 
1863, die mit dem Edikt von 1813 die staatsrechtliche Grundlage für unsere 
d^h? ■ T* “cT religiösen Angelegenheiten bildete. Hier w'ird bestimmt, 
daß in jedem Falle und unabhängig von dem Widerspruch der Mehrheit der 
^e^r nd fi mlte pl d ' r i m c jeder israelitischen Kultusgemeindc für Beschaffung 
r'H’ff" F! . eisdl f Sorge getragen sein muß. Bei den Verhandlungen vor 
dem Kriege und wahrend des Krieges, die mit der Staarsregicrung wegen der 
Neugestaltung der jüdischen Gemeinschaft betreffend das Staatskirchenredit 
ik r' Ä*“’ W3r< i n ..l* e ) üd «*en Gemeinden einmütig der Ansicht, daß 
datJdl * tv" 8 « ritualmaßigen Fleisches eine Aufgabe jeder Kultusgemeindc 
darstelle. Die Staats reg icrung aber ist weitergegangen. Sic hat erklärt, daß 
die Versorgung mit ritualmäßigem Fleisch ein Begriffsmerkmal für jede jüdische 
Gemeinde bilde, daß eine solche Gemeinde nicht mehr bestehe, wenn sie dieser 
Aufgabe nicht nachkomme, und daß ihr der Staat bei Verweigerung dieser 
Aufgabe die Korperschaftsredite entziehen könne. 

Diese Rechtslage dauerte bis zum August 1919, bis zum Erlaß der neuen 
Reichs- und Landesverfassung. Hier ergab sich die äußere Aendcrung gegen- 
“ u dCn \ frub f« n ReAc, daß das Staatskirchenredit seine Verbindlichkeit 
einbußte, das Edikt von 1813 und die Ministerialentschließung von 1863 darum 
mcht mehr rechtswirksam waren, die Rcligionsgesellsdiaftcn vielmehr inner- 
halb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes ihre Angelegenheiten selb¬ 
ständig ordneten und verwalteten. Das war nur eine äußere Aendcrung der 
Umf ^;. „Y.“r ior e e fur die Beschaffung ritualmäßigen Fleisches war vom Staate 
ausschJiefSlidi auf unsere religiöse Gemeinschaft ü bergegangem 

Und heute hat derselbe Staat, der die Beschaffung 
ritualmaßigen Fleisches für jede jüdische Gemeinde als 
eine unverzichtbare Angelegenheit und im Falle der Zu¬ 
widerhandlung mit der Auflösung der Gemeinde gedroht 


176 









h a c , d i c Beschaffung solchen Fleisches mit einer Gefäng¬ 
nisstrafe bis zu 6 Monaten bedrohe. Wohl hat er das Schächten 
nicht ausdrücklich verboten, sondern nur das bctäubungslose Schächten unter 
Strafe gestellt* Unser Verband hat unter Aufwendung erheblicher Mittel sich 
bemüht, ein religiös zulässiges Betäubungsverfahren zu finden* Es ist ihm 
dies bisher nicht gelungen* Es waren sich alle Beteiligten bei Erlassung des 
Gesetzes darüber im klaren, daß eine von jüdischer Seite mit dem Religions¬ 
gesetz als vereinbar erklärte Betäubungsmethode nicht vorliege und auch nicht 
gesagt werden könne, ob eine solche gefunden werde, so daß der Sache nach 
das Gesetz einem Schäehtverbot völlig gleichkommt. 

Der staatliche Gesetzgeber hat die Macht, Recht zu schaffen* Ob et von 
dieser Macht Gebrauch machen soll und darf, darüber entscheidet sein Kultur- 
gewissen. Der alte Staat hat gesagt, die Gewissensfreiheit und die religiöse 
Ucbung auch einer Minorität sind mir heilig und müssen geschützt werden* 
Der neue Staat sagt, er opfert die Gewissens- und Religionsfreiheit einer 
Minderheit von Staatsbürgern der Forderung auf schonende Behandlung der 
Tiere, Unsere Religion gebietet uns die Liebe zu den Tieren. Es ist von 
ersten Sachverständigen bestritten worden, daß das Schächten eine quälende 
Schlachtmcthode ist* In der Verfassung des Reichs und der Länder ist die 
Gewissens- und Religionsfreiheit, die staatsbürgerliche Gleichheit, verbürgt* 

War der Staat berechtigt, diese Grundrechte eines ganzen Bevölke¬ 
rungsteils zu beeinträchtigen? Wir werden immer wieder fordern, daß dieses 
Gesetz, soweit es uns angeht, aufgehoben wird, und haben auch inzwischen 
alle in dieser Frage möglichen Schritte unternommen. Es klafft hier eine 
Wunde an unserem religiösen Organismus, die sich nimmer schließt* Die 
zunehmende judenfeindliche Bewegung, insbesondere in Franken, ist geeignet, 
den Frieden in der Bevölkerung ernstlich zu gefährden* Dabei ist zur poli¬ 
tischen Lage zu sagen, daß der Nationalsozialismus und damit 
der Antisemitismus im nördlichen Bayern stärker angewachsen ist und vielfach 
zu bedrohlichen Erscheinungen geführt hat, daß die Bedrohung im südlichen 
Bayern jedoch zurückgegangtn ist und sich jedenfalls nicht in der Art ver¬ 
mehrt har wie dies im übrigen Reich der Fall gewesen bt* Die stärkste Partei 
im Lande, die Bayerische Volkspartei, die auch die Regierung stellt, 
ist ausgesprochene Gegnerin der Bewegung* Die Regierung hat so auch den 
Juden in Bayern stets eine gerechte und wohlwollende Behandlung zuteil 
werden lassen* 

So ist der Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden in den zehn Jahren 
seines Bestehens eine Schicksalsgemeinschaft geworden, die in Freud und Leid 
gestählt ist. Das Trennende wurde zurückgestellt und alle Kräfte wurden dem 
Gemeinschaftsgedanken unterstellt, wobei nicht so sehr in den Vordergrund 
gestellt wurde, daß man durchaus übereinstimmt, ab daß man in einem Sinne 
verfährt. Der Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden hat in seinen 
Tagungen daher weniger mehr theoretische innerpolitische Fragen erörtert, 
auch keine Religionsgesprächc gehalten, die die eigene Anschauung zwar ver¬ 
tiefen, die in einen Kreis gestellte Menschen aber auseinanderzubringen geeignet 
sind, er hat vielmehr unter Festhaltung der eigenen Ucberzeugung und 
unter Achtung der Ueberzeugung des Anderen sein Augenmerk auf 
die gemeinsamen höchsten Werte gerichtet und praktische Arbeit ge¬ 
leistet. Der Erfolg dieser Arbeit in den verflossenen zehn Jahren ist nicht 
ausgeblieben* Das beweist der Dank der vielen im Dienste der Gemeinden 
ergrauten Beamten, denen ein menschenwürdiges Leben geschaffen worden ist, 
ihrer Witwen und Waisen, die vor Not und Elend bewahrt wurden, der Land¬ 
gemeinden, die vor dem Verfall gerettet werden konnten und der vielen An¬ 
stalten, Einrichtungen und Vereinigungen religiösen, fürsorgerischen und sozialen 
Charakters im Lande und im Reich, zu deren Fortbestand der Verband bei¬ 
getragen hat, der Stätten jüdischer Bildung und Wissenschaft, deren Existenz 
durch ihn mit skhergestellt wurde. 


u 


177 



i i Dtr .Y er * :ia ''d hat also das m die Tat Umsetzen können, was er vor zehn 
Jahren sich zum Ziele gesetzt hat und was von seinem Schöpfer als sein Ziel 
aufgestellt worden ist: „Wir wollen uns vereinigen zur Festigung nath innen 
und zur Abwehr nach außen, wir wollen unseren notleidenden Gemeinden 
H.Ife bringen, wir wo! en für unsere Beamten sorgen, daß sie ohne Bangen in 
die Zukunft blicken können, wir wollen unsere Eigenart pflegen und zu 
unserem Teil damit beitragen zur allgemeinen Bildung, Gesittung und Reli¬ 
giosität! wir wollen die konservativen, die staatscrhaltcndcn Kräfte aufzeigen 
die im Judentum gelegen sind und sie dem Verband dienstbar machen; wir 
wollen die Gegensätze fruchtbar gestalten und so Ehre und Ansehen dem 
jüdischen Namen schaffen. Wir wollen helfen in der Not der Zeit und damit 
cm Sandkorn beitragen zum Aufbau der Ewigkeit/ 1 


Oberrat der israelitischen ReÜgiomgemcinsdiaft Württembergs* Sitz: Stuttgarts 
Konigstraße 82. * & 

Württemberg zahlt 45 selbständige Religionsgcmeinden, die in das Stadt- 
rabbmat Stuttgart und 9 Bezirksrabbinate eingeteilt sind* Dem Israelitischen 
Uberrat unterstehen 9 Rabbiner (2 in Stuttgart), 21 ständige Religionslchrcr 
und 6 unständige Rehgionslchrer. 

* In Stuttgart und Heilbronn bestehen außerdem strenggläubige Minder¬ 
heiten, die m beiden Städten die Bezeichnung „Israelitische Rdigionsgesellschaft" 
rühren* deren Mitglieder jedoch zugleich Mitglieder der In den beiden Orten 
bestehenden offiziellen Religionsgcmeindcn sind* Tn Stuttgart hat die Israelitische 
Rehgionsgesellsdiaft einen eigenen Rabbiner* in Heilbronn einen eigenen 
Religionslcnrer angestelk. 

Die Süddeutsche Arbeitsgemeinschaft jüdischer Landes¬ 
verbände, der außer Württemberg, Bayern, Baden und Hessen angeboren, trat 
im Juli zu einer Sitzung in Stuttgart zusammen. Die Geschäftsführung, die 
seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Württemberg Ische Oberrat inne 
hatte, ist nunmehr auf 3 Jahre auf den Bayerischen Landesverband übergegangen. 

Die R e i c h s a r b e i t s g e m e i n s c h a f t s die sämtliche Landesverbände 
Deutschlands umfaßt, hat sich jetzt eine Geschäftsordnung gegeben* Sitzungen 
fanden im Januar und Juli 1930 statt. Den Vorsitz führt der Preußische Landes¬ 
verband jüdischer Gemeinden In Berlin* 

In der zweiten Sitzung haben die der Süddeutschen Arbeitsgemeinschaft 
angehörenden Verbände mit Zustimmung auch des Sächsischen Landesverbands 
zur Frage des Rcidisvcrbands folgende Erklärung abgegeben: 

„Die in der Süddeutschen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen 
Verbände sind nach wie vor bereit, an der Schaffung eines Reichsverbands 
mitzuwirken* Der Eintritt in neue Beratungen hierüber setzt aber die 
Vorlage eines Entwurfs durch den Preußischen Landesverband voraus, der 
die bestehenden Landesverbände in ihrer jetzigen Gestaltung als Träger 
der neuen Organisation anerkennt und zunächst der Beratung der Süd¬ 
deutschen Arbeitsgemeinschaft unterliegt." 

Der Württembergisdie Oberrat hat auf Wunsch des Verbands Bayerischer 
Israelitischer Gemeinden in München diesen in der Versorgung baye¬ 
rischer Gemeinden mit Koscherfleisch nach dem Inkrafttreten 
des Schacht Verbots für Bayern am 1, Oktober 1930 durch entsprechende Schritte 
bei den zuständigen Rabbinern und Vorsteherämtern unterstützt und ins¬ 
besondere eine Erklärung des Würtcembergischcn Innenministeriums herbei¬ 
geführt, wonach In Württemberg „das Schlachten nach jüdischem Ritus 
(Schachten) — als Ausnahmebestimmung von der die Tötung des Schlachtviehs 
nur nach vorausgegangener Betäubung gestattenden Regelvorschrift — gestattet 
ist, aber nur für solche Schlachtungen gilt, die nachweislich der Versorgung der 
jüdischen Bevölkerung mit Fleisch rituell gcschlichtster Tiere dienen, gleichgültig, 
ob das Fleisch innerhalb oder außerhalb Württembergs zum Verzehr gelangt'** 
Dabei sind in erster Linie bayerische Schächter, In kleinerem Umfange auch 
die ansässigen württembcrgisihen Schächter, tätig. Die Aufsicht führt der zu¬ 
ständige württembergische Rabbiner. 


178 








Seelsorge wurde an der Universitätsklinik in Tübingen ausgeübt, ebenso 
an den Strafgefangenen in den Gefängnissen in Hall, Rottenburg und Stuttgart» 

Von den Volksschulen ist zu sagen, daß durch eine Vereinbarung mit der 
bürgerlichen Gemeinde Buttenhausen die Aufrcchterhaltung der israelitischen 
Volksschule daselbst in den nächsten drei Jahren sidiergesteilt werden konnte. 

Was den Religionsunterricht an belangt, so führte das theologische Mitglied 
des Oberrats im Sommer Visitationen des Religionsunterrichts in den ver¬ 
schiedenen Religionsgemeinden durch. 

In dem evangelischen Lehrerseminar in Heilbronn befanden sich im Rech¬ 
nungsjahr 1930/31 sechs, seit dem 1. April 1930 fünf jüdische Seminaristen. 

Die Israelitische Praparandensdiule Höchberg wurde im Rechnungsjahr 
1929/30 von fünf, und wird seit L April 1930 von vier aus Württemberg 
stammenden Schillern besucht. 

An der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg betrug die Zahl der 
Württemberg! sehen Kandidaten im Rechnungsjahr 1929/30 fünf und seit 
L April 1930 sieben. 

Von diesen insgesamt 16 Zöglingen erhalten 13 Unterstützungen vom 
Ober rat. 

Für die Württemberg! sehen Rabbiner und Lehrer veranstaltete der Oberrat 
den üblichen Fortbildungskurs in der Zeit vom 30. März bis 
1, April 1930, Nahezu alle Rabbiner und Lehrer haben an ihm tcilgenommcn. 
Der Verlauf des Fortbildungskurses darf in allen seinen Teilen als günstig 
gekennzeichnet werden. 


Landesverband der israelitischen Rcligionsgemeinden Hessens, Sitz; Mainz, 
Hindenburgstraßc 44, 

Das am 31. Mai 1930 zu Ende gegangene Rechnungsjahr 1929 brachte der 
Leitung des Landesverbandes nicht allein viel Arbeit, sondern auch viele Unan¬ 
nehmlichkeiten. 

Während des ganzen Jahres war man dauernd bemüht, eine Einigung mit 
sämtlichen im separaten orthodoxen Landesverband organisierten Religions¬ 
gemein den und Gesellschaften zu erzielen. 

Die Finanzlage des Verbandes hat sich etwas gebessert. Dank dem von den 
Großgemeinden zugekommenen Beiträgen war der Landesverband in der Lage, 
den Fehlbetrag des Vorjahres von beinahe 3500 RM. zu decken. 

Die Unterstützungen an Woblfahmanstalten und die Beiträge für 
Rabbiner- und Lehrer-Seminare, Ausbildungsanstalten, Erholungsheime usw, 
mußten im Vergleich zur Auszahlung des Vorjahres um 3300 RM. gekürzt 
werden. 

Die Anstellung von Wanderlehrern im Verband bat sich durchaus bewährt. 
Wie im Vorjahre waren in Starkenburg und in Rheinhessen je 2 Verbands¬ 
angestellte als Wanderlehrer tätig, die sämtlich eine große Anzahl Gemeinden 
betreut haben. Einer der Lehrer unterrichtete wöchentlich in 11 verschiedenen 
Gemeinden, ein Beweis, wie zweckmäßig sich diese von uns getroffene Ein¬ 
richtung erwiesen hat. Prüfungen, die von den Herren Rabbinern m Mainz 
und Worms vorgenommen worden sind, haben sehr befriedigende Ergebnisse 
gezeitigt. Für Obtrhessen Ist die Anstellung eines Wanderlehrers ebenfalls in 
die Wege geleitet. 

Leider hat auch dieses Jahr der Hessische Staat keinen Zuschuß gewährt. 
Es muß gewartet werden, bis über den Rechtsanspruch der katholischen und 
evangelischen Kirchen an den Staat von einem zu bildenden Schiedsgericht ent¬ 
schieden ist. 


Landesverband der Anha Irischen Israelitischen Cu 1 tu sge mein den, Sitz: Dessau» 

Der Landesverband der Anhaitischen Israelitischen Cultusgemcinden mußte 
sich im Jahre 1930 darauf beschränken, bei den im Lande bestehenden jüdischen 
Stiftungen die Unterstützung der kleinen Gemeinden nach Möglichkeit zu 


12 * 


179 






erwirken. So wurden Mittel größeren oder geringeren Umfanges den Gemeinden 
in Authcn, Jeßnitz und anderen Gemeinden zugeführt; so wurde für die Unter¬ 
stützung pensionierter Beamten, der Witwen und sonstigen Relikten von 
Beamten auf diese Weise nach Möglichkeit gesorgt. Der Rabbiner der Gemeinde 
Dessau übte eine ausgedehnte Unterrichtstäcigkcit auch in den Gemeinden 
Zerbst und Jeßnitz aus. Anlaß zu Eingaben oder sonstigen Schritten gegenüber 
den Behörden war nicht vorhanden* 


Verbandsaussdiuß der Lippisehen Synagogen-Gemeinden. Sitz; Detmold. 

Der Landesverband der Lippisehen Synagogen-Gcmeinden ist bei der 
geringen Ausdehnung des Landes natürlich nur ein sehr kleiner. Er umfaßt 
im ganzen 15 Plätze, an denen Juden — vielfach nur ganz vereinzelt — wohnen 
und unter denen sich nur noch drei etwas größere Gemeinden, nämlich: 
Detmold, Lemgo und Salzuflen-Schötmar, befinden. 

Der Voranschlag für das Rechnungsjahr 1930 sah in den Einnahmen und 
Ausgaben die Summe von 9175 RM. vor, die bis auf den kleinen Zuschuß des 
Lippisehen Landes, der im Jahre 1930 1000 RM. betragen sollte, aber nicht in 
dieser vollen Höhe bisher abgeführt wurde, durch Zuschlag auf die von den 
einzelnen Zensiten in ihrer Gemeinde zu zahlenden Kirchensteuer erhoben wird. 

Die Hauptlast liegt naturgemäß auf den Schultern der größten Gemeinde 
des Landes: Detmold, zumal die übrigen Gemeinden nicht nur nach der 
Zahl der Mitglieder, sondern auch finanziell nach der bezahlten Steuersummc 
außerordentlich schwach sind. 

Thüringischer Landesverband israelitischer Gemeinden, Sitz: Meiningen. 

Die Tätigkeit des Verbandes erstreckte sich der Hauptsache nach auf die 
weitere Ausgestaltung seiner inneren Organisation, auf Erteilung von Rechts¬ 
gutachten und Auskünften, vor allem auf seine Stellungnahme gegen die 
thüringische SchachtgesetzVorlage. 

Deutsch-Israelitische Gemeinde* Sitz: Hamburg 13, Rothen bäum chaussee 38. 

Die Deut sch-Israelitische Gemeinde in Hamburg stand im Jahre 1930 ebenso 
wie vermutlich alle anderen Großgemeinden stark unter dem Eindruck des wirt¬ 
schaftlichen Niederganges. Die Zahl der Hilfesuchenden wuchs ständig, und der 
Umfang der Hilfsnotwendigkeit im einzelnen Fall ist ebenfalls gewachsen. 
Wenn die Probleme, welche Berufswahl, Berufsumschidnung, Arbeitslosigkeit 
und Arbeitsvermittlung stellen, auch nicht neu sind, so sind sie in ihrer ganzen 
Schärfe doch noch nie so deutlich geworden, wie in der Berichtszeit, Zweifellos 
stehen die jüdischen Gemeinden Deutschlands jetzt und in der nächsten Zukunft 
vor besonders schweren und großen Aufgaben, — An vorderster Stelle der 
jüdischen Arbeit in Hamburg steht das Schulwesen, Zur Zeit bestehen neben 
der einzigen jüdischen Knabenschule, der Talmud-Tora-Realschule, hier am 
Platze zwei jüdische Mädchenschulen, denen man als dritte die Realschule für 
Mädchen zuzählen darf, die lange Jahre unter der Leitung des bekannten Schul¬ 
mannes und Dichters Jacob Loewcnberg stand und zur Zeit von seinem Sohn, 
Dr, Ernst Loewenberg, geführt wird. Zwei dieser Schulen werden mit Ablauf 
dieses Schuljahres geschlossen, so daß vom I, 4. 31 die weibliche Tugend unserer 
Gemeinde, soweit ihre Eltern sie nicht einer nichtjü di sehen Schule Zufuhren, 
in der Mädchenschule der Gemeinde (Volks- und Realschule) vereint sein wird. 
Die Schule wird dann 550 Schülerinnen umfassen. Diese Zahl wird aber bereits 
in absehbarer Zeit in scharfer Kurve sinken, denn cs werden in Hamburg nur 
noch wenige jüdische Kinder geboren. 

Am 18* Oktober 1930 wurde mit dem Neubau des Israelitischen Tempels 
begonnen, der noch vor den Herbstfeiertagen 1931 beendet werden soll. — 
Der älteste jüdische Friedhof auf Hamburger Gebiet, der sogenannte Grindel¬ 
friedhof, hat einen Teil seiner Fläche für eine Straßen Verbreiterung hergeben 
müssen. Die Exhumierung der auf dieser Fläche bestatteten Toten hat die 


ISO 










Gemeinde unter Aufwendung erheblicher Mittel durch Tieferlegung der Gräber 
vermieden, ein Verfahren» das hier zum ersten Male angewandt wurde* *— 
Der Ergänzungsbau des Krankenhauses der Gemeinde, welches von Heinrich 
Heines Onkel Salomo n seinerzeit errichtet wurde, wurde seiner Bestimmung 
übergeben; gleichzeitig übernahm an Stelle des Oberarztes Prof. Dr* Korach 
der Breslauer Prof, Dr, Rosemhal, ein Sohn des bekannten verstorbenen Bres¬ 
lauer Rabbiners, sein Amt* — Die angesichts der Not der Zeit immer stärker 
frequentierte Volksküche der Gemeinde erfuhr durch einen kleinen Umbau eine 
gewisse Erweiterung. 

Bei den Wahlen zum Reprasentanten-Kollegium, die alle 5 Jahre statt- 
finden, wurden gewählt; 7 Liberale, 7 Konservative, 4 Handwerker und 3 Zio¬ 
nisten, darunter zum ersten Male 3 Frauen» von denen 2 den Liberalen und 
1 der jüdischen Volkspartei angehören. 

Von den verstorbenen, in der Gemeinde bekannten Persönlichkeiten ist 
zu erwähnen Rabbiner Dr- Moses Jacobson, der bis zum Zusammenbruch Rab¬ 
biner in dem durch den Friedensvertrag an Polen gefallenen Gnesen war* 

Der jüdischen Jugend Hamburgs wurde in dem der Gemeinde gehörigen 
Kindererholungsheim Wilhelminenhöhe in Blankenese Raum für ein Land¬ 
jugendheim zur Verfügung gestellt, das hoffentlich auch von der jüdischen 
Jugend Deutschlands besucht werden wird. 


Dcutsdi-IsraditiscJter Gemeindebund* Sitz; Berlin W 35, Steglitzer Straße 9. 

Das wichtigste Ereignis wahrend des verflossenen Jahres bildet der 
XVI. Gemcmdecag vom 22. Juni 1930. Neben den von den Satzungen vor- 
gesdiricbcncn formalen Maßnahmen fiel dieser Tagung die bedeutungsvolle 
Aufgabe zu, die Konsequenzen aus der Situation des Bundes zu ziehen, die 
sich aus den Ereignissen seit dem letzten, so verheißungsvollen Gemeindetag 
vom 23* Januar 1921 ergeben hatten. An vorderster Stelle steht die ver¬ 
hinderte Verwirklichung der damals beschlossenen Umwandlung des Bundes 
in die Gesamtorganisation der deutschen Juden* Uebcr die einzelnen Phasen, 
die zum Scheitern dieses Planes geführt haben, gibt der in „Mitteilungen“ 
Nr* 96 des Deutsch dsrae Löschen Gemeindebundes abgedruckte Bericht an den 
Gemeindetag auf S* 8 bis 19 ausführliche, teilweise ln der Gcffendkhkek noch 
nicht bekanntes Material enthaltende Auskunft* 

Die in der Zwischenzeit erfolgte Begründung von Landesgemcmde-Ver- 
bänden in allen wichtigsten deutschen Gliedstaaten brachte es mit sich, daß 
eine Reihe wichtiger bisher vom Gcmemdebund erfüllten Aufgaben von den 
Landesverbänden und anderen Spitzenorganisationen übernommen wurden* 

Für den DIGR. bedeutet diese Entwickelung eine erhebliche Verschlechte¬ 
rung seiner bisher wohlgeordneten Finanzverhältnisse, die zeitlich mit der ver¬ 
hängnisvollen Inflation zusammenfielcn, durch die zahlreiche im Verlauf von 
5 Dezennien mühsam aufgebaute und pfleglich verwaltete Stiftungen vernichtet 
wurden* 

Nur die eine und zugleich wichtigste, die für Alters- und Rcliktenversor 
pung der jüdischen Beamtenschaft bestimmte Friedrich-Wilhelm- 
Viktoria-Stiftung, hat die Sintflut zu überstehen vermocht und eine 
Reorganisation erfahren* Sic umfaßt bereits wieder eine Klientel von 400 
Beamten, die mit Hilfe der Stiftung als Ersatz für Pension und Relikten- 
versorgung eine Summe von 3 356 000 M* versichert haben* — Ferner waren 
die Anstalten des D1GB*, nämlich seine beiden Fürsorgeheime in 
Repzin und Cöpcnick, das Heim für schwachsinnige Kinder in Beelitz 
und das Gebäude der früheren jüdischen Arbeiterkolonie in Weißensee, welch 
letzteres in ein Heim für erwachsene Schwachsinnige umgewandelt worden ist 
und das Gesamtarchiv der deutschen Juden durch alle finanziellen Klippen der 
schweren Zeit hindurdigcsteuerc worden* Diesen Rdchsan staken galt in den 
letzten Jahren neben den mehr repräsentativen Aufgaben die Arbeit des 
Bundes. 


181 






An Stelle des Erziehungsheims Repzin, das im November 1929 geschlossen 
wurde» ist m Wolzig bei Königswusterhausen das Jüdische Jugend- 
UnC * L ,5V heim neu begründet worden. Auf dieser neuen Besitzung, die 
ein Gelände von 105 Morgen umfaßt und neben einem am See gelegenen 
Bea m ten - Wob n h aus einen mit allen erforderlichen fand wirtschaftlichen Wohn-, 
Stallung- und Wirtschaftsräumen umbauten Gutshof enthält, ist das allen 
modernen Erziehungsmethoden entsprechende Heim neu errichtet worden, das 
gegenwärtig mit 60 schulentlassenen Minderjährigen belegt ist. Hier ist* den 
jungen Menschen Gelegenheit geboten, in den von der Innung genehmigten 
Lehrbetrieben Ausbildung in der Schneiderei, Schuhmacherei, Tischlerei, 
Gärtnerei und Landwirtschaft zu erhalten. 

Das M ä d c h e n h e i m in C ö p c n i c k , das zur Zeit reorganisiert wird, 
soll auch weiterhin der Erziehung und Ausbildung von schulentlassenen schwer 
erziehbaren Mädchen dienen. 

Das JÜtiisAc Erziehungsheim zu Beelitz, das zur Aufnahme von geistig 
zurückgebliebenen, aber nodi bildungsfähigen Kindern beiderlei Geschlechts im 
Alter von 7 bis 14 Jahren bestimmt ist, war wie in den Vorjahren gut belegt, 
t- r 'hoher weise ist es gelungen» trotz des Mangels an jüdischen Junglehrern 
für die Heimschule eine ausreichende Zahl von Lehrern zu gewinnen. Auch 
konrn^ das Heim durch umfangreiche Renovierungsarbeiten, Ergänzung der 
Einrichtung» Anschluß an die neu geschaffene Wasserleitung wertvolle Ver¬ 
besserungen erfahren. 

Das jüdische Dauer he im für erwachsene Schwach¬ 
sinnige zu Weiße nscc» das erst seit dem Jahre 1923 in den Gebäuden 
der früheren jüdischen Arbeiterkolon ic zu Weißensee begründet wurde, be¬ 
weist durch seine hohe Belegungsziffer von 60 Köpfen die dringende Not¬ 
wendigkeit seiner Errichtung. Es dient der Aufnahme von an angeborenem 
Schwachsinn mittleren Grades leidenden Personen beiderlei Geschlechts, bei 
denen alle Versuche, sie für das Leben erwerbsfähig zu machen, abgeschlossen 
sind, und die sich im Leben alleinstehend nicht behaupten, aber sonst be¬ 
schäftigen können. Die Weiterführung dieser der Gesamtheit der Judenheit 
dienenden Institute wurde durch Ucbernahmc der finanziellen Verpflichtungen 
durch die jüdische Gemeinde Berlin ermöglicht. 


Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, Sitz: Berlin W 15, 
Emser Straße 42. 

Der Centralvcrein deutscher Staatsbürger jüdisdien Glaubens zählt gegen¬ 
wärtig etwa 60 000 Einzelmitglieder» die in 555 Ortsgruppen und 21 Landes¬ 
verbänden vereinigt sind, vertritt aber, da ihm eine Reihe von Vereinen und 
Körperschaften angeschlossen sind, insgesamt etwa 300 000 Juden. 

Ein hervorragendes Arbeitsgebiet des Central Vereins bildet die Aufklärung 
der deutschen Ocffentlkhkeit über den jüdisdien Menschen» dessen häufig ver¬ 
zerrtes Bild er durch Wort und Schrift zu berichtigen sucht. Die Wirkung des 
gesprochenen Wortes in Vorträgen und Rednerkursen ergänzt die Schaffung 
einer umfassenden Literatur über die verschiedensten Lebens- und Arbeitsgebiete 
der deutschen Juden. Dieser literarischen Arbeit dient in erster Linie die in 
einer Wochenausgabe von 60 0ÖQ und in einer Monatsausgabe von 50 Ö0Ö Exem¬ 
plaren ersdieinendc „CV,-Zeitung"; ferner der zur Verbreitung größerer 
Arbeiten bestimmte, dem Centralverein nahestehende Philo-Verlag und 
schließlich die Förderung von umfangreichen wissenschaftlichen Werken, die im 
Sinne einwandfreier Aufklärung über Judentum und judenheit im Verhältnis 
zu ihrer nicht jüdisdien Umwelt verwandt werden können. Neben dieser den 
eigentlichen, nach außen gerichteten Zielen geltenden Arbeit, geht eine ausgebaute 
innere Erziehungsarbeit einher. Sie dient dazu» die Selbstkritik zu schärfen» 
der Verbitterung vorzubeugen, den berechtigten Stolz auf die jüdische Leistung 
ebenso zu bestärken wie den Willen zum Aufbau der deutschen Nation. 


182 





Verein zur Abwehr des Antisemitismus, Sitz: Berlin W 35, Flöte well Straße 7. 

Zweierlei wird häufig übersehen: daß der Antisemitismus nicht einzig bei 
den Nationalsozialisten gepflegt wird, und daß ferner die Nationalsozialisten 
nicht bloß Antisemiten sind. Es darf also unsere Arbeit nidit einfach lediglich 
ein Kampf gegen die Hitler-Partei sein, wie so mancher es gern gesehen hätte. 

Freilich mußte es auch für uns Pflicht sein, in den W ah len vornehmlich 
gegen die NSDAP. Front zu machen. In den in riesiger Auflage verbreiteten 
Wahlmimmem der „Abwehr-Blätter", Wahlflugblättern und Wahlplakaten 
haben wir die Gefahren des „Dritten Reiches" n adigewiesen, den Charakter der 
Hakenkreuzführer beleuchtet, die Hauptlügen der Antisemiten widerlegt unu 
haben zur Ablehnung der Hitler-Partei und der sonstigen ganz- oder halbanti¬ 
semitischen Parteien aufgerufen. Wenn trotzdem und troz der Wahlagitation 
der republikanischen Parteien und der Wahlarbeit der jüdisdien Organisationen 
die Hitler-Partei einen zweifellos bedeutenden Sieg errungen hat, so konnten 
wir doch aus Ueberzeugung davor warnen, den Erfolg der Hitler-Partei als 
einen Sieg des Antisemitismus und als eine unmittelbare Pogromgefahr zu 
überschätzen. 

Aber noch wichtiger als solche Wahlarbeic und richtiger als politischer 
Kampf gegen die Hitler-Partei erschien uns die Fortsetzung unserer tradionellen 
Arbeit: In den Kreisen der Gebildeten und K r 111 k f ä h i g e n 

durch wissenschaftlich fundiertes Material über die 
Unrichtigkeit der generellen und speziellen a n use m i - 
tischen Behauptungen und über die Haltlosigkeit ihrer 
„Beweise“ Aufklärung zu verbreiten und durch Appell 
an die Wahrheits- und Gcrechiigkeits liebe, an die 
religiöse und soziale Ethik zur Mitarbeit g eg e n d i e 

„Schmach des Jahrhunderts“ aufzurufen. Unendlich vielseitig 
ist diese Arbeit, wie sie m den „Abwehr-Blättern", in Aufklärungsbroschüren, 
Versammlungen und tausendfältiger Einzelbearbeitung und Auskuöftertcilung 
geleistet wird. Meist nach außen bin wenig in Erscheinung tretend, hat sie im 
vergangenen Jahr einmal einen weithin sichtbaren Ausdruck gefunden in 
unserer „bayerischen Aktion". In Bayern, wo einst der neuere politische Anti¬ 
semitismus seinen Ausgang genommen haue, haben die Prominentesten öffentlich 
ihre Landsleute vor dem Antisemitismus gewarnt: katholische Geistliche, mit 
dem Bambergcr Erzbischof an der Spitze, evangelische Pfarrer, Staatsminister,, 
Regierungspräsidenten, Oberbürgermeister, Adelige, Generäle, Professoren, 
Künstler, Führer der Wirtschaft, Beamte, freie Berufe usw. Der Vortragsabend 
im „Bayerischen Hof" gestaltete sich zu einer gewaltigen Kundgebung des 
geistigen München gegen den judenbaß. Und wenn die Hitler-Partei in Bayern 
mk ihren geringsten Wühlcrzuwachs zu verzeichnen hatte, so darf der Arbeit 
des Abwehrvereins ein reichliches Verdienst daran zugemessen werden. 

Notwendig ist, daß der Jude selbst oder durch seine Organisationen sich 
gegen den Antisemitismus zur Wehr setzt. Aber unentbehrlich ist die Unter¬ 
stützung solcher Selbstverteidigung durch eine Abwehr, in der Christen und 
Juden sich zusammensdiließen und in der unter Ablehnung einer einseitigen 
Schutzstellung für das Judentum bewußte und angesehene Christen sich he rau s- 
stelten und immer wieder bekennen: daß der Judenhaß eines wahren 
Christen und echten Deutschen unwürdig ist. 

Die aufrichtig begrüßte Möglichkeit, im „Jüdischen Jahrbuch" mit dieser 
Skizzierung unserer Vorjahresarbeit zu Worte zu kommen, möchte der Abwehr¬ 
verein nicht ungenützt lassen, seine alte Anregung zu wiederholen: Führt 
christliche Schüler in die Synagoge! Manche Sthcu vor der 
„geheimnisvollen“ jüdischen Religion wird dadurch überwunden und der 
Leichtgläubigkeit gegenüber den antisemitischen Märchen über jüdische 
Religion und Ethik wird durch solche persönlich erworbene Kenntnis des 
jüdischen Gotteshauses Abbruch getan. Das Judentum kann durch soldie und 
andere Mitarbeit unseren Kampf gegen den Antisemitismus wesentlich unter¬ 
stützen. 


183 






«J£ merkenSWme VeröffentliAun S™ d« Vereins zur Abwehr des Antisemit 
„Abwehr-Blatter“, Monatsschrift, 41, Jahrgang, Jahresbezug 2,— RM., Probeheft 
Einzelschrifren zur Judenfrage; 

„Kreuz und Hakenkreuz " Von Univ.-Prof. Geh. Konsistorialrat D. Dr h c 
Otto Biumgartcn. 36 Seiten. 0,50 RM. 

„Evangelische Kirche und Judentum," Ein Beitrag zu diristlidicm Verständnis 

«"Seiten 075 rT^ AntIsemitismus ' Von StadtpFarrer Lamparter. 

„Sthwurzeugen des Antisemitismus?“ Luther, Herder, Goethe, Fichte, Mommscn, 
Bismarck. Von Professor August Ziegler. 40 Seiten. 0,50 RM, 
„Beitrage zur Wesenserkenntnis des Judentums/ 1 Von Bezirksrabbincr Dr Bar¬ 
man n, 84 Seiten* 0,30 RM. 

„Bayerische Stimmen zum Antisemitismus." Urteile von 100 führenden Bayern 
tur den Antisemitismus* 40 Seiten. 0,40 RM. 

Reichsbund jüdischer Frontsoldaten E. V. Sitz der Bundesleitung: Berlin W !5. 

P cr . ^ m c 3 0 0 0 0 Mitgliedern in 16 Landesverbänden 
S,“.'", v ^Jen Ortsgruppen gut durchorganisiert, ist die zweitgrößte 
jüdische Organisation in Deutschland* Er ist in parteipolitischer Hinsicht und 
m jüdischen Fragen vollkommen neutral Diese Neutralität ist ein wichtiges 
Moment der inneren Stärke, das sich aufs beste und erfolgreich bewährt hat* 
Seit einer langen Reihe von Jahren beschäftigt den RjF*, besonders in Rücksicht 
auf die Heranwachsende Generation und kommende Geschlechter, die Frage der 
Bcrufsum s c h i c h t u n g. Und hier hat er zunächst sein Augenmerk auf 
landwirtschaftliche und gärtnerische Betätigung im deutschen Judentum gerichtet* 
Im Gründungsaufruf D r, Löwensteins für den RjF. von Ende 1913 wurde 
wohl zum ersten Male die Forderung organisierter jüdischer landwirtschaftlicher 
Siedelung auf deutschem Boden erhoben. Es war naturgemäß eine Arbeit auf 
lange Sicht, die mit Vorsicht und ohne Ueberhastung geführt werden mußte* 
Es gelang, jüdische amtliche Stellen und, unbehindert durch Anschauung und 
Richtung, alle großen jüdischen Organisationen für diesen Gedanken zu 
gewinnen, und so konnten im Jahre 1928 der „Reichsbund für jüdische Siedlung 
in Deutschland“ für Propaganda und Werbung und die „Jüdisdie Landarbeit 
G* m. b. H.“ für die praktische Arbeit gegründet werden. Im Jahre 1930 
gelang, dank der besonderen Unterstützung der Berliner jüdischen Gemeinde, 
die Erwerbung des Gutes Groß-Gaglow bei Kottbus* Dieser fundamentale 
Schritt in die praktische Arbeit ist ein verheißungsvoller Erfolg, 

In der großen Oeffcntlithkeit ist der RjF* im Jahre 1930 in Berlin und in 
den Grenzgebieten des Reiches in eindrucksvollen und wohl beachteten Kund¬ 
gebungen gegen die nationalsozialistische Verhetzung auf getreten* — Bei den 
Befreiungsfeiern im Rheinland haben neben den anderen militä¬ 
rischen Verbänden die betreffenden Landesverbände und Ortsgruppen des RjF, 
sich in hervorragender Weise beteiligt, und Ihre Delegationen sind auch zu den 
offiziellen Veranstaltungen in Gegenwart des Herrn Reichspräsidenten hinzu¬ 
gezogen worden* Bei den Feiern in Mainz und Wiesbaden besonders ist 
der RjF, in imposanter Stärke in Erscheinung getreten* 

Eine verantwortungsvolle und umfangreiche Arbeit des RJF* steht zur 2eit 
im Abschlußstadium. Es soll zur Ehrung und Wahrung des Andenkens der im 
Weltkriege gefallenen jüdischen Soldaten des deutschen Heeres in würdig-ein¬ 
facher Form ein Gedcnkbuch mit den namentlichen Listen der Gefallenen her¬ 
ausgegeben werden. 

Den Bestrebungen zur Förderung der körperlichen Ertüchtigung und der 
wehrhaft-sportlichen Betätigung der heran wachsenden Generation widmet der 
RjF. seine besondere Aufmerksamkeit und c$ kann hier besonders auf die aus 
vielen Wettkämpfen erfolgreich hervorgegangene Berliner „Jtu-Jitsu-Gruppc“ 
hingewiesen werden* 


184 




Die Zeit nach der Reichstags wähl vom 14. September 1950 
hat dem RjF. Aufgaben gestellt, die gerade von ihm in besonders nachdrücklicher 
Weise erfülle werden können und müssen. Es haben bereits mehrfach große 
Versammlungen in den RjF.-Omgruppen verschiedener Teile des Reiches stact- 
gefunden» in denen Gelegenheit war, auch vor nicht jüdischen Mitbürgern und 
Kameraden den Standpunkt und die berechtigten Ansprüche des jüdischen 
Deutschen und besonders des deutschen jüdischen Frontkämpfers zu vertreten 
und diesen nidhtjüdischen Kreisen Aufklärung und Anregung zu gerechter Be¬ 
trachtung vieler Dinge und Umstände zu bieten, über die sie bisher in Unkennt¬ 
nis waren und mit denen sic sich noch nicht beschäftigt hatten. 

Es kann mit voller Berechtigung gesagt werden, daß das Bestehen des RjF. 
noch nie so sehr wie jetzt eine Notwendigkeit für die deutsche Judenhcit und 
des Interesses und der Förderung aller jüdischen Kreise in Deutschland durch¬ 
aus wert ist. 


Das Bundesorgan des RjF. — im eigenen Verlag — ist die Zeitschrift 
„Der Schild”. 


Ze n tral wo hlfahrtss teile der deutschen Juden. Sitz: Berlin-Charlattenburg 2, 
Kantstraße 158. 

Zu den wichtigsten Aufgaben der ZWST. gehört seit ihrem Bestehen der 
sachliche und methodische Ausbau der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutsch¬ 
land. Die Orgartisacionsarbcit ist nunmehr im wesentlichen durchgeführt: 
19 Landes- und Provinzialvcrbände der jüdischen Wohlfahrtspflege und 72 ört¬ 
liche Wohlfahrtszencralen, die über ganz Deutschland verbreitet sind, sind der 
ZWST. an gegliedert. 

Im Jahre 1927 wurde von der ZWST, der Anstoß zur Begründung des 
Reichsausschusses der Jüdischen Jugendverbände als Träger der sozialen Auf¬ 
gaben der in ihm zusammengeschlossenen gesamten jüdischen Jugendbewegung 
gegeben. Dem Reichsausschuß steht ein Erholungsheim in dem der ZWST. ge¬ 
hörenden Jacobson-Heim in Seesen zur Verfügung. Gemeinsam insbesondere 
mit dem Reichsausschuß, der Großloge und dem Frauenbund ist die ZWST. 
in den letzten drei Jahren erfolgreich für die Gründung von Jugend- und 
Gemeindeheimen eingetreten. 

Auf dem Gebiete der Gesundheitsfürsorge soll in erster Reihe die Arbeit 
der jüdischen Tuberkulosenfürsorge genannt werden, die durch den „Offenen 
Fonds” Zuschüsse für Heilkuren gewährt, für die Schaffung notwendiger Heil¬ 
stätten ein tritt und allgemeine Aufklärungsarbeit leistet. 

Auf dem Gebiete der Wirtschaftsfürsorge ist die in der gegenwärtig 
schweren Wirtschaftsnot im Vordergrund der Arbeit stehende Förderung der 
Darlehnskassenbewegung als eine der wichtigsten produktiven Hilfsleistungen 
zu erwähnen. Die ZWST. wird jetzt, gemeinsam mit dem Preußischen Landes¬ 
verband und der Reichsarbeitsgemeinschaft der Landesverbände, eine Aktion 
zur Begründung neuer und zum Ausbau bestehender Darlehnskassen durch¬ 
führen. Zu den Aufgaben der Wirtschafufürsorge gehören sodann auch die 
Vergebung von Anstaltskrediten für den Ausbau von Anstalten und Ein¬ 
richtungen, die Durchführung der sozialen Wohlfahrcsrcncc und des mit ihr 
verbundenen Ausglcichsfonds für finanziell ungünstiger gestellte Anstalten und 
der Ausbau der „Jüdischen Studentenhilfe”, an dem auch die Großlogc mit¬ 
beteiligt ist. 

Im Anschluß an die Wirtschafisfürsorge muß besonders die Tatsache her¬ 
vorgehoben werden, daß die ZWST. seil Beginn dieses Jahres in enger Arbeits¬ 
verbindung mit der Hauptstelic für jüdische Wanderfürsorge und Arbeits¬ 
nachweise steht, die ihre Geschäftsstelle mit der ZWST. vereinige bat und der 


185 





ü“*»“? dcr n - Sr ° ße “. «^alpolitlsdien Gebiete obliegt. Hierher gehört 
«eben der planmäßig« Emnduung und Durchführung einer geordneten 

ArbetÄ r? /? e ^ ,tS Crwähmcn Vorarbeiten für die so notwendige 

nad.w C " Lage Vi !l !C J Cht K bed 5 U u C " dsten Arbeitsgebietes, des jüdischen 
dü- A T n» SWCSe ^ S r d <lcr Berufsberatung. Audi an diesen Arbeitszweigen haben 
die Logen seit langem besonderen Anteil genommen. 


Hilfsvercin der deutschen Juden. Sitz: Berlin W 35, Steglitzer Straße 12. 

n . . ^‘F f j £r Hau P ta[ 't>dten des Hilfsverein der deutschen Juden innerhalb 
Deutschlands ist die Auswandererfiirsorge. Außer der Zentrale 

in den^Haf* 1 !^ d '\? U ? e S inn d f Jahrhunderts begründeten ScEutzkonmees 
HiIfs^rdnI e dle* d A en Ha ^ bur S.. und Birnen, ferner Üben Vertrauensleute des 
RaW^fJr d Auswandererfursorge an den Grenzen und im Reiche aus. 

fÄ'Äj’iTnXüi.'" B "' in (Sd ''‘ !i "*' r 

im T?K r i io?f he Bah " h ,? fsd,ens ' : a L uf dcm Schlesischen Bahnhof in Berlin wurde 
im Jahre 1921 vom Hdfsvercin übernommen. Den Emigranten wird in einem 
besonderen großen Saal, der von der Bahnhofsleitung dem Hilfsverein zur Ver¬ 
fügung gestellt wurde, und von ihm instandgehalten und mit allem Nötigen 
dauernd ausgestattet wird vorübergehend Unterkunft gewährt. Die Durch- 
wanderer werden mit Erfrischungen versehen; sie erhalten sanitäre Hilfe. In 
den Transporten befinden sich auch viele nichtjüdische Durdiwandercr Drei 
Beamte üben abwechselnd den Fürsorgedienst auf dem Bahnhof aus. 

In den Jahren 1921 bis 1930 gingen über den Schlesischen Bahnhof Berlin, 
betreut vom Fürsorgedienst des Hilfsvereins, rund 315 000 Aus- und Rück¬ 
wanderer. Hamburg und Bremen passierten 1921 bis 1930 rund 70 000 jüdische 
Emigranten. lieber zehntausend Personen fanden im gleichen Zeitraum in der 
Zentrale des Hilfsvereins in Berlin eingehende individuelle Beratung. 

»Korrespondenzblatc über Auswanderung*- 
und Siedlungs wesen“, das der Hilfsverein herausgibt, wird ein um- 
fassender literarischer Informationsdienst ausgeübt, 

, Iw ^927 ist der Hilfsverein der Permanenten Konferenz zum Schutze 

if*^r ndctCr , m ? L \ n{ ^igetreten und ferner dem Beratungskomkee für 
I luchclmgsangekgenhcitcn beim Völkerbund in Genf. Der Hilfsverein arbeitet 
aut dem Gebiete der Emigrationsfursorge zusammen mit jüdischen Gesell¬ 
schaften: so der 1927 gegründeten HICEM (Hias-ICA-Emigdircct) und den ihr 
an geschlossenen Organisationen, großen Vereinen in Europa und anderen Erd¬ 
teilen Die Jewish Colomzanon Association (ICA.) in Paris, mit der ihn schon 
vor dem Kriege enge Zusammenarbeit verband, fördert das Emigrationswerk 
des Hilfsvereins im Hinblick auf die großen Aufgaben, die ihm bei der Emigran- 
tentursorge innerhalb Deutschlands zufallen, durch namhafte materielle Unter¬ 
stützung. Institutionen, die dem Wandererschutz dienen, in Danzig und an 
der deutschen Westgrenze, gewahrt der Hilfsverein pekuniäre Beihilfen. Für 
den Bau des Durchwandcrerheims in Frankfurt a. M. hat er einen Zuschuß 
geleistet. 

Durch seine Emigrantenfürsorge entlastet der Hilfsverein deutsch-jüdische 
Gemeinden und Wohlfahrtsanstalten in erheblichem Maße. 


Der Hilfsverein leitet Geldbeträge weiter, die von Juden in Argentinien, 
Brasilien und Kanada für ihre Verwandten in Sowjet ruß] and, den RandBaateu 
und andern Ländern überwiesen werden und ihm durch Vermittlung der ICA. 
zugehen. In den Jahren 1923 bis 1930 betrug die Summe der Gelder, die sich 
aus sehr vielen einzelnen Ueberweisungcn zusammensetzt, rund 201 000 Dollar. 

Der Hilfsverein hat 1922 die Erziehung von Pogromwaisenk indem aus der 
Ukraine in Deutschland übernommen und sorgt für ihre beruf liehe Ausbildung, 
Er führt seit 1924 eine Hilfsaktion für ausländische jüdische Studierende in 
Deutschland durch. Für Studenten- und Waisenhilfe gelangten 1924 bis 1930 
356 000 RM. zur Verausgabung. 


186 














Der Hilfsverein har für den Bau von drei Ambulatorien in Rußland und 


deren Ausstattung 100 000 RM. bewilligt. Zwei Ambulatorien, eins in der 
Ukraine im Rayon Nikopol und eins in der Krim, wurden eröffnet. 

Als im Jahre 1928 die bulgarischen Juden durch ein Erdbeben aufs schwerste 
heimgesucht wurden, leitete der Hilfsverein sofort eine besondere Aktion ein* 

Anläßlich der Hungersnot, die einen Teil der bcsssrabisdien Judenhcit im 
Winter 1928/29 hcimgesucht hat, unternahm der Hilfsverein auf dringende Ge¬ 
suche aus Ressarabien ebenfalls eine Unterstützt! ngsaktion. 

Für Bulgarien und Bcssarabien konnten vom Hilfsverein rund 54 600 RM. 
zur Verfügung gestellt werden* 

Aus Anlaß der schweren Exzesse gegen die Juden, die im Sommer 1929 in 
Rumänien stattgefunden haben, wurde vom Präsidium des Hilfsvereins ein 
Protestschreiben an den Ministerpräsidenten Maniu gerichtet. 

Der Hilfsverein hat seine kulturelle Tätigkeit, die der Gesund¬ 
erhaltung und Produktivierung der Jugend gilt, in den letzten Jahren wieder 
in erhöhtem Maße aufgenommen* In Rumänien unterstützt er Knaben- 
und Mädchenschulen (Elementar- und Gewerbeschulen), eine Haushaltungsschule, 
ein Mädchenheim und die jüdische Volkshochschule. Audi zur Bewältigung 
~ ' ‘ undlcgender Bedeutung, des Problems der Berufsberatung, 



Zur Errichtung von Sommerkolonien für Kinder in Polen, wo die 
Jugend infolge der ungeheuren Hot der Gefahr physischer Verkümmerung aus- 
gesetzt ist, hat der Hilfsvcrcin 1930 30 000 RM. zur Verfügung gestellt, — 
Der Kinderfürsorge in Litauen hat er in den letzten Jahren besonderes 
Interesse zugewandt* Er hat das Kinderhaus in Kowno, dem eine hervorragende 
Bedeutung für ganz Litauen zukommt, unterstützt. Nach Zerstörung des 
Kinderhauses durd\ Brand, am 27* Januar 1930, hat er eine spezielle Sammlung 
eingeleitet: ein besonderes Damenkomitee wurde eingesetzt. Bisher wurden 
22 000 RM* aufgebracht, die für den Wiederaufbau des Hauses zur Verfügung 
gestellt werden* 

Dem Hilfsverein ist durch Vermächtnis des am 25. Oktober 1930 ver¬ 
storbenen Professors Haffkinc eine neue große Aufgabe auf kulturellem 
Gebiet anvertraut worden* Professor Haffkinc hat zirka anderthalb Millionen 
schweizer Frank zur Gründung einer Stiftung hintcrlassen und dem Hilfsverein 
die Verwendung der Zinsen zwecks Förderung von Jeschiwot in den Landern 
des Ostens — Polen, Rumänien, Litauen, Lettland, Ungarn — übertragen. 

Jüdischer Frauenbund KV, Sitz; Berlin N 24, Monbijouplatz 10, III* Vorsitzende; 

Bettina Brenner, Leipzig* Paula OUendorff, Breslau. 

Das Jahr 1930 hat dem J* F* B. keine Verpflichtungen zu größeren, kost¬ 
spieligeren Veranstaltungen auferlegt, wie das Vorjahr mit der Feier des 25jähri¬ 
gen Bimdesjubiläums und der Gründung des Weltbundes jüdischer Frauen in 
Hamburg* Zum Warschauer internationalen Kongreß zur Bekämpfung des 
Mädchenhandels im Oktober 1930 wurde kein Vorstandsmitglied delegiert; 
allerdings sah sich der Bund durch die sachkundigste Teilnehmerin, 
Fräulein Bertha Pappenheim, auf das beste vertreten. Von den zwei 



Veranstaltung ausgeführt. Sie hatte zum Thema: „Leben sg es takung der Frau 
in Beruf und Ehe“ und brachte den Zuhörerinnen durch Referate und Aus¬ 
sprache Belehrung, Klärung und Anregung für ihr weiteres Denken und Wirken* 


Die Ungunst der Wirtschaftslage brachte über die lokalen Verpflichtungen 
hinaus die vergrößerte Sorge um die beiden Heime des Bundes. Das Er¬ 
ziehungsheim in Neu- Isenburg bei Frankfurt a* M. hat unter der 


Leitung seiner Begründerin, Bertha Pappenheim, das 23, Jahr seiner Bewährung 
zurückgelegt* Seine in einer gärtnerischen Siedlung im Walde gelegenen vier 
Häuser beherbergen junge Mütter mit ihren Säuglingen, Kleinkinder, Schüle¬ 
rinnen und Schulentlassene. Mit dem Erzichungs- und Pflegepersonal kam die 


187 




- auf zirka , 60 - , Wenn . di = s « Stätte sittlicher Festigung und körDer 
- Kr3fC '# Ung mdl j fl °^ 1 mekr wa!l rgenommeii wurde, so lag das sidier 

s 8 : mtr^tcT aenden Bchörden und Gcmdnden -* «<* ■* 

rotwrgulug beaufsichtigten Kuraufenthalt, konnte die gegen das Vorfahr* f*r 

KE™.*“ 65 ^nehmen. Liegt iTOÄ SS& dai 

Zeidien der Zeit mit zunehmender Gesundfiemgefährdurtg. müssen auch mehr 
als früher F«ub« des Mittdstandcs für ihr Kind den HeimauChah! Zn £ 
hamdiensommerreise wählen, so spre^cn dodi am deutlichsten die bisher erziel- 

bemüht1«° 8 n> "a d f rC g ^° ntr0 £ j nd Befestigung eine nachgehende Fürsorge 
bemüht ist. Die Aufenthaltsraume der beiden Häuser sind luftig und hübsdh 
eingcnchtet, der Forderung der Gesundheitspflege ist überall peinlich Genüge 
Liäehath- ;!V“i detl ^L Unsdl de j Anstaltsarztcs im Berichtsjahr eine gröle 
an Minrfn ■ ,dltct WDrdcn *«• so , mußte - trotz der Knappheit 

genmnmen werden notwendl S e mnenbaulidte Verbesserung in Aussicht 

Für beide Heime mußten die bestehenden Freistellen und Hilfsfonds be- 
sonders herangezogen werden, und Spenden mußten aushelfen. 

A d Zentralste! 1 c für jü d. Pf Jcgescc llen wesen und jüd, 
A d o p fionsvcr m r t: 1 1u n g mit dem Sitz in E l b e r f e 1 d mußte in ihrer 
ratigkeit erschütternde Bilder von Kinder- und Mütternot erkennen: wirtschaft- 

Ah^h, in d’ P^ Crmt u n h Arb ™ s ™?M Berufssefiwierigkeit zwangen zur 
Abgabe an die Pflegestdle oder zum völligen Verzicht auf das Kind, das zur 
Adoption hergegeben wurde Es handelte sich überwiegend um Kinder deutscher 
^Staatsangehörigkeit, zur Hälfte waren die Väter Christen. Die Elbcrfdder Stelle 
sah eine besonders wichtige Aufgabe darin, jüdische Kinder aus christlichen 
j lege st eilen fort- und in jüdische Umgebung zu bringen, wobei streng indivi¬ 
duell vorgegangen und jede Härte möglichst vermieden wurde. Die Vcrrmtt- 
lungsarbeit hatte mehr denn je mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen i 
hier sind die staatenlosen und Ausländerkinder die unglücklichsten Opfer. 

In Ergänzung dieser drei Bundesein rieh tungen arbeitete der 1928 ein¬ 
gerichtete J u g e n d d i e n s t. Die Geschäftsstelle in Frankfurt a. M. meldete 
für 1930 an 150 meist aus Anstalten entlassene Jugendliche, die in ihrem Kampf 
ums Dasein, m ihren inneren Nöten beratenden und helfenden Beistand ee- 
runden haben, * 

Die B a h n h o f s h i 1 f e sah sich, neben ihrer im Namen liegenden Tätig¬ 
keit einer vorübergehenden raschen Hilfe, mehr als vordem durch Anfragen 
und Ermituungsaufträge aus den Östlichen Nachbarländern beschäftigt. 

Im Erziehungswerk des J. F, B. nahm die Hauswirtschaft als Voraussetzung 
und Vorstufe, wie auch als ^ eigener Beruf von jeher eine bedeutende Stellung 
ein, Abbau und Arbeitslosigkeit lenkten die Aufmerksamkeit noch mehr auf 
diese Ausbildung und die jüdischen Haushaltungsschulen. 

Im Sinne seines tief- und weitgreifenden Programms der Erziehung und des 
Frauen- und Kindersdiutzes arbeiteten die Ortsgruppen des J. F, B. und die zahl¬ 
reichen angesdilossenen Vereine, Breslau gründete ein Jugendheim und eine 
Haushaltungisdiule verbunden mit einem Altersheim, Berlin ein Altersheim. 

Die Bemühungen des J. F, B. um den Einfluß der Frau auf die Gemcmde- 
arbeit erzielten im vergangenen Jahr neue Erfolge durch Vermehrung der 
Frauensitze und durch Umänderung der Gemeindestatuten zugunsten des akti¬ 
ven und passiven Frauenwahlrechts in manchen Landesteilen, 

Schulungskurse Urt£ *. Ar b«tsgemeinsdiaf(eii förderten jüdisches Wissen und 
befruchteten die Arbeit. Nachrichtenaustausch mit anderen Organisationen» 
auch interkonfessionellen und ausländischen, Aufgaben- und Zweckgemcinsdhaft 
mit ihnen vergrößerten den Lebensraum des Bundes. 

188 
















Re ich saus seh uß der jüdischen Jugend verbände E. V. Sitz: Berlin N 24, Oranien¬ 
burger Straße 13—14. 

Der Reichsausschuß der jüdischen Jugendverbände ist im Jahre 1924 zunächst 
als Jugendbeirat der Zentralwohlfabmstellc der deutschen Juden begründet 
worden. Er stellt den einzigen Zusammenschluß der jüdischen jugendverbände 
aller Richtungen, ohne Unterschied der politischen und religiösen Gesinnung dar. 
Er vertritt 10 Reichsjugendverbände mit insgesamt etwa 20 000 Mitgliedern ins¬ 
besondere auf sozialem Gebiet und nimmt ihre gemeinsamen Interessen wahr. 

Der Reichsausschuß der jüdischen jugendverbände ist von den Reichs- und 
Staatsbehörden als Spitzenorganisation der jüdischen Jugendbewegung anerkannt 
und auch unterstützt worden. Dem Reich sausschuß ist cs gelungen, denjenigen 
Bünden, die bisher die Fahrpreisermäßigung zum Zwecke der Jugendpflege noch 
nicht in Anspruch nehmen konnten, die Berechtigung hierfür zu verschaffen. 

Auf die Initiative des Reidisaussdiusses sind nunmehr in fast allen Gro߬ 
gemeinden besondere Jugendrcssorcs geschaffen worden. In mehreren 
Großgc mein den, so insbesondere in Berlin, Breslau, Hamburg, Frankfurt, Köln, 
München, sind unter Mitwirkung der örtlichen Zweigstellen des Reichsaus- 
schusses jüdische Jugendheime eingerichtet worden. 

Die wichtigste eigene Schöpfung des Reichsausschusses ist das Jugend¬ 
erholungsheim in Seesen a. Harz. Das Heim steht unter eigener Ver¬ 
waltung des Rcichsausschusses und wird im Geiste der Jugendbewegung geführt. 
Es ist von Mai bis Oktober geöffnet und nimmt Jugendliche beiderlei Ge¬ 
schlechts, vornehmlich aus den Kreisen der Jugendbünde, zu einem mäßigen 
Fflegesatzc auf. b t 

Darüber hinaus hat sich der Reichs au sschuß stets bemüht, die jüdische 
Jugend an der sozialen Arbeit zu interessieren, sie zur Mitarbeit auf allen Ge¬ 
bieten der Wohlfahrtspflege anzuhalten, aber auch eine schöpferische Kritik 
vom Standpunkt der jungen Generation an der jüdischen Wohlfahrtspflege zu 
üben. Hierfür sind besonders die beiden sozialen Tagungen des Reichsaus¬ 
schusses in Seesen in den Jahren 1928 und 1929 von Bedeutung gewesen. Ein 
in Gründung begriffener Kreis von jungen Sozialarbeitern in Berlin versucht, 
die theoretischen Erkenntnisse dieser Tagungen in die Praxis umzusetzen. 

Zum Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß die Tugend, die sich im 
Reichsausschuß zusammengefunden hat, diesen Zusammenschluß auch außerhalb 
des Reichsausschusses, insbesondere auf dem Gebiet der Kulturarbeit, nunmehr 
schon seit Jahren betätigt. Die in einzelnen Großgemeinden bestehenden 
Schul en der jüdischen Jugend, an denen aus der Jugendbewegung 
hervorgegangene Lehrer der jüdischen Jugend die Gegenstände jüdischen Wissens 
nahebringen, sind der beste Beweis dafür. 

Die Hebräische Lehranstalt der jüdischen Gemeinde zu Berlin. Geschäftslcitung: 

Berlin-Grunewald, Trabcncr Straße 2. 

Die Hebräische Lehranstalt ist im Januar 1919 unter dem Namen Hebräische 
Sprachschule gegründet worden. Ihr Träger war bis zum 1. Juni 1925 der 
Jüdische Schulverein, Berlin. Danach übernahm die Jüdische Gemeinde die 
Schule in ihre Verwaltung. 

Die Hebräische Lehranstalt will ihren Schülern das hebräische Schrifttum 
von der Bibel bis zur Literatur der Gegenwart erchlicßen und sic zur Beherr¬ 
schung des Hebräischen in Wort und Schrift führen. 

Nach einer Einführung in die Sprache an Hand verschiedener Lehr- und 
Lesebücher geht man so rasch als angängig zur Lektüre der Bibel über, und 
zwar werden in der Unterstufe die leichteren erzählenden Texte behandelt, in 
den mittleren und oberen Klassen sind gemäß den fortschreitenden Kenntnissen 
der Schüler die prophetischen und poetischen Teile der Bibel Gegenstand des 
Unterrichts. Auf allen Stufen wird eine inhaltliche Vertiefung des Stoffs ange¬ 
strebt. Besondere Veranstaltungen von Lichtbilder- und anderen Vorträgen 
tragen zur Veranschaulichung des Gegenstandes bei. 


189 



Sfc uiSS““ BeK( ' rrSdlUnS des HebriKid *“ di «“> regelmäßige schrift- 

Lefato^riSS U£bUnS£n Werde " in aüen Klassen im Ans*]uß a n die 

‘kh. E iS | U ü- e 7 1 !r t k' rd i n t n /. r ! fi , nger ! llassen zunächst auf Deutsch erteilt. 
^ c h c , p LlX‘ rd t neb u" das Hebräische , als Unterrichtssprache eingeführt, bis 
cs schließlich in den oberen Klassen ausschließlich gebraucht wird 

. Da ,. dl f H “ rer 1 f*? ft der Hebräischen Lehranstalt nach Alter, allgemeiner 
und jüdischer Vorbildung außerordentlich verschieden gestaltet ist, so muß 
namentlich bei der Stoffauswahl und auch bei dem Gang des Unterrichts auf 
p* CS Ji Verschiedenheiten Rudisicht genommen werden. Es werden daher in 
Paralldkurscn möglichst homogene SdmIcrklassen zusammen gestellt Bei der 

Schül^R ^ LekCUrC W ‘ rd " a . tür . lidl f uch nach Möglichkeit den Wünschen der 
Schüler Rechnung getragen. Die Anstalt ist gegenwärtig in acht Stufen gegliedert, 
mr viele von ihnen bestehen Parallelklassen, insgesamt umfaßt die Schule 

ans^rhT 11 mlt 2 Äi ka 500 S * Ü l er , n ' Uie Teilnehmer der Kurse setzen sich 
aus Schülern im Alter von 13 Jahren aufwärts, Studenten, Kaufleuten und 
Lehrern zusammen. 


DIE WAHRHEIT 

OESTERREICHISCHE 

JÜDISCHE 

WOCHENSCHRIFT 

ERSCHEINT JEDEN FREITAG 

mit den 

Veröffentlichungen der „Union dcutschösterr. Juden” 

Und den 

„Amtlichen Verlautbarungen der Israelitischen Kultus- 
gemeinde Wien” 


REDAKTION UND ADMINISTRATION: WIEN D, 
HEINESTRASSE 13 — TELEFON R 46-2-16 B iso 


190 












INHALTS-VERZEICHNIS 


Seite 

Vorbemerkung .* * ^ 

1. Teil 

Die Berliner Jüdische Gemeinde im Jahre 1930. Von Leo Kreindler . . 5 

Die Berliner jüdische Bevölkerung. Von Herbert Philippsthal.*3 

Die Juden im deutschen Geistesleben der Gegenwart. Von Dr. Philippsthal 23 
Der jüdische Kultbau. Von Alexander Beer ■ 34 

Die jüdische Wohlfahrtspflege in Deutschland, Von Dr, S, Kaliko ... 41 

Jüdische Siedlung in Deutschland, Von Martin Goetz ...**** 52 

Wert und Wirken der jüdischen Kreditgenossenschaft, Von James Gold¬ 
schmidt .. - 56 

Krankheiten der Juden mit Berücksichtigung der einschlägigen Badekuren. 

Von Dr. Julian Marcuse . ... 6J 

Die Schallplatte im Dienste des jüdischen Gottesdienstes. Von Dr. Hermann 

Schildberger *■....*■*.***••••*•*•• ^ 

Nekrologe 

Ludwig Haas . . 72 

Marc Rosenberg .73 

Ludwig Stein . , • . ..* , * *■*«■«* * 74 

Eugen Goldstein .■ * ■ « 75 

Rudolf Schildkraut *.**■•*■ 76 

Abbildungen 

2. T e i 1 

I. Gesamtorganisationen und deren Berliner Organisationen « . - * 77 

II, Vereine für Kultus .* *.* 

III. Kulturelle Vereine ^ 

IV* Propalästinensische Vereine ..99 

V* Wohlfahrtsvercine . . , . * * ****** 101 

VL Frauenvereine * . *..* - * • 115 

VII. Vereine für Gemeindcarbeit . . »'.,*.**•.** 12D 

VTIL Berufsorganisationen , . 122 

IX* Hcimatvereine * 125 

X. Jugendvereinc . . 1}2 

XL Vereine ehemaliger Hörer, Schüler und Zöglinge , * , * * . * 135 

XII. Studentenvereine » * 137 

XIIL Sport- und Turnvereine ............139 

3. Teil 

Berliner Gemeinde-Verwaltungen und Emriduungen 141 

Vorstand —* Repräsentantenvcrsammhmg ....... 141^143 

Was leistet die Gemeinde für meine Steuern? 143 


191 

































Cultui Seite 

Sprechstunden der Rabbiner ^ , ^45 

Plätzcvcrmietung * , * „.. , 14 ^ 

Badeanstalten, Trauungen» Barmizwah ...... . . * . . 

Friedhof swesen ,.. ^47 

Bildungswesen 

Profanschulen der Gemeinde , , , . . # 14 g 

Die übrigen jüdischen Profanschulen 15 Q 

Berufsausbildungssiätten , * . . . ... * t 54 

Wissenschaftliche Institute ...... .... ... 152 

Gesundheitswesen 

Poliklinische Sprechstunden im Krankenhaus.* , . . 135 

Weitere Berliner Gemeinden 

Synagogen-Gemexnde Adaß-Jisroel ............ 154 

Jüdische Reform gemeinde .. 156 

4. Teil 

Die Jüdischen Gemeinden in Deutschland ............ 157 

5. Teil 

Tätigkeitsberichte 

Preußischer Landesverband jüdischer Gemeinden.173 

Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden.173 

Oberrat der israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs . . 173 

Landesverband der israelitischen Religionsgemeinden Hessens . . . 179 

Landesverband der Anhaitischen Israelitischen Gultusgememden . . 179 

Verbandsausschuß der Lippischen Synagogen-Gemein den .... 180 

Thüringischer Landesverband israelitischer Gemeinden * * , . , 180 

Deutsch-Israelitische Gemeinde .. ISO 

Deutsch-Israelitischcr Gemeindebund ............ 181 

Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens . ... 182 

Verein zur Abwehr des Antisemitismus .. .183 

Reichsbund jüdischer Frontsoldaten E. V. . . .. .184 

Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden. ■ 185 

Hilfsvercin der deutschen Juden ............. 186 

Jüdischer Frauenbund E.V, .............. . 187 

Reich sausschuß der jüdischen Jugendverbände E. V. ...... 189 

Die Hebräische Lehranstalt der jüdischen Gemeinde zu Berlin . « 139 

Abbildungen 

1. Porträts: Gerson Simon, Eugen Caspary, Prof. Dr. Adolf Marcuse, Dr. Lud¬ 

wig Haas» Prof. Dr. Ludwig Stein, Prof, Dr. Eugen Goldstein, 
S. Fischer, Carl Neuberg 

2. Synagogen bilder: Berlin (Prinzregentenstraße), Plauen, Marlenwerder 

3. Bilder vom jüdischen Sport 

4 . Zwei Bilder vom Isenburger Heim des Jüdischen Frauenbundes 

5. Jüdische Kriegerdenkmäler 


192 


LEO BAECK 
I1JST IT ins 

NEW Y0B£ 




















































'jfotelfiihrer 


VERZEICHNIS 


DER IM JÜDISCHEN JAHRBUCH ENTHALTENEN HOTELS 

Die nachstehenden Hotels empfehlen sich den Lesern des Jüdischen Jahr¬ 
buches und sichern beste Aufnahme und aufmerksame Bedienung zu : 


Allenberg u Erzgeb.: Berghof 

Raupen nest *»•■**** 
Altenburg I. Thür,: Hotel Thü¬ 
ringer Hof . ■ * - - ■ - 1^6 

Andermatt * St. - Gotthard - Paß: 

Danioth's Grand Hotel . . * 1% 

Anger munde: Hotel Berliner Hcf 196 
Ansbach: Vereinigte Betriebe 

Hotel Goldener Stern u. Hotel 
Deutscher Kaiser ..... 196 

Arras (Frankreich): Grand Hotel 
du Commerce ->*•** 197 

Arosa (Schweiz): Hotel-Pension 

Bristol 197 

Augsburg: Hotel Drei Kronen » 197 

Palast-Hotel Drei Mohren . . 197 

Baden-Baden: Haus Reichert . * 197 

Hotel Atlantic.197 

Frankfurter Hof.197 

Schwarzwaldhof . *_ » ■ * I9S 

Waldhotei Der Selighof . * . 198 

Bad-Hotd Zähringer Hof . 198 

Baden weiter: Hotel Römerbad . 198 

Bad Gastein (Salzburg): Grand 


Hotel de l'Europc.198 

Der Kaiserhof . 65 

Bellagio (Conto-See): Gd. Hotel 
Florenee 198 

Bellinzona (Schweiz): Hotel Bahn¬ 
hof-Terminus ....... 198 

Berchtesgaden: Grand Hotel und 
Kurhaus . . * . * . « . . 199 

Berlin: Alexandra-Hotel U. Restau¬ 
rant Saalburg ....... 199 

Hotel Gcrvinus.199 

Hotel Hollstein.199 

Hotel Russischer Hol ...» 199 

Hotel Der Sachsenhof .... 200 

Victoria-Hotel ...... 200 

Hotel am Zoo.* 200 

Berneck i. baycr« Fichtdgeb.; Bubcs 
Hotel . . ....... 200 

Bielefeld: Hotel zur Krone . . . 200 

Blankenburg (Harz): Bahnhofs- 
Hotel ......... 200 


Hotei Weißer Adler .... 201 

Bou lugne - sur - Mer: Hostellerie 

Excelsior . .201 

Bremerhaven: Goßler's Hotel . . 201 

Brückenberg i. Riesengeb.: Hotel 
und Terrassen Wang .... 201 

Brunnen am Vierwaldstättersee: 

Hotel Metropole au lac . , 201 

Ostseebad Brunshauptcn: Hotel 

und Pension Parsdie .... 201 

Burgfluh b. Luzern: Kurhaus und 
Erholungsheim* Familie Wigger 201 
Cannes (Frankreich): Hotel d’Al- 
sace-Lorraine ....... 202 

Pension Du Midi ...... 202 

Carezza al Lago (Dolomiten): 

Latem arhotcl , . .... 202 

Chcsieres-Villars: Hotel Belvedere 202 
Chur (Schweiz): Hotel Weißes 

Kreuz . 202 

Cigale auf Lussin (Istrien* Italien): 

Hotel Helios und Depcnd. . . 202 

Coüe Isarco (Gossensaß, Prov. 

Bozen); Hotel Pension Gudrun 203 
Cuxhaven: Hotel Atlantic . . » 202 

Davos-Dorf; Hotel Meierhot , * 203 

Dresden: Belvedere, Brühlschc 

Terrasse ....... 203 

Düsseldorf: Hansa-Hotel . . . 203 

Eberswalde: Pinnow's Hotel . 203 

Bad Ems: Hotel Staat!» Kurhaus 203 
Falsterbo (Sehwed.): Falstcrbohus 
Hotel ......... 204 

Florenz, Piazza Unita Italiana: 
Grand Hotel Bagüom .... 204 

Forchheim (Oberfranken): Hotel 
National ........ 204 

Frankfurt a. M.: Hotel Excelsior 204 
Hotel Monopol-Metropole . . 204 

Hotel Stuttgarter Hof .... 204 

Hotel Vier Jahreszeiten . . . 204 

Freiburg L B»: Freiburger Hof 205 
Hotel Minerva ...... 205 

Bad Freienwalde fOdcrh Heucrs 

Hotel . . . . *.205 

Garmisdi: Hotel-Pens. Ohlsenhof 205 


13 


193 


































Hotel Riesscrsee . 

Hotel Witrelsbadi. 

Gernrode a. Harz: Hotel Mark¬ 
graf Gero 

Gerolstein (Eifel); Hotel Dolomit 
Gotha: Bahnhofshotei Lange . 

Schloßhotel.. t 

Hotel Stadt Coburg . 

Graz (Steiermark); Hotel Erzher¬ 
zog Johann 

Grindelwald: Hotel Belvedere 
Haag (Holland): Grand Hotel 

Central ... . 

Bad Hall: Hotel Lauf „ 

Halle; Hotel Europa * . . . . 

Hamburg: Streiks Hotel . * . . 

Hannover: Hotel Deutsches Haus 
Hotel Mußmann . . 

Bad Harzburg: Hotel Schlemm , , 

Hotel Viktoria.. 

Hayn au i, Sdiles.: Hotel Deutsches 
Haus 

Helgoland: Victoria-Hotel u. Rest. 
Herford: Hotel Herforder-Hof 
Heringsdorf; Strand-Hotel . . . 

Herrenalb; Kurhotel und Pension 
Sonne , , . , . . * . 

Hüter fingen (Thunersec) b* Inter- 
laken; Hotel Bellevue au lac 
Hirschberg i. Riesengeb.: Hotel 
Drei Berge 

Höchenschwand: Hotel u. Kurhaus 
Höchen di wand G, m. b, H*. . 

Hohenschwangau (Bayern): Hotel 
und Pension Alpenrose . * . 

Hotel Haus Müller * * . , 

Holzminden: Hotel Reichskrone 
Bad Homburg: Hotel Kaiserhof . 
Hotel Minerva ...... 

Hornberg (Baden): Post-Hotel 
Ilmenau i, Thür,; Hotel z, LÖwcra 
Interlaken (Schweiz); Hotel Roya! 
St* Georges (Rcichshotel) . * . 

Hotel Scbweizcrhof . * . . . 

Jerusalem; Göldsmit House 
Karlsbad: Villa Erlkönig * . . . 

Kassel: Hotel Kasseler Hof . . 

Hotel Handelshof . . * * * 

Kleinglienicke - Neubabelsberg: 

Hotel - Restaurant Waldfrieden 
Koblenz: Conti neu ul-Hotcl . . 

Hotel Monopol-Metropol * . 

Köln: Hotel Bayerischer Hof . . 

Edenhotel 

Hotel Reichshof ...... 

Kopenhagen: Tumt-Hotel * * . 

Krefeld: Wilmcroth's Hotel Stadt 
München 

Küstrin-N.: Victoria-Hotel * . * 


Leer (Ostfried.) Bahnhofs-Hotel 212 
Leipzig: Handels-Hotel , * .212 

Die Hauptbahnhofsgascstättc zu 
Leipzig ........ 212 

Hotel Sachsenhof . . . , * 212 

Hotel Viktoria . ... 212 

Les Avant« ob Montreux: Grand 

Hotel ... . , . 213 

Bad Liebenzell: Hotel Adler m. 
Depend* 213 

Elotel Ochsen . * . , . 213 

Liege - Belgiqne: Grand Hotel 
Moderne 213 

Liegnitz; Hotel Rcidtshof . . * 213 

Linz a* d. Donau: Hotel Wcin- 
zinger vorm* Erzherzog Karl , 214 

Lörradi (Baden): Hotel Hirschen 214 


Lugano: Hotel-Pension Diana . * 214 

Lugano-Paradiso: Esplanado-Hotel 

Ceresio ..215 

Luzern: Grand Hotel Europe * . 214 

Lyon: Hotel Bristol . . , , . 214 

Madonna di Campigho (vorm. 
Südtirol), Italien: Hotel u. Pen¬ 
sion Sa voia-Neumann . . . . 215 

Mailand: Grand Hotel Continental 215 
Mainz: Hotel Mainzer Hof * . , 215 

Mannheim: Palasthotel Mann¬ 
heimer Hof ....... 215 

Park-Hotel 215 

Wartburg-Hospiz . . * . * 21b 

Marienbad: Hotel Leipzig * . „ 216 

Parkhotel Waldmühle.21b 


Meiringen; Hotel Brünig-Termmus 216 
Mcndola: Grand Hotel PencgaJ . 216 

Mentonc (franz* Riviera): Grand 
Hotel (Wyders Grand Hotel) , 216 

Meppen (Ems): Germania-Hotel 216 
Merano (Italien): Grand Hotel 


Bristol , * . . . . , . 21/ 

Bad Mergentheim: Kuranstalt 

Hohenlohe mit Haus Olga . . 217 

Meschede; Industrie-Hotel . . . 217 

Mittenwald i. Bayern: Hotel Post 217 
Molde (Norwegen); Alexandra- 

Hotel ... ... 217 

Montreux: Hotel Continental a.See 217 
Palace Hotel * . . . . . . 2iu 

Hotel du Parc 6c Lac . . . * 21 8 

Mühlhausen i. Thür,; Bahnhof- 
Hotel Hohenzollern .... 218 

München: Hotel Bamberger Hoi . 218 

Nagold: Hotel Post . . . . ■ 218 

Bad Nauheim: Sdi uck ha rdts Pri vat- 
Hotel , * . * . . . - - ■ 218 

Neapel: Hotel-Pension Villa Mar- 
tinelli Posillipo . .... 218 

Hotel Santa Lucia . * * . . 219 


205 

205 

205 

205 

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211 

211 

211 

212 

212 

212 


194 






















































Neuruppin: Bcrnaub Hotel . 
Neustadt i. Sachs.: Hotel z. Hirsch 
Nicc (Alpes - Maritimes), Frank¬ 
reich: Lc Grand Hotel ♦ 

Nizza: Hotel Atlantic . , . , * 

Nordseebad Norderney: Strand- 

Villa Pieper . *. 

Nürnberg: Hotel Goldner Adler 
Hotel WitteUbach . * * . * 

Oberstdorf: Hotel-Pension Rubi- 
haus .......... 

Oeynhausen: Herberb Kurhotcl 

Hohcnzollern - Hof / Hotel Vic¬ 
toria 

Osnabrück: Hotel Schau mburg . 
Palermo: Hotel Savoia , . . . 

Pallanza: Majestic Grand Hotel 
Papenburg: Hotel Hilling 
Plau i. Mecklbg.: Kurhaus Silber- 
rrmjhle ......... 

Bad Po fein: Hotel Preußenhof . . 

Pontresina, Engadin (Schweiz): 

Hotel Pontresina A + -G. . . 

Potsdam: Zum Einsiedler . * . . 

Prag: Hotel Paris.- 

Rathenow: Hotel Deutsches Haus 
Ravensburg: Bahnhofbotel Hilden- 
blind 

Reutlingen; Hotel Kronprinz . . 

Reutte (Tiro!): Hotel Goldener 
Hirsch 

Rheinsberg (Mark); Hotel Zum 
Alten Fritz 

Ricderfurka; Villa Cassel . . . 

Riga: Excelsior-Hotel , , . . . 

Riva a. Gardasee: Keinathb Hotel 
Sole .......... 

Rom: Fbchcrb Park-Hotel . * . 

Rothenburg o. d. Taubei: Hotel 
Goldener Hirsch ...... 

Rübeland (Harz): Hotel Bodetal- 
Grünc Eiche ....... 

Hotel u, Pens. Hermannshöhle 
Bad Salzbrunn: Kurpark-Hotel 
Salzburg: Hotel Habs bürg . * 

Bad Salzschlirf: Hotel Wüsthofen 
Satz Wedel: Hotel Deutscher Hof . 
San Remo: Grand Hotel de la 
Mediterranee 

st. Margen (südl. Schwarzw.): Gast¬ 
hof Zum Hirschen . 

Hotel u. Kurhaus Goldene Krone 
3t, Moritz-Engadin (Schweiz): 
Hotel Albana ....... 

Grand Hotel du lac . . . . 

Hotel la Margita 


219 

219 

219 

219 

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224 

224 

225 
224 
125 


Neues Posthotel.. 

Sdiliersee (Bayer. Hochland): Lei- 
zinger Hotel Wittclsbadh . 

So Id in (Nm,j: Hotel Moutoux . 
Bad Tarasp - Schute - Vulpera 
(Schweiz): Hotel Belvedere . . 

Stockholm: Hotel Patricia . . . 

Stölpchensee (Berlin - Wannsee): 

Haus Alsenbrück , , . « . 

Stuttgart: Hotel Marquardt . . . 

Taormina (Sizilien): Hotel Metro¬ 
pole .......... 

Thale: Heimburg Hotel und Bier¬ 
klause ......... 

Titisee: Schwa rzwald-Hotel am See 
Bad Tölz: Kurhotel Kaiserhof . 

Kur- u. Badehotel der Jodquellen 
Triberg l. Sdtwarzw.: Hotel zur 
Sonne 

Triest: Hotel Continental 
Venedig: Hotel Internationa! . . 

Vculettes - les - Bai ns (Seine Inf.): 

Grand Hotel de la Plage . . . 

Villingcn: Kurhaus-Waldhotel . - 

Walchensee: Hotel Einsiedel 
Waren a. Müritzsee: Hotel Ware- 
ner Hof 

Wengen (Schweiz): Hotel Wald egg 
Wernigerode (Harz): Hotel Monopol 
W ien: Hotel Egerländer . . . . 

Hotel New York . . . . * 

Wiesbaden: Eden-Hotel . . . . 

Hotel Kaiserhof ...... 

Hotel Metropole . . . . , 

Hotel Quisisana . * . . . 

Palast-Hotel ....... 

Viktoria-Hotel ...... 

Wiessee a. Tegernsee: Kurhaus- 
Pension Askama ...... 

W'ildbad i, Sdtwarzw.: Hotel Con- 
cordia .......... 

Bad Wildbad (Wiirtt.): Sommer- 

berghotel . . 

Wilhelmshaven: Hotel Loheyde . 
Bad Wimpfen a. N.: Kurhotel und 
Gaststätte Mathildenbad . . . 

Wittenberg (Bcz. Halle): Hotel 
Goldener Adler ...... 

Gaststätte Balzer . . . . 

W r öifelsgrund: Kur-Hotel Tyroler 

Hof .. 

Bad Wörishofen: Kurhaus Eichwald 
Zeitz: Hotel Kronprinz . . . . 

Zürich: Hotel Eden au lac . . . 

Zwickau i. Sa.: Hotel Wagner . . 


225 


225 

225 

225 

226 
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XV 
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ir 


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Antisemit.. 82 

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Achitscr ....... J02 

Adaß Jacob.87 

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d. Interessen . ... 122 

Adaß Jisroel» Ijr. Syn.- 

Gcm. . ,.]54 

Adaß Jisrocl* Schulen d* 

Isr. Sy n.-Gern. . . . 156 

Adal* jisroel t Frauen v. . 116 

A ct[J Sdiolaum , . . . 88 

Agudas Achim, Humani¬ 
tät sloge 101 

Agudas Achim, Frauenloge 116 
Agudas Jisroel .... 87 

Agudas Jisroel, Jugend¬ 
gruppe ...... 02 

Agitdaili Achim .... 83 

Ahäw.th ...... 101 

Aha was Achim, Syn.-Vcr. SS 

Ahams Reim.I{J3 

Ahawas Sdiolaum, Frau- 
enver. ...... Ub 

Ahawas Sdiolaum, Syn.- 
Ver. ....... 88 

Aha was Zion.8s 

Akademie, Ver. l. Grün¬ 
dung u. Erhaiig, einer —* 9d 
Akademischer Ver. f, jüd. 

Gesdt, u, Lit* (A.J.G.V.) 137 

Akiba-Eger-Loge , r . 79 

Alte Synagoge. Ver. f. d. 

Inter, . . < . „ . 120 

Ackere ei bimd Kameraden . 135 

AJrershiJfe, jüd. . . 102 

Ansdtei Chesscd . . ... 126 

Antisemitismus, Ver. 

Abwehr E, V. . . S2 

Arbeiter! Ürsorgeän . 82 

Arbeitcrkukurveretpi * . 96 

Arbeitsnachweis, Akad. r 102 
Arbeitsnachweise, Arbeits- 

K*m.103 

Arbeitsnachweise. Ver, 

Zentrale f* jüd. , . . 80 

Auerbach-Loge, Bert Iki Id . 78 

Au er bachsdte W a isenin sta It 103 
Ausbildung v. RcNgicms- 
lehrern ... 151 

Aus sch Tauwaus, Fraucn- 
hilisv. ...... 116 

Ausseh Tau w aus. ^ oM- 
tätigkeitsv.103 

Bach ur im-Verein . , . 137 

Badeanstalten, rituelle , . 146 

Bar-Kodtba-Hakoah . . 139 

Barmizwahk naben r , . 146 

Beamten, Ver. d. — d. 

jüd. Gern. ..... 122 

Bccrdigimgs wesen . . . 147 


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Bcth Hadiassidim Mera- 
domsk ...... 88 

Betli Hamid rasch . , . 88 

Beth Ham. Schorn, Schabb. FS 

Reth Jacob, Syn.-Ver* 89 

Reih Sdiölaum , . . , 89 

Beth Zion 89 

Bibliotheken d. Gern, , j 52 
Blju-Güld-Wciß, erst, jüd* 

L a wn -Ten n i s -Tu r n i e r- 
Klub . . , . , . , 140 

Blindenanstalt, Jüd, — f. 
Deutschland .... 303 

Boche row, A rbeitet kult ur- 

vtf.% 

Bodenkultur verein . , , 104 
Boehm-Stiftung .... |Q4 

flojaner Chassldim ... 89 

Hrombergcr, Ver. der — 126 

Bukcr, Ver. der — . . , 126 

Bund jüdischer Akadem. 137 

Caro, Math., Frauen- 

Wohlf.-V.116 

Central verein deutsch. 
Staatsbürger jüd. Gl. 
(C.-V*) ...... 83 

C*-V*, Landes'verband Isr. 

— Bin. 83 

Charlottenburg, jüd, Reli- 
glonsgcnt. ..... 89 

Chewra cz Chajim . . 89 

Chcwra Kadiseh a . , , 104 

Chrzanower, Hil fsver. d,— 126 

Hcrmann-Cohen-Stiftung 96 
Czortkdr, Klaus , . . . . 89 

Czortkower, Ver. d. . * 89 

Dahlcmia, Freie jüd, Verb, 138 
Darlehnskasse, Jüd, , . 106 

Deutsch -Isr. Gern, - Bund 

(D.LG*B).77 

Deuisdi-Jüd. Jugendgcm. 133 
Di na - Nauen - Cohmrche 

Stiftung. 136 

Dombrower* Ver, d. — . 89 

Eger-Loge, Akiba . . . 79 

Emigdirect ..... 105 

Erhaltung, Ver, z. — d. 

überlieferten Judentums. 120 
Frholungsfürsorge jüd. 8t, 103 
Erholungszentrale f« jüd. 
Kinder ...... 104 

Erziehungsamt alten, Ver. 

d. Leiter u. Leiterinnen 124 
Hsra, Jugendbund ... 133 

Esra, Ver* z. Ford. jüd. 

Ansiedl. . * . , 99 

Esras Nuschim, Frauenv, 117 
Erras Sekenin . . . . 105 

Eviner, Ver. d. . * - 126 


F.veska, Club jüd. junger 


Mädchen.133 

Eveska, jüd. Lawu-Ten- 
nis-Club ..... 140 

Fz-Chaim ...... 10i* 

Familienfursthuug, Ges* f, 
jüd* % 

Fasanen stra&e, Sy n,-Ver, 120 
l-endicl-Logc, Julius . , 79 

Ferienkolonien, Ver, f. — 105 

Frauen* Verband jüd. — 
f, Palästina-Arbeit . , 101 

Frauen, Ver* jüd. — Grofi- 
BerÜns ....*. 117 

Frauenarbcirsgem* f, Palä¬ 
stina * * . , * * H8 

Frauenbund, Jüd. —■ * * 115 

Frauenbund, Verb* Berlin 115 
Frauen gruppe f. d. Inter. 

d, orthodox. Judentums 117 
Erauenhille, Isr. — Char- 
1 Ottenburg ., ... 116 

Frauenhilfsverein. Isr. . 116 

[‘rauen - Untcmüizungs- 
verein, Isr* . . . . 119 

Frauenver* v* 1833 - , . 116 

Frauen-Verein Es ras Nu- 
schim * , , * * . . 117 

Frauen Vereinigung, Jüd. — 

nation..* 118 

Frauen - Woblfahrtsvcr. 
„Mach. Caro" . . . 116 


Freie jüd, Volkshochschule 9S 
Freie Verein, f* d, Inter, 
d. Orthodox, Judentums 87 
Friedenau - Steglitz, Re!.- 

Ver.* . . 89 

Ffiedensbimd, jüd . . 82 

Friedhofswesen ... 147 

Er E cd rieh ■ W Hb elm- V ic to- 

ria-Stift *.77 

] ürsorgeverein f. hitfL 
jüd. Kinder . * * * 1C7 

Gefährdeten Fürsorge, Jüd* 81 
Geiger-Loge* Abraham , 79 

GeraeinJerabb. Spredist. . 145 

Gemeinde - Ver., Neuer 

jüd. —.120 

Gemeinde-Vom and der 
Herl. jüd. Gern. . * . 141 

Gemeinden in Deutsch¬ 
land, jüd.157 

Gemilus Chassodtm, L rau¬ 
en ver. ...... 317 

Gentilm Chassodim, 

Wohlt.-Ver.IDS 

Gerer Cliassidim ... £9 

Gesamtarchiv d, deutsch. 

Juden . ... 154 

Gesdiidue u. Lit.„ Verb, 
d Ver. f. — . . . . 97 


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Gerichte u Lit., Vcr. t 

jüd. —. 

Geschichte u. Lit., Akad. 

Vcr. f. jüd. 

Gesellschaft z. lörd. d. 
Wissenschaft d. Juden¬ 
tums . 

Gewul Tauw, Frauenver- 

cinig.. 

Gewul Tauw, Humani- 

tätsver. 

Gnesener, Vcr. d. — . • 

Gratzer, Ver. d. — . . 

Grenadierstr. 37. Synv. . 
Grenadierstr. 42, Klaus 

Czortkor. 

Grenadierstr. 43, Synv 
Gruncwald, Synagogenver. 

Hachnassath Kallah . . 

Hakoah . 

Handwerk, Gesellsch. 
Verbreitung d. —s und 
des Ackerbaues . . - 

Handwerker, Vcr. selbst. 

— jüd. Glaubens . . 

Handwerker, Wohltätig- 
keitsver. d. österr. — 

in Bin. 

Handwerker, Zentrmiverb. 

jüd. —. 

Handwerks- u. Handlungs¬ 
gehilfen, Ver. jüd. — 
Hapoel-Hazair .... 
Harmonie, Sängerbund 
Hebräische Lehranstalt d. 

Gern.. 

Hcchaluz. 

Heinuthaus u. Volksküche. 

lsr. 

Heime d. Deutsch - lsr. 
Gcmcindcbd., Kurato¬ 
rium für die — . . . 

Hermsdorf, Religionsvcr. 
Hilfskasse f. isr. Kantoren 
u. Kultusbeamte . . . 

Hilfskomitee f. Palästina 
Hilfsver. der deutschen 

.7. den . 

Hilfsver. t. jüd. Studie¬ 
rende ........ 

Hilfswerk, jüd. 

Hochschule f. d. Wissen¬ 
schaft d. Judentums . . 

Hochschule, Ver. ehern. 

Hörer d. — .... 

Humanität, Fraucnlogc 
Humanitas, Isr. W'ohlt.- 
Ver. 

Ui (Jüd.-Lib. Jugendver.) 
Inowrazlawcr, Vcr. d. — 
Ivria, Ruderklub . . . 

Janowitzer, Ver. d. — . 
Jehuda-Halevi-Loge C il 
Jerusalcm-Bibiioth.-Ges. 
Jeschuoth Jakob .... 
Jewish Agency .... 


106 


1C6 


151 


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Jugendverbände, Landcs- 
aussdiuß d. jüd. — . . 132 

Jugendverbände, Rcichs- 
aussdiuß d. jüd. — . 
Jugendbund, Jüd. . . 

Jugcndgem., Deutsch 

jüd. —. 

<lli) Jüd.-Üb. Jugendver. 
Jungjöd. Wanderbund 

Kadimah . . 

Kaiserstraße, Syn.-Ver. 
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Kameraden, Acliercnbun», 
Kantoren, Gr.-Bln., Vcr 

a. - . . . ;.'V . 

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Isr. Vereinig.90 

Kartell - Convent deutsch 
Stud. jüd. Glauben 

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Kempcncr, Hilfsver. d 
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Keren Kajcmeth 
Kinder, jüd. Lrholungs 
zentr. f. — . . . . IC4 

Kinder, Fursorgev. für 
hilf!, jüd. - . . . 
Kindergarten, lsr. . . 

Kinderheim, Jüd. . . 

Kinderhilfe, Jüd. . . 

Kindcrlesestuben . . 

Knabcnmittclschulc . - 

Knabenschule, ehemalige 
Schüler .... 
Knabenvolksschulc d.Gcm 
Kncsseth Jisroel, Schule 
d. -. 

Kotylincr, Vcr. d. — . 
Kochschule der Gemeinde 
Koimarer, Vcr. d. — 
Kolonisationsgesellschai t 
Konservative Verein. 

Jüd. 

Kottbuser Ufer, Syn.-Ver 
Kranken- und Pflegean¬ 
stalten .81, 

Krankenpflegerinnen, Vcr 

f. jüd. — .... 

Krankcnschwcttenmation 
d. Bcrl. Logen U.O.B.B 
Krcditv. f. Handel 
Gewerbe . . . 

Krotoschincr, Vcr. d. 
Kulturarbeit, Verb, jüd 
Frauen f. — in Palästina 
Kunstsammlung d. Gern 

l.abischincr, Ver. ehern. — 127 

Landesausschuß der jüd. 
Jugendverb. Bin.-Bran¬ 
denburg .132 

Landesverb. jüd. Gern., 
preuß. — .... 78 

Lehrer u. Lenrcrinncn, \ . 
gesetzestr. *•« . . . . 125 


Lehrer, Wissenschaft!. Ver. 

jüd. -.«« 

Lchrerhort .123 

Lehrcrinnenheim .... 109 

Lehrerschaft u. Jgdwohlf. 82 
Lehrerverb. i. Pr. . - 124 

Lchrcrver., Rcichsvcr. 124 

Lehrlingsheim Pankow 1C9 
Leiter u. Leiterinnen jüd. 

Anst.124 

Levctzowstr., Syn.-Vcr. — 121 

Lew Jehudo.90 

Liberale Syn. Norden . . 90 

Liberale Syn. Osten . . 91 

Liberale Syn. Westend 91 
Liberaler Vcr. f. d. Ange- 
legenh. d. Jüd. Gern. 120 


Liberales Judentum, Vcr. 

87 

Lichtcnbcrg, 

Isr. Verein v. 

91 

Lichtenberg, 

Orthodox. 


Syn.-Vcr. 


91 

Groß-Lichtcrfcldc - Lank- 


witz, lsr. 

Relig. - - 

91 

Liga f. d. 

arbeit. Pala- 



stina i. Dcutschl. . . 100 

Linas Hazcdck limn. 

Awelim .1C9 

Lindenstr.. Syn.-Vcr. — 121 

Lippmann Tauß, Syn.- 

Ver. —.91 

Lippmann Tauß, ehern. 

Schüler.136 

l.issarcr Hilfsver. . . . 128 

Lebsenscr. Vcr. d. — 128 

Logen U.O.B.B.78 

Logen U.O.B.B., Schwe¬ 
sternverb.117 

Logen, Frauen ver. d. 

Bin. -.118 

Logenheim U.O.B.B. . . 108 
Loslaucr, Vcr. d. . . 178 
Louiscnstädt. Brüdcrvcr. 

Ahawax Reim .... Ö8 
1 üt/owstr., Syn.-Ver 121 

Madisikch Tauroh . . 91 

Mädchenheim Potsd ..» lC9 
Mädchcnmiticlschule . . 148 

Mäddtcnsduilc, Erste Ver¬ 
einig. ehern. Schülerinnen 

d. —.136 

Mädchcnvolksschulc d. Gern. 149 
Maginc Reim .... 109 

Maccaki. Box-Klub — . 139 

Makkabi, Tum- u. Sport¬ 
verb. —.139 

Märkisch-Fricdland, Hilfs¬ 
ver. f. -.128 

Ma/.miach Jcschuah ... 91 

Mescritzcr, Ver. cL — .128 

Mietc-Hilfsvcr.109 

Mikwoaus.146 

Mitrachi. 86 

Misrachi, Zcirc — ... 135 

Mittelschulen d. Gern. 148, 149 
Moabit und Hansabczirk, 
Syn.-Ver. — . . . 92 

Mögen Dowid, Syn.-Ver. 90 













































Momdture Luge .... 78 

Museumsvcr., Jüd. . * . 97 

Musik, Ges, d. Freunde 
jüd. — ...... 98 

„Nächstenliebe*' 1s 

Vor* — . 

National deutsch er luden 

Verb. ...... 

Nationale Fratidtv** Jüc 
National fonds, Jüd. 

Neue Syr., Ver. 

Neukölln, Brüder-Gam. 
Neukölln, Frauen ver* 

Neu-Tempelhof, Syn. , 

Nordau, Zionist, jugenc 
bund — . . . , 

Nö rd 1E die n Voror tc, J üi 
Religäonsvcr. £. d. — 


Oborniker, Vcr. d. — 
Öranienb. Vorstadt, Ut 
Rel.-Yer. * . . . 
Orchester“Vereinig. . , 

„Ort** ...... 

Orthodox. Judentum, Frei 
Vereinig, f. — . 

Orthodox. Judentum, Jüc 
Frauengruppe f. — . 

„Ose" ..... | 

Osten, Syn.-Ver. . * 

Ostjüd. Organisationen 
Verb. — ... 

Ostrowocr Hilfsver* 

Palästina-Amt . . 
Palästina-Arbeit, Verb 
jüd, Frauen f. — .10 
Palästina-Grundfonds , 
Palcstine, Jcwish Agent 

for —. 

Palestine Land Dcvelop 
ment Company . , 

Palest ine Touring Club 
Pnssaucr Straße, Syn* . 
Pestalozzis rraßc, Syn. 

Ver. 

Pinntr, Ver. d. — . . 

Plätzevermieiung f, Syn 
Plcschener, Ver. d. — 

Plotzker Chassidlm . 

Pcale Zion .... 

Poliklinische Sprechet. 
Pommern, Ver. d. — 

Posen er Heimatver., Verb 
Posen er, Ver, d. — . 

Preuß. Landesverb, jud 
Gern. ...... 

Pro Palästina Komitee 

Rabbiner Gr,-Bin., Vor, 

d. —.125 

Rabbiner, Sprachst, d. 145 
Rabbinersem. ... 152 

Rabbinerverb. ... 124 

Rahcl* Kindergarc* d 
Praucnver. — , . . 112 

Raudef Zeduko . . , 112 

Rawitsdier, Hilfsv, d. — 129 

Reformgemeinde . . 95, 156 

Reichen heim, Ver. — . ■ 136 


S3 

118 

101 

121 

92 

119 

92 

135 

90 

123 

92 
99 

110 

87 

117 

112 

93 

131 

128 

85 

1(9 

ICO 


10 ! 
I Ql 
93 

121 

129 

Hfi 

129 

93 

86 

153 

129 

125 

129 

78 

99 


Reidmusfdiuß d. jüd. Ju¬ 
gend verb, ..... 132 

Rtridiäbund jüd. Fronts- 79 
Reichst? und jüd. Frontsol¬ 
daten (Sportabt.) , . . 139 

Reich 5 löge, Deutsche . . 78 

ReSigionsgem., jüd. Char- 
1 Ottenburg ..... 89 

Kd igiorts lehret u. Lehre¬ 
rinnen, Ausbild, v', -— 151 
Rep rasen t unten d. Be rl. 

jüd. Gern, ..... 142 
Rogasencr, Ver d. — . . 129 

Russischer Juden, Verb. — 132 

Rykestraße, Syn.-Ver. — 122 

Sammlung „Jüdische Not" 81 
Samotsduner, Jud* Ver. 

heimaitr. ■— * . . . 129 

Samteriner, Ver. d. — 129 
Sehächterschde .... 151 

SdtaJom-Alcichem-Ver. . 97 

Sdiildberger Hilfsver. . 130 

Schokkcncf, Ver. d, — . 130 

Sehomer Laboker Um. 
Awelini ...... 112 

Sshomr e Ha daß ... 93 

Schorn re Schabhith . . . 91 

Sdiomre Sehabbos We! ir¬ 
rer b. f. Sabbat schütz . 92 

Schöneberger Syn.-Ver, 93, 122 
Schriften Über jüd. Re)., 

Vcr. v, — .... . 97 

Sdirimmer, Vcr. d. — . 130 

Schule d. Jüd. Jugend , 150 
Schule J. jüd. Schul Vereins 150 
Schul verein ..... 98 

Schweriner Hilfsver. . . 130 

Scphardisdicr Vcr. ... 94 

S onc in o-Gesell schaft - . 98 

Sozialer Ausschuß d. Rab¬ 
biner verb. .... S2, 125 

Sozialer Ausschuß des 
Reichs verb. d. jüd, Lch- 
rerver. 124 

Spinoza-Loge ..... 78 

Sp rech st. d. Gern.-R ab b. 

Berlin ..145 

Statistik, Büro l. — . * 154 

Steglitz, Rdig,-Vrr. . . 94 

Sie u erlesen ..... 143 

Studentcnv. j. ä, Deutschl, 137 
Studierende. Hilfsver, f. 

jüd, —.113 

Synagogen ver, v. Berlin , 87 

Talmud Thora iiz Ghaim 94 
Talmud Thora K n esset h 
Israel ...... 97 

Talmud Thora Ver, v. Ver, 
Thorax h Chessfid . . * 94 

Talmud-Verein Berlin . , 94 

Taubstummenanstalt, Vcr. 

ehern, Zog!.136 

Taubstummen, Vcr. z* 

Ford, d, Inter, d. isr. — 113 

Taubstummen, Ver* d, 

Freunde -.H3 

TaubMummcn, Hilfsv. . 113 


Taubstummenanstalt Wei¬ 
ßensee l£Ö 

Tegel, Ver. jüd* Glaubens-* 
genossen . , , . * {'■ V 

Tempelhof u. Marie nfdtk 
Jüd, Vereinig. . 94 

ThiEim, Syn.-Ver. . . 54 

Thofner, Ver* d* — . 130 

Timendorfer, jitbiläumr,- 

Loge.78 

Torath Chessed. , . . 91 

Toynbee Halle . , , 114 

Trauungen ...... 146 

Tüberkuioscnfürsorge, jüd, S1 
Turn- u. Sport-Club 1905 139 

Tyfercth Isr.-Syn. ... 95 

U.O.B.B, 78 

Union, Isr. — .... Ü4 

Unterstützung jüd, Lehrer, 

Ver, L —.123 

Verwaltungsgebäude der 
ßerl. Jüd. Gern. , , * 14! 

Vül ksh ochjdiu I e , . . . 98 

Vo T ksschuleß d. jüd. Gern- 149 
Volkskindergarten u. -hört 114 
Vorbereixungsänstalt des 
preuß, Landesv* . ■ ■ 151 

Vorstand d. Gern. . . . 141 


136 

114 

116 

SO 

119 

119 

95 


Waisenhaus in Pankow 
Ver. d, ehern. Zogt* . 
Waisenhilfe, jüd* . . 

Waisenmädchen, F ra neu v e r 
Wanderfürsorge, Haupt st 
Wcdding-Gesundbr, Frau 
enver. , . , * 

Weißensee» Jüd* Frauen- 
ver. — *,-,*. 
Weißensee, Syn.-Ver, . . 

W it heim-Aug us t e-V icto ria- 

Stiftung *.78 

Wissenseh. d, Judentums 
Ges. z. Ford, d* — . . 96 

Wissenschaft]. Vereinig. 

jüd. Lehrer u. Lehrer. 124 
Wöchnerinnen, Ver. z, 
Pflege *.**,, 1H 
Wohltätigkeitsloge Gr.- 

Bin. . ..112 

Wolf Ex Chaim, Syn.-Ver, 95 
Wöllstein er Hilfsver. , , 130 

Wongrowitzer, Ver. d, 131 
Wresdiencr, Ver, d. — . 131 
Wronker, Ver. d. . . . 131 

Zcire Misracht . , 135 

Zentral verb, jüd. Handw. 122 
Zentral wohl fahrtsstelle * 79 

Zionisten, Radikale —. - 85 

Ziomsren-Revisionisten * 85 

Zionisten, Vereinig, der 
Unabh. Allgemeinen . 85 

Zionistische Vereinigung 
Bin. — 85 

Zionistische Vereinigung 
f. Deutschland . * . 84 

Zionistisches Archiv . 154 

Zophäm, Bund jüd* Pfad- 
pfinder . , * . * 135 
















































B 1248 



1870 


der bewährte 


Kohlenlieferant 

Groß-Berliner gewerblicher und 
industrieller Betriebe/ Behörden, 
Zentralheizungen u. Privatverbraucher 


BERLIN SW11 * DESSAUER STR. 27 

FERNSPRECHER: B 1, AMT KURFORST 6200-6202 


LAGERPLÄTZE: 

Westhafen-Osthafen 
Lichterfelde-West, Wannseebahn 
Halensee-Ringbahnhof 




























































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Auskunft erteilt: Sanatorium Grand-Hotel, Leysin (Schweiz) 

S 1285 


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